Die Blüten der Küchenschelle, auch Kuhschelle genannt, sind zart und glockenartig und zeigen einen aufregenden Farbkontrast zwischen den äußeren, Purpur bis Violett leuchtenden Blütenblättern und den inneren satt dottergelben Staubblättern. Im unteren Bereich und außen auf den Blütenblättern hat die Kuhschelle sich „ein Fell“ zugelegt, um im Sommer Wasser verdunsten zu lassen und im Winter vor Kälte geschützt zu sein, und mit dieser silbrigen Behaarung werden die Pflanzen zu echten Hinguckern im Garten.
Küchenschellen – geeignete Standorte für die Pflanzen
Die Küchenschelle ist eine unserer ältesten allgemeinbekannten einheimischen Pflanzen (dazu mehr unten), nennt sich jedoch heute meist vornehm Pulsatilla, zumindest, seit der Blumen- und Pflanzenhandel das Gewächs entdeckt hat. Damit durfte die Küchenschelle nicht mehr Küchenschelle bleiben, sondern wurde zur in zahlreichen Blütenfarben gezüchteten Pulsatilla. Diese intensiv farbigen, in Violett und Rosa, Cremefarben und Rot blühenden Küchenschellen werden heute in jeder gut sortierten Staudengärtnerei angeboten und sind vor allem als Zierde in Bauerngärten sehr beliebt.
Kuhschellen wachsen im natürlichen Umfeld hauptsächlich auf Trockenrasen oder Halbtrockenrasen, wo sie einen trockenen, basenreichen humosen Boden finden.
Wenn Sie also (wie häufig) lesen, dass Kuhschellen magere (nährstoffarme), kalkhaltige Böden brauchen, ist das nicht ganz korrekt. Ein basenreicher Boden ist nicht unbedingt ein kalkhaltiger Boden als Gegenteil zu einem sauren Boden, sondern ein Boden, der Calcium, Kalium, Magnesium und Natrium als basische Kationen enthält, also durchaus nährstoffreich ist. Wenn die pH-Werte abnehmen (der Boden also saurer wird), kann das mehrere Ursachen haben, mit einigen davon kommen Kuhschellen gut zurecht, mit anderen nicht.
Einen Boden „mal schnell“ für die Kuhschelle alkalisch oder sauer einstellen ist auf jeden Fall nicht der Weg zum Erfolg, entweder Sie haben Boden im Garten, der für die Aufzucht von Pflanzen geeignet ist, dann werden in diesem Boden auch Küchenschellen wachsen, oder nicht, dann sollten Sie Ihre Gedanken ohnehin erst einmal Ihrem Gartenboden widmen und dann den Pflanzen, die Sie in diesen Boden einpflanzen wollen.
Kürzer und erfolgsorientierter ausgedrückt: Küchenschellen haben nichts gegen nährstoffreiche Böden, ganz im Gegenteil, solange es sich um Mutterböden mit etwas Sandanteil handelt, in denen eine natürliche Selbstregulation der Nährstoffe stattfindet und die Nährstoffe nicht aus Kunstdünger bestehen. Kuhschellen wachsen aber auch in ziemlich mageren Böden, sogar in mäßig sauren, steinigen und sandigen Böden, der Nährstoffbedarf ist insgesamt eher gering, jeder einigermaßen fruchtbare Boden reicht den anspruchslosen Pulsatillas.
Deshalb brauchen Küchenschellen auch keinen zusätzlichen Dünger, sie reagieren auf Nährstoffzugaben eher empfindlich, vor allem auf zu viel Stickstoff, etwas Düngereintrag vom Nachbarbeet vertragen sie aber.
Der Boden sollte normal wasserdurchlässig sein, Küchenschellen sind nämlich ziemlich nässeempfindlich, Stauwasser vertragen sie nicht sehr gut.
Die Pulsatilla ist eine Licht-Halbschattenpflanze, gedeiht also an sonnigen Standorten und im Halbschatten, der Boden sollte im Frühjahr mäßig feucht gehalten werden, sonst darf es gerne relativ trocken werden, wie es z. B. in einem Steingarten im Sommer meist der Fall ist. Bei längeren Dürreperioden ist jedoch Schluss, zu viel Trockenheit geht irgendwann auf das Wachstum.
An die Temperaturen haben die Küchenschellen ansonsten keine besonderen Ansprüche, in unserem Klima wachsen sie unproblematisch, mögen im Sommer jede Wärme und sind im Winter frosthart bis -20°C.
Küchenschellen richtig pflegen
Wenn diese Grundbedürfnisse erfüllt werden, ist die Kultur einer Küchenschelle wirklich einfach, zusätzlich gießen brauchen Sie erst bei längerer Trockenheit, düngen eigentlich gar nicht. Küchenschellen im Kübel vertrocknen natürlich schneller als Küchenschellen im Beet.
Ansonsten ist nur zu beachten, dass die Pulsatilla dem Konkurrenzdruck starkwüchsiger Pflanzenarten wie z. B. Reitgräsern wie Calamagrostis villosa nicht lange gewachsen sein wird. Und Sie sollten sich den Standort für die Küchenschelle vorher abschließend überlegen, ältere Küchenschellen lassen sich schlecht umpflanzen, da sie nur wenig Saugwurzeln haben und so empfindlich an Störungen an den Wurzeln reagieren.
Eine eher dem Dekorationswert dienende Pflegemaßnahme ist die Förderung einer zweiten Blüte. Die Küchenschelle entfaltet als Frühblüher bereits im März die erste Blütenpracht, die dauert bis in den Juni hinein. Wenn Sie während der Blüte die jeweilig verblühten Pflanzenteile immer gleich abnehmen, „schießt“ die Küchenschelle Blütenansätze nach, Sie können so eine komplette zweite Blüte erreichen.
Der Rückschnitt der Kuhschellen
Küchenschellen dürfen im vollen Laub in den Winter gehen, nicht umsonst haben sie sich ja eine Behaarung zugelegt, die dient auch als „Wintermantel“.
Im Vorfrühling kurz vor Beginn des Austriebs können Sie der Pulsatilla den Start ins neue Wachstumsjahr aber gerne erleichtern, indem Sie sie bodennah zurückschneiden und dadurch alle alten Blätter und Triebe der letzten Saison entfernen.
Pulsatilla selbst ziehen oder vermehren
Weil sie gerade ziemlich im Trend liegen, können Sie natürlich im Gartenfachhandel Küchenschellen-Jungpflanzen kaufen und die kleinen Staudengewächse ohne jeden Aufwand sofort vor Ort einpflanzen. Die Kuhschellen können zu fast jedem Zeitpunkt zwischen Frühjahr und Herbst gepflanzt werden, nur nicht, wenn draußen gerade 30 Grad sind. Wenn Sie ganze Areale mit Kuhschellen schmücken wollen, geht das bei Preisen von 2,50 bis 4,50 € pro Staude jedoch bei Jungpflanzenkauf schon ins Geld, pro Quadratmeter brauchen Sie etwa 10 Pflanzen.
In diesem Fall empfiehlt sich, die Küchenschellen aus Samen selbst heranzuziehen, 150 Samen bekommen Sie schon für 1,99 € (z. B. über www.saatgut-vielfalt.de/product.php?products_id=910708, geringe Versandkosten kommen dazu). Auch wenn die Pulsatilla dafür bekannt sind, dass nur ein Teil der Samen keimt und nur ein Teil der Keimlinge zu gut entwickelten Küchenschellen werden, bleibt das die wesentlich günstigere Variante.
Die Samen werden in Aussaatgefäße mit lockerer Anzuchterde oder direkt ins Beet ausgesät, am besten im Herbst, damit die Kaltkeimer durch die Winterkälte den entscheidenden Anreiz zur Keimung erhalten, und dann über den Winter einfach in Ruhe gelassen (Aussaatgefäße werden in den Garten gestellt). Küchenschellen für die nächste Saison können Sie bis Jahresende vorziehen – die bestückten Aussaatgefäße werden zunächst für etwa zwei Wochen warm gestellt und feucht gehalten, damit die Samen weich werden, im Januar kommen die Aussaatgefäße in den Garten.
Wenn Sie die Pulsatillas zu anderen Zeiten aufziehen wollen, müssten Sie den Kältereiz über Ihren Kühlschrank simulieren, welche Zeitdauer von Kühlschrankkälte dann gebraucht wird, ist ein wenig Sache des Ausprobierens, die „künstliche Aufzucht“ ist bei einer ohnehin nicht sehr keimfreudigen Pflanze wie der Kuhschelle sicher ein Risiko. Sie könnten jedoch die künstlich hervorgerufenen Keime weiterziehen und den Rest (die nicht aufgegangenen Samen) einfach in den Garten stellen und ein bis mehrere Jahre warten, oft kommen dann noch Nachzügler.
Für die Keimung braucht die Küchenschelle im Frühjahr dann nur noch eine gute Wasserversorgung und Temperaturen über 10°C in der Keimphase. Wenn Sie in Aussaatgefäße ausgesät haben, sollten Sie die Sämlinge früh pikieren. Sie sollten immer gleich ein paar mehr Küchenschellen aussäen, als Sie wirklich brauchen, sowohl die Keimphase als auch das erste Lebensjahr gelten bei den Pulsatillas als kritische Lebensphasen.
Wenn die Keimlinge zu prächtigen Küchenschellen herangewachsen sind, können Sie die Kuhschelle dann viel besser aus diesen Mutterpflanzen heraus vermehren. Die Pulsatilla vermehrt sich nämlich gar nicht so gerne generativ (durch Samen), dafür kann sie sich sehr gut vegetativ vermehren: Sie bildet Rhizome aus, die als lange unterirdische Wurzeln ein Stück von der Mutterpflanze entfernt aus der Erde kommen und dann kleine Rosetten bilden, die zu neuen Küchenschellen werden.
Das bedeutet, dass Ihre Küchenschellen bereits dann mehr werden werden, wenn Sie sie einfach vor sich hin wachsen lassen. Sie breiten sich dann nach und nach selbsttätig in den Beeten aus. Die Jungpflanzen können von der Mutterpflanze abgetrennt werden und wenn sie sehr jung sind, auch noch (vorsichtig, feine Wurzeln, die lang werden wollen) umgepflanzt werden. Durch Tritt auf den Boden über den unterirdischen Wurzeln soll übrigens der Austrieb von Wurzelknospen gefördert werden, Sie können also ruhig auf den Beeten zwischen den Kuhschellen herumlaufen.
Die verschiedenen Sorten der Küchenschellen
Unsere Pulsatilla – die sie üblicherweise im Blumenhandel finden – ist die Gewöhnliche Kuhschelle mit botanischem Namen Pulsatilla vulgaris subs. vulgaris, die in vielen Kulturformen mit besonders großen oder besonders farbintensiven Blüten gezüchtet wird, hier ein Überblick:
- Pulsatilla vulgaris „Alba“, weißblühende Küchenschelle
- Pulsatilla vulgaris „Fringed Forms“, rote und purpurne Blüte mit Fransen
- Pulsatilla vulgaris subsp. grandis, Große Kuhschelle wie der Name schon sagt mit besonders großen Blüten
- Pulsatilla vulgaris „Papageno“, bunte Mischung mit weißen, orangen und violetten Blüten
- Pulsatilla vulgaris „Röde Klokke“, rotblühende Kuhschelle
- Pulsatilla vulgaris „Serotina“, seltene Küchenschellen-Sorte mit tiefvioletten Blüten
- Pulsatilla vulgaris „Weisser Schwan“, auch selten, mit cremeweißen Blüten
- Pulsatilla vulgaris „Zimmermanii“, Zimmermans Kuhschelle, blüht in einem zarten Lavendel-Ton
Die Kuhschelle hat hohen ökologischen Wert
Die Küchenschelle braucht wirklich nicht nur auf den Bauerngarten beschränkt bleiben, sie ist für jeden Garten eine Bereicherung. Besonders in den trotz Kultur noch recht ursprünglichen Wildformen (s. gleich unten) hat sie hohen ökologischen Wert.
Küchenschellen-Blüten sind echte Anziehungspunkte für Bienen und Schmetterlinge, um blühende Pulsatillas ist deshalb immer ein buntes Insektenvolk zu sehen, das sich an anderen Stellen in Ihrem Garten dann ebenfalls nützlich machen wird. Die Vögel in der Umgegend freuen sich auch, wenn in einem Garten viele Pflanzen wachsen, die den Insekten munden, so werden sie auch gleich gut versorgt.
Noch viel mehr Küchenschellen
Die Pulsatillas bilden eine ganze eigene Gattung, außer der Pulsatilla vulgaris gibt es also noch viel mehr Pulsatillas. Je nach botanischer Zuordnung werden gut 20 bis über 80 Arten von ihnen unterschieden, und diese Arten können und werden alle in unseren Gärten wachsen, die Küchenschellen sind nämlich eine Gattung, der es auf der Nordhalbkugel unserer Erde besonders gut gefällt.
In vielen Gärtnereien werden Wildformen der Küchenschellen kultiviert, die in Beeten oder Steingärten einen ganz natürlichen und besonderen Charme entfalten. Wenn Sie in Ihrem Garten eher Natur als Züchtung bevorzugen, und dazu auch gerne etwas für die Erhaltung gefährdeter Arten tun, können Sie von folgenden Naturformen der Küchenschelle Jungpflanzen oder zumindest Samen erwerben:
- Alpen-Kuhschelle, Pulsatilla alpina subsp. alpina
- Berg-Kuhschelle, Pulsatilla montana
- Blaue Sibirische Küchenschelle, Pulsatilla turczaninovii
- Chinesische Kuhschelle, Pulsatilla chinensis
- Dahurische Kuhschelle, Pulsatilla dahurica
- Finger-Kuhschelle, Pulsatilla patens
- Frühlings-Kuhschelle, Pulsatilla vernalis
- Gelbe Alpen-Kuhschelle, Pulsatilla alpina subsp. apiifolia (oder subsp. sulphurea)
- Georgische Kuhschelle, Pulsatilla georgica
- Glockenförmige Küchenschelle, Pulsatilla campanella
- Goldgelbe Kuhschelle, Pulsatilla aurea
- Hallers Kuhschelle, Pulsatilla halleri
- Innsbrucker Küchenschelle, Pulsatilla oenipontana
- Kaukasische Kuhschelle oder Gelbliche Kuhschelle, Pulsatilla albana
- Kleine Alpen-Kuhschelle oder Brockenanemone, Pulsatilla alba
- Korea-Kuhschelle, Pulsatilla koreana
- Kostyczewis Küchenschelle, Pulsatilla kostyczewii
- Nordamerikanische Küchenschelle, Pulsatilla patens var. wolfgangiana
- Rote Kuhschelle, Pulsatilla rubra
- Slawische Kuhschelle, Pulsatilla slavica
- Schwarze Kuhschelle, Pulsatilla nigricans
- Steirische Kuhschelle, Pulsatilla styriaca
- Vielblättrige Küchenschelle, Pulsatilla millefolium
- Westliche Kuhschelle, Pulsatilla occidentalis
- Wiesen-Kuhschelle, Pulsatilla pratensis
- Zweiblütige Küchenschelle, Pulsatilla ambigua
Jetzt haben Sie einen ersten Überblick über die Vielfalt der Küchenschelle. Es würde diesen Artikel überfrachten, im Einzelnen auf die Arten einzugehen, obwohl viele dieser Arten genau das verdient hätten: Unter den kultivierten Wildformen der Pulsatilla sind Küchenschellen auf der Rote Liste, Kuhschellen, die 20 Jahre alt werden, Arten mit schwefelgelben Blüten, Arten mit sibirischer Frostverträglichkeit und die Küchenschelle, die zu den 50 essentiellen Kräutern der traditionellen chinesischen Medizin gehört.
Seltene Küchenschellen kaufen
Wenn Sie Küchenschellen abseits der künstlichen Welt der Blumenzucht suchen, möglichst ursprüngliche Arten von Kuhschellen, finden Sie auf www.plant-world-seeds.com/store/flower_seed_categories/PULSATILLA_SEEDS 17 verschiedene Arten von Küchenschellen-Samen.
Sie können sich auch an den Botanischen Garten in Ihrer Nähe wenden, in vielen unserer Botanischen Gärten werden Wiederansiedelungs- und Aufzuchtprogramme durchgeführt, die verschiedene Arten von Küchenschellen beinhalten. Wenn Sie sich an der Wiederansiedelung beteiligen möchten, können Sie dort häufig Samen erhalten.
Wissenswertes über Küchenschellen
Kuhschellen sind bei uns in der freien Natur nur noch vereinzelt anzutreffen, sie stehen deshalb unter Naturschutz. Deshalb dürfen Sie Kuhschellen, die Sie in der freien Natur sehen, weder pflücken noch ausgraben, um sie in Ihrem Garten anzusiedeln. Das wäre wie schon angesprochen ohnehin nicht Erfolg versprechend, da sich Kuhschellen nur schwer umpflanzen lassen.
Die aparten Blumen wurden botanisch als eigene Gattung Pulsatilla in die Familie der Hahnenfußgewächse eingeordnet, erst neuere genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass alle Pulsatillas eigentlich den Windröschen (Anemone) zugerechnet werden könnten, einer anderen Gattung der Hahnenfußgewächse. Die ausdauernden, krautigen Pflanzen sind in den Vegetationsgebieten von Eurasien bis Nordamerika beheimatet und blühen demgemäß alle im Frühjahr, viele Arten sehr früh.
Kuhschellen enthalten wie jedes Hahnenfußgewächs das giftige Protoanemonin, was sie zwar als Heilkräuterpflanze qualifiziert, sie wird damit aber auch als Pflanze eingestuft, bei der im Umgang einige Vorsicht beachtet werden sollte. Wenn Sie die Küchenschellen pflegen, sollten Sie jeden direkten Hautkontakt vermeiden, weil Hautreizungen die Folge sein könnten (zum Verzehr siehe unten bei Namen).
So kam die Küchenschelle zu ihrem Namen
Zunächst einmal: Die Küchenschelle heißt überhaupt nicht Küchenschelle, sondern „Kühchen“-Schelle, eine Verkleinerungsform der Kuhschelle. Ein paar Jahrhunderte leicht schlampig ausgesprochen, und schon hat eine Blume einen neuen Namen …
Die Bezeichnung Kuhschelle kommt daher, dass die Form der halb geöffneten Blüte sehr der Glocke ähnelt, die die Kühe früher üblicherweise um den Hals trugen, der Kuhschelle. Auch der wissenschaftliche Gattungsname Pulsatilla leitet sich von dem lateinischen Wort pulsare = schlagen, läuten ab.
Sie hat aber noch viel mehr Namen, nach den so schön haarigen Fruchtköpfchen wird sie Bocksbart, Grantiger Jager, Wolfspfote, Haarige Männle, Hexenbesen, Petersbart, Strublbuabn, Teufelsbart oder Wildes Männle genannt. Nach der Ähnlichkeit der Blüten mit Glocken, Schellen oder Zimbeln kommt nicht nur die „Kühchenschelle“, sondern auch die Glockenschelle und die Zimbelschelle. Dass die an toxischen Wirkstoffen reiche Küchenschelle Giftblume, Schlotterhose und Schlafblume genannt wird, hängt wohl mit dem Gift zusammen (das bei Einnahme wahrscheinlich so schnell für Verdauungsstörungen sorgt, dass die Hosen schlottern, und wenn man Pech hat, schläft man nach dem Genuss auch sehr lange).
Warum sie die Bezeichnungen Nudeleier, Hasenblume, Kuckucksblume, Mutterblume und Hackerkraut trägt, wäre interessant zu erfahren, und die Regionalnamen treiben es zum Teil noch heftiger, die Autorin ist bestimmt nicht die einzige, die beim Namen Fotzabäsa auf unkeusche Gedanken kommt oder sich fragt, ob Schneeblumen im Gedenken an früh verschiedene Drogenpantscher so genannt wurden …
Fazit
Küchenschellen sind sehr viel spannender, als den meisten von uns bewusst ist, und ein Gärtner mit Kuhschellen im Garten tut „ein gutes Werk“ für die Natur und die Umwelt. Dass die Küchenschelle sich so gut an unser Klima angepasst hat, macht ihre Pflege wirklich unproblematisch, und eine Lebensdauer von mindestens 10 Jahren hat sie auch noch – die Pulsatilla ist ein Gewinn für jedem Garten.