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Blutblume, Haemanthus katherinae – Pflege und Vermehrung

Blutblume

Selten, schön und robust die wunderschöne Blutblume mit ihren prächtigen Blütenbällen ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Ob im heimischen Wohnzimmer als attraktive Zimmerpflanze oder als imposantes Zwiebelgewächs im Außenbereich – Blutblumen bringen Farbe und setzten einzigartige Akzente. Auch wenn die reizvolle Pflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse recht kurzlebig ist mit einer Blütezeit von etwa 3 Wochen, so besticht sie doch mit ihrer faszinierenden Erscheinung.

Gattung

Blutblumen gehören zur großen Pflanzengattung der Heamanthus, die verschiedene Arten beinhaltet und als wild wachsende Schönheiten in Südafrika beheimatet sind außer der Haemanthus Multiflorus, die vorwiegend im tropischen Gebiet Ostafrikas zu finden ist. Hierzulande werden viele dieser schönen Zwiebelgewächse vorwiegend als Zimmerpflanze verwendet. Sie können aber auch als attraktive Kübelpflanze auf der Terrasse oder im Garten zum wahren Blickfang werden. Geprägt von gelben, roten oder weißen Blüten, die sich als imposante kugelige Köpfe aus den markanten breiten Blättern strecken, ähneln manche in ihrem Aussehen Rasierpinseln, wogegen andere wiederum ein Blütenbild aus kleinen Sternchen zeigen.

Die bemerkenswertesten Arten

  • Haemanthus multiflorus: ist eine vielblütig Pflanze, die bereits im Frühjahr erblüht, die kräftigen Blätter jedoch wachsen häufig erst nach der Blüte
  • Haemanthus Hybriden: zu diesen gehört die bekannte Sorte „König Albert“, die eine Kreuzung aus Haemanthus multiflorus und Haemanthus katherinae ist und sich durch einen kräftigem Wuchs auszeichnet
  • Haemanthus albiflos (Elefantenohr): die eher seltene Pflanze besticht mit einer dekorativen Blüten und immergrünen Blättern, während der Blütezeit von Juli bis Oktober präsentiert sie weiße Staubfäden mit gelben Staubbeuteln, die sich über großen weiß-grünen Blättern erheben
  • Haemanthus katherinae: Die stilvolle Blutblume mit einer Blütezeit von Juli bis August ist ein ausgesprochener Sommerblüher, die zweifellos als eine der schönsten ihrer Gattung gilt. Denn die aparte Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 35 cm bis 50 cm und besitzt kaminrote, fadenförmige Blüten in dichten Dolden deren Durchmesser 15 bis 20 cm betragen kann, die sternförmig angeordnet sind. Darüber hinaus besitzt sie breite, fleischige Blätter in Form eines hohen Schaftes die bis zu 30 cm lang werden können. Die Haemanthus Katherinae weist zudem eine Besonderheit auf denn bei dieser einzigartigen Pflanze erscheint der Blütenstand gleichzeitig mit den Blättern. Ihren außergewöhnlichen Namen erhielt die Blutblume da bei Verletzungen roter Saft austritt. 

Verwendung

Die Haemanthus katherinae fühlt sich auf der Fensterbank im Wohnbereich ebenso wohl wie bei richtiger Pflege auf einer geschützten Terrasse, dem Wintergarten oder als bemerkenswerte Kübelpflanze im Garten.

Standort – so gedeihen Blutblumen hervorragend

Blutblume Damit die sensible Schönheit ihre ganze Pracht entfalten kann, stellt die Blutblume einige Ansprüche an ihren Standort:

  • sehr hell und warm vor allem in der Wachstumsphase
  • aber kein direktes Sonnenlicht
  • bevorzugt am West- oder Ostfenster
  • am Südfenster nur wenn in der Mittagszeit Schatten vorhanden ist durch Jalousien, Rollo oder Markise
  • ältere Pflanzen können auch im Freien bedenkenlos ihren Standort finden

Ideale Temperaturen
Von April bis Juni in der Wachstumsperiode sollte die Temperatur für Blutblumen bei 20 Grad liegen. Im Herbst, wenn die Ruhezeit beginnt, fühlen sich die Pflanzen am wohlsten bei 12 bis max. 15 Grad.

Richtig Gießen sonst droht Zwiebelfäulnis!

Blutblumen benötigen im Frühjahr und Sommer reichlich und regelmäßig Wasser doch sie vertragen keine Staunässe, da die Zwiebel der Pflanze sonst zu faulen beginnt.

  • Erde sollte oberflächlich getrocknet sein vor einer erneuten Bewässerung
  • eine halbe Stunde nach dem Gießen Untersatz kontrollieren
  • hat sich Wasser angesammelt sofort entleeren
  • ab September allmählich weniger gießen
  • in der Ruhezeit noch einmal den Wasserbedarf einschränken
  • das Substrat aber nicht vollständig austrocknen lassen
  • ab Frühjahr wieder mehr Feuchtigkeit zuführen

Düngen – sorgt für prächtige Exemplare

Deshalb sollte die Blutblume alle zwei Wochen von März bis Ende Juli während des Wachstums einen kalireichen Flüssigdünger erhalten. In der Hauptwachstumszeit kann zusätzlich Eisen und Magnesium verabreicht werden denn dann entwickelt sich nicht nur eine faszinierende Blüte, sondern auch kräftige dunkelgrüne Blätter.

Der Boden
Die beeindruckende Haemanthus katherinae gedeiht hervorragend im lockeren, humosen Boden der einen pH-Wert um 6 besitzt. Blumenerde auf Kompostbasis ist ebenso gut geeignet wie herkömmliche Erde mit einem Lehmanteil. Wird bereits fertiges Substrat verwendet sollte dieses idealerweise mit organischem Dünger wie Hornspäne oder Kompost aufgebessert werden.

Vermehrung

Blutblume Generell ist die Vermehrung der Blutblume durch Anzucht aus Samen oder Teilung möglich.

Bei Teilung erfolgt die Vermehrung aus kleinen Brutzwiebeln, die sich an der Mutterpflanze im März bilden und im Frühjahr vorsichtig abgetrennt werden, wenn sie eine Topfgröße von 40 cm erreicht hat oder bereits Wurzelknollen aus der Erde ragen. Anschließend werden die jungen Pflänzchen vorsichtig in die Erde gesetzt. Doch es sollten ausschließlich nur starke Triebe ausgewählt werden da nur diese zu blühen beginnen. Achtung! Bei Neupflanzung ebenso wie beim Umtopfen ist besonders auf die Wurzeln zu achten, damit diese nicht beschädigt werden. Hin und wieder (ca. 3- bis 4-mal) sollte die Blutblume in größere Behälter umgetopft werden, aber erst wenn kein ausreichender Platz mehr vorhanden ist, da junge Pflanzen sich besser entwickeln, wenn sie im Wachstum nicht gestört werden.

Tipp: Die nächste Teilung ist dann nach einem Zeitraum von drei bis vier Jahren wieder möglich.

Die Aussaat

Auch wenn die Haemanthus katherinae durch Samen vermehrt werden kann so gestaltet sich dieser Prozess doch als recht langwierig. Allerdings setzen die Blüten zuverlässig Samen, der ungleichmäßig ab Anfang Februar reift und sich von zunächst Gelb dann langsam in Orange färbt. Beginnt sich das Samenkorn Gelb zu verfärben wird es vorsichtig von seiner fleischiger Hülle befreit, das in diesem Stadium mit einer kleinen Zwiebel verglichen werden kann, die bei warmer Lagerung austreibt. Für die erfolgreiche Vermehrung durch Aussaat wird wie folgt vorgegangen:

  • etwa 20 Stück der erbsengroßen Körner in einen 10cm großen mit Sand gefüllten Topf legen
  • mäßig anfeuchten
  • und mit Folie überspannen
  • bei bis zu 20 Grad an einem hellen Ort aufstellen
  • nach relativ kurzer Zeit keimt das Saatgut
  • nicht vereinzeln
  • im Winter trockener halten
  • die Jungpflanzen können durchaus auch im Sand über einige Jahre im Zimmer ihren Platz finden
  • ohne Ruhepause durchkultiviert

Folgende Besonderheiten können auftreten
Bei einigen Sämlingen kann das Blattgrün ausfallen deshalb wird es über die gesamte Saison hinweg nur einen geringen Zuwachs geben. Allerdings kann im Frühjahr dann ein überaus kräftiger Wachstumsschub erfolgen, sodass die Pflanze bis auf die doppelte Größe anwächst. Sämlinge, die auf diesen Prozess verzichten hilft in der Regel eine Ruhepause von 4 Wochen mit dem Ergebnis das auch bei diesen dann ein spürbarer Wachstumsschub zu verzeichnen ist.

Umtopfen

Blutblume Das Pflanzgefäß sollte bei der Blutblume nicht zu groß gewählt werden. Deshalb bietet es sich an ein Gefäß zu verwenden, in dem der Abstand von der Zwiebel bis zum Rand noch 3 bis 4 cm beträgt. Hat die Haemanthus katherinae den Topfrand erreicht oder die Wurzeln ragen bereits aus dem Substrat heraus sollte die ästhetischen Pflanze umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt hierfür sind die Monate Februar bis März. Empfehlenswert ist es außerdem die Zwiebeln vor Beginn des Neuaustriebes nicht ganz mit Erde zu bedecken und gegebenenfalls lediglich die oberste Erdschicht beim Umtopfen zu erneuern so können die Wurzeln der Blutblume geschont werden.
Besonderer Empfehlung: Werden mehrere Pflanzen der Haemanthus katherinae in ein entsprechend großes Gefäß gepflanzt präsentieren sich die vielen roten Blüten als ganz besonderer Blickfang. Die Blutblume während der Ruhezeit im Winter

  • nicht austrocknen lassen
  • nur mäßig gießen
  • dank fleischiger Rhizome gute Überwinterung möglich (diese Eigenschaft wird auch in Trockenzeiten von der Pflanze genutzt)
  • ideale Temperatur von 12 bis 15 Grad
  • nicht kühler da die Pflanze sehr frost- und kälteempfindlich ist
  • als Winterquartier deshalb Keller, Dachboden oder ein Zimmer wählen, das nicht genutzt wird 

Schädlinge und Krankheiten

Wenn die Blutblume zu viel gegossen wurde, beginnen die Zwiebeln zu faulen und die Pflanze ist nicht mehr zu retten. Fand das beeindruckende Gewächs jedoch in Räumen mit zu niedriger oder zu hoher Luftfeuchtigkeit ihren Platz zeigen sich auf den Blättern rötliche Flecke, die auf eine Pilzerkrankung verweisen. Denn dann handelt es sich um den sogenannten Roten Brenner, der mit einem Kupferpräparat behandelt werden sollte. Dafür wird die Pflanze mit einem handelsüblichen Produkt besprüht und erhält einen neuen Standort.

Schnecken
Schnecken Findet die zauberhafte Pflanze einen Standort während der warmen Jahreszeit im Garten, ist auf Schnecken zu achten, da sie als Leibspeise der Tiere gilt.

Wollmäuse
Wollmäuse, die auch als Schmierläuse bezeichnet werden, befallen nicht selten die Blutblume und setzen sich gern an den Blattscheiden der unteren Blätter versteckt fest. Diese weißen, kleinen Gespinste, die an Wattebäusche erinnern, sondern Honigtau als Abfallprodukt ab, was wiederum zum Befall mit Rußtaupilz führen kann. Auch hier sollte sofort ein anderer Ort für die Blutblume gewählt werden und vor allem eine Isolation von weiteren Pflanzen da sich die Schädlinge schnell ausbreiten können. Für die erfolgreiche Behandlung der ungebetenen Gäste ist ein Pflanzenschutzmittel auf Basis von Niemöl besonders geeignet und überaus wirkungsvoll. Alternativ können die Schädlinge mit systemisch wirkenden Mitteln bekämpft werden, die als Granulat, Stäbchen, Sticks, und als Spray angeboten werden. Zu diesen gehören zum Beispiel die Insektizide Dimethoat, Thiacloprid und Imidacloprid. Aber auch eine rein biologische Bekämpfung ist mit der Larve des australischen Marienkäfers (Cryptolaemus montrouzieri) durchaus möglich.

Fazit
Die Blutblume, Haemanthus Katherinae ist eine atemberaubend schöne Zimmerpflanze mit traumhaften, roten, fadenförmigen und zierlichen Blütenbällen, die sich über den breiten, fleischig sattgrünen Blättern erstrecken. Das imposante Zwiebelgewächs aus der Familie der Amaryllis ist noch nicht sehr bekannt und weist eine Besonderheit auf. Denn die Haemanthus katherinae zeigt ihre ganze Pracht nur 3 Wochen im Jahr aber dafür umso prächtiger. Die mehrjährige nicht winterharte Pflanze liebt helle warme Standorte und legt im Winter eine strenge Ruhezeit ein.