Die Goldmelisse oder Indianernessel, auch unter dem Namen Monarda didyma bekannt, ist ein feuriges Gewächs und kann durch zahlreiche Vorzüge begeistern. Anpassungsfähig und pflegeleicht ist sie ideal für Anfänger in der Gartenpflege. Für Freunde des exotisch Schönen sind die fransigen Blüten, die in verschiedenen Farben erhältlich sind, ein Blicke fangendes Highlight. Dazu geht von der Goldmelisse ein frischer, zitroniger Duft aus, der den leckeren Geschmack erahnen lässt. Und sogar eine heilende Wirkung wohnt der Monarda didyma inne. Wer sich diese vielfältige Schönheit in den Garten holen möchte, muss aber trotz der anspruchslosen Eigenschaften auf Einiges achten.
Standort
Monarda didyma gedeiht in ihrer nordamerikanischen Heimat auf hellen, feuchten Wiesen und an Waldrändern. Diese Bedingungen sind für sie auch im eigenen Garten entscheidend.
So sollte der Standort der Indianernessel möglichst sonnig und warm sein. Lichter Halbschatten wird jedoch ebenfalls vertragen. Dazu bevorzugt das Gewächs einen feuchten Platz, an dem sich keine Staunässe bildet. Nahe eines Gartenteichs oder Wasserlaufs sind die Bedingungen optimal.
Substrat
Ein lockerer, humusreicher Boden ist ideal für die Goldmelisse. Das Substrat sollte Wasser speichern können, aber weder zur Verdichtung noch Staunässe neigen.
Kräutererde eignet sich optimal. Eine Mischung aus normaler Pflanzenerde oder Kübelerde und reifem Kompost bekommt der Monarda didyma ebenfalls gut. Um sie auf Dauer locker zu halten, können zudem Kokosfasern unter die Erde gemengt werden.
Pflanzen
Die Indianernessel darf ab Mai in den Garten gepflanzt oder im Freien in einen Kübel gesetzt werden. Besonderheiten sind hier nicht zu beachten. Lediglich der richtige Standort, anfängliche Frostfreiheit und die richtige Substratmischung sind entscheidend für das Gedeihen.
Nach dem Auspflanzen darf Monarda didyma in den ersten Wochen durchgängig feucht gehalten werden. Eine Gabe von organischem Dünger, beispielsweise reifer Kompost oder Kräuterdünger, kann das Anwachsen vorantreiben. Bei ohnehin frischem, nährstoffreichem Substrat ist das anfängliche Düngen aber nicht notwendig.
Aussaat und Vorzucht
Die Aussaat der Goldmelisse direkt in das Gartenbeet oder einen Kübel ist ebenso wie das Pflanzen frühestens ab Mai möglich. Die Vorzucht im Haus ab Februar oder März ist dennoch empfehlenswerter. Denn die Keimlinge stellen besondere Ansprüche an das Substrat und sind anfangs noch recht empfindlich gegen direkte Sonne und Kälte. Die Mühe des geschützten Vorziehens zahlt sich in kräftigen und robusten Jungpflanzen aus.
Dabei gilt es, das folgende Vorgehen zu beachten:
- Den Samen der Monarda didyma auf ein nährstoffarmes, möglichst lockeres Substrat säen. Optimal ist Anzuchterde, Substrat aus Kokosfaser oder Kräutererde.
- Die Goldmelisse ist ein Lichtkeimer, weswegen die Saat lediglich dünn zu bedecken und leicht anzudrücken ist.
- Das Substrat gut befeuchten aber nicht durchnässen.
- Das Gefäß mit transparenter Folie abdecken, an einen warmen und hellen, jedoch nicht allzu sonnigen Platz stellen. Die Folie sollte täglich abgenommen werden, um Schimmel und Fäulnis zu verhindern.
Samen und Substrat sind bis zur Keimung möglichst durchgehend und gleichmäßig feucht zu halten. Danach darf die Erde bis zur nächsten Wassergabe leicht abtrocknen. Im Alter von sechs Wochen können die jungen Pflanzen wahlweise pikiert oder umgepflanzt werden. Beim Pikieren werden die schwächsten Keime entfernt, um den kräftigeren Pflanzen mehr Raum zu geben. Beim Umpflanzen gilt es, äußerst vorsichtig vorzugehen, um den Wurzeln keinen Schaden zuzufügen. Etwa ab der achten Woche dürfen sie in das Beet oder den Kübel umziehen.
Pflege
Einmal am richtigen Standort angewachsen, erweist sich die Indianernessel als pflegeleichte Pflanze. Gießen, Düngen und ein jährlicher Verschnitt – mehr benötigt Monarda didyma nicht, um gesund zu gedeihen.
Menge, Art und Zeit der Pflegemaßnahmen müssen jedoch zu ihren Ansprüchen passen.
Gießen und Düngen
Frei im Garten muss man die Goldmelisse nur in Trockenzeiten gießen. Dabei darf die oberste Schicht des Substrats vor der Wassergabe etwas abgetrocknet sein. Vollkommenes Austrocknen ist aber ebenso zu vermeiden, wie Staunässe.
Im Kübel sollte man Monarda didyma schon etwas häufiger wässern, da sie sich hier schlechter selbst versorgen kann. Das gilt vor allem, wenn die Kultur überdacht erfolgt, also kein oder kaum Regen in das Gefäß gelangt. Während der Blütezeit von Juni bis September ist in diesen Fällen zumindest ein wöchentliches Gießen erforderlich. Die Wassergaben sollten Sie aber selbstverständlich an den Bedarf anpassen.
Zum Gießen der Indianernessel eignen sich Regenwasser, Teichwasser und weiches Leitungswasser. Letzteres kann durch Filterung oder ein längeres Abstehen erreicht werden.
Vom Frühjahr bis zum frühen Herbst profitiert die Goldmelisse von zusätzlichen Nährstoffgaben. Einmal monatlich können hierzu kleine Mengen Kräuterdünger oder reifer Kompost eingesetzt werden. Erhält sie diese, zeigt sie eine reichere Blüte und ist weniger anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Unbedingt notwendig ist das Düngen der Indianernessel allerdings nicht.
Verschneiden
Monarda didyma muss weder zu dichterem Wuchs angeregt, noch in Form gebracht werden. Lediglich das Entfernen vertrockneter Pflanzenteile ist erforderlich. Dieser grundlegende Verschnitt findet am besten im Frühjahr, vor dem ersten Austrieb statt. Dabei wird die Pflanze auf eine Handbreit über dem Boden gekürzt. Es ist jedoch auch möglich, diese Pflegemaßnahme im Herbst direkt nach der Blüte vorzunehmen.
Überwintern
Steht die Goldmelisse frei im Garten und wurde rechtzeitig im Frühjahr gepflanzt, ist sie gegenüber Frost und Wintersonne nicht empfindlich. Sie kann also problemlos und ohne gesonderten Schutz an Ort und Stelle verbleiben. Weder Gießen noch Düngen sind während der Winterruhe von Nöten.
Anders verhält es sich bei der Kultur im Kübel. Hier sind die Wurzeln nicht ausreichend tief im Boden und damit den Temperaturen deutlich stärker ausgesetzt. Ideal ist es, den Kübel nach drinnen zu verbringen und ihn kalt aber frostfrei aufzustellen. Licht benötigt Monarda didyma während dieser Zeit nicht. Besteht diese Möglichkeit aus Platzgründen nicht, sollte der Kübel an eine geschützte Stelle verbracht und mit mehreren Lagen Gartenvlies umwickelt werden. Auch diese Maßnahmen reichen in der Regel aus, um ein Erfrieren der Wurzeln sicher zu verhindern.
Etwa ab März kann das Gartenvlies von oben nach unten allmählich weichen, sodass wieder Licht und Feuchtigkeit aufgenommen werden können. Die lagenweise Entfernung ist ratsam, um das Gewächs wieder langsam an die Bedingungen im Freien zu gewöhnen.
Vermehren
Goldmelisse kann durch Samen und Teilung vermehrt werden, wobei die Gewinnung von Samen deutlich aufwendiger ist. Zudem hat das Teilen noch einen weiteren Vorteil.
Hierfür muss man Monarda didyma lediglich ausgraben und an der Wurzel mit einem scharfen, sauberen Spaten oder einem Messer mittig teilen. Die so entstehenden Jungpflanzen werden an passenden Standorten erneut eingesetzt und gut gewässert. Eine Gabe von organischem Düngemittel ist ratsam. Alternativ kann auch das Substrat im Pflanzloch gegen frische Erde getauscht werden.
Die Vorzüge dieser Vermehrungsart sind die hohen Erfolgschancen und die Verkleinerung der Pflanze. Denn werden Indianernesseln zu groß und zu dicht, zeigen sie sich anfälliger gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Die Teilung verjüngt sie hingegen und sorgt für eine gelichtete Erscheinung.
Die Vermehrung sollte vor dem Austrieb im Frühjahr erfolgen.
Umtopfen und Umsetzen
Das Umsetzen der Monarda didyma ist in der Regel nur dann von Nöten, wenn sich der Standort als ungeeignet erweist oder ungünstig verändert. Ebenso kann ein zu dichtes Wachstum einen Wechsel erforderlich machen.
Wie bereits Verschnitt und Teilung wird der Standortwechsel möglichst auf das Frühjahr vor den Beginn der Vegetationsperiode gelegt.
Gleiches gilt für das Umtopfen, das bei Platzmangel oder zur Auffrischung des Substrats ratsam ist. Ein geringfügig größerer Container reicht vollkommen aus und treibt den Austrieb von Blättern und Blüten voran, da die Wurzeln schneller auf Grenzen stoßen.
Typische Krankheiten und Schädlinge
Bei richtiger Pflege und passendem Standort zeigt sich Monarda didyma ausgesprochen robust gegen Parasiten und Erreger. Gerade auf Schädlinge wirken die enthaltenen ätherischen Öle eher abschreckend als anziehend. Wodurch die Goldmelisse unter Fenstern und neben anfälligen Gewächsen eine praktische Bereicherung ist. Dennoch kann die Indianernessel befallen werden.
Aufseiten der Schädlinge sind Schnecken die häufigsten Übeltäter. Junge Pflanzen und frische Triebe werden von ihnen insbesondere bevorzugt und können über Nacht erhebliche Schäden davontragen. Um den Schneckenfraß zu verhindern, sollten entsprechende Schneckenzäune eingesetzt werden. Zumindest so lange, bis die Pflanzen kein junges Grün mehr tragen. Bei einem bereits bestehenden Befall müssen die Tiere umgehend abgelesen werden. Fallen und Schneckenkorn zeigen hingegen nur eine geringe Wirksamkeit.
Im Bereich der Krankheiten ist vor allem der Echte Mehltau problematisch. Auch dieser tritt in der Regel nur bei ungünstiger Pflege auf, vor allem dann, wenn die Goldmelisse in zu großer Anzahl und zu dicht steht oder aus anderen Gründen keine ausreichende Belüftung erhält. Bei dem sogenannten Echten Mehltau handelt es sich um einen Pilz, der sichtbare Beläge auf den Blättern erzeugt. Der Belag ist zunächst weiß, nimmt dann aber eine schmutzig braune Färbung an. Bei einem starken Befall kann er die gesamte Pflanze abtöten. Rechtzeitiges Eingreifen ist daher entscheidend.
Als erste Maßnahme sollten die Blätter abgewischt oder wenn möglich abgewaschen werden. Eine Lösung aus Milch und Wasser, im Verhältnis 1:8, kann man im Anschluss dazu verwenden, die Goldmelisse einzusprühen. Erst wenn dieses einfache Hausmittel keine Wirkung zeigt, sollte man zu einem Fungizid greifen. Bei fortgeschrittener Erkrankung müssen Sie die betroffenen Pflanzenteile entfernen und vernichten.
Besser als Hausmittel und chemische Produkte ist aber die gezielte Vorbeugung. Im Falle der Indianernessel bedeutet das, die Pflanze weder zu feucht noch zu trocken zu halten, auf ausreichend Abstand zwischen den Gewächsen und einen geeigneten Standort zu achten. Teilung und Verschnitt sind ebenfalls sinnvoll. Regelmäßige Sichtkontrollen helfen zudem dabei, Probleme schnell zu erkennen und umgehend eingreifen zu können.
Ist die Goldmelisse giftig?
Monarda didyma kann in hohen Konzentrationen zwar hautreizend wirken, die Goldmelisse ist an sich jedoch nicht giftig. Im Gegenteil, sie wird traditionell als Heilpflanze – zumeist in Form von Tee – verwendet. Kopfschmerzen, Erkältungskrankheiten und Menstruationsbeschwerden sind nur drei der zahlreichen Anwendungsgebiete.
Auch ohne heilende oder zumindest lindernde Wirkung ist die Indianernessel aber ein Geschmackserlebnis, das als Tee, Brotbelag und Zugabe in herzhaften und süßen Salaten dienen kann. Geeignet hierfür sind das Kraut und die Blüten, jeweils frisch oder getrocknet.
Fazit
Die Goldmelisse ist durch ihre beeindruckende Größe, die ungewöhnliche Blütenform und das wunderbare Aroma eine Bereicherung für Kübel, Beet und Küche. Pflegeleicht und anspruchslos ist sie zudem das optimale Gewächs für Neulinge im Garten und alle, die keinen grünen Daumen oder Lust auf umfassende Pflanzenpflege haben.