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Purpurtute, Syngonium podophyllum – Pflege und Vermehren

Purpurtute

Die Purpurtute wird häufig mit kletternden Philodendron-Arten verwechselt, da sie ihnen sehr ähnlich sieht. Ähnlich wie diese, verändert auch die Purpurtute im Laufe der Jahre die Form ihrer Blätter. Während diese anfangs pfeilförmig sind, teilen sie sich nach und nach immer mehr, so dass diese Pflanze im Alter tief eingeschnittene Blätter hat. Die Blüten, die sich in Zimmerkultur eher selten entwickeln, erscheinen im Frühjahr und weisen eine für Aronstabblüten typische Form auf.

Standort

Der richtige Standort richtet sich nach der jeweiligen Art der Purpurtute. Während die buntblättrigen Sorten relativ viel Licht benötigen, kommen die dunkelgrünen mit relativ wenig Licht aus. Grundsätzlich brauchen die Pflanzen umso mehr Licht, je mehr helle Blattanteile vorhanden sind. Die Blätter der Syngonium podophyllum sind in der Regel hellgrün, wobei es auch hier jeweils eine Sorte mit Weiß umrandeten und eine mit gelblich gefärbten Blättern gibt.

syngonium podophyllum In der Regel eigenen sich sonnige bis halbschattige Standorte, wobei direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden sollte, die könnte Verbrennungen auf den Blättern verursachen. Dementsprechend ist ein Platz an einem Südfenster nicht geeignet. Steht die Pflanze zu schattig, ist das meist an blassen Färbungen der Blätter sowie an relativ klein bleibenden Blättern zu erkennen.

Die Temperatur sollte dauerhaft bei etwa 20 Grad liegen. Die Purpurtute benötigt zudem eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Demzufolge macht es Sinn, sie regelmäßig mit handwarmem Wasser zu besprühen. Die Purpurtute bildet sogenannte Luftwurzeln, die nicht abgeschnitten werden dürfen. Am sinnvollsten ist es, sie in das Substrat hinein wachsen zu lassen.

Substrat

  • Für die Purpurtute Syngonium podophyllum eignet sich u.a. handelsübliche Blumenerde.
  • Gut ist auch ein Gemisch aus durchlässiger, grober Lauberde und Torf zu gleichen Teilen.
  • Möglich ist auch ein Gemisch aus 30-40 % Garten-, Lehm-, Einheits- oder Komposterde und einem 60-80 prozentigen Torf-Sandgemisch.
  • Das Substrat sollte auf jeden Fall kalkarm sein.

Gießen und Düngen

Während der Vegetationsperiode muss die Syngonium podophyllum regelmäßig gegossen aber auch besprüht werden. Das Substrat sollte immer mäßig feucht sein. Dazu sollte man möglichst immer zimmerwarmes bzw. temperiertes und vor allem kalkfreies, weiches Wasser verwenden, am besten Regenwasser.

Zu kalkhaltiges Wasser wird nur sehr schlecht vertragen. Die oberste Substratschicht sollte zwischen den einzelnen Wassergaben immer leicht antrocknen. Ein dauerhaft trockener Wurzelballen bekommt der Pflanze genauso schlecht wie Staunässe.

Von April bis September können etwa alle 2-3 Wochen mit einem Grünpflanzendünger in halber Konzentration oder einem flüssigen Volldünger gedüngt werden. Ab Oktober wird nicht mehr gedüngt.

Purpurtute im Winter

  • Im Winter legt die Purpurtute, die übrigens auch Eselskopf genannt wird, eine kurze Ruhephase ein.
  • Dann sollte die Temperatur idealerweise zwischen 15 und 18 Grad liegen.
  • Zudem sollte es auch im Winter hell sein.
  • Gegebenenfalls ist auch eine indirekte Beleuchtung sinnvoll.
  • Purpurtute Auch jetzt sollte sie regelmäßig besprüht werden.
  • Das ist notwendig, um für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen.
  • Das Gießen wird von November bis März deutlich eingeschränkt.
  • Wird jetzt zu viel gegossen, kann das schnell zu Wurzelfäulnis führen.
  • Gedüngt wird im Winter gar nicht.
  • Auch Zugluft sollte vermieden werden.

Purpurtute umtopfen

Die Purpurtute sollte in den ersten Jahren jedes Jahr umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das zeitige Frühjahr. Dabei muss die alte Erde immer entfernt und durch frisches Substrat ausgetauscht werden. Bei der Auswahl des neuen Pflanzgefäßes sollte dieses eher breiter als höher sein. Ist die Pflanze bereits älter, reicht es in der Regel aus, jährlich lediglich die oberste Bodenschicht zu erneuern bzw. auszutauschen. Ist das Pflanzgefäß jedoch komplett durchwurzelt, können natürlich auch ältere Exemplare umgetopft werden.

Unmittelbar nach dem Umtopfen sind Umgebungstemperaturen um die 20 Grad ratsam, da sich unter diesen Bedingungen relativ schnell wieder neue Wurzeln bilden bzw. diese schneller anwachsen. Haben sich die ersten neuen Triebe gebildet, kann wieder mit dem Düngen begonnen werden.
Exemplare, die mit der Zeit unansehnlich geworden sind oder teilweise verkahlen, können beim Umtopfen problemlos zurückgeschnitten werden. Wenn man möchte, dass die Purpurtute rankt, sollte man eine entsprechende Kletterhilfe, z.B. ein Moosstab aus dem Gartenfachhandel in das Pflanzgefäß setzen. Anderenfalls kann man die Pflanze kriechend wachsen lassen oder auch hängend beispielsweise in einer Blumenampel.

Vermehren

Durch Kopf- oder Triebstecklinge
Die Purpurtute lässt sich sehr gut über Stecklinge vermehren. Am besten macht man das im zeitigen oder späten Frühjahr. Dazu schneidet man etwa 7-10 cm lange Stecklinge von der Mutterpflanze. Diese schneidet man am besten unterhalb eines Blattknotens ab. Jeder Steckling sollte über 3-4 Blätter verfügen.

Die Stecklinge steckt man dann in ein feuchtes Substrat aus Torf und Sand im Verhältnis 1:1. Für eine etwas schnellere Bewurzelung kann man die Schnittfläche des Stecklings zuvor mit einem entsprechenden Bewurzelungshormon aus dem Gartenfachhandel bestreichen und anschließend in das entsprechende Substrat stecken.

Purpurtute Um ein optimales Klima für die Stecklinge zu schaffen bzw. als Verdunstungsschutz, stülpt man dann eine lichtdurchlässige Plastiktüte über den Topf. Das Substrat sollte jetzt immer nur leicht feucht sein. Die optimale Raumtemperatur für eine schnelle Bewurzelung liegt zwischen 22 und 25 Grad. Das Substrat sollte idealerweise eine Temperatur von 21-24 Grad aufweisen. Um Schimmelbildung auf dem Substrat zu vermeiden, entfernt man die Folie ab und zu kurzzeitig.

Nach etwa 4-6 Wochen müssten die Stecklinge ausreichend Wurzeln gebildet haben. Damit sich diese langsam an die trockenere Umgebungstemperatur gewöhnen kann, macht es Sinn, die Plastiktüte über mehrere Tage hinweg, in immer längeren Abständen zu entfernen.
Nach etwa einem halben Jahr können dann die Stecklinge in kleineren Gruppen in größere Pflanzgefäße umgepflanzt werden. Um den Stecklingen der Purpurtute das Anwachsen zu erleichtern, ist es ratsam, an den Wurzeln befindliche Substratreste beim Umpflanzen nicht zu entfernen, sondern an den Stecklingen zu belassen.

Krankheiten und Schädlinge

Wurzelfäule
Andauernde Nässe bzw. Staunässe kann unter Umständen zu Wurzelfäule führen. Anzeichen hierfür können zunächst einzelne welkende Triebe und später komplett welke Pflanzen sein. Bei Verdacht auf Wurzelfäule sollten betroffene Pflanzen möglichst schnell in frisches Substrat umgepflanzt werden. Teilweise kann man sie dadurch retten.

Spinnmilben
Zu einem Spinnmilbenbefall kann es u.a. durch eine zu geringe Luftfeuchtigkeit kommen, vor allem im Winter. Ein Befall ist meist an feinen Gespinsten an den Blattachseln zu erkennen, die man durch das Einsprühen mit Wasser gut sichtbar machen kann. Im weiteren Verlauf färben sich die Blätter zunächst gelb, dann graubraun und rollen sich ein.

Spinnmilben Zur Bekämpfung sollte man betroffene Pflanzen zunächst gründlich abbrausen, vor allem auch die Blattunterseiten. Dann stülpt man für 3-4 Tage über die komplette Pflanze, je nach Größe, eine lichtdurchlässige Plastiktüte oder einen entsprechenden Plastiksack und verschließt diese unten. So entsteht ein Mikroklima, welches die Schädlinge abtötet. Reicht das nicht aus, können zusätzlich systemisch wirkende Pflanzenschutzsprays aus dem Fachhandel eingesetzt werden.

Wollläuse/Schmierläuse
Ein Befall mit Wollläusen oder Schmierläusen ist an watteähnlichen, weißen Gespinsten an den Blattunterseiten und den Blattachseln sowie den 2-4 mm kleinen weiß-grauen Läusen zu erkennen. Befallen werden vor allem geschwächte Pflanzen.

Zunächst sollten betroffene Pflanzen isoliert werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Dann sollte man sie in frische Erde und saubere Pflanzgefäße umtopfen. Dabei sollten die Wurzeln gut abgespült werden. Dann kann das Abreiben der Pflanze mit niem- oder paraffinölhaltigen Mitteln abgewischt werden. Hilfreich kann der Einsatz von Nützlingen sein. Bei einem stärkeren Befall kann der Einsatz von entsprechenden Schädlingsbekämpfungsmitteln erforderlich sein.

Schildläuse
Schildläuse sind an kleinen schwarz-braunen Schildchen und klebrigem Honigtau an Blättern und Stängeln zu erkennen. Um eine Ansteckung bzw. Ausbreitung zu verhindern, sollten betroffene Pflanzen schnellstens von anderen isoliert werden. Zur Bekämpfung eigenen sich ölhaltige Pflanzenschutzmittel. Vorbeugend kann man die Pflanzen regelmäßig mit Wasser besprühen.

Ist die Purpurtute giftig?

Die Stiele und Blätter der Purpurtute sind für Hunde, Katzen und Nager wie Kaninchen, Hasen, Meerschweinchen oder Hamster aber auch für Vögel giftig. Wie auch andere Aronstabgewächse enthält die Pflanze Oxalsäure und Caciumoxalat. Anzeichen für eine Vergiftung können Erbrechen und Durchfall sein, vermehrter Speichelfluss, Beschwerden beim Schlucken oder Blutungen des Zahnfleisches. Starke Vergiftungen können zu Krämpfen und inneren Blutungen führen.

Sorten

  • Purpurtute Purpurtute Syngonium podophyllum – ‚Pixie’/ ‚Arrow‘ – Die pfeilförmigen Blätter dieser Purpurtute besitzen eine hellgrüne Färbung und sind zudem auffallend weiß geadert. Sie kann an einer Kletterhilfe aber auch hängend kultiviert werden. Im Winter sollte sie regelmäßig mit Wasser besprüht bzw. eingenebelt werden. Das sorgt für ausreichend Luftfeuchtigkeit und kann zudem einem Schädlingsbefall vorbeugen.
  • Purpurtute Syngonium podophyllum – ‚White Butterfly‘ – Die Blätter der Sorte ‚White Butterfly‘ weisen eine markante grün-weiße Zeichnung auf. Steht die Pflanze etwas dunkler, wird sich der Weißanteil der Blätter verringern und sie eine grüne Färbung annehmen. Stellt man sie an einen hellen Standort, nehmen die weißlichen bzw. hellen Blattanteile deutlich zu. Auch bei dieser Sorte ist das regelmäßige Besprühen mit Wasser ratsam, vor allem im Winter, wenn die Luft durch das Heizen relativ trocken ist.

Fazit
Die Purpurtute ist eine beeindruckende Kletter- oder Hängepflanze, je nachdem wie man sie kultiviert und besticht vor allem mit ihrem auffallend gefärbten Blattwerk, welches sich je nach Lichtintensität heller oder dunkler färbt. Diese Zimmerpflanze ist relativ pflegeleicht, lediglich andauernde Trockenheit und Staunässe sollten vermieden werden. Und wenn man gröbere Pflegefehler vermeidet, kann man sich viele Jahre an dieser wunderschönen Blattschmuckpflanze erfreuen.