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Klebsamen, Pittosporum – Pflege, Schneiden und Vermehrung

Klebsamen

Die auffallenden cremeweißen bis hellgelben Blüten der KLebsamen erscheinen je nach Art zwischen Mai und September und verströmen einen intensiven angenehmen Duft. Die bekanntesten Klebsamenarten sind der schmalblättrige Klebsame (Pittosporum tenuifolium), der chinesische Klebsame (Pittosporum tobira) und die krausblättrige Klebsame (Pittosporum undulatum).

Standort

Klebsamen Pittosporum sind in der Regel sehr anspruchslose Kübelpflanzen, die sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten gut gedeihen. Sie eignen sich für einen temperierten Wintergarten ebenso gut wie für den Balkon oder die Terrasse.
Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen können Sie sie nach draußen stellen und vor den ersten Nachtfrösten nach drinnen holen. In besonders wintermilden Lagen wie beispielsweise im Rheintal kann man diese Pflanze auch im Garten auspflanzen.

Substrat

  • Als Substrat eignet sich hochwertige Kübelpflanzenerde.
  • Diese sollte über grobkörnige Bestandteile wie Splitt, grobem Sand, Lavagrus oder Kies verfügen.
  • Diese Bestandteile machen das Substrat locker und durchlässig.
  • Eher ungeeignet sind Erden mit einem hohen Torfanteil.
  • Das Gleiche trifft auf schwere und zu Staunässe neigende Böden zu.

Gießen und Düngen

Klebsamen Diese Pflanze sollte regelmäßig gewässert werden, wobei sie kurzzeitig auch mit Trockenheit relativ gut zurechtkommt. Allerdings kann dauerhafte Trockenheit zu einem Blattverlust und zum Verkahlen der Pflanze führen. Während der Wachstumsphase sollte sie je nach Witterung etwa zwei Mal pro Woche möglichst mit kalkarmen Wasser gegossen werden. An besonders heißen Tagen gegebenenfalls auch öfters. Im Sommer sollte nicht in den Mittagsstunden, sondern entweder morgens oder in den Abendstunden gegossen werden.

Um den Nährstoffbedarf der immergrünen Klebsamen zu decken, sollte man sie von April bis September etwa alle zwei Wochen mit einem speziellen Kübelpflanzendünger düngen. Den Nährstoffbedarf im Garten ausgepflanzter Exemplare kann man mit dem Einarbeiten von Kompost im März/April und ein weiteres Mal im Juni/Juli decken. Alternativ dazu können mineralische aber auch organische handelsübliche Dünger verabreicht werden.

Umtopfen

  • Klebsamen-Pflanzen wachsen relativ stark.
  • Demzufolge sollten junge Exemplare möglichst jedes Jahr in frisches Substrat umtopfen.
  • Bei bereits älteren Pflanzen ist es ausreichend, sie alle 4-5 Jahre umzupflanzen.
  • In der Regel entwickeln sich Klebsamen umso schöner, je ungestörter sie wachsen können.

Überwintern

Da diese Pflanzen nur bedingt frosthart sind, d.h. bis maximal – 5 Grad, sollten sie frostfrei überwintern. Dazu müssen sie vor den ersten Nachtfrösten ins Haus geholt werden. Dort sollten sie dann einen hellen und kühlen Platz bei Temperaturen zwischen 5 und 8 Grad bekommen. In einem lichtarmen Winterquartier sollte die Raumtemperatur unter 5 Grad, jedoch nicht unter 0 Grad liegen.

Erfolgt die Überwinterung zu dunkel, verliert Klebsame Pittosporum seine Blätter. Teilweise können auch komplette Zweigpartien absterben. Auf Spätfröste reagiert diese Pflanze besonders empfindlich, diese können zum kompletten Absterben führen. Dementsprechend sollte man sie erst wieder nach draußen stellen, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, also in der Regel nach den Eisheiligen bzw. nach dem 15. Mai.

Gegossen wird im Winterquartier nur mäßig, sodass der Wurzelballen immer leicht feucht bleibt und nicht komplett austrocknet. Im Garten ausgepflanzte Exemplare sollten mit einem entsprechenden Winterschutz vor stärkeren Frösten geschützt werden. Gedüngt wird im Winter nicht.

Schneiden

Klebsamen Ein Rückschnitt ist bei den Klebsamen nicht zwingend erforderlich aber dennoch sinnvoll, zumal diese Pflanze auch sehr schnittverträglich ist. Am besten schneidet man im Frühjahr vor dem Neuaustrieb den kompletten Strauch zurück. Geschnitten werden sollte dabei möglichst immer ca. 1 cm über den sogenannten Blattquirlen. Von einem Blattquirl ist die Rede, wenn sich drei oder mehr Blätter an einem Blattknoten befinden.
Ein Blattknoten wiederum ist der verdickte Teil Stängels, aus dem sich die Blätter bilden. Beim Verschneiden kann problemlos bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden. Aufgrund ihrer Schnittverträglichkeit eignet sich Klebsamen auch gut für einen Formschnitt beispielsweise als Kegel-, Pyramiden- oder Kugelform aber auch als einstämmiges Bäumchen.

Vermehrung durch Aussaat

Klebsamen, Pittosporum können Sie durch Aussaat oder Stecklinge vermehren. Dazu kann man beispielsweise Samen von bereits vorhandenen Pflanzen verwenden. Diese leuchtend roten Samen befinden sich in den ellipsoiden bis kugeligen und bis zu 1,5 cm großen Kapselfrüchten in einer klebrigen Flüssigkeit.

Die Samen werden im Frühjahr bzw. im Mai in Töpfe in ein entsprechend durchlässiges Substrat ausgesät. Dann sollte das Substrat dauerhaft mäßig feucht gehalten und an einen sonnigen Platz bei Temperaturen von mindestens 20 Grad gestellt werden.
Bis zur Keimung dauert es meist mehrere Wochen. Ist die Keimung erfolgt, wachsen die Sämlinge zu ansehnlichen Pflänzchen heran. Im ersten Jahr ist es ratsam, die jungen Pflanzen mehrmals zu stutzen, damit sie sich gut verzweigen. Wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, können die Pflanzen langsam ins Freie.

Durch Stecklinge

Für eine Stecklingsvermehrung können Sie im Frühjahr oder Sommer Stecklinge von halb ausgereiften Trieben schneiden. Diese sollten etwa 8-10 cm lang sein und unterhalb eines Blattknotens geschnitten werden. Dann entfernt man die untersten Blätter und steckt die Stecklinge in kleine Töpfe in ein sandhaltiges Substrat, z.B. einem Gemisch zu gleichen Teilen aus Torf und Sand.

Nun werden die Klebsamen leicht angegossen und eine lichtdurchlässige Folie oder Plastiktüte über den Steckling bzw. den Topf gestülpt. Am besten stellt man den Topf dann an einen hellen Platz ohne direkte Sonne. Das Substrat sollten Sie jetzt immer leicht feucht halten.

Strauch Nach etwa 5-6 Wochen sollte sich der erste neue Austrieb am Steckling zeigen. Ist das der Fall, entfernt man die Folie, sodass sich der Steckling die nächsten 1-2 Wochen an die neuen Licht- und Temperaturverhältnisse gewöhnen kann.

Nun wird immer erst gegossen, wenn das Substrat gut abgetrocknet ist. Ist der neue Austrieb etwa 7-10 cm hoch, kann das erste Mal gedüngt werden. Treten die ersten Wurzeln oben aus der Erde heraus, wird der Steckling in ein größeres Pflanzgefäß in handelsübliche Einheitserde umgepflanzt.

Krankheiten und Schädlinge

Gegenüber Krankheiten ist diese Pflanze relativ unempfindlich. Was Schädlinge betrifft, ist sie vor allem anfällig für Blattläuse, Schildläuse aber auch Schmierläuse.

Blattläuse

Besonders anfällig für Blattläuse sind die Pflanzen während der Überwinterung. Dann ist die Raumluft meist relativ trocken und häufig kommt es auch zu einem Lichtmangel. Einen Blattlausbefall kann man neben den Blattläusen selbst, die an Blättern oder jungen Trieben zu sehen sind, auch an klebrigem Honigtau auf den Blättern erkennen. Dabei handelt es sich um die zuckerhaltigen Ausscheidungen dieses Schädlings.
Des Weiteren rollen sich die Blätter ein, kräuseln sich und es bilden sich gelbe Flecke. Durch die Blattläuse kann es zudem zu einem Befall mit Rußtaupilzen kommen. Einen entsprechenden Pilzbefall kann man an schwarzen Verfärbungen der Blätter erkennen.

Um den Schädling zu bekämpfen, sollten betroffene Pflanzen zunächst von gesunden isoliert werden, um eine Ausbreitung bzw. Ansteckung zu verhindern. Bei einem anfänglichen Befall ist es unter Umständen bereits ausreichend, die betreffende Pflanze mit einem stärkeren Wasserstrahl abzubrausen. Bei einem stärkeren Befall bietet der Fachhandel anwendungsfertige Pflanzenschutzpräparate in Form von Sprays, Stäbchen oder Sticks an.

Um einem Befall vorzubeugen, sollte man immer für ein gesundes Raumklima mit ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit sorgen, denn Blattläusen befallen vorzugsweise bereits geschwächte Pflanzen.

Schildläuse

Schildläuse Einen Schildlausbefall erkennt man meist an den kleinen braunen nach oben gewölbten Rückenschildchen dieses Schädlings. Da diese sehr klein sind, übersieht man sie häufig  und stellt ein Befall erst dann fest, wenn dieser bereits fortgeschritten ist und es bereits zu Verkrüppelungen von Blättern und Blüten und zu Verfärbungen der Blätter gekommen ist.

Auch hier sollten betroffene Klebsamen schnellstens von den anderen getrennt werden. Abstreichen sollte man Schildläuse auf keinen Fall, denn unter den weiblichen Tieren könnten sich noch ausgeschlüpfte Larven befinden, die man dann durch das Abstreichen über die komplette Pflanze verteilt.

Zur Bekämpfung sind in der Regel systemisch wirkende Mittel aus dem Fachhandel erforderlich, die in Form von Sprays oder Stäbchen, die man in das Substrat steckt, erhältlich sind.

Woll- oder Schmierläuse

Schmier- oder Wollläuse sind an weißen Wachsfäden, die einem Wattebausch ähneln und kleinen Gespinsten zu erkennen. Ebenso wie durch Blattläuse kann es auch durch Woll- oder Schmierläuse zur Bildung von Rußtau kommen. Zur Bekämpfung bietet der Handel entsprechende Pflanzenschutzmittel an, die in der Regel mehrmals in gewissen Abständen angewendet werden müssen.

Sorten

  • Schmalblättrige Klebsame (Pittosporum tenuifolium) – Der schmalblättrige Klebsame erreicht Wuchshöhen von bis zu 1,50 m. Er bringt stark duftende dunkelrote bis purpurfarbene Blüten hervor. Die lorbeerähnlichen Blätter sind hellgrün mit weißlicher Mittelrippe. Er eignet sich sehr gut für einen Formschnitt.
  • Klebsame (Pittosporum tenuifolium) – ´Silverqueen` – Dieser Strauch besticht mit einer auffallenden Schwarzfärbung des Stammes und der Zweige und einer schlanken Krone. Im Sommer erscheinen bei älteren Exemplaren kleine rotbraune, süß duftende Blüten. Er kann Wuchshöhen von 0,50 – 2,50 m erreichen.
  • Chinesische Klebsame Chinesische Klebsame (Pittosporum tobira) – Der chinesische Klebsame wächst bis zu 2 m hoch. Die nach Orangenblüten duftenden, cremeweißen, sternförmigen Blüten erscheinen sehr üppig von Mai bis Juni. Er ist sehr schnittverträglich. Da er zum Verkahlen neigt, ist ein Rückschnitt sinnvoll.
  • Buntblättriger Klebsame (Pittosporum tobira) – ‚Variegatum‘ – Diese buntblättrige Klebsame hat einen aufrechten, kompakten Wuchs. Sie wird bis zu 2,50 m hoch. Die dunkelgrünen Blätter sind an den Rändern heller gefärbt. Die duftenden hellgelben Blüten zeigen sich von August bis September.
  • Krausblättrige Klebsame (Pittosporum undulatum) – Die krausblättrige Klebsame besticht sowohl mit ihren cremeweißen Blüten als auch ihren Blättern, die an den Rändern auffallend gewellt sind. Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 3 m.

Fazit
Die Klebsamen Pittosporum sind dekorative Blattschmuckpflanzen mit glänzenden ledrigen Blättern, die man als immergrüner Strauch, Halbstrauch oder kleiner Baum im Kübel kultiviert. Sie sind nicht winterhart, sollten regelmäßig gegossen und gedüngt und auch umgetopft werden. Vor den ersten Nachtfrösten müssen sie ins Winterquartier umziehen. Dort muss man vor allem für ein optimales Raumklima sorgen u.a. durch regelmäßiges Besprühen der Pflanzen, denn gerade während dieser Zeit sind sie besonders anfällig für einen Schädlingsbefall.