Als eine der schönsten Zuchtformen der Sawara-Scheinzypressen, wird die Filifera Nana doppelt so breit wie hoch. Gleichzeitig formt die immergrüne Fadenzypresse eine halbkugelige oder kugelige Silhouette, sodass sie dem Hobbygärtner viel Spielraum bei der Gartengestaltung gewährt. Nach vielen Jahren wird sie eine Höhe von ca. 80 cm und eine Breite von 150 cm erreicht haben. Während dieser Zeit beansprucht sie nur wenig pflegerische Aufmerksamkeit, sondern bemüht sich nach Kräften, mit ihren tiefgrünen, dichten Zweigen dem Garten die Struktur zu verleihen, die der Hobbygärtner sich erhofft. Daher verwundert es wenig, dass die wohl wichtigste Pflegekomponente im gezielten Schneiden liegt.
Standort und Pflanzerde
Die Fadenzypresse Filifera Nana ist beheimatet in Japan und von daher vertraut mit feuchter Erde aller Qualitäten, durchdrungen von reichlichen Mengen an Nährstoffen und Bodenorganismen. Dergestalt sollte ihr Standort gewählt werden:
- Sonnige bis halbschattige Lage.
- Humose, leicht feuchte und durchlässige Erde.
- Der pH-Wert der Pflanzerde bewegt sich idealerweise um die 7.
- Wichtig ist, dass am Standort keine Staunässe entsteht.
In jungen Jahren tendieren kreative Hobbygärtner dazu, die kleine Zypresse mit den fontänenartig hängenden Zweigspitzen im Kübel zu kultivieren. In diesem Fall bietet sich die Verwendung spezieller Koniferenerde an, der eine Handvoll Sand beigemischt wird.
Gießen und Düngen
Da sie als Flachwurzler nicht sonderlich tief ins Erdreich vordringt, um an Wasser und Nährstoffe zu gelangen, sollte ihr Feuchtigkeitsbedarf beobachtet werden, um auf die bescheidenen Bedürfnisse der Filifera Nana einzugehen.
- Regelmäßig, jedoch mäßig gießen.
- Die Erde zwischendurch trocknen lassen.
- Im Pflanzgefäß ist der Wasserbedarf etwas höher.
- Wenn möglich, mit gesammeltem Regenwasser gießen.
- Im Frühjahr einen Volldünger als Startdüngung verabreichen.
- Alle 4 Wochen eine Dosis Gartenkompost mit einer Handvoll Hornspänen einarbeiten.
- Ab August/September nicht mehr düngen.
Eine Schicht aus Rindenmulch oder Grasschnitt auf der Baumscheibe hält den Boden länger feucht und reduziert die Häufigkeit des Wässerns. Gerne nimmt die Fadenzypresse als Teil eines Japangartens eine Schicht aus Kies oder Splitt als Mulchmaterial an.
Beste Wachstumsvoraussetzungen schaffen
In der Regel bieten professionelle Baumschulen die Fadenzypresse Filifera Nana im Container an und nicht als wurzelnackte Ware. Das hat den Vorteil, dass die Pflanze das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden kann. Die beste Zeit für die Einpflanzung ist der Herbst, weil das Bäumchen im warmen Boden seine Wurzeln schnell ausbreiten und sich lange genug auf den kommenden Winter vorbereiten kann. Bevor der erfahrene Hobbygärtner zur Schaufel greift, stellt er den Wurzelballen der Fadenzypresse mitsamt dem Container in einen Eimer mit Wasser, wo er sich solange vollsaugen kann, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
- Am auserkorenen Standort eine Pflanzgrube ausheben.
- Auf einen ausreichenden Pflanzabstand von mindestens 150 cm achten.
- Das Loch ist etwa doppelt so groß, wie der Wurzelballen.
- Über der Sohle eine Drainage ausbreiten aus Kies, Lavagrus oder Tonscherben.
- Den Aushub in der Schubkarre mischen mit Kompost und Hornspänen.
- Die ausgetopfte Fadenzypresse einpflanzen, die Erde festtreten und angießen.
- Die Filifera Nana darf nicht tiefer in den Boden, als sie in der Baumschule stand.
Auf einen Stützpfahl kann in diesem Fall verzichtet werden, da Windwurf nicht zu befürchten ist. Nützlich ist hingegen, wenn ein Gießrand angelegt wird, der leicht Richtung Mitte abfällt, damit die Fadenzypresse das Gieß- und Regenwasser optimal verwerten kann. Eine Mulchschicht aus organischem oder anorganischem Material bildet den Abschluss der Arbeiten.
Pflanzen im Kübel
Da die aparte Fadenzypresse mit ca. 6-7 cm pro Jahr nur sehr langsam wächst, ist sie häufig als Kübelpflanze auf Balkon, Terrasse oder dem Hauseingang anzutreffen, bevor sie in späteren Jahren dann im Beet eingepflanzt wird. Bei der Anschaffung des Pflanzgefäßes sollte man bedenken, dass die Filifera Nana deutlich mehr in die Breite, als in die Höhe gedeiht. Idealerweise befindet sich im Boden des Topfes bereits eine Öffnung für den Wasserablauf. Andernfalls bohrt der Gartenfreund diese selbst, um der Bildung von Staunässe vorzubeugen.
- Über dem Ablaufloch eine Drainage anlegen aus kleinen Steinen, Kies oder Tonscherben.
- Ist ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies zur Hand, wird es darüber ausgebreitet.
- Auf diese Weise wird verhindert, dass nasses Substrat die Drainage verstopft.
- Eine erste Schicht der Koniferenerde über der Drainage verteilen.
- Die mit Wasser vollgesaugte Fadenzypresse mittig einpflanzen.
- Zwischendurch das Substrat mit der Faust andrücken, damit keine Hohlräume entstehen.
Geübte Hobbygärtner lassen stets einige Zentimeter frei bis zum Kübelrand, damit nach dem Gießen kein Substrat-Wasser-Gemisch überschwappt. Abschließend wird die Filifera Nana gut bemessen angegossen. Sollte sie sich auf einem Untersetzer befinden, wird dieser spätestens nach 20 Minuten entleert.
Überwintern
Fadenzypressen zählen zu den winterharten, immergrünen Nadelgewächsen, und bieten selbst Temperaturen um die -28° Celsius die Stirn. Frisch gepflanzte Koniferen sollten für ihren ersten Winter im Freien trotzdem einen leichten Schutz erhalten. Hierzu wird die Baumscheibe bis zum Stamm mit Laub, Reisig oder Stroh bedeckt. Die Krone erhält eine Haube aus Jute oder Gartenvlies. Ab dem 2. Standjahr benötigt die Filifera Nana im Beet keinen Winterschutz mehr.
Im Kübel ist hingegen alljährlich eine Vorsorge gegen Frostschäden vonnöten, weil die Gefahr besteht, dass der Wurzelballen durchfriert, wovon sich die Fadenzypresse nicht mehr erholen würde.
- Den Kübel auf einen Holz- oder Styroporblock stellen.
- Das Gefäß mit Luftpolsterfolie oder anderem isolierendem Material umhüllen.
- Den Wurzelballen mit Stroh oder Tannennadeln bedecken.
- Einen Jutesack über die Zweige stülpen.
Wie alle immergrünen Pflanzen, so verdunstet auch die Fadenzypresse Filifera Nana selbst während der kalten Jahreszeit Wasser. Folglich erhält sie an frostfreien Tagen im Beet genauso, wie im Kübel, eine kleine Dosis Wasser.
Sobald sich die Quecksilbersäule konstant über dem Gefrierpunkt bewegt, entfernen routinierte Gartenfreunde den Winterschutz, damit sich darunter kein Schimmel bildet.
Schneiden
Die Fadenzypresse wächst zwar nur sehr langsam, benötigt trotzdem einen regelmäßigen Schnitt, damit sie nicht von innen her braun wird und verkahlt. Die ideale Zeit für das Schneiden sind die Monate August bis Oktober.
- Um welche Länge die Filifera Nana gekürzt wird, bestimmt der Hobbygärtner selbst.
- Den einzelnen Trieb in die Hand nehmen und mit einer scharfen, desinfizierten Schere schneiden.
- Dabei auf keinen Fall ins alte Holz schneiden, denn daraus treibt der Baum nicht mehr aus.
- Es sollte stets noch etwas Grün am Zweig verbleiben, was den Neuaustrieb fördert.
- Sämtliches Totholz an der Basis entfernen
Zwischendurch tritt der Gartenfreund immer wieder einmal ein paar Schritte zurück und begutachtet den Habitus der Fadenzypresse, denn die kugelige Form ist es ja, die den besonderen Reiz dieses Nadelgehölzes ausmacht, und sollte möglichst erhalten bleiben.
Das Schneiden ist erfolgreich verlaufen, wenn alle Teile der Filifera Nana wieder ausreichend mit Licht, Luft und Sonne versorgt werden. Ein Mangel an diesen drei Faktoren führt stets zu Kümmerwuchs und Verkahlung.
Vermehren
Im Rahmen des Rückschnitts fällt jede Menge Schnittmaterial an, das sich für die Vermehrung durch Stecklinge eignet. Diese sind ca. 15 cm lang und halb verholzt. Die untere Hälfte der Ableger wird entlaubt. Den Winter über werden sie in kleine Töpfe gesteckt, die mit nährstoffarmer Anzuchterde gefüllt ist. Im hellen, kühlen Raum hält man die Stecklinge leicht feucht, während sie eifrig das Anzuchtgefäß durchwurzeln. Eine leicht perforierte Klarsichttüte, die über Steckling und Topf gestülpt wird, bildet ein feucht-warmes Mikroklima, das die Bewurzelung fördert. Der Nachwuchs sollte regelmäßig mit Argusaugen auf den Befall durch Schädlinge untersucht werden, die sich gerne während des Winters über die Pflanzen hermachen, wie die Spinnmilben oder die Wollläuse.
Pfiffige Gartenfreunde geben den Stecklingen der Fadenzypresse einen zusätzlichen Anreiz, sich bei der Durchwurzelung des Topfes anzustrengen. Sie legen unten auf den Boden eine dünne Schicht Kompost und füllen darüber die Anzuchterde ein.
Krankheiten und Schädlinge
Es ist völlig normal, wenn sich im September und Oktober einige Nadeln braun färben und abfallen. Geschieht dies hingegen während der Vegetationsphase, könnte die Ursache in einem Versäumnis bei der Pflege liegen:
- Lichtmangel
- Staunässe
- Überdüngung
- Trockenheit
Darüber hinaus reagiert die Fadenzypresse mit braunen Zweigen, wenn sie in Kontakt zu Streusalz kommt. Dieses versickert im Boden und kann noch nach Jahren die Wurzeln angreifen und das Bäumchen von unten her absterben lassen. Aus diesem Grund sollte man die Filifera Nana nicht zu nah an eine Verkehrsstraße pflanzen, auf der im Winter der Streudienst unterwegs ist.
Ansonsten ist die Fadenzypresse weitgehend resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Fazit
Die Fadenzypresse Filifera Nana ist ein zauberhafter Blickfang in jedem Garten. Schon aus der Ferne fällt ihre kugelige Form auf. Wer sich dem Bäumchen nähert, erkennt die fontänenartig gebogenen, dicht benadelten Zweige, die eine elegante Silhouette formen. Erhält sie den richtigen Standort mit genügend Licht, Luft und Wasser, bedarf sie nur noch selten der Pflege. Lediglich zwischen August und Oktober greift der Hobbygärtner zur Schere, verleiht der Fadenzypresse eine verbesserte Form und lichtet sie etwas aus. Wer seine Filifera Nana so liebevoll umhegt, hat viele Jahre seine Freude an dem immergrünen, winterharten Nadelgehölz.