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Kolbenfaden, Aglaonema – Pflege und Arten

Kolbenfaden

Der Kolbenfaden leistet als Blattschmuckpflanze einen wertvollen Beitrag zur Schaffung einer Wohlfühlatmosphäre in Büros und Wohnräumen. Als opulente Zimmerpflanze schluckt der Aglaonema Schall und Staub, erhöht die Luftfeuchtigkeit und sorgt alleine durch sein optisches Erscheinungsbild für Entspannung und Motivation. Die dezent gemusterten Blätter unterstreichen zugleich den dekorativen Wert der tropischen Zierpflanze. An einem Kolbenfaden kommt folglich kaum ein Hobbygärtner vorbei, ob er nun seine Blumenbank daheim gestaltet oder sein berufliches Umfeld mit einem Stück Natur aufwerten möchte. In Bezug auf die Pflege hat er dann leichtes Spiel, wie die folgende Anleitung verdeutlicht.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Aronstabgewächse (Araceae).
  • Bezeichnung der Gattung: Kolbenfaden (Aglaonema).
  • Beheimatet in den Wäldern Südostasiens.
  • Wuchshöhe 50 cm bis 100 cm.
  • Signifikant gemusterte Blätter bis 30 cm lang.
  • Unscheinbare, blass-weiße Kolbenblüten im cremefarbenen Hochblatt.
  • Rote oder orangefarbene Beerenfrüchte in Herbst und Winter.
  • Immergrün und nicht winterhart.
  • Giftig in allen Teilen.

Bislang bekannt sind 23 Arten sowie zahlreiche Züchtungen, die sich weltweit großer Popularität erfreuen als anspruchslose Zimmerpflanzen.

Standort

Wo es gelingt, die Lichtverhältnisse tropischer Wälder zu simulieren, gedeiht der Kolbenfaden prächtig, weil er sich so heimisch fühlt.

  • Helle Lage ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  • Milde Morgen- oder Abendsonne wird toleriert.
  • Temperaturminimum bei Tage beträgt 23° bis 25° Celsius.
  • Nächtliche Temperatur nicht unter 16° Celsius.

Blätter des Kolbenfadens Als tropisches Gewächs benötigt der Aglaonema eine höhere Luftfeuchtigkeit, als sie allgemeinhin in Wohnräumen herrscht. Mit einfachen Mitteln sorgt der erfahrene Hobbygärtner hier für Abhilfe. Eine mit Wasser gefüllte Schale bewirkt bereits eine deutliche Verbesserung. Alternativ füllt er den Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser, um der Gefahr von Staunässe entgegenzuwirken. Wo kalkfreies Wasser zur Verfügung steht, wird es genutzt, um die Zimmerpflanze täglich einzusprühen.

Tipp: Da Kolbenfaden ungemein gesellige grüne Zeitgenossen sind, gedeihen sie noch prächtiger in guter Nachbarschaft zu Zimmerpflanzen mit ähnlichen Standortansprüchen.

Substrat

Was das Substrat anbelangt, gibt sich die Tropenpflanze ausgesprochen genügsam. Mit handelsüblicher Blumenerde kommt sie ausgezeichnet zurecht. Allerdings verbietet es sich von selbst, zu minderwertigen Billigprodukten zu greifen, weil diese dazu neigen, innerhalb kurzer Zeit zu schimmeln. Die Investition in hochwertige Kübelpflanzenerde wird in der Regel belohnt mit einem gesunden Wachstum in Verbindung mit einer langen Lebensdauer. Wer mag, mischt das Substrat selbst und stellt somit sicher, dass sämtliche Zutaten bekannt sind:
Komponenten zu gleichen Teilen:

  • Normale Gartenerde.
  • Füllstoffe, wie Kokoshum, Blähton oder Perlite.
  • Gut verrotteter Gartenkompost.

Die Verwendung von Torf als Beigabe zur Topferde ist unter Freizeitgärtnern zunehmend verpönt. Dieser Umstand ist begründet im unkontrollierten Raubbau der Moore, der nur dann gestoppt werden kann, wenn kein Torf mehr nachgefragt wird. Darüber hinaus speichert dieser Füllstoff nur schlecht das Gießwasser und enthält häufig unzählige Pilzsporen.

Gießen und Düngen

Aglaonema im Topf In punkto Wasser- und Nährstoffversorgung fällt ein Kolbenfaden ebenfalls nicht aus der Reihe, sondern bestätigt wiederum seine Anspruchslosigkeit.

  • Das Substrat gleichmäßig feucht halten.
  • Kurzzeitige Trockenheit verkraftet das Gewächs besser, als dauernasse Erde.
  • Vorzugsweise gießen mit kalkfreiem Wasser bei Zimmertemperatur.
  • Von März bis Oktober/November alle 4 Wochen Flüssigdünger verabreichen.

Sofern sich im Untersetzer keine Kieselsteine befinden, ist es ratsam, nach spätestens 20 Minuten das überschüssige Gießwasser zu entleeren. Gewässert wird grundsätzlich erst dann, wenn die Daumenprobe bestätigt, dass die Oberfläche der Erde angetrocknet ist. Steht an diesem Tag die Nährstoffversorgung auf dem Pflegeplan, wird das Substrat zunächst leicht mit Wasser angefeuchtet, bevor der Dünger appliziert wird.

Überwintern

In der Zeit von Dezember bis Februar legt der Aglaonema eine Ruhepause ein, um frische Kräfte zu sammeln für die nächste Vegetationsperiode. Idealerweise gönnt der Freizeitgärtner ihm während dieser Phase ein kühleres Plätzchen bei 16° bis 18° Celsius. Zwingend erforderlich ist ein Umzug für die Überwinterung freilich nicht. Die Reduzierung der Gießwassermenge dagegen schon eher. Gänzlich austrocknen darf der Wurzelballen hingegen keinesfalls. An dieser Stelle offenbart die Pflegeanleitung den einzigen Aspekt, der ein wenig Fingerspitzengefühl erfordert. Um diesem Umstand aus dem Weg zu gehen, entscheiden sich kundige Hobbygärtner dazu, den Kolbenfaden in Hydrokultur zu unterhalten.

Umtopfen

Da die Blattschmuckpflanze ein behäbiges Wachstum an den Tag legt, ist ein Umtopfen nur alle 2 bis 3 Jahre geboten. Spätestens dann, wenn sich die Wurzeln durch das Substrat nach oben drücken, ist es an der Zeit, den Kolbenfaden in einen größeren Blumentopf umzusiedeln. Das Frühjahr ist die beste Zeit für diese Maßnahme.

  • Die Pflanze austopfen und von altem Substrat vorsichtig reinigen.
  • Der neue Kübel ist nur wenig größer als der bisherige.
  • Am Topfboden wird eine Drainage angelegt aus Splitt, Perlite oder Tonscherben.
  • Darüber das Substrat einfüllen und die Pflanze einpflanzen.

Vorausschauende Gärtner lassen stets einen Gießrand frei, damit später kein Wasser-Erde-Gemisch überschwappt. Zu guter Letzt erhält die Zimmerpflanze eine gut bemessene Dosis Wasser.

Tipp: Wird die Zierpflanze alljährlich umgetopft, erübrigt sich die Gabe von Dünger.

Schneiden

Aglaonema Wie die meisten Aronstabgewächse, so ist auch der Aglaonema ausgesprochen schnittverträglich. Dieses Attribut hat den Vorteil, dass die Pflanzen mittels eines regelmäßigen Formschnitts in einem kompakten Habitus gedeihen. Einzelne Blattstiele werden bis knapp über dem untersten Auge eingekürzt. In der Folge treibt die Zierpflanze in dichten Verzweigungen erneut aus. Es ist empfehlenswert, die Schnittwunden mit ein wenig Holzkohlepulver zu versiegeln, zum Schutz vor Krankheiten und Schädlingen.

Vermehren

Von einer solch gutmütigen und zugleich aparten Zimmerpflanze kann ein begeisterter Freizeitgärtner nicht genug bekommen. Gut zu wissen, dass der Kolbenfaden sich ganz unkompliziert vermehren lässt.

Teilung
Neigt sich im zeitigen Frühjahr die Zeit der winterlichen Ruhepause dem Ende entgegen, kann man den Kolbenfaden ohne weiteres durch Teilung des Wurzelballens vermehren. Zu diesem Zweck wird die Pflanze ausgetopft und mit einem scharfen, desinfizierten Messer in mehrere Einzelteile zerschnitten. Jedes Segment sollte über mindestens 3 Blätter sowie 1 Knospe verfügen. Eingetopft in passende Pflanzgefäße, wird jeder Aglaonema vom Start weg kultiviert wie ein adultes Exemplar.

Adventivpflanzen
Kommt das tropische Gewächs in die Jahre, entwickeln sich an der Basis kleine Tochterpflanzen, vorzugsweise im Verlauf des Sommers. Den Herbst und Winter hindurch belässt der erfahrene Gärtner diese Adventivpflanzen noch an der Mutterpflanze. Erst im darauf folgenden Frühjahr werden sie mitsamt der Wurzeln abgetrennt, um in Einzeltöpfen kultiviert zu werden. Sofern das Wurzelsystem noch nicht kräftig genug erscheint, verbringen die Tochterpflanzen einige Zeit in einem Glas Wasser, bis sie in normales Substrat eingesetzt werden.

Stecklinge
Im Verlauf des Frühsommers bieten sich kräftige, gesunde Seitentriebe als Stecklinge an. Abgeschnitten auf eine Länge von 10 cm bis 15 cm, verfügt jeder Ableger über mindestens 3 Blätter. Bis auf das oberste Blatt wird das Laub entfernt. Gepflanzt in Anzuchttöpfe, die gefüllt sind mit nährstoffarmem Substrat, verbringen die Jungpflanzen die nächsten Wochen am halbschattigen, warmen Fensterplatz. Empfehlenswert ist eine konstante Feuchtigkeit, ohne die Stecklinge bzw. das Substrat zu durchnässen. Zeigt sich ein neuer Austrieb, ist dies der Hinweis darauf, dass die Bewurzelung erfolgreich verläuft.

Pflege in Hydrokultur

Kolbenfaden In den seltensten Fällen bietet der Fachhandel Kolbenfaden in Hydrokultur an. Dabei reduziert sich der Pflegeaufwand in dieser Form zusätzlich. Je jünger die Pflanze, desto erfolgreicher stellt sie sich um auf die geänderten Kulturbedingungen. Es ist daher empfehlenswert, die eigenhändig vermehrten oder kürzlich erworbenen Kolbenfaden umgehend auf anorganisches Substrat einzustellen.

  • Den Wurzelballen vollständig von Erde reinigen, ohne den geringsten Rest zu belassen.
  • Das Wurzelwerk von abgestorbenen, offensichtlich faulen Teilen befreien.
  • Am luftigen Platz auslegen und antrocknen lassen.

Während die Wurzeln trocknen, wird das Hydrogefäß mit geeignetem Substrat gefüllt. Beliebt sind Materialien, wie Perlite, Blähton oder Bimskies in kleiner bis mittlerer Körnung. Auf einer ersten Schicht von ca. 4 cm wird der Aglaonema gesetzt und rundherum mit dem anorganischen Substrat umgeben. Ein wiederholtes Schütteln des Hydro-Topfes unterstützt eine gleichmäßige Verteilung der Körner. Der Innentopf kommt nun in den Übertopf und wird soweit mit Wasser gefüllt, bis die Wasserstandsanzeige im Optimum steht. Abschließend darf die Nährlösung nicht vergessen werden, für die ein gesondertes Fach zur Verfügung steht. Es ist in den nächsten Wochen kein Drama, sollte sich das eine oder andere Blatt verfärben, denn die Umstellung ist doch recht stressig für die Zimmerpflanze. Daher raten Experten, diese Maßnahme im Februar/März durchzuführen, kurz vor dem neuen Austrieb.

Blattreinigung

Auf den großen Blättern sammeln sich im Laufe der Zeit Ablagerungen verschiedenster Zusammensetzung an. Um ihren Schmuckwert zu erhalten, sollte regelmäßig eine Reinigung durchgeführt werden. Handelsübliche Blattglanzmittel haben sich mittlerweile als durchaus schädlich erwiesen, da sie die Stomata (Spaltöffnungen) verstopfen, ganz zu schweigen von dem unnatürlichen Glanz, den sie erzeugen. Unter den Hausmitteln haben sich hingegen zwei Methoden bewährt. So dient die Innenseite einer Bananenschale als natürliches Reinigungsmittel für einen Kolbenfaden, indem die Blätter ganz sanft abgerieben werden. Als ebenso effektiv hat sich Algensaft erwiesen, der zugleich als praktischer Nährstofflieferant fungiert.

Namhafte Arten

Nicht alle der 23 bekannten Arten haben es bis in die Wohnungen und Büros geschafft. Diejenigen mit dem prächtigsten Blattschmuck erfreuen sich indes weltweiter Popularität.

Kolbenfaden ‚Silver Queen‘ (Aglaonema commutatum ‚Silver Queen‘)

  • Überwiegend silberfarbene Blätter mit zartgrüner Zeichnung.
  • Wuchshöhe 40 cm bis 60 cm.

Kolbenfaden ‚Albovariegatum‘ (Aglaonema commutatum ‚Albovariegatum‘)

  • Wunderschöne Art mit weißen Stielen und Stämmen.
  • Wuchshöhe bis 50 cm.

Kolbenfaden ‚Tricolor‘ (Aglaonema commutatum ‚Tricolor)

  • Besonderes Kennzeichen sind die rosafarbenen Stiele.
  • Leuchtend rote Früchte bis 2,5 cm lang.

Kolbenfaden (Aglaonema costatum)

  • Dichtbelätterter kleiner Busch.
  • Weiß gefleckte Blätter auf smaragdgrünem Grund.

Gezeichneter Kolbenfaden (Aglaonema crispum)

  • Imposante Blätter bis zu 30 cm Länge und 8 cm Breite.
  • Silberfarben mit wenigen grünen Zeichnungen.

Kolbenfaden ‚Curtisii‘ (Aglaonema nitidum ‚Curtisii‘)

  • Hoch wachsende Art mit bis zu 90 cm langen Stämmen.
  • Wunderschönes Blattwerk mit silbriger Umrandung.

Kolbenfaden pictum (Aglaonema pictum)

  • Seltene Art mit flachliegendem Grundstamm, später aufrecht gerichtet.
  • Dunkelgrüne Blätter mit hellgrünen Flecken, unregelmäßig verteilt.

Kolbenfaden marantifolium (Aglaonema marantifolium)

  • Lanzettlich geformte Blätter bis 20 cm Länge.
  • Weiße Querstreifen auf sattgrünem Untergrund.

Kolbenfaden ‚Variegatum‘ (Aglaonema modestum)

  • Hübsche Pflanze mit gewellten Blättern.
  • Auf grünem Grund leuchten gelbe Flecken.

Fazit
Der Kolbenfaden hat einen Stammplatz verdient auf jeder kreativ gestalteten Blumenbank, ob im Büro oder daheim. Die tropische Zimmerpflanze besticht nicht nur mit einem imposanten Blattwerk, sondern trägt zur Verbesserung des Raumklimas bei. Für diese Dienste erwartet das Aronstabgewächs nur wenig Pflege, lässt sich kinderleicht vermehren und präsentiert sich in zahlreichen, gefälligen Arten. In Gesellschaft mit anderen Grünpflanzen fühlt sich der exotische Einwanderer besonders wohl. Einzig den Giftgehalt eines Aglaonema sollte der Gärtner im Auge behalten und sämtliche Pflegearbeiten mit schützenden Handschuhen ausführen.