
Regenwassertanks werden meist im Gartenboden eingegraben. Nur ganz selten werden sie im Hauskeller aufgestellt. Das gesammelte Regenwasser kann vielfältig genutzt werden, für die Pflanzen im Garten und im Haus, aber auch für die Toilettenspülung und die Waschmaschine. Ob man nun einen Wassertank oder lieber eine Zisterne nutzt, ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Die Auswahl an den Behältern ist groß. Ihre Größe richtet sich nach der Dachfläche und wie viel Wasser benötigt wird. Man sollte sie nicht zu groß wählen. Was es sonst noch alles zu beachten gibt, haben wir für Sie zusammengetragen.
Steckbrief
- Unterschieden wird oberirdisch und unterirdisch verwendete Tanks
- Zu den oberirdischen zählen Regentonnen, Regenfässer, kleine bis mittlere Gartentanks…
- Zu den unterirdischen zählen Zisternen und Tanks
- Zwei beherrschende Materialien – Kunststoff und Beton
- Beide haben Vor- und Nachteile
- Die unterirdischen Tanks werden meist an das Wassersystem des Hauses angeschlossen.
- Es gibt unterschiedliche Meinungen über Sinn und Wirtschaftlichkeit dessen
- Es kommt immer darauf an, warum man sich einen Regenwassersammeltank einbauen will.
- Nur um Kosten zu sparen oder aus Umweltgründen?
- Oft entscheidet der Preis beim Kauf.
Regenwasser sammeln – wie funktionierts?
Vorteile der unterirdischen Regenwassertanks
- Großes Fassungsvermögen
- Regenwasser hat eine gute Wasserqualität und man kann viel davon sammeln, um es zu verwenden
- Tanks aus Polyethylen (Kunststoff) – wiederverwertbar, lebensmittelecht und dank glatter Oberfläche kann kein Schmutz haften bleiben
- Bessere Wasserwerte als bei Betonzisterne (Studie der Bayrischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau)
- Lassen sich anhand ihres geringeren Gewichts leicht einbauen
- Verfügen über großzügige Einstiegsöffnungen, so dass man eventuelle Wartungsarbeiten leicht erledigen kann.
- Betonzisternen – langlebig (Jahrzehnte), extrem stabil und können auch an Stellen eingegraben werden, die hohen Belastungen ausgesetzt sind.
- Meist regional hergestellt und recyclingfähig.
- Auftriebssicher – bei hohem Grundwasserspiegel steigt die leere Zisterne nicht auf, wie das bei Kunststofftanks schon mal passieren kann
- Die Montage einer Betonzisterne ist aber aufwändiger. Wegen des Gewichtes ist ein Kran notwendig. Die Kosten sind höher.
- Bei unsachgemäß eingebauten Schachtring-Zisternen können Lecks entstehen.
- Sind sie an den Hauskreislauf angeschlossen, wird der Verbrauch von Trinkwasser erheblich reduziert
- Selbst wenn man sie nur zur Gartenbewässerung nutzt, lässt sich Wasser und Abwasser sparen.
Die Größe des Wassertanks
Der Regenwasserbedarf dagegen ermittelt sich aus der Anzahl der Personen x 8,8 cbm (für Toilettenspülung) + Anzahl der Personen x 4,5 cbm (für Waschmaschine und Putzen) + m² Garten x 0,06 cbm.
Am Ende wird die kleinere Zahl der Ergebnisse mit dem Ladebeiwert 0,06 multipliziert. Das Ergebnis daraus ergibt das Volumen des Speichers in cbm. Man nimmt die nächst größere Tankgröße.
Regenwassertank – Modelle und Kosten
Ein unterirdischer Regenwassertank befindet sich unter der Erde, ist von oben nicht sichtbar und außerdem nur durch die Tankabdeckung zu erkennen. Die Tanks sind frostsicher. Weil es unter der Erde dunkel und kalt ist, sollen Bakterien und Algen nicht wachsen können. Für Algen mag das zutreffen, für Bakterien sicher nicht.
Auf alle Fälle sinken feine Schmutzpartikel, die durch den Filter nicht aussortiert wurden, auf den Grund des Behälters. Leichte bleiben dagegen an der Wasseroberfläche und werden per Überlauf in die Kanalisation oder zur Versickerung weitergeleitet.
Es gibt zahlreiche Anbieter von Regenwassertanks. Die drei größten bei den Kunststofftanks sind: GRAF, GARANTIA und 4rain. Alle bieten auch das passende Zubehör für die Tanks an.
Der kleinste von GRAF ist der Erdtank Carat mit 2.700 Litern Fassungsvermögen. Der Tank kostet an die 900 €, dafür bekommt man aber auch 25 Jahre Garantie. Der Tank kann bis 8 t befahren werden, dafür ist aber eine entsprechende Erdabdeckung notwendig
- Länge 208 cm
- Breite 156 cm
- Höhe 201 cm
Der größte der Carat-Reihe fasst 13.000 Liter und kostet dann schon stolze 3.800 €. Auch auf diesen bekommt man 25 Jahre Garantie.
- Länge 239 cm
- Breite 219 cm
- Höhe 271 cm
- Maximale Achslast 8 t
- Maximales Gesamtgewicht 12 t
Ebenfalls von Graf werden Flachtanks angeboten, z.B. der Platin 5000. Diese Tanks sind flach, man muss deshalb nicht so tief Erde ausschachten. Auch hierfür gibt es die 25 Jahre Garantie. Der 5000 Liter-Tank kostet etwa 1.600 Euro.
- Länge 289 cm
- Breite 230 cm
- Höhe 95 cm
- Alle GRAF-Tanks sind schwarz
- Länge 210 cm
- Breite 105 cm
- Höhe 122 cm
Der größte angebotene Wasserspeicher ist COLUMBUS 9.000, bestehend aus zwei 4.500 Litern fassenden Tanks, die miteinander verbunden werden. Hierfür werden knapp 2.700 € fällig, bei ebenfalls 15 Jahren Garantie. Maße pro Tank:
- Länge 244 cm
- Breite 184 cm
- Höhe 214 cm
Der größte separate Tank ist COLUMBUS 6500 l, welcher für etwa 1.800 € erhältlich ist.
Von 4rain gibt es zwei verschiedene Modellreihen. Mono Tanksystem zu 3.000 l, 4.000 Litern, 5.000 Litern und 6.800 Litern. Diese kosten zwischen 680 € und 1.330 €. Dieser Anbieter gibt 10 Jahre Garantie. Die Tanks sind schwarz.
Außerdem gibt es die Modularis Serie. Ein Tank fasst 2.500 Liter. Für ein höheres Fassungsvermögen werden mehrere Tanks zusammengeschlossen. Auch hier gibt es 10 Jahre Garantie. Die Tanks sehen aus wie Thermosflaschen und sind blau. Sie werden hochkant eingebaut, man muss also tiefer graben. Ein Tank kostet etwa 500 €, vier knapp 1.900 €.
- Länge 119 cm
- Breite 147 cm
- Höhe maximal 279 cm
Bei den Betonzisternen gibt es keine flächendeckend arbeitenden Anbieter wie bei denen aus Kunststoff. Hier überwiegen regionale Anbieter, was mit dem Transport zusammenhängt.
Unter www.regendsammler.de findet man bundesweit Anbieter, sozusagen ein Netzwerk, je nach Postleitzahl.
- Eine monolithische Betonzisterne in der Basisausführung und 3200 Litern Fassungsvermögen kostet bei den Regensammlern 1.100 €, inklusive Lieferkosten.
- Eine gleichartige Zisterne, nur mit 17.400 Litern liegt preislich bei 2.425 €, ebenfalls mit Lieferung.
Regenwassertank – der Einbau
Für den Einbau des Regenwassertanks wird in der Regel empfohlen, eine Fachfirma zu beauftragen. Das sei vor allem wichtig, wenn das gesammelte Wasser zur Wasserversorgung im Haushalt eingesetzt werden soll. Der Installateur für die Technik sollte beim Einbau des Tanks mit auf der Baustelle sein.
Aus Kostengründen machen es aber viele Hauseigentümer selbst. Einige Anbieter der Tanks bieten im Internet Einbauanleitungen an, siehe http://www.graf-online.de/download/einbauanleitungen.html Hier wird detailliert beschrieben, wie man vorgehen muss.
Es ist nicht damit getan, ein Loch in den Boden zu graben, den Tank hineinzustellen und anschließend einige Anschlüsse zu befestigen. Es gibt viel zu beachten, vor allem bei schwierigen Grundstücken, wie solchen am Hang und bei hohen Grundwasserständen. Wer den Anleitungen folgt, sollte keine Probleme haben. Gleichwertige Anleitungen gibt es auch von anderen Herstellern.
Preise für professionellen Einbau und Anschluss
Häufige Fragen
Der Einbau der Wassertanks bzw. die Nutzung des darin befindlichen Wassers für den Hausbetrieb ist umstritten. Woran liegt das?
Klar ist, dass es sinnvoll ist, Regenwasser zu sammeln und zu nutzen. Bei der Verwendung im Garten bestreitet dies sicher niemand. Bei der Nutzung für Toilette oder die Waschmaschine gibt es dagegen Kritiker. Zum einen ist der Einbau teuer, der Kosten-Nutzen-Faktor gering. So eine Anlage rechnet sich erst nach 10 bis 15 Jahren, manchmal auch noch nicht mal dann. Auf alle Fälle tut man etwas für die Umwelt.
Es wird allerdings immer wieder vor Bakterien gewarnt. Die entstehen, wenn das Wasser lange Zeit im Tank steht, können aber auch vorher schon im Wasser sein. Regenwasser ist dazu heute recht belastet mit Schadstoffen, in einer Gegend mehr, in einer anderen weniger.
Umstritten ist der Einbau deshalb, weil sich die Befürworter und Gegner nicht einigen können. Keiner will nachgeben. Wie bei allen Dingen im Leben gibt es nicht nur Vorteile. Von den Nachteilen bzw. den Risiken, wollen viele „Fachleute“ aber nichts wissen. Andererseits ist nicht alles negativ zu sehen, wie es die Gegner oft darstellen und nur Gewinnsucht vermuten. Vielleicht kommen sich ja die beiden Parteien bald etwas entgegen.
Muss der Einbau eines Regenwassertanks oder einer Zisterne genehmigt werden?
Laut Bauordnung (jeweilige Landesbauordnung) ist der Einbau bis 50 m3 genehmigungsfrei. Genehmigt werden muss der Tank, wenn eine Belästigung vorliegt oder Gefahren für die Allgemeinheit von ihm ausgehen.
Solange es nicht um die Versickerung von schädlich verunreinigtem Abwasser geht, halten sich Landratsamt und die Untere Wasserbehörde raus. Da der Tank keine Rückwirkung auf das öffentliche Netz hat, interessieren sich auch die Wasserversorgungsunternehmen nicht. b man Abwassergebühren sparen kann, richtet sich nach verschiedenen Dingen. Es gibt dazu zahlreiche Grundsatzurteile. Ich würde auf jeden Fall einen Befreiungsantrag für Regenwasser stellen.