Das Strauchbasilikum ’Magic Blue’ ist optisch und kulinarisch ein Highlight und bietet auch allerhand für unseren Geruchssinn. Die auffällig geäderten Blätter und die kräftig violettfarbenen Blüten sorgen für Farbe auf dem Balkon oder der Terrasse und auch im Garten ausgepflanzt ist dieses Gewächs kaum zu übersehen. Insekten lieben die Pflanzen auch und bevölkern sie in großer Zahl. Bis auf die Überwinterung ist die Pflege einfach. Probleme mit dem Winterplatz können umgangen werden, indem im Herbst Stecklinge geschnitten und diese dann weiterpflegt werden. Was man über das Strauchbasilikum wissen muss, lesen Sie im folgenden Text.
Steckbrief
- Als Küchengewürz oder –kraut und in der Aromatherapie verwendet
- Basilikum-Hybride
- Kreuzung zwischen dem afrikanischen Kampferbasilikum und einer rotlaubigen Sorte des „Mittelmeerbasilikums“
- Lippenblütengewächs
- Wächst strauchartig und gut verzweigt
- Immergrün
- Stängel verholzen
- Wuchshöhe etwa 80 cm
- Bemerkenswert ist der Duft der Pflanze
- Grüne Blätter mit dunkelroter bis lilafarbener Äderung – wird als rotblättrig angegeben, ist es aber nicht
- Besonders aromatisch
- Ab Juni leuchtend violette Blüten mit hohem Zierwert bis September
- Geliebt von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen
- Bildet keine Samen
- Erntezeit – April bis August
- Zieht Insekten magisch an
Die Pflege von Strauchbasilikum ’Magic Blue’
Strauchbasilikum ist pflegeleichtrer als die oft sehr empfindlichen anderen Basilikumarten. ’Magic Blue’ macht da keine Ausnahme. Außerdem ist dieses Basilikum ausgesprochen delikat und passt super zu leichten Salaten und vielen mediterranen Speisen. Auch die Blüten können gegessen werden. Der aromatisch, fernöstliche Geruch und Geschmack ist unvergleichlich und bringt das gewisse etwas in Speisen.
Ideal ist, dieses Basilikum als Topf- bzw. Kübelpflanze zu kultivieren. So ist die Überwinterung kein Problem. Ausgepflanzte Exemplare haben so gut wie keine Chance, den Winter zu überstehen.
Die Pflanzen können viele Jahre alt werden und jedes Jahr eine gute Ernte einbringen. Der Standort sollte im Sommer warm, sonnig und windgeschützt und im Winter kühl und sehr hell sein. Beim Pflanzsubstrat ist darauf zu achten, dass es durchlässig, humos und nährstoffhaltig ist. Am besten geeignet sind Kunststoffgefäße. Wichtig ist, regelmäßig zu gießen, vor allem bei Gefäßkultur. Der Boden sollte nicht vollständig austrocknen. Auch für zusätzliche Nährstoffe ist zu sorgen. Die Überwinterung sollte bei 10 bis 12°C erfolgen. Es ist viel Licht erforderlich, wozu auch Zusatzleuchten genutzt werden können. Ein Schnitt ist nicht unbedingt notwendig. Es empfiehlt sich, Triebspitzen zu ernten, denn so wird die Verzweigung angeregt. Vermehren kann man das Strauchbasilikum ’Magic Blue’ durch Stecklinge. Krankheiten sind sehr selten, es sei denn, die Pflanzen leiden unter „nassen Füßen“. Als Schädlinge treten Blattläuse, Schnecken und Weiße Fliegen auf.
Standort
Der Standort muss eher sonnig, warm und unbedingt windgeschützt sein. Zu wenig Sonne hat Einfluss auf das Aroma der Pflanzen. Ein zu kalter Platz wird schlecht vertragen. Auch Zugluft bekommt den Pflanzen nicht. Ansonsten sind sie recht anpassungsfähig und keine Mimosen, wie andere Basilikumpflanzen.
- Windgeschützt und warm
- Vollsonnig – beste Färbung und bestes Aroma
- Benötigt mindestens mehr als die Hälfte vom Tag Sonne
- Hitzeverträglich
- Im Haus möglichst Südfenster
- Günstig ist, die Pflanzen vor Regen zu schützen und natürlich vor Zugluft
- Erst bei Temperaturen über 12°C ausstellen, auch nachts
- Langsam an die Sonne gewöhnen
- Rechtzeitig einräumen, wenn Temperaturen darunter fallen
Pflanzsubstrat
Strauchbasilikum mag durchlässige, humose und sandige Erde. Sie sollte auch nährstoffhaltig sein, aber nicht zu viel. Zu viel Stickstoff im Boden lässt die Pflanzen in die Höhe schießen, die Triebe sind aber schwach und verholzen nicht oder nur langsam. Oft biegen sie sich dann nach unten.
- Humos und durchlässig
- Nährstoffreich, aber nicht zu sehr
- Warm, in kalten Böden fühlen sich die Pflanzen nicht wohl
- Locker, am besten mit reichlich Sand
- Zu schwere Substrate unbedingt lockerer und durchlässiger machen
Pflanzen
Am besten pflanzt man Strauchbasilikum in einen Pflanzkübel. So können die Gewächse besser überwintert werden. Im Beet macht sich eine Gruppenpflanzung von 3 bis 5 Strauchbasilikum am besten. Das Wichtigste beim Pflanzen ist eine Drainage, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Nasse Füße sind Todesursache Nummer 1.
- Pflanzabstand 40 x 40 cm
- Drainage im Gefäß ist wichtig, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann
- Wirkt schön in Gruppen von 3 bis 5 Pflanzen
Gießen und Düngen
Gießen ist beim Strauchbasilikum in Gefäßen sehr wichtig. Die wenige Erde trocknet schnell aus und obwohl es die Pflanzen warm mögen, vertragen sie langanhaltende Trockenheit nur mäßig. Im Beet muss nicht so häufig gegossen werden. Wer weniger gießen möchte, sollte eben die Gefäße mit Wasserreservoir nutzen.
- Regelmäßig gießen, vor allem bei Gefäßkultur
- Substrat am besten gleichmäßig leicht feucht halten
- Keine Staunässe
- Nicht zu nährstoffreich, das geht auf Kosten des Aromas
- Alle 4 bis 6 Wochen düngen
- Biodünger oder Kräuterdünger verwenden
- Oft wird auch nur eine Düngergabe anfangs des Frühjahrs empfohlen.
Schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig. Mit dem Entspitzen sorgt man allerdings dafür, dass sich die Triebe verzweigen und der Busch so immer buschiger wird. Je mehr Triebe vorhanden sind, um so mehr kann geerntet werden. Wenn die Triebe zu sehr verholzt sind, kann ein starker Rückschnitt dafür sorgen, dass wieder neue und weiche Triebe erscheinen.
- Kann als Hochstamm erzogen werden
- Einen verholzten Trieb als Stamm stehen lassen
- Alle Seitentriebe entfernen
- Ist die richtige Höhe erreicht, Spitze abschneiden und die Verzweigung fördern.
- Immer wieder alle Triebe entspitzen, so bildet sich eine Krone
- Dann ganz normal weiterpflegen
Überwintern
Strauchbasilikum ist nicht winterhart, obwohl die Pflanzen nicht ganz so empfindlich sind, wie andere Basilikumsorten. Trotzdem wird Frost nicht vertragen. Die Überwinterung ist das größte Problem bei der Kultivierung von Strauchbasilikum. Viele Pflanzen überleben den Winter nicht.
- Hell und frostsicher, aber kühl, bei nicht zu hohen Temperaturen
- Bei zu wenig Licht gehen die Gewächse häufig ein.
- Ideal sind Temperaturen um die 10°C, also von 8 bis 12°C
- Bis 18°C können die Temperaturen noch günstig sein
- Gedeiht gut unter künstlichem Licht
- Zu warme Überwinterung ist nicht günstig.
- Die Pflanzen schwächeln, Krankheiten und Schädlinge breiten sich aus
- Keine Zugluft
- Weiter regelmäßig gießen
- Substrat ständig leicht feucht halten, etwas weniger, als im Sommer
Vermehren
Hybriden bilden keine Samen aus. Das Strauchbasilikum ’Magic Blue’ bildet da keine Ausnahme. Die Aussaat fällt also weg. Allerdings lassen sich die Pflanzen ganz einfach durch Stecklinge vermehren. Diese wurzeln schon nach wenigen Tagen im Wasserglas.
- Stecklinge
- Bewurzeln gut im Wasserglas
- Trieb ohne Blütenansatz verwenden
- Man kann die Triebe, von denen nur die oberen Blätter erhalten werden sollten, auch in Anzuchterde stecken.
- Substrat feucht, aber nicht nass halten
- Am besten eine Tüte über das Gefäß stülpen
- Regelmäßig lüften
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind recht selten und sind häufig auf Pflegefehler oder eine zu nasse und kühle Witterung zurückzuführen. Schädlinge treten öfter auf. Vor allem bei der Überwinterung ist darauf zu achten. Junge Triebe werden gern von Schnecken verspeist, auch mal ratzekahl. Ansonsten kommen noch Blattläuse und Weiße Fliegen vor.
- Weiße Fliege – zu erkennen an weißen Punkten an den Blattunterseiten. Bei Berührung der Pflanzen fliegen zahlreiche kleine helle Insekten davon. Die Blätter werden fleckig und gelb und fallen ab. Gegen diese Insekten helfen Gelbsticker und Schmierseifenlauge. Allerdings ist es wichtig, beim Besprühen vor allem die Blätter auch von unten zu erwischen. Alternativ eignen sich Insektizide, allerdings die ungefährlicheren auf der Basis von Fettsäuren oder Pyrethrum.
- Blattläuse – sitzen meist an den Triebspitzen und sind am leichtesten durch ihre klebrigen Ausscheidungen zu erkennen (Honigtau). Oft hilft, die Pflanze mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspülen. Alternativ können die befallenen Triebspitzen samt Läuse abgeschnitten und entsorg werden. Insektizide nur auf Basis von Rapsöl oder Kaliseife einsetzen, die schonen Nützlinge.
- Schnecken – machen sich gern über die frischen Austriebe her. Bei Gefäßhaltung reicht häufig, die Töpfe einfach hoch zu stellen oder einen Schneckenkranz anzubringen. Im Beet ist es schwieriger. Schneckenkorn ist umwelttechnisch nicht so günstig, aber es gibt nicht viele Alternativen. Weniger giftig als Schneckenkorn sind Mittel, die auf Eisen-III-Phosphat basieren. Am besten sind Schneckenfallen. So kann man nasse Tücher oder Säcke auslegen, unter denen sich die Tiere sammeln. Sie müssen dann nur noch zusammengesammelt und entsorgt werden.
Häufige Fragen
Kann Strauchbasilikum in Mischbeeten angepflanzt werden?
Ja, wenn man es im Herbst aus dem Boden nimmt und im Gefäß überwintert. Mischkultur ist günstig, denn Basilikum allgemein lockt Bienen an und wehrt Fliegen, Möhrenfliegen, Mücken, Kohlweißlinge, Lilienhähnchen und andere Schadinsekten ab. Außerdem kann es Bakterien abtöten und Mehltau abwehren, speziell auch bei Gurkenpflanzen. Bei Fenchel, Tomaten, Paprika und Gurken wird zusätzlich der Fruchtansatz gefördert.
Wodurch kann man die Wurzelbildung von Stecklingen sichern oder beschleunigen?
Da gibt es eine interessante Sache, von der ich bei meiner Recherche gelesen habe. Wenn man die Stecklinge zusammen mit ein paar Weidenzweigen ins Wasserglas steckt, geht die ganze Bewurzlung schnell und so gut wie jeder Steckling wurzelt. „Schuld“ daran ist ein spezielles Wurzelhormon der Weide, welches im Wasser freigesetzt wird. Das hilft auch anderen Pflanzen, Wurzeln zu bilden.
Welche Blätter werden am besten für die Ernte genutzt?
Ideal, weil sehr zart, sind die Triebspitzen. Allerdings kann durchaus auch mal ein Trieb weiter unten herausgeschnitten werden, das schafft wieder Luft und die Pflanzen verzweigen sich gut. Wichtig ist, die Blätter nicht einzeln abzupfen, sondern immer kurz über einem Blätterpaar mit Stängel abzuschneiden.