Die Lotusblume oder Lotosblume, auch als Nelumbo bekannt, ist eine Wasserpflanze, die ebenso im Gartenteich, wie im Kübel kultiviert werden kann. Allerdings ist es nicht damit getan, sie schlicht ins Wasser zu legen oder zu stellen. Besonders anspruchsvoll ist der Lotus zwar nicht, einige Punkte müssen bei ihrer Pflege aber dennoch beachtet werden. Anderenfalls können die Lotosblumen ihre voll Schönheit und die über dem Wasser stehenden Blüten nicht entfalten. Dennoch sind sie auch für Anfänger geeignet und können sogar recht einfach selbst vermehrt werden.
Standort
Die Lotusblume benötigt einen möglichst sonnigen Platz und viel Wärme. Günstig ist also ein Standort im Süden, der nicht überschattet wird. Während der Blütezeit können die Stängel weit über die Wasseroberfläche hinausragen und sind dann empfindlich gegenüber Wind. Damit die schönen Blüten nicht abbrechen, sollte also ein geschützter Pflanz- oder Stellplatz gewählt werden.
Substrat
Obwohl es sich bei Lotosblumen um Wasserpflanzen handelt, benötigen auch sie ein Substrat. Und das muss möglichst nährstoffreich sein. Geeignet sind Teicherde oder Lehm, obwohl diese Substrate nur wenige Nährstoffe zu bieten haben. Jedoch sind sie schwer und geben den Wurzeln hierdurch guten Halt.
Die erforderlichen Nährstoffe können dem Nelumbo durch einen Depot-, also Langzeitdünger bereitgestellt werden.
Kultur im Kübel
Der wärmeliebende Lotusblume gedeiht auch sehr gut in einem Kübel, er benötigt nicht unbedingt einen Teich. Dadurch kann er problemlos auf dem Balkon kultiviert werden, auf der Terrasse oder im Wintergarten stehen. Die Hauptsache ist, dem Nelumbo steht ausreichend Wasser, Platz und Sonne zur Verfügung.
Geeignet sind runde Gefäße mit einem Durchmesser von mindestens 50 cm und einer Höhe von ebenfalls 50 cm. Viel tiefer sollte das Gefäß nicht sein, ansonsten sind die Blüten in Gefahr. Bei größeren Kübel, die als Balkonteich genutzt, mit weiteren Pflanzen oder gar mit Tiere besetzt werden, kann die Lotusblume in eine Schale gepflanzt und im Gefäß erhöht eingestellt werden. Beispielsweise auf Steine oder einen umgedrehten Blumentopf.
Kultur im Teich
Als Wasserpflanze eignen sich die Lotosblumen natürlich ideal für den Gartenteich. Bei der Kultur muss jedoch auf den geeigneten Abstand zur Oberfläche geachtet werden. Etwa 50 cm sind günstig, wenigstens 30 cm sollten es aber sein. Bei tieferen Teichen ist es also nicht ratsam, den Nelumbo in die Mitte zu setzen. Zumindest nicht, ohne Erhöhung. Wiederum geeignet sind Unterbauten aus Steinen oder ein umgedrehter Kübel, auf den die Pflanzschale der Lotusblume gestellt wird.
Pflanzen
Mit Ausnahme sehr kleiner Kübel ist es in jedem Fall empfehlenswert, den Nelumbo nicht direkt in den Teich oder Kübel zu pflanzen. Da die Lotusblume gedüngt werden muss und hin und wieder ein Erdwechsel ansteht, sollte das Gewächs in eine Pflanzschale eingesetzt werden. Diese Maßnahme vereinfacht die weitere Pflege deutlich und schont auch die Pflanze. Die Rhizome sind sehr empfindlich und brechen schnell, wodurch sie ihre Wuchskraft verlieren. In einer Schale sind sie weitestgehend geschützt, wodurch das Risiko für einen solchen Bruch geringer ist.
Gepflanzt werden die Lotosblumen zwischen März und Mai und zwar als Rhizom. Das Wurzelstück hat eine Form, die an Bananen erinnert und nimmt schnell Schaden. Hierbei ist also äußerste Vorsicht geboten. Die Stücke werden in das Substrat eingesetzt, sodass die Triebspitze leicht schräg nach oben zeigt. Bedeckt werden sie – wiederum vorsichtig – mit etwa zehn Zentimetern Substrat.
Beim Einsetzen sollte man nicht vergessen, dem Substrat entsprechenden Dünger beizugeben.
Gießen und Düngen
Gießen muss man die Lotusblume zwar nicht, Wasser benötigt er natürlich dennoch. Und dieses sollte möglichst weich sein, also wenig Kalk enthalten. Optimal ist Regenwasser, bereits eingefahrenes Teichwasser oder aber weiches Leitungswasser. Ist nicht klar, ob das Wasser aus der Leitung viel Kalk enthält, sollte man dies zunächst herausfinden. Ein Besuch auf der Homepage oder ein Anruf beim Wasseranbieter kann Aufschluss bringen. Ebenso wie der Blick auf die Wasserjahresabrechnung oder Teststreifen aus der Apotheke.
Von einer jährlichen Düngung profitiert die Lotusblume. Gedüngt wird im Frühjahr mit Teichpflanzendünger. Am besten mit Depotwirkung und in Kugelform. Die Dosierung ist hier recht einfach. Die Kügelchen werden schlicht in Wurzelnähe in das Substrat gedrückt.
Zudem reicht die zusätzliche Versorgung für eine Teichsaison, der Aufwand ist also gering und beschränkt sich auf eine einmalige Gabe im Jahr.
Aber Vorsicht, wenn Fische oder andere Teichbewohner vorhanden sind. Das Düngemittel muss sich natürlich dafür eignen und darf diese nicht in Gefahr bringen. Zudem kann die Düngung durch Fütterung, Exkremente der Teichbewohner und bei fehlender Filterung nur aller zwei bis drei Jahre notwendig sein.
Verschneiden
Mit dem Einsetzten der kalten Jahreszeit zieht sich der Nelumbo in das Rhizom zurück. Alle Teile darüber welken und sterben ab. Sie können dann direkt entfernt werden, aber bitte nicht durch das Ziehen daran oder das Abschneiden grüner Teile. Durch das Ziehen könnte das Rhizom Schaden nehmen oder sich komplett aus dem Substrat lösen. Werden noch grüne Abschnitte entfernt, gehen hierbei Nährstoffe verloren, die anderenfalls in der Wurzel gespeichert worden wären und für das Überleben im Winter wichtig sind.
Verschnitten wird also erst, wenn alles bis zum Substrat verwelkt ist. Meist ist die Maßnahme jedoch gar nicht notwendig, da die oberen Pflanzenabschnitte von allein abfallen und dann aus dem Wasser entfernt werden können. Diese Reinigung kann im Herbst oder im Frühjahr erfolgen.
Überwintern
Lotosblumen gelten als winterhart, wenn über ihnen mindestens 30 cm Wasser steht. Dieses darf während des Winters natürlich nicht vollständig zufrieren. In einem größeren Gartenteich ist das problemlos möglich, in einem Kübel hingegen nicht. Zwar kann man diesen isolieren und so gegen das Durchfrieren schützen, in sehr harten Wintern oder im kalten Klima ist das allerdings schwierig. Besser ist es daher, den Kübel nach drinnen zu verbringen. Hier muss er nicht hell stehen und auch nicht warm, allerdings frostfrei.
In kleinen Gartenteichen empfiehlt es sich, ähnlich vorzugehen. Im Herbst sollte man die Schale aus dem Teich entfernen und beispielsweise in einen kleinen Kübel oder in einem Eimer stellen. Austrocknen dürfen die Wurzeln keinesfalls. Als Befeuchtung wird am besten das gewohnte Teichwasser genutzt. Überwintert wird der Nelumbo zwischen 5°C und 15°C. Es sollte zudem darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht gärt oder fault. Ölig schimmernde Schichten auf dem Wasser und ein fauliger Geruch sind Anzeichen hierfür. Ein Wasserwechsel ist spätestens dann dringend angezeigt. Vorbeugend sollte man sämtliche welke Pflanzenteile, Blätter und sonstiges organisches Material dringend entfernen.
Vermehren
Die Vermehrung der Lotosblumen ist auf zwei Wegen möglich. Zum einen durch Samen, die nach der Blüte gut sichtbar in Schalen auf den Stängeln sitzen. Zum anderen durch die Teilung der Rhizome. Die Teilung erfordert zwar weniger Geduld, dafür aber mehr Vorsicht. Die Keimung der Samen glückt nicht immer, stellt aber keine Gefahr für die Pflanzen dar.
Vermehrung durch Samen
Nach der Blüte zeigen sich auf den Stängeln Schalen, in denen mehrere nahezu kugelrunde Samen sitzen. Diese können nach dem Trocknen herausgelöst werden. Danach wird wie folgt vorgegangen:
- Die runden, festen Samenhüllen werden nach dem Entfernen für 24 Stunden in warmes Wasser eingeweicht, beispielsweise in einer Thermoskanne.
- Im Anschluss kann man sie mithilfe von Schleifpapier, einem Messer mit geriffelter Klinge oder einer kleinen Säge an einer Stelle leicht schwächen oder öffnen. Das verkürzt die Keimdauer. Dabei ist natürlich äußerste Vorsicht zu bewahren, um keine Verletzungen zu riskieren. Zudem sollte man die Samen nicht vollständig öffnen, sondern nur der Durchbruch erleichtern.
- Auf Teichpflanzensubstrat gelegt und nur leicht abgedeckt werden die Samen der Lotosblumen in weiches Wasser gestellt.
- Bei 20°C bis 30°C wird das Keimgefäß so hell wie möglich aufgestellt. Das Substrat darf niemals austrocknen.
- Je nachdem, ob die Samen vorbehandelt wurden oder nicht, zeigen sich erste Keime bereits nach wenigen Wochen. Es kann allerdings auch Monate in Anspruch nehmen, bis erste Triebspitzen oder Wurzeln sichtbar sind. Im Teich kann es Jahre dauern.
Damit es bei dieser Keimung weder zu Gärung noch zu Fäulnis kommt, muss das Eintragen von organischem Material verhindert werden. Steht das Keimgefäß im Freien, sollten also weder Blätter noch Insekten oder sonstige Teile hineingelangen. Das luftige Abdecken mit einem engmaschigen Netz kann das verhindern. Dennoch sollte man auf üble Gerüche sowie ölig schimmernde Beläge auf dem Wasser achten und die Flüssigkeit bei Bedarf austauschen.
Vermehrung durch Teilung
Die Vermehrung der Lotusblume durch Teilung funktioniert deutlich schneller als über Samen, erfordert aber viel Fingerspitzengefühl. Die Rhizome und deren Triebspitzen brechen leicht und können dann nicht mehr austreiben. Es sind also zartes Vorgehen und Vorsicht gefragt.
Zwischen März und Mai, wenn die Lotosblumen noch nicht ausgetrieben haben, werden die Wurzeln von eventuell noch vorhandenen Pflanzenresten und dem Substrat befreit. Am besten funktioniert das durch das Abspülen mit Wasser, wobei kein allzu hoher Druck gewählt werden darf. Sind alle Reste und Verschmutzungen entfernt, sollten mehrere Rhizome sichtbar sein. Diese können mit leichtem Druck oder besser einem Messer voneinander getrennt werden. Jedes Rhizom kann im Anschluss einzeln und wie obig beschrieben eingepflanzt werden.
Umsetzen
Aller drei bis vier Jahre sollte das Substrat oder der Standort komplett gewechselt werden. Oft ist das schon allein durch den Größenzuwachs des Nelumbo notwendig. Passt er noch in den Kübel oder Teich, reich ein Wechsel des Substrats. Die Rhizome werden hierzu durch Abspülen von der alten Erde befreit und in frisches, wiederum gedüngtes Substrat gesetzt.
Dieser Moment ist auch ideal für eine Teilung der Rhizome, sei es zur Vermehrung oder der Einschränkung der Größe. Durchgeführt wird das Umsetzen im Frühjahr zwischen März und Mai, bevor der Lotus austreibt.
Typische Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler
Durch Krankheiten und Schädlinge wird die Lotosblume nur ausgesprochen selten geschädigt, der falsche Standort oder Fehler in der Pflege kommen hingegen häufiger vor.
Typische Anzeichen hierfür sind:
- Ausbleibende Blüte
- Schwaches Wachstum
- Verblasste Farben
- Welke oder absterbende Pflanzenteile vor dem Herbst
Bleibt die Blüte aus, kann das bei dem Nelumbo mehrere Ursachen haben. Zum einen den falschen Standort. Zu wenig Licht, stehende Luft bei zu hoher Luftfeuchtigkeit oder ein zu tiefes Einsetzen können verantwortlich sein. Auch kann das Wasser zu viel Kalk enthalten oder eine Unterversorgung mit Nährstoffen bestehen.
Wasser und Nährstoffmangel zeigen sich ebenfalls in schwachem Wachstum und blassen Farben. Welken einzelne Triebe oder sterben vor dem Hebst ab, fehlt meist ausreichend Wärme. Hier sollte die Temperatur des Wassers überprüft und bei Bedarf auf über 20°C erhöht werden.
Zudem gilt es, Fremdkörper, organisches Material und Algen regelmäßig aus Teich oder Kübel zu entfernen. Diese wirken sich auf Dauer negativ auf die Wasserqualität aus und vermindern den Sauerstoffgehalt, was wiederum dem Lotus schadet.