Der gefleckte Aronstab wird im Volksmund auch als Eselsohr, Magenwurz oder Pfaffenspinat bezeichnet und ist ein sehr spezielles Gewächs. Auffallend sind seine Blüte, die pfeilförmigen, langstieligen Blätter und seine Fruchtstände. Am richtigen Standort benötigen die Pflanzen so gut wie keine Pflege.
Steckbrief
- Familie der Aronstabgewächse
- einzige heimische Spezies der Gattung Arum
- Kommt vor allem in der gemäßigten Zone in unteren europäischen Gebirgslagen vor.
- Ausdauernde, krautige Pflanze
- 20 bis 40 cm hoch
- Alle Pflanzenteile sind giftig
- Lang gestielte pfeil- oder speerförmige Blätter
- Blätter erscheinen sehr früh, oft schon im Februar
- Blätter ziehen im Sommer ein
- Blüte von April bis Mai
- Typische Aronstabblüte (hell bis gelb-grün) mit einem einzelnen Hochblatt, welches den Kolben umgibt
- Leichter Verwesungsgeruch der Blüte
- Es entwickeln sich Beeren, die sich bei Reife leuchtend rot färben
- Einhäusig getrenntgeschlechtig
- Knolliges Rhizom als Überdauerungsorgan
- In der Homöopathie bei Entzündungen der oberen Atemwege und Nasenpolypen verwendet
Die Pflege des Gefleckten Aronstabes
Der Gefleckte Aronstab ist ausgesprochen pflegeleicht, am optimalen Standort ist kaum Pflege notwendig. Wenn die Pflanzen halbschattig stehen, beispielsweise an einem Gehölzrand und der Boden frisch, nährstoffreich, locker und tiefgründig ist, muss man so gut wie nichts mehr tun.
Die Rhizomknollen müssen richtig herum und in der entsprechenden Tiefe gepflanzt werden. Einmal eingewöhnt, sollten sie nicht mehr verpflanzt werden. Im Frühjahr und im Frühsommer ist reichlich zu gießen, dafür kann man es ab dem Hochsommer lassen. Düngen kann man, am besten mit Kompost oder einem organischen Dünger. Ein Schnitt kann entfallen. Die Vermehrung ist einfach, sowohl durch Aussaat, als auch durch das Abtrennen von Brutzwiebeln. Der Gefleckte Aronstab ist ausreichend winterhart und wird kaum von Krankheiten und Schädlingen befallen. Vorsicht ist geboten, wenn sich die Pflanze selbst aussät. Die Samen keimen meterweit entfernt und überall gehen die Pflanzen auf. Sie zu entfernen ist recht mühsam. Unter Umständen bekommt man ein richtiges Problem.
Standort
Der Standort sollte halbschattig liegen. Zu viel Sonne, aber auch zu viel Schatten wirken sich eher ungünstig aus. Ideal stehen die Pflanzen am Gehölzrand, unter laubabwerfenden Gewächsen. So haben sie im Sommer ausreichend Schatten und in der Austriebszeit ausreichend Licht.
- Sehr heller Halbschatten
- Gern unter Laubgehölzen – Gehölzrand
- Etwas kühle Lage
- Je tiefer der Schatten, um so spärlicher die Blüte und um so weniger Beeren
- Besonders gern in Gemeinschaft mit anderen frühjahrsblühenden Pflanzen wie Lungenkraut und Bärlauch
- Der Standort ist, zusammen mit dem Substrat, ausschlaggebend für die gute Entwicklung des Gefleckten Aronstabes
Pflanzsubstrat
Das Pflanzsubstrat sollte etwas frisch, nährstoffreich, recht locker und durchlässig sein. Tiefgründige Lehm- und Tonböden sind gut geeignet, da fühlen sich die Pflanzen wohl und gedeihen prächtig.
- Feuchter Laubboden (humusreich und feucht)
- Grundfrische, nährstoffreiche, lockere und meist tiefgründige Lehm- und Tonböden
- Durchlässig
- Etwas saure Erde
- Keinesfalls zu trocken, aber auch nicht wirklich nass
- Keine Staunässe
Pflanzen
Beim Pflanzen ist auf den passenden Standort zu achten. Die Pflanzen benötigen auch etwas Platz und sollten nicht zu nah an die Gehölze gesetzt werden. Der Platz sollte gut ausgesucht werden, denn ein Umpflanzen mögen sie nicht.
- Pflanzabstand 40 bis 50 cm
- 10 Pflanzen pro Quadratmeter
- Möglichst nicht verpflanzen
- Wurzeln sehr tief
- In kleinen Tuffs, 3 bis 10 Pflanzen
- Knollen oder Pflanzen nur mit Handschuhen anfassen
- Die Spitze der Knolle muss nach oben zeigen. Zweimal so tief pflanzen, wie die Knolle dick ist.
- Erde ordentlich fest drücken.
- Reichlich angießen!
Gießen und Düngen
Gießen ist in der Anfangsphase der Wachstumsperiode besonders wichtig. Dann sollte der Boden keinesfalls austrocknen. Später dann, ab Hochsommer, ist meist keine zusätzliche Bewässerung mehr nötig. Als Dünger eignet sich Kompost.
- Frühjahr bis Anfang Sommer feucht halten
- Der Wasser bedarf ist je nach Standort in der Wachstumszeit recht hoch
- Regelmäßig wässern
- Von Sommer bis zum Herbst fast trocken halten (Ruheperiode)
- Empfehlenswert ist das Einarbeiten von Kompost und organischem Dünger im Frühjahr
Schneiden
Zu schneiden gibt es beim Gefleckten Aronstab nicht viel. Die Blätter ziehen ein und könne, sobald sie völlig verdorrt sind, abgeschnitten oder einfach aus dem Boden gezogen werden. Wer die Selbstaussaat der Pflanze verhindern möchte, muss den Fruchtstand rechtzeitig abschneiden, auf alle Fälle bevor die Beeren reif und kräftig rot sind. Lässt man den dicken Stängel stehen, verdorrt auch der und kann herausgezogen werden.
Überwintern
Die meisten Arun-Arten sind nicht winterhart. Der Gefleckte Aronstab ist da eine Ausnahme. Die Pflanzen sind gut winterhart. Sie treiben auch schon sehr früh im Jahr, manchmal schon ab Februar wieder aus. Die Gewächse sind recht hart im Nehmen.
- Gut frosthart bis etwa minus 20°C
- Die Pflanzen kommen ohne Schutz gut über den Winter.
Vermehren
Der Gefleckte Aronstab ist leicht zu vermehren. Die Aussaat ist einfach, häufig übernehmen die Pflanzen auch selbst und breiten sich unheimlich aus, so dass man dann wieder genötigt wird, sie einzudämmen. Außerdem können Brutzwiebeln abgeteilt und separat eingepflanzt werden.
- Aussaat oder Brutzwiebeln
- Selbstaussaat und kann sich dadurch ziemlich kräftig vermehren
- Wer das verhindern möchte, muss die roten Fruchtstände vor der Reife entfernen
- Kaltkeimer
- Die Samen müssen stratifiziert werden, benötigen also eine Kältebehandlung
- Aussaattemperaturen zwischen 10 und 15°C
- Zu hohe Temperaturen verhindern die Keimung.
- Am besten stellt man die Gefäße mit den Samen an einen geschützten Platz im Freien
- Keimung entweder im Spätherbst oder im Frühjahr
- Sämlingspflanzen im ersten Winter vorzugsweise frostfrei und sonnig stellen, bei einem Temperaturminimum von 5°C
- Im zweiten Frühjahr nach der Aussaat auspflanzen
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge sind ausgesprochen selten.
Häufige Fragen
Wie funktioniert die Befruchtung beim Gefleckten Aronstab? Sind dafür mehrere Pflanzen notwendig?
Es ist nur eine Pflanze erforderlich. Der so genannte Kolben ist in der Lage, eine beachtliche Wärme zu entwickeln. Dadurch werden Geruchsstoffe freigesetzt, die etwas an Harn oder Verwesung erinnern, nicht also lecker für den Menschen, dafür aber für die winzigen Schmetterlingsmücken, die für die Befruchtung wichtig sind. Die dringen am späten Abend, wenn sich die Spatha öffnet, in den Kessel ein. Die können nicht mehr heraus, denn die Kesselwände sind zu glatt und die abwärts gerichteten Borsten hindern die Insekten daran. Die Insekten krabbeln überall herum und suchen einen Weg. Dabei bestäuben sie die Blüte. Bevor sie Tierchen frei kommen, werden sie für die nächste Blüte mit Blütenstaub bepudert. In der Regel gelangen die Schmetterlingsmücken am nächsten Tag wieder hinaus. Meist machen sie sich gleich auf den Weg in die nächste Blüte.
Ist der Gefleckte Aronstab auch tiergiftig?
Ja und zwar sehr. Betroffen sind Pferde, Rinder, Kühe, Schafe, Schweine, Hund, Katze, Hasen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen und auch Vögel. Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, in schlimmeren Fällen Leber- und Nierenschäden.