Die Blasenesche ist keine Esche, sondern ein ostasiatischer Baum, ein sehr dekorativer ostasiatischer Baum (oder Strauch, wenn Sie ihn entsprechend kaufen und ziehen). Mit Maximalhöhe von rund 10 Metern ideale Hausgartengröße. Als eines der wenigen gelbblühenden Gehölze für den Garten erfreut der Lampionbaum den Blick des Garteneigners, gibt dem Garten einen mediterranen Flair und lockt Insekten an, die er auch vorbildlich ernährt. Ein Blasenbaum aus einer Aufzucht, die an Kultur in unseren Breiten angepasst wurde, braucht unheimlich wenig Pflege und ist für den Garten ein echter Gewinn.
Beschreibung der Blasenesche
Die Blaseneschen haben mit unseren einheimischen Eschen nicht das Geringste zu tun, die beiden „Eschen“ entzweien sich im Pflanzenreich noch weit oberhalb der Ordnung. Bei der Blaseneschen zu den Seifenbaumartigen gehören (Esche Lippenblütlerartige, Familie Ölbaumgewächse). Die Familie der Lampionbäume heißt Seifenbaumgewächse, die Gattung Koelreuteria, mit Heimat in Ostasien. Zu den Koelreuteria gehören nur drei Arten, die alle Kapselfrüchte bilden. Also ihre kostbaren Samen (nur drei pro Kapsel) während der Reife mit einer blasenförmigen Hülle schützen.
Die Fruchthüllen der Blasenbäume erinnern an die Fruchthüllen der Blasenkirschen (Physalis), zu denen die Kapstachelbeere (Physalis, zum Essen) und die Lampionblumen (Physalis alkekengi) gehören. Sie verfärben sich auch ähnlich dekorativ von rosa zu rotbraun im Laufe der Reife (September, Oktober), daher wird der schöne Baum Blasenbaum und Lampionbaum genannt; die „Blasenesche“ kommt von der Ähnlichkeit der gefiederten Blätter mit Eschenblättern.
Diese Blaseneschen sind sommergrün und hübsch gefiedert, der frische Blattaustrieb (Mitte Mai) ist attraktiv rötlich gefärbt; die gelben Blüten stehen Juli/August in großen Blütenständen von bis zu 40 cm Durchmesser zusammen und sind wirklich hübsch anzusehen, die orange Herbstfärbung des Laubes ebenso.
Standort
Also insgesamt ein sehr dekorativer Baum, der einen Standort in einer Sichtachse verdient, in der er die ganze lange Saison über in den Blick fällt.
Wie viel Raum Sie dem hübschen Gehölz reservieren müssen, hängt davon ab, wie Sie den Wuchs des Blasenbaums formen. Die Blasenesche kann als Baum oder stattlicher Strauch gezogen werden, erreicht als Hochstamm Wuchshöhen von bis zu 15 Meter und bis zu 50 cm Stammdurchmesser. Als Baum braucht der Blasenbaum also genug Platz nach oben und bis zu gut 5 Meter Raum für die flache schirmförmige Krone (bis auf K. paniculata ‚Fastigiata‘, dazu unten bei Sorten). Der Strauch braucht ähnlichen Raum für die Ausbreitung zur Seite.
Wenn Sie den Blasenbaum in einiger Entfernung vom Garten-Sitzplatz pflanzen, sorgt er für Ablenkung vieler lästiger Insekten. Er gilt als ökologisch wertvolles Bienen-Nährgehölz, und was Bienen mögen, mögen auch andere nützliche und seltene Insekten sowie Schmetterlinge.
Große Ansprüche hat die Blasenesche sonst nicht an den Standort, gerne recht viel Sonne und einen durchlässigen Boden, der trocken bis feucht sein darf, da passt sich die Blasenesche gerne an. Auch Nährstoffe müssen nicht in Massen vorhanden sein, in China wächst der Lampionbaum auf flachen, ziemlich armen Böden.
Sogar einen Standort an einer viel befahrenen Straße ohne Beschattung soll Koelreuteria paniculata gut vertragen. Auch Wind hält die Blasenesche aus, allerdings nicht, wenn er laufend feines Meerwasser mitbringt. Wegen Leitungen im Boden brauchen Sie wenig Befürchtungen zu haben, die kräftig fleischige Hauptwurzel breitet sich flach aus und verzweigt sich nur wenig.
Blasenesche im Kübel
Die Blasenesche kann im Kübel gehalten werden, allerdings sollte es dann ein großer Kübel sein. Das Pflanzgefäß kann ganzjährig im Freien stehen, mit gutem Winterschutz. Vor allem in den ersten Jahren empfiehlt sich, die recht frostempfindliche Jungpflanze im Haus zu überwintern, in einem kühlen Raum.
Sie können die Blasenesche auch durchgehend innen halten, das am besten in einem schön lichtdurchfluteten Wintergärten, der im Winter kaum geheizt wird.
Wurzelnackt, Ballen, Container
Ob Ihre Blasenesche die o.g. kräftige und fleischige Hauptwurzel bildet, hängt entscheidend davon ab, wie die Pflanze aufgezogen wurde und mit welcher Wurzel sie verkauft wird.
Gehölze werden wurzelnackt, mit einem im Freiland gewachsenen Wurzelballen oder im Container gezogen verkauft. Zwischen diesen Formen gibt es erhebliche Unterschiede:
1. Gehölz mit Erdballen
Diese Gehölze dürfen in der Baumschule so wachsen wie in der Natur. Für Hobbygärtner in vielen Fällen die beste Wahl, so brauchen Sie sich weder mit einem Pflanzschnitt herumärgern noch mit den Nachteilen, die Containerpflanzen häufig zeigen. Diese Vorteile hat das Gehölz mit Wurzelballen:
- Aufzucht im Freiland stärkt die Widerstandsfähigkeit.
- Besonders bei frostempfindlichen Pflanzen, die in der heimischen Region gezogen werden.
- Der Wuchs der draußen aufgezogenen Gehölze ist in der Regel kräftiger und buschiger.
- Das Wurzelwerk kann sich bei Freilandpflanzen vorschriftsmäßig entwickeln.
- Das Abstechen von Wurzeln beim Ausgraben führt zu Feinwurzelbildung nach dem Einpflanzen.
- So entstehen sehr vitale Wurzeln, die direkt ins neue Erdreich einwachsen.
- Damit wächst eine Ballenpflanze qualitativ besser an als eine Containerpflanze.
- Freilandpflanzen werden mit Erdballen eingetopft und nicht mit künstlich zusammengestelltem Substrat.
- Auch das hilft beim Anwachsen.
- Außerdem klappt die Wasserversorgung besser, weil solche Pflanzen eine bessere Kapillarität aufweisen.
Das Umsetzen in Ihren Garten verursacht einer Freilandpflanzen „Verpflanzstress“, dem fachkundige Baumschulen durch sogenanntes „verschulen“ (verpflanzen) vorbeugen. Solche Baumschulen können Ihnen beim Kauf genau sagen, wie häufig eine Freilandpflanze bereits verschult wurde.
Der einzige vermeintliche Nachteil einer Freilandpflanze mit Erdballen – dass sie nur während der natürlichen Ruhezeit verpflanzt werden kann – ist in Wirklichkeit keiner: Es gibt wenig Grund, Gehölze „immer“ zu pflanzen, für die gesamte Pflanzenphysiologie ist der Herbst die beste Pflanzzeit.
2. Wurzelnackt
wird im Forst und im Obstbau üblicherweise gepflanzt, wo nicht ein, sondern um 1.000 Gehölze auf einmal gepflanzt werden müssen. Auch wurzelnackte Gehölze sind in der Baumschule im Freiland aufgewachsen, bis zur kräftigen Jungpflanze. Sie werden in der Ruhephase „geerntet“, verkauft und gepflanzt. Ernten bedeutet, dass nur die Wurzel selbst zur Pflanzzeit (zeitiges Frühjahr, später Herbst, wenn die Pflanze schon/noch keine Blätter hat) vorsichtig aus der Erde gezogen wird, ohne Erde um die Wurzeln, und ohne Topf verkauft wird. Da das Arbeit (Ausgraben, schwere Ballen transportieren) und Material (Erde, Töpfe) spart, werden wurzelnackte Gehölze sehr preiswert angeboten. Allerdings brauchen sie einen Pflanzschnitt (Triebe um 1/3 kürzen) und Wurzelschnitt (beschädigte Wurzelteile entfernen, kräftige Wurzeln zurückschneiden, um Feinwurzelbildung anzuregen) und müssen schnell gepflanzt werden, da sie nicht vertrocknen dürfen.
Für Hobbygärtner durchaus interessant, passieren kann wenig, diese Pflanzen kosten „Cents“. Wenn Sie im Herbst eine wurzelnackte Blasenesche erwerben können, können Sie durchaus zugreifen, auf Ihre Bitte erledigt man den Pflanzschnitt meist in der Gärtnerei für Sie. Sie werden wahrscheinlich ein Zehntel des Preises für eine Containerpflanze bezahlen, allerdings sollte die Pflanzgrube im Garten bereits vorbereitet sein.
3. Containerpflanzen
Gerade für private Gärtner werden in Massen Containerpflanzen angeboten, obwohl die Aufzucht von Pflanzen im Container einige Nachteile mit sich bringt:
- Die Wurzelentwicklung lässt sehr häufig zu wünschen übrig.
- Besonders bei Aufzucht in geschlossenen Plastik-Töpfen konzentrieren sich die Wurzeln am Rand des Topfes.
- Dort entsteht verfilztes Wurzelwerk, innen eine einsame und dünne Hauptwurzel.
- Oft wächst das Wurzelwerk auch im Kreis, nicht gut für die spätere Entwicklung
- Das ganze Gehölz ist schwächer als der im Freiland gezogene Kollege.
- Die Containerpflanze wächst in einem Gartenerde nicht unbedingt ähnlichen Substrat.
- Das gibt erheblichen Stress bei der Gewöhnung „an das normale Umfeld“.
Es gibt auch sorgfältig gezogene Containerpflanzen, deren Wurzelwachstum in nach unten offenen/durchbrochenen Containern sorgfältig beobachtet wird. Das merken Sie im Zweifel am höheren Preis, aber Sie sollten sich bei einem gewöhnlich nicht gerade preiswerten Gewächs wie der Blasenesche auf jeden Fall erkundigen, wie die Containerpflanze gezogen wurde – hohe Preise kann man auch ohne Sorgfalt nehmen. Wenn der Händler Ihnen hierüber keine Auskunft geben kann, sind Zweifel angebracht.
Zweifel sollten generell eher vom Container wegführen: Wenn sich mehr Gärtner für Pflanzen entscheiden würden, die richtige Wurzeln entwickeln durften, würde das auch gewaltige Mengen an Torf und Kunststoff sparen, wäre also ein Gewinn für die Gärten und für die Umwelt.
Pflanzen
Die Blasenesche mit Wurzelballen kann im Herbst, notfalls im Frühjahr, gepflanzt werden. Das Einpflanzen ist simpel:
- Loch ausheben, sodass die Blasenesche bis zur Oberkante des Erdballens in der Erde verschwindet
- Lieber etwas zu hoch pflanzen als den Stamm teilweise einzupflanzen
- Kompostierbare Umhüllungen um den Erdballen belassen
- Instabile Gehölze mit dünnem Stamm mit Erdankern stabilisieren
- Das sind Pfähle, die schräg und ohne die Wurzel zu tangieren eingeschlagen werden
- Diese Verankerung sollte mindestens 2 Jahre in Ruhe gelassen werden, damit der Baum gut einwachsen kann
- Sie bewahrt die Feinwurzeln davor, bei jedem Wind abzureißen
- Nach dem Pflanzen angießen und ggf. Erde nachfüllen
Pflege und Schneiden
Die Pflege in der Saison beschränkt sich darauf, dem Blasenbaum in Fällen großer Trockenheit etwas Wasser zukommen zu lassen.
Düngen sollten Sie ihn auf keinen Fall. Er ist „Askese“ gewohnt und könnte auch auf einmal wie verrückt, aber nicht besonders schön zu wachsen anfangen. Dann brauchen Sie einen Baumdoktor, jeder selbst vorgenommene Schnittversuch bringt meist noch mehr Wasserschosser hervor …
Im Normalfall brauchen Sie die Blasenesche nämlich nicht schneiden. Sie darf ganz alleine ihre gefällige Kronenform entwickeln und wird Ihnen mit dem normalen Jahreszuwachs von etwa 20 cm auch nicht so schnell über den Kopf wachsen.
Überwinterung
Wenn Sie einen nicht in der Nähe aufgezogenen und vom Gärtner als frosthart bezeichneten Blasenbaum gekauft haben, werden sich Ihre hauptsächlichen Pflege-Anstrengungen in den ersten Jahren darum drehen, diesen Blasenbaum gut über den Winter zu bekommen.
Containerpflanzen wachsen in der Regel in Gewächshäusern auf und sind keine Kälte gewohnt, Sie sollten einer solchen Jungpflanze also einen guten Winterschutz angedeihen lassen und vor allem darauf achten, dass sie nicht ungeschützt von späten Frösten überrascht wird. Das gilt auch für ausgewachsene Blaseneschen, die ansonsten in Mitteleuropa zuverlässig winterhart sind.
Vermehrung
Wenn Sie mehrere dieser dekorativen Lampionbäume in Ihrem Garten haben möchten, sollten Sie sich mit der Vermehrung beschäftigen. Denn die Blaseneschen sind gefragt, das äußert sich in stolzen Preisen: Ein Koelreuteria paniculata, der in Erde im Freiland gewachsen ist, kostet als Hochstamm mit einer Höhe von rund 200 cm schon gut 200,- EUR, wenn es 400 cm sein sollen, fast 800,- EUR.
Im Container gezogen bekommen Sie einen Blasenbaum auch nicht wesentlich billiger. 150 cm kosten um 150,- EUR, 300 cm schon rund 350,- EUR, mehrstämmig um 600,- EUR. Der Säulen-Blasenbaum Koelreuteria paniculata ‚Fastigiata‘ ist noch ein wenig teurer, 400 cm um 1.000,- EUR. Finden Sie Angebote von 80-cm-Blaseneschen für ein paar Euro, können Sie diese zwar kaufen, werden die Blasenesche aber wahrscheinlich bald beerdigen dürfen.
Da lohnt sich ein Vermehrungs-Versuch mit Trieben vom eigenen Blasenbaum schon eher, auch wenn Blasenbäume vermutlich deswegen nicht ganz preiswert sind, weil sie nicht ganz einfach zu vermehren sein sollen. So gehen Sie vor:
- Wurzelstecklinge von 4 cm schneiden, am besten im Dezember
- Liegend in Töpfe geben und im Warmen aufstellen
- Feucht halten und warten
Sie können auch Samen aussäen, das ist aber ein eigenes Kapitel, weil die Samen eine Stratifikation und einiges an Sonderbehandlung brauchen.
Arten und Sorten
Die Gattung enthält drei ostasiatische Arten:
- Koelreuteria bipinnata: Ist im Englischen als Chinese Flame Tree bekannt, während der Koelreuteria paniculata „nur“ Golden Raintree heißt, bietet zauberhafte Farben.
- Koelreuteria elegans: Bei uns kaum zu finden, weil hier nicht winterhart.
- Unsere Blasenesche Koelreuteria paniculata mit den Zuchtformen ‚Coral Sun‘ (neu, prächtige Farben beim Austrieb), ‚Fastigiata‘ (säulenförmiger Wuchs) ‚September‘ (spätere Blüte, weniger frosthart).
Fazit
Der Blasenbaum ist ein willkommener Gast bei uns, weil er gut aussieht, eine angenehme Größe entwickelt und ökologisch „reinpasst“ – unsere Insekten mögen ihn. Wenn Sie eine hier gezogene Blasenesche mit Wurzelballen einpflanzen, beschränkt sich die Pflege fast aufs Bewundern. Hier gezogene Containerpflanzen brauchen Wärme, Schutz und Aufmerksamkeit für die Überwinterung; bei importierten Blaseneschen im Container brauchen Sie überhaupt keine Pflege-Tipps, die gehen höchstwahrscheinlich sowieso bald ein.