Geleepalmen sind ausgesprochen dekorativ. Die überhängenden Wedel, die Blütenstände und die Früchte machen dieses Palmengewächs zu einem Highlight im Topfgarten. Obwohl sie langsam wächst, entwickelt sich die Geleepalme zu einem stattlichen Exemplar mit bis zu 2,50 m langen Wedeln. In der Pflege ist Butia capitala recht anspruchslos. Wichtig ist ein gut drainierter Boden, möglichst mineralisch. Geleepalmen haben ihren Namen von den Früchten, aus denen in ihrer Heimat Gelees gemacht werden. Was man für die erfolgreiche Kultur wissen muss, lesen Sie im folgenden Text.
Steckbrief
- Familie der Palmengewächse
- Stammt aus Südamerika
- Einzelstämmig
- Wird dort bis 6 m hoch
- Blattstiele mit Dornen
- Elegante, leicht nach unten gebogene, spiralig gedrehte Fiederblätter
- Einhäusig getrenntgeschlechtig – selbstfruchtend
- Zahlreiche Blütenstände
- Daraus entwickeln sich fruchtig, süße Früchte, etwa pflaumengroß
- Geschmacklich wie Pfirsich und Ananas
- Diese werden in ihrer Heimat zu schmackhaften Gelees oder Wein verarbeitet
- Wuchsformen können sich erheblich unterscheiden
Die Pflege der Geleepalme
Die Geleepalme gehört zu den sehr langsam wachsenden Palmen. Mit der Zeit bildet sie allerdings eine beeindruckende, ausladende Krone. Einzelne Fiederblätter können bis 2,50 m lang werden. Geleepalmen sind prima Kübelpflanzen. Sie machen sich gut auf Terrassen und Balkonen. Obwohl sie im Gegensatz zu anderen Palmen recht winterhart sind, tun sie sich mit einer Überwinterung im Freien ohne Schutz schwer. Ideal sind diese Gewächse für die Kultur im Wintergarten mit kühler Überwinterung zwischen 0 und 15°C.
Geleepalmen benötigen viel Licht. Sie gehören ins Südfenster und im Sommer auch gern ins Freie. Allerdings sollten sie dafür schon ein paar Jahre alt sein. Als Pflanzsubstrat eignet sich ein mineralisches Gemisch, mit Kies, Blähton oder Lavagranulat. Wichtig ist ein ausreichend tiefes Gefäß, denn wie andere Palmen auch, ist die Geleepalme ein Tiefwurzler. Wenn die Wurzeln die Erde aus dem Gefäß drücken, ist es Zeit zum Umpflanzen. In der Wachstumssaison benötigt die Palme reichlich Wasser. Im Winter sollte sie deutlich trockener gehalten werden. Auch Nährstoffe müssen regelmäßig zugeführt werden. Zu schneiden gibt es nicht viel. Nur abgetrocknete Wedel werden vorsichtig abgeschnitten. Die Vermehrung gelingt durch Aussaat und zwar problemlos. Die Überwinterung erfolgt am besten bei etwa 8°C und sehr hell. Krankheiten sind selten. Schädlinge treten vor allem während der Überwinterung auf. Zu ihnen gehören Spinnmilben, Woll- und Schildläuse.
Standort
Geleepalmen benötigen viel Licht. Junge Exemplare sollten die ersten Jahre ganzjährig in einem hellen Raum verbleiben. Ab dem 4. oder 5. Standjahr kann man sie dann ab Mai ins Freiland bringen. Allerdings ist es wichtig, dass die Palmen langsam an die Sonne gewöhnt werden.
- Hell und möglichst vollsonnig
- Ideal ist ein Südfenster
- Vom Frühjahr bis Herbst auch gern im Freien
- Langsam an die Sonne gewöhnen, sonst drohen Verbrennungen
Pflanzsubstrat
Die Geleepalme bevorzugt grobes Substrat. Der Boden sollte durchlässig sein. Sehr günstig ist auch eine Drainage im Pflanzgefäß, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann.
- Erdgemisch auf Kompostbasis
- Scharfen Sand zusetzen
- Mit Kies, Blähton oder Lavagranulat für Durchlässigkeit sorgen
- Keine reine Torf- oder Humuserde
- Neutral bis leicht sauer
- Drainage im Topfboden
Pflanzen
Beim Pflanzen ist darauf zu achten, dass ein hohes Gefäß genutzt wird. Palmen sind Pfahlwurzler und bilden eine lange Wurzel, die in die Tiefe wächst. In einem normalen Gefäß kann sich diese nicht gut entwickeln. Die Palmen leiden.
- Umtopfen im Frühjahr
- Ein nur leicht größeres Gefäß verwenden
- Ideal ist ein etwas höheres Gefäß, wie bei anderen Palmen auch (Pfahlwurzel)
- Wenn die Wurzeln die Erde oben aus dem Gefäß drücken, ist es dringend notwendig, umzutopfen
Gießen und Düngen
In der Wachstumsperiode benötigt die Geleepalme reichlich Wasser. Trotzdem sollte die Palme nicht „ersäuft“ werden. Etwas Fingerspitzengefühl ist nötig. Auch sollten regelmäßig Nährstoffe zugeführt werden.
- Von Frühling bis Herbst gleichmäßig gießen
- Wurzelballen dabei vollkommen durchfeuchten. Das Wasser sollte unten aus dem Topf herausfließen. Es darf auch etwas im Untersetzer stehen bleiben.
- Vor dem erneuten Gießen die oberste Erdschicht gut abtrocknen lassen
- Im Winter deutlich weniger gießen
- Düngen in der Hauptwachstumszeit alle 3 bis 4 Wochen
- Ideal ist Flüssigdünger in geringer Konzentration
- Alternativ eignet sich auch Palmendünger
- Im Winter nicht düngen
Schneiden
Bei der Geleepalme gibt es nicht viel zu schneiden. Lediglich alte, vertrocknete Palmenwedel müssen abgeschnitten werden. Mehr sollte dann aber auch nicht an den dekorativen Palmen herumgeschnitten werden, denn dann verlieren sie ihren schönen Wuchs.
- Abgestorbene Wedel direkt am Stamm abschneiden, aber erst, wenn sie vollständig trocken sind. Sie enthalten viele Nährstoffe für neue Wedel.
- Ein kleines Stück Stiel stehen lassen, das dient der Stammbildung.
- Keinesfalls die Spitze kappen. Dort liegt der Vegetationspunkt.
Überwintern
Geleepalmen werden sehr hell und kühl überwintert. Günstig sind helle Treppenhäuser oder ein Kalthaus. Die ersten Jahre sind die Palmen sehr frostempfindlich. Im Alter von etwa 5 Jahren vertragen sie dann Minustemperaturen bis etwa 10°C. Allerdings müssen die Exemplare langsam an solche Kälte herangeführt werden.
- Frostbeständig bis etwa minus 10°C
- Kurzfristig werden auch höhere Minusgrade vertragen
- Dazu müssen die Palmen aber einige Jahre alt sein
- Jungpflanzen sind sehr empfindlich und müssen rechtzeitig eingeräumt werden.
- Ideal ist ein Kalthaus. Auch helle und kühle Treppenhäuser sind geeignet.
- Die Temperaturen sollten um die 8°C liegen
- Das Substrat zwischen den Wassergaben immer gut abtrocknen lassen, etwa zu zwei Dritteln
- Nicht düngen!
- Regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren. Die treten bei der Überwinterung recht häufig auf.
- Ausgepflanzte Exemplare benötigen einen ausreichenden Winterschutz, am besten einen beheizbaren.
- Kalte und gleichzeitig feuchte Winter sind ungünstig, da kommt es häufig zu Pilzbefall, Winterrändern und Blattverlust.
Vermehren
Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat. Diese kann ganzjährig vorgenommen werden und ist recht unkompliziert. Ehe aus einem Sämling aber eine stattliche Palme geworden ist, vergehen viele Jahre.
- Samen zunächst 2 Tage in lauwarmem Wasser vorquellen lassen.
- 1 cm tief in Anzuchterde oder besser noch in Kokosfaser-Substrat setzen.
- Gleichmäßig feucht und warm halten.
- Keimtemperatur mindestens 18°C
- Besser sind jedoch 22 bis 27°C
- Keimzeit – 2 bis 3 Monate, manchmal auch bis zu einem halben Jahr
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind recht selten und treten hauptsächlich durch Pflegefehler auf. Schädlinge fallen besonders während der Überwinterung über die Palmen her. Die typischsten Vertreter sind Spinnmilben, Schild- und Wollläuse.
Spinnmilben
… lästige und schwer zu bekämpfende Plagegeister, da sie zahlreiche Resistenzen bilden und auf viele Präparate nicht reagieren. Spinnmilben sind schwer zu entdecken. Am besten gelingt das, indem man Wasser um die Pflanzen versprüht. Die kleinen Wassertropfen setzen sich auf den Gespinsten ab und machen sie so sichtbar. Spinnmilben treten meist bei zu trockener Luft oder Trockenheit allgemein auf. Nicht alle Arten bilden Gespinste. Manche sind nur an den silbrig-gelblichen, teils rostfarbenen Sprenkelzungen an den Blättern zu erkennen. Häufig hilft nur Chemie gegen die Plagegeister.
Schildläuse
… es gibt unterschiedliche Schildlausarten, aber alle schützen sich durch ihre weißen oder braunen Schilde. Die Schädigung an der Palme kommt durch die Saugtätigkeit der Läuse zustande. An den Pflanzen sind die Schädlinge nur schwer zu erkennen, sie tarnen sich gut. Verräterisch ist der klebrige Honigtau, die Ausscheidungen der Läuse, die sich auf Stielen und Blättern, aber auch auf dem Boden um die Palme befinden. Auch bei diesen Schädlingen werden meist chemische Mittel genutzt. Man kann dafür die gleichen Präparate nutzen, die ich auch bei den Spinnmilben aufgelistet habe.
Wollläuse
… auch bei den Wollläusen gibt es unterschiedliche Arten. Zu erkennen sind sie an den Blattansätzen der Palme, wo sie sich zwischen den Stängeln verstecken. Die weißen Wachsfäden und Gespinste sind häufig nur schwer zu entdecken und fallen oft erst dann auf, wenn sich die Plagegeister stark vermehrt haben. Schädigungen treten durch das Saugen des Pflanzensaftes auf und durch den zahlreichen Rußtau, auf dem sich sekundär Rußtaupilze ansiedeln, die wiederum schädigend sind. Auch gegen Wollläuse wirken oben genannte Mittel.
Zur Vorbeugung hilft, die Palme regelmäßig abzubrausen, bzw. mit lauwarmem Wasser zu besprühen.
Häufige Fragen
Gibt es eine winterhärtere Alternative zur Geleepalme?
Ja, die Butia eriospatha, die Wollige Geleepalme. Es ist eine der frostresistentesten Fiederpalmen überhaupt. Außerdem kommt diese Art recht gut mit dem nassen europäischen Winter zurecht. Auch sie benötigt gut drainierten, mineralischen Boden und einen sonnigen Standort und unterscheidet sich kaum in der Pflege. Sie ist zuverlässig winterhart bis minus 13°C. Ein Winterschutz wird ab Temperaturen von minus 8°C empfohlen.
Kann die Geleepalme warm überwintert werden?
Das ist nicht empfehlenswert. Bei warmer Überwinterung kann man zusehen, wie die Wedel von außen nach innen braun und trocken werden. Schädlinge treten auf und die Palme wird krankheitsanfällig. Zimmertemperatur ist äußerst ungünstig. Lieber auf Licht verzichten, aber kühl stellen.