Sobald die Temperaturen draußen steigen, werden auch die Mücken wieder aktiv. Dank dieser lästigen Plagegeister ist an entspanntes Sitzen im Garten oft nicht zu denken. Noch schlimmer wird es, wenn die lästigen Blutsauger den Schlaf stören. Zahlreiche Produkte versprechen hiergegen Abhilfe, können sich in der Praxis jedoch nicht beweisen. Anders verhält es sich bei einigen einfachen Maßnahmen und natürlichen Mitteln, die vor allem in Kombination für Ruhe und deutlich weniger Stiche sorgen. Gerade wer unter Allergien leidet oder sehr empfindlich auf die Stiche der Insekten reagiert tut daher gut daran, sich im Folgenden zu informieren.
Fliegengitter
Anstatt die Mücken aus der Wohnung zu vertreiben, ist es in jedem Fall besser, sie gar nicht erst herein zu lassen. Bereits im Frühjahr sollten daher engmaschige Fliegengitter oder -netze vor den Fenstern angebracht werden. Diese halten trotz ihres Namens neben Fliegen auch die Stechmücken fern und können so die Nachtruhe retten.
Dazu müssen sie allerdings intakt sein. Die schlanken Mücken können sich durch kleinste Ritzen und Löcher Zugang verschaffen. Finden sich vermehrt Mücken in der Wohnung, sollten die schützenden Vorrichtungen daher genauestens auf Schäden oder lose Stellen und Falten im Rahmen kontrolliert werden. Zudem werden die Netze auf Dauer durch Sonneneinstrahlung und Witterung spröde und brüchig, ein regelmäßiger Wechsel lohnt sich also, um den Schutz verlässlich zu halten.
Fenster zusätzlich sichern
Selbst bei intakten Netzen kann es vorkommen, dass sich Mücken in der Wohnung finden. Sei es, weil die Fliegengitter nicht rundum dicht angebracht wurden oder weil sie sich stellenweise lösen. Vor allem wenn zahlreiche Fenster vorhanden sind, diese nicht ständig kontrolliert werden können oder sollen, ist daher ein zusätzlicher Schutz sinnvoll.
Dieser beginnt am besten außerhalb der Wohnung, damit die Stechmücken gar nicht erst bis in die Wohnräume vordringen können. Zum Vertreiben der Parasiten eignen sich unter anderem aromatisch duftende Pflanzen, darunter:
- Basilikum
- Duftgeranien
- Duftpelargonie
- Kampher
- Katzenminze
- Knoblauch
- Lavendel
- Pfefferminze
- Tomaten
- Walnuss
- Weihrauch
- Zitronenmelisse
Auf der Fensterbank oder in direkter Umgebung der Scheiben können diese die Plagegeister abschrecken. Garantierten und absoluten Schutz bieten sie allerdings nicht.
Wer keine Gelegenheit hat, den Schutz der Netze durch Pflanzen zu erhöhen, kann auf Duftöle setzen. Direkt auf die Fliegengitter aufgebracht oder auf Tücher geträufelt und rundum die Fenster gehangen, machend diese den Eingang in die Wohnung weniger verlockend. Bei den Düften kann auf die Folgenden gesetzt werden:
- Kampher
- Lavendel
- Minze
- Nelkenöl
- Teebaumöl
- Vanille
- Zitrone
Der Vorteil dieser Gerüche ist, dass sie vom Menschen durchaus als angenehm und frisch empfunden werden. Zudem wirken sie in der Regel nicht reizend – im Gegensatz zu vielen der chemischen Produkte im Handel, die beispielsweise DEET enthalten. Ihre Wirkung verliert sich jedoch schneller, zudem können sich die Mücken auf Dauer daran gewöhnen oder bei einem sehr großen Aufkommen und begrenzten Nahrungsquellen dennoch stechen.
Alternativen
Sollen es weder Pflanzen noch ätherische Öle werden, die Mücken aber dennoch fern bleiben, stehen weitere Alternativen zur Verfügung. Darunter:
- Duft-Verdampfer oder -Stecker
- Insektensprays
- Insektenvernichter
- Spezielle Lufterfrischer
- Ultraschallgeräte
- Zitronella-Kerzen
Diese haben jeweils verschiedene Vorzüge und Nachteile.
Duft-Verdampfer oder -Stecker
Anstatt ätherischer Öle und Pflanzen können zur Vertreibung der Mücken auch spezielle Stecker und Verdampfer eingesetzt werden. Hier werden für gewöhnlich Biozide benutzt, die empfindliche, allergische oder unter Asthma leidende Menschen allerdings reizen können. Zudem ist die Wirkung – je nach Stecker – auf meist einige wenige Quadratmeter begrenzt. Hinzukommt, dass hierbei fortlaufend Strom verbraucht wird. Um die Mücken eine ganze Saison von der Wohnung fernzuhalten, werden also in großen Wohnungen auch verhältnismäßig große Ausgaben notwendig.
Insektensprays
Insektensprays sind die Klassiker unter den Produkten zur Mückenbekämpfung. Von Vorteil ist, dass die Mücken nicht einfach nur vertrieben, sondern abgetötet werden. Von Nachteil ist, dass sie oftmals reizende Stoffe enthalten und nicht ständig zum Einsatz kommen können. Zudem ist bei ihrem Einsatz genaues Zielen gefragt. Für die Anwendung gegen Mücken in der Wohnung sind sie daher kaum geeignet. Oftmals wäre hier großflächiges Sprühen und ein stundenlanges Meiden des Zimmers von Nöten, was ebenfalls nicht gerade den Schlaf fördert. Allergiker und Asthmatiker, Familien mit Haustieren, kleinen Kindern und Stillende sollten die Mittel mit chemischen Wirkstoffen gänzlich meiden.
Insektenvernichter
Insektenvernichter setzen Licht als Lockmittel ein und töten die Schädlinge durch einen Stromschlag oder Hitze, sobald diese sich der Lichtquelle nähern. Das klingt effektiv und einfach, hat jedoch gleich mehrere Nachteile. Zum einen sind sie für den Einsatz in der Wohnung kaum geeignet, es sei denn, durch ein offenes Fenster hat sich ein ganzer Schwarm Zugang verschafft. Weiterhin unterscheidet der Insektenvernichter nicht zwischen lästigen Blutsaugern und Nützlingen, oftmals wird hier also mehr Schaden angerichtet.
Davon abgesehen lockt das Licht die Insekten überhaupt erst an.
Spezielle Lufterfrischer
Spezielle natürliche Luft- und Raumerfrischer, wie beispielsweise Natural Fresh, setzen sich aus natürlichen Duftstoffen zusammen. Durch die Mischung können eher unangenehme Komponenten, wie Knoblauch, zwar wirken – sie bleiben für menschliche Nasen aber weitestgehend unbemerkt.
Ultraschallgeräte
Bei den Ultraschallgeräten gegen Mücken handelt es sich ebenfalls um Stecker, die einen weitestgehend unhörbaren Ton abgeben. Dieser soll die Mücken aus den Wohnräumen vertreiben oder die Wohnung von vornherein unattraktiv erscheinen lassen. Der „weitestgehend unhörbare“ Ton wird von Kindern und jungen Menschen sowie von Haustieren allerdings oftmals als unangenehm hohes Pfeifen empfunden. Für diese sind beim Einsatz der Ultraschallgeräte Kopfschmerzen vorprogrammiert. Hinzukommt, dass die Mücken sich mit der Zeit meist wenig beeindruckt zeigen.
Zitronella-Kerzen
Zitronella-Kerzen gehören zu den klassischen Mitteln gegen Mücken, können im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden. Sie sind einfach zu betreiben und günstig – haben jedoch auch eine räumlich begrenzte Wirkung.
Kleidung
Manche Menschen können ungestochen durch einen hungrigen Mückenschwarm laufen, andere scheinen die Blutsauger magisch anzuziehen. Verantwortlich hierfür zeigen sich in erster Linie die Menge an Schweiß und die Atemluft, daneben aber auch der individuelle Körpergeruch, den Menschen gar nicht bewusst wahrnehmen können. Hierbei handelt es sich nicht um fehlende Hygiene oder für Menschennasen besonders kräftige Gerüche, immerhin werden vor allem Kinder häufig gestochen.
Zudem kann an diesem Körperduft nur wenig geändert werden, beispielsweise durch die Ernährung. Allerdings kann man durch häufige Duschen und Kleiderwechsel, gerade im Sommer und nach dem Sport, die persönliche Anziehungskraft auf Mücken reduzieren. Als Duschgels empfehlen sich zudem Düfte, die Mücken als unangenehm empfinden. Darunter Minze, Zitronengras, Zitrusfrüchte und Lavendel.
In der Wohnung ist es weiterhin ratsam, Schmutzwäsche schnell zu waschen und so aufzubewahren, dass der Geruch Mücken nicht anlockt.
Schutz im Freien
Damit der entspannte Abend im Freien nicht zum Festmahl für die Mücken wird, sollten der Garten, der Balkon oder die Terrasse entsprechend ausgelegt und vorbereitet werden.
Dazu gehört die richtige Vorbeugung, entsprechende Pflanzen und die Begünstigung der natürlichen Fressfeinde der Stechmücke im Garten.
Vorbeugung
Wer weiß, dass sich Mückenlarven vorrangig in stehenden Gewässern finden, kann bereits sinnvoll vorbeugen. Regentonne und Gartenteich, Restwasser in Gießkannen und Übertöpfen, Vogelbäder und Planschbecken – all das wirkt anziehend und ist als Brutstätte die Quelle der nächsten Stechmückenschwärme. Das heißt nun nicht, dass sämtliches Wasser im Freien verschwinden muss. Offene Gefäße sollten aber abgedeckt und stehende Gewässer bewegt werden. Springbrunnen an einen Filter angeschlossen sind eine einfache Lösung für den Teich, da die Wasseroberfläche durch sie effektiv bewegt wird. Regelmäßige Wasserwechsel sind ebenfalls angeraten.
Zusätzlich oder alternativ können die Larven mit einem Köcher abgeschöpft werden. Für die Regentonne empfehlen sich spezielle Mückentabletten, die die Larven wirksam abtöten für andere Tiere aber keine Gefahr darstellen. Im Gartenteich können die Larven zudem direkt als Lebendfutter für die Teichbewohner, wie Frösche und Fische, genutzt werden. Wichtig ist hier dann natürlich, dass die Fressfeinde problemlos an die Larven gelangen können. Hilfe kommt nicht nur aus dem Wasser selbst, sondern auch aus der Luft. Für einige Vögel ist der Mückennachwuchs eine wichtige Proteinquelle, die sie gern aus flachem Wasser oder als erwachsende Mücken aus der Luft picken. Wird diesen der Zugang erleichtert und sie noch zusätzlich durch Nistkästen willkommen geheißen, halten sie die Plage unter Kontrolle. Und das dauerhaft und kostengünstig.
Nun bringt es natürlich nur bedingt einen Vorteil, den eigenen Garten oder Balkon so auszurichten, wenn in der Umgebung zahlreiche Seen oder direkt bei den Gartennachbarn Regentonnen und Gartenteiche unzählige Larven beherbergen. Neben dieser Art der Vorbeugung sollte die eigene Grünfläche zudem auch mit abschreckenden Pflanzen ausgestattet werden.
Hilfreiche Pflanzen gegen die Lästlinge
Wie bereits erwähnt, zeigen sich verschiedene Pflanzen gegen die Mücken im Garten wirksam.
Geeignet sind:
- Basilikum
- Duftgeranie
- Duftpelargonie
- Kampher
- Katzenminze
- Kiefern
- Knoblauch, Schnittlauch oder Schnittknoblauch
- Lavendel
- Lorbeer
- Pfefferminze
- Tomaten
- Walnuss
- Weihrauch
- Zitronengras
- Zitronenmelisse
- Zitrusfrüchte
Wer möglichst viele dieser Gewächse in den Garten pflanzt, kann eine nahezu mückenfreie Umgebung schaffen. Vor allem im Sitzbereich und in Fensternähe sollten die Pflanzen stehen. Zusätzlich können entsprechende ätherische Öle auf Tücher oder Erde geträufelt und rund um häufig genutzte Bereiche verteilt werden.
Ruhe beim Grillen
Sommer ist Grillzeit – und diese könnte so schön sein, wären da nicht die Mücken im Garten. Rund um den Grill sorgt der Rauch meist für Ruhe vor den Plagegeistern, am Tisch hingegen nicht. Hier empfiehlt sich der Einsatz von weiterem Räucherwerk. Anti-Mücken-Räucherstäbchen, Weihrauch, Lavendel, Tomatengrün oder auch Minze – sofern das Kraut im Vorfeld etwas getrocknet wird – halten beim Essen durch ihren Duft die Insekten fern. In Ton- oder Metalltöpfen verbrannt und um den Tisch positioniert, wirken sie als Repellent.
Ebenso können Öllampen, Duftkerzen oder Zitronella zum Einsatz kommen. Die natürlichen Mittel bieten dabei wiederum den Vorteil, zu möglichst wenigen Reizungen zu führen. Natürlich nur, sofern keine Allergie gegen die Pflanzen besteht. Bei besonders vielen Mücken oder aggressiven Insekten, können Insekten-Spiralen verwendet werden. Auch diese räuchern langsam und halten die Blutsauger daher recht lange Zeit fern, sind jedoch nicht ganz ungefährlich.
Mückenfreie Sitzecken
Soll auf Kerzen, Räucherungen und Pflanzen verzichtet werden, kann auch im Freien auf die mechanische Fernhaltung gesetzt werden. Moskito-Netze, wie sie beispielsweise in den Tropen über den Betten eingesetzt werden, eignen sich auch für die Sitzecke im Garten und auf dem Balkon. In großer Ausführung können damit Pavillons für größere Gruppen gefertigt werden. Über die Hollywood-Schaukel gespannt oder als kleines Zelt über den Stühlen erlauben sie insektenfreies Essen. Sie sind recht schnell anzubringen, kostengünstig und wirksam. Zudem können sie problemlos den Platz wechseln, wenn sie an anderer Stelle benötigt werden. Da sie keine Geruchsbelästigung darstellen, sind sie auch zum dauerhaften Einsatz und auf Balkonen direkt neben Nachbarsfenstern geeignet.
Fazit
So lästig Mücken in Wohnung und Garten auch sind, mit einigen einfachen und natürlichen Mitteln können sie recht verlässlich ferngehalten werden. Dabei sind Sorgfalt und Kombinationen angeraten, vor allem dann, wenn viele stehende Gewässer und zahlreiche Mücken vorhanden sind. Die natürlichen Fressfeinde der Insekten sollten ebenfalls nicht unterschätzt werden.