Die Teepflanze aus der Gattung der Kamelien und der Familie der Teestrauchgewächse wächst als immergrüner Strauch oder kleiner Baum. Je nach Art kann sie Wuchshöhen von einem bis fünf Metern erreichen. Die gelblich-weißen Blüten erscheinen bei dieser Kamelie zwischen Oktober und Februar. Blätter und Blattknospen weisen einen leichten Flaum auf und die Früchte, die Camellia sinensis hervorbringt, sind hartschalig und haselnussähnlich. Diese Pflanze kann im Sommer sehr gut im Freien stehen. Da sie nicht winterhart ist, sollte sie vor den ersten Frösten ins Haus geholt und dann entsprechend überwintert werden.
Steckbrief
- Botanischer Name Camellia sinensis.
- Immergrüne aromatische Teepflanze.
- Gehört zur Gattung der Kamelien und zur Familie der Teestrauchgewächse.
- Wächst als Strauch oder kleiner Baum.
- Kann Wuchshöhen von 1-5 Metern erreichen.
- Blätter und Knospen mit leichtem Flaum besetzt.
- Blütezeit von Oktober bis Februar.
- Blüten gelblich-weiß, weiß oder weiß-cremefarben.
- Früchte haselnussähnliche Kapseln.
Standort
Auch wenn die Echte Teepflanze als Zimmerpflanze gehalten werden soll, ist es ratsam, sie bereits im Frühjahr ins Freie, an einen vor Wind und direkter Sonne geschützten Platz zu stellen. Der ideale Standort sowohl draußen als auch im Zimmer sollte hell bis halbschattig und nicht zu warm sein und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen.
Im Sommer stellt man die Pflanze bestenfalls an einen leicht schattigen und ebenfalls sehr Luftfeuchten Platz. Steht sie während des Sommers in einem Glashaus, beispielsweise einem Wintergarten, muss unbedingt für ausreichende Beschattung gesorgt werden, damit die Temperaturen nicht zu stark ansteigen.
Tipp – Nachdem man die Teepflanze im Frühjahr nach draußen gestellt hat, kann es passieren, dass die Blütenbildung kurzzeitig zum Stillstand kommt, was sich aber recht schnell wieder gibt.
Substrat
Diese Pflanze bevorzugt durchlässige und leicht saure Substrate, die bestenfalls mit organischen Substanzen angereichert werden sollten. Man kann z.B. handelsübliche Kübelpflanzenerde verwenden. Die Zugabe von grobkörnigen Anteilen verbessert den Wasserablauf und die Nährstoffaufnahme. Das kann Splitt, feiner Kies, Blähton oder Lavagrus sein. Zum Untermischen eignet sich aber auch Kokohum. Oder man stellt ein Gemisch aus saurem Torf, kalkfreier Komposterde und grober Lauberde zu gleichen Teilen her. Der pH-Wert sollte zwischen 4,5 und 5,5 liegen.
Gießen und Düngen
Der Wasserbedarf ist mäßig auch in den Sommermonaten. Dementsprechend nur sporadisch gießen. Das Substrat sollte zu jeder Zeit eine geringe aber gleichmäßige Feuchte aufweisen, es darf weder austrocknen noch zu nass sein. Dementsprechend sollte auch Wasser im Untersetzer oder Übertopf immer entfernt werden.
Bestenfalls gießt man immer erst dann, wenn die oberste Substratschicht abgetrocknet ist. Da Camellia sinensis eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt, ist es während der Hautwachstumsphase von April bis August sowie im Winter ratsam, sie häufiger mit kalkfreiem Wasser (Regenwasser) zu besprühen.
Ebenso wie der Wasserbedarf ist auch der Bedarf an Nährstoffen relativ gering. Infolgedessen ist es ausreichend, der Teepflanze von April bis September alle 2-3 Wochen einen hochwertigen Flüssigdünger zu verabreichen. Gut geeignet ist z.B. handelsüblicher Rhododendrondünger.
Tipp – Um die Blütenbildung zu fördern, ist es ratsam, die Wassermenge zwischen Juli und August für etwa 5-6 Wochen zu reduzieren, allerdings ohne dass der Wurzel- bzw. Topfballen komplett austrocknet.
Umtopfen
Umtopfen sollte man jüngere Pflanzen etwa alle 1-2 Jahre im März oder Frühsommer (Juni/Juli), bzw. dann, wenn der Topfballen gut durchwurzelt ist. Ältere Exemplare müssen in der Regel nicht mehr so häufig umgetopft werden. Der neue Topf sollte immer nur geringfügig größer sein als der alte. Die Teepflanze leidet, wie die meisten Kamelien schnell an Wurzelfäule. Deshalb ist ein guter Wasserabzug das A und O, sprich eine gute Drainage am Topfboden.
Tipp – Kamelien allgemein mögen es nicht, häufig umgestellt zu werden. Meist reagieren sie mit Abwurf der Blütenknospen auf einen Standortwechsel. Am besten sucht man einen idealen Standort und lässt sie dauerhaft dort stehen.
Schneiden
- Ein Rückschnitt ist bei dieser Kamelie normalerweise nicht erforderlich.
- Trotz allem ist diese Pflanze sehr schnittverträglich.
- So kann im Frühjahr bei Austriebsbeginn bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden.
- Ansonsten direkt nach der Blüte leichte Korrekturschnitte möglich.
- In Abständen von jeweils 4-5 Jahren gegebenenfalls stärkerer Rückschnitt sinnvoll.
- Dieser soll das Höhenwachstum begrenzen und die Bildung neuer Blätter anregen.
- Verbleiben zu viele alte Äste an der Pflanze, lässt der Blattertrag nach.
Überwintern
Um die Teepflanze vor frostbedingten Schäden zu schützen, holt man sie bei den ersten regelmäßigen Frösten wieder nach drinnen. Dort stellt man sie dann bestenfalls in einem nur mäßig warmen aber hellen Raum mit Temperaturen zwischen 8 und 15 Grad. Wärmer als 15 Grad sollte es im Winter nicht sein, denn dann wirft diese Pflanze relativ schnell Blätter und Blütenknospen ab. Direktes Sonnenlicht sollte auch im Winter vermieden werden.
Ein unbeheizter Wintergarten eignet sich besonders gut zum Überwintern. Aber auch ein Plätzchen im kühlen Schlafzimmer oder einem hellen Treppenhaus ist in Ordnung. Eine Haltung in beheizten Räumen ist im Winter nicht empfehlenswert. Da diese Pflanze auch im Winter Wasser über ihre Blätter verdunstet, ist es wichtig, sie ausreichend aber nicht zu viel zu gießen und wie bereits erwähnt öfter zu besprühen. Im März/April zeigt sich dann in der Regel der neue Austrieb.
Vermehren
Aussaat
Im Handel ist der Teestrauch nur sehr selten oder gar nicht erhältlich. Es gibt aber auch die Möglichkeit, ihn u.a. durch Aussaat zu vermehren. Eine Aussaat ist ganzjährig möglich. Ist bereits eine Pflanze vorhanden, nimmt man die Samen zunächst aus der haselnussgroßen Schale. Um die Keimung zu unterstützen, kann man sie vor der Aussaat mit Schleifpapier etwas aufrauen. Anschließend werden sie für etwa 24 Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht.
Nun kann in kleine Töpfe ausgesät werden. Dazu steckt man die Samen ca. 1 cm tief in feuchtes Aussaatsubstrat, beispielsweise in torfhaltige Erde oder ein Gemisch aus handelsüblicher Anzuchterde und Torf. Wichtig ist, dass das Substrat nicht zu feucht bzw. nass ist, denn dann könnten die Samen sehr leicht schimmeln.
Anschließend stellt man das Anzuchtgefäß an einen warmen und hellen aber nicht sonnigen Platz, idealerweise verwendet man ein Zimmergewächshaus. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad. Zur Vermeidung von Schimmel muss das Minigewächshaus regelmäßig gelüftet werden. Je nach Umgebungsbedingungen keimen die Samen innerhalb von 2-6 Wochen. Sobald die Sämlinge groß und kräftig genug sind, können sie in kleine Töpfe, in lockeres und leicht saures Substrat vereinzelt werden.
Tipp – Ist eine zeitnahe Aussaat gekaufter Samen nicht möglich, sollten diese nach Erhalt bei etwa 4 Grad kühl, dunkel und trocken gelagert werden, beispielsweise im Kühlschrank.
Stecklinge
Neben der Aussaat kann die Teepflanze Camellia sinensis auch über Kopfstecklinge vermehrt werden. Eine Stecklingsvermehrung sollte vorzugsweise während der Ruhephase etwa Ende Juni erfolgen. Stecklinge, die später geschnitten werden, sind in der Regel schon verholzter, sodass deren Bewurzelung etwas länger dauern kann. Es können Kopfstecklinge oder Teilstecklinge geschnitten werden.
Beide sollten über jeweils drei Blätter verfügen. Die Stecklinge werden möglichst schräg geschnitten und immer unterhalb eines Blattansatzes, wobei dieses Blatt entfernt wird. Die verbleibenden Blätter kürzt man etwa um die Hälfte ein, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten. Nun werden die Stecklinge in ein Minigewächshaus in ein Torf-Sand-Gemisch gesteckt, welches leicht feucht gehalten werden sollte. Das Ganze dann mit Glas oder Folie abdecken, schattig stellen und auf eine gleichmäßige Luft- und Bodenfeuchte achten.
Bei einer Bodentemperatur von 20 bis 22 Grad haben sich innerhalb von ca. 8 Wochen Wurzeln gebildet. Die Stecklinge werden jetzt bei Temperaturen um 22 Grad und einer Luftfeuchte von 70-80 % weiter kultiviert. Bis die jungen Stecklinge kräftig genug sind, dauert es mindestens ein weiteres Jahr. Nach etwa einem halben Jahr können sie etwas heller gestellt werden. In den ersten Jahren werden sie immer wieder gestutzt, sodass sie sich zu kleinen Büschen entwickeln und etwa ab dem dritten Jahr blühfähig sind. Während dessen kann minimal stickstoffbetont gedüngt werden.
Schädlinge
Schildläuse
Unter ungünstigen Haltungs- bzw. Standortbedingungen kann es wie bei vielen anderen Zimmerpflanzen auch, schnell zu einem Befall mit Schildläusen kommen. Diesen Schädling erkennt man an kleinen dunklen Schildchen sowohl am Stamm als auch den Blattunter- und Oberseiten entlang der Blattadern sowie an klebrigem Honigtau auf den Blättern.
Zur Bekämpfung bietet sich das Abwischen mit einem in Alkohol getränkten Lappen an. Dabei sollte man jedoch sehr gründlich vorgehen, denn unter den Tieren befinden sich meist noch Eier, die unbedingt mit entfernt werden müssen, um einen erneuten Befall zu verhindern. Vorbeugend ist dann eine regelmäßige Kontrolle angesagt.
Im Handel werden auch entsprechende Pflanzenschutzmittel angeboten. Diese sollten bei dieser Pflanze allerdings nur zum Einsatz kommen, wenn sie als reine Zimmerpflanze und nicht speziell zur Teegewinnung herangezogen wurde.
Spinnmilben
Spinnmilben findet man hauptsächlich an den Blattunterseiten junger Triebe. Man erkennt sie an sehr feinen Gespinsten und kleinen gelben oder silbernen Pünktchen auf den Blättern. Durch intensives Abbrausen, besonders der Blattunterseiten, lässt sich der Befall schon deutlich reduzieren. Dazu steckt man den Topf in einen Plastikbeutel, den man am Stamm zusammenbindet. Das soll verhindern, dass die Schädlinge auf das Substrat fallen.
Einen leichten Befall kann man dann beispielsweise mit einer Spülmittellösung entfernen, indem man die Blätter damit abwischt. Das Ganze muss mehrmals wiederholt werden, um auch sämtliche Generationen dieses Schädlings zu erwischen.
Sehr wirkungsvoll gegen Spinnmilben soll auch das Einsprühen mit einer Niemöl-Lösung sein.
Thripse
Für einen Thripsbefall sind in der Regel ebenfalls ungünstige Haltungsbedingungen, wie zu warme und trockene Raumluft verantwortlich. Ein Befall zeigt sich an silbrigen Saugspuren auf den Unter- und Oberseiten junger Blätter. Um einen fortgeschrittenen Befall zunächst zu dezimieren, ist auch hier ein kräftiges Abbrausen mit handwarmem Wasser empfehlenswert.
Danach bietet sich das Spritzen mit selbst hergestellten Pflanzensuden aus Zwiebeln, Knoblauch oder Brennnesseln oder mit Niemölprodukten an. Hilfreich kann auch der Einsatz von Nützlingen sein, wie z.B. Florfliegen oder Raubmilben. Auf eine Bekämpfung mit chemischen Mitteln sollte möglichst verzichtet werden.
Häufig gestellte Fragen
Woran kann es liegen, wenn Camellia sinensis Blätter und Blütenknospen verliert?
Wenn Kamelien einige Blätter verlieren, ist das in der Regel normal. Häufig sind aber für den Abwurf von Blättern und Knospen schlechte Haltungs- und Standortbedingungen verantwortlich. Die Kamelie mag es auch nicht, wenn der Standort gewechselt wird oder sie bewegt bzw. gedreht wird.
Die meisten Kamelien sind nur bedingt als Zimmerpflanze geeignet, so auch die Teepflanze Camellia sinensis. Von daher sind optimale Haltungsbedingungen umso wichtiger. Am besten achtet man darauf, dass die Raumtemperaturen eher kühl als zu warm sind, die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig ist, und vermeidet plötzliche Standortwechsel.
Welche Kamelienart eignet sich noch als Zimmerpflanze?
Am häufigsten wird Camellia japonica als Zimmerpflanze kultiviert, wobei auch sie nur bedingt für eine Zimmerkultur geeignet ist. Wichtig ist, dass man auch bei dieser Art auf einen hellen bis halbschattigen und kühlen Standort mit Temperaturen um die 12 Grad sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit achtet. Von Mai bis Oktober sollte sie ein Plätzchen im Freien bekommen. Auch in der Pflege gleicht sie der Teepflanze Camellia sinensis.