Zimmerpflanzen Banane - Bananenbaum

Bananenstaude – Pflege, Überwintern und Tipps bei braunen Blättern

Bananenstaude

Bananenstauden in Deutschland zu kultivieren ist nicht so verrückt wie es sich anhört, sondern durchaus möglich. Bananenpflanzen sind verblüffend wuchskräftig, sie können in einer Saison mannshohe Blätter produzieren, auch bei uns, im Wintergarten oder sogar draußen im Garten. Von innen überwinterten Sorten können Sie mit etwas Glück (und Zusatzlicht) sogar eigene Bananen ernten, die Gartenbananen schaffen das leider nicht, denen es den meisten Teil des Jahres zu kalt. Dafür sieht die Riesenpflanze im Sommer wirklich beeindruckend aus und ist eigentlich recht unkompliziert zu ziehen.

Erde und Kübel

Egal ob sie Ihre Banane im Kübel halten oder in den Garten auspflanzen (welche Bananen das vertragen, wird weiter unten erläutert), besondere Ansprüche an die Erde hat sie nicht. Ganz normale Erde, die der Banane Wasserregulation für ihre Riesenblätter ermöglicht. Also wasserdurchlässige Erde, im Kübel eine Mischung mit natürlichen Bestandteilen (Erde und auflockernde Teilchen, Kies, Ton, Perlit, Holzhäcksel, Rinde), im Garten einen krümligen, durch Regenwurm und Co. gepflegten und gelockerten Boden, der gerne mit einer aufgelegten Schicht von etwas reifem Kompost angereichert werden kann. Die Banane kommt in ihrer Heimat mit ziemlich wenigen Nährstoffen aus, sie besiedelt dort sogar als Pionierpflanze Regionen mit gestörten Bodenverhältnissen. Bei uns darf es sicher ein wenig mehr sein, um die knappe Lichtversorgung etwas auszugleichen.

Der Kübel muss der Wuchskraft der Bananenstaude angepasst werden. Sie schafft ca. 1 cm pro Tag und produziert jede Woche ein neues Riesenblatt. Er muss schon allein wegen Standsicherheit eine ziemliche Größe haben; Verkaufstöpfe gewähren auch meist nicht den Raum, den eine Bananenstaude eigentlich braucht. Sie bildet zwar in diesen Töpfen eifrig Blätter, weil für Wurzelwachstum kein Platz ist, diese Schnellentwicklung hat aber mit dem normalen Wuchs einer Banane nicht viel zu tun. Sie sollten also die Banane in einen größeren Kübel umsetzen. Das hat auch den Vorteil, dass sie aus dem meist nicht hochwertigen Verkaufssubstrat befreit und in vernünftige Erde gesetzt wird. Im großen Kübel wird die Bananenstaude langsamer wachsen. Dafür hat sie eher eine Chance, Blüten und Früchte anzusetzen und Kindel zu bilden. Die brauchen Sie, denn nach Blüte und Frucht stirbt die Mutterpflanze irgendwann ab und hinterlässt nur die Kindel.

Standort

Bananenblätter An den Standort hat die Bananenstaude einige Ansprüche: Sie möchte mit ihren Blättern nicht an Wände und Decke stoßen. Bei großwüchsigen Sorten sind hier bereits die ersten Schwierigkeiten vorauszusehen: Wenn die Banane 5 m hoch werden will und dieser Platz nach oben nicht zur Verfügung steht, weiß sie schnell nicht mehr, wohin sie mit ihren Blättern soll. Dann ist es umso wichtiger, dass Sie die Bananenstaude in einem großen Kübel umsetzen, damit sie nicht vor allem im oberen Bereich wächst. Außerdem sollten Sie versuchen, zu ergründen, um welche Art/Sorte es sich handelt.

Wenn es eine kälteverträgliche Bananensorte ist, Sie in einer mild klimatisierten Region wohnen und der Banane ein schön molliges Plätzchen bieten können, kann sie in den Garten. Möglichst keine Jungpflanze frisch aus dem Geschäft. Die sollte im Kübel Kraft sammeln können, bis sie in den Innenräumen keinen Platz mehr hat. So setzten Sie Ihre Bananenpflanze in den Garten:

  • Grube von ca. 1 x 1 Meter ausheben
  • Rund 60 cm tief
  • Mit guter Blumenerde oder halbreifem bis reifem Kompost füllen
  • Bananenstaude im Frühjahr in die Grube setzten
  • Erde sollte um die 8 °C haben
  • Bis zu den ersten Frösten hat die Bananenstaude nun Zeit zum Wachsen

Der Standort sollte sehr hell sein. Bananenstauden sind ganz andere Lichtintensitäten gewohnt, als in Deutschland geboten werden können. Besonders bei Überwinterung in Innenräumen sollte die Bananenstaude im Sommer so bald wie möglich ins Freie wandern. Bei reiner Haltung in Innenräumen könnte Lichtmangel ein Problem werden. Wenn Sie nicht über einen speziell für Pflanzen ausgestatteten Wintergarten mit UV-durchlässiger Abdeckung verfügen, lässt sich die Bananenstaude eigentlich nur unter Pflanzenlampen halten.

Bananenstauden Draußen sollte eine Bananenstaude im Sommer möglichst sonnig stehen, auch eine Jungpflanze genießt sogar direkte Mittagssonne, wenn sie allmählich an diese gewöhnt wurde.

Außerdem gilt für Standorte im Freien: Wind kann die Blätter der Banane regelrecht zerfetzen. Das sieht nicht nur hässlich aus, sondern macht der Pflanze auch zu schaffen. Die Bananenpflanze muss also unbedingt einen windgeschützten Standort bekommen. Ein Windschutz schafft auch gleich freundliches Kleinklima.

Pflege

Der Wasserbedarf einer Bananenpflanze ist nicht gerade gering, wie Sie sich bei den Riesen-Blättern denken können. Je mehr Blätter sie hat, desto mehr Wasser wird über die Blattflächen verdunstet. Bei Hitze heißt das täglich gießen, ansonsten sollten Sie einfach darauf achten, dass die Erde immer leicht feucht ist. Sobald die Oberfläche abtrocknet, kann nachgegossen werden, bitte mit zimmerwarmem Wasser, gerne mit weichem Regenwasser. Wie für jede Pflanze gilt: Sie möchte weder in Staunässe baden noch im Wurzelbereich unter Ballentrockenheit leiden.

Die Bananenstaude im Kübel braucht Dünger, auch wenn Sie sie in selbstgemischte Erde mit einem Anteil Kompost gesetzt haben. Das Volumen im Kübel ist zu klein, um genügend Bodenorganismen eine Heimat zu bieten, organischer Dünger wie Kompost wird also zu langsam zersetzt, um ein Wuchswunder wie die Bananenpflanze zu „sättigen“. Ein „Überflieger“ wie die Banane braucht in der Wachstumsphase also jede Woche einen Schuss Dünger, wie viel, hängt von den in der Erde schon vorhandenen Nährstoffen ab.

Bananenstauden brauchen für das mächtige Wachstum einen Dünger mit recht viel Stickstoff und weniger Prozentanteile an Phosphat und Kalium. Die wichtigsten Spurennährstoffe (Magnesium, Schwefel, Eisen, Mangan) dürfen enthalten sein. Aber Vorsicht mit dem Stickstoff. Im Handel werden Bananendünger (für bis zu 10,- € pro kg) mit Stickstoffanteil von 20 % verkauft, bei 4 % Phosphor und 8 % Kalium. Eine so gedüngte Bananenstaude wird sicher eifrig Blattgrün zulegen, aber auf Kosten einer gesunden physiologischen Entwicklung des gesamten pflanzlichen Organismus. Ganz normales Blaukorn reicht auch, oder ein normaler handelsüblicher Grünpflanzendünger. Den leicht erhöhten Stickstoffbedarf können Sie durch organischen Stickstoffdünger (Hornspäne, Mist) decken. Die werden je nach Bedarf aufgenommen und führen deshalb nicht so schnell zu Überdüngung/Auswaschung ins Grundwasser.

Braune Blätter

Die Blätter der Banane sind mächtig und mächtig empfindlich. Jede Verletzung, jeder Pflegemangel kann eine Verfärbung der Blätter verursachen, die aber kein großes Problem ist.

Die Bananenstaude hat genug Wuchskraft in sich, wenn ein Blatt unschöne Farben angenommen hat, können Sie den verfärbten Teil ganz einfach abschneiden.

Die unteren Blätter am Pseudostamm werden häufig im Ganzen braun und können dann dicht am Stamm entfernt werden.

Welche Bananenstaude ist es (soll es werden)?

Ganz entgegen dem Handelsideal der gleichförmigen Retorten-Banane sind Bananenpflanzen in Wirklichkeit sehr variationsfreudig. Die Bananengewächse sind eine weitläufige Pflanzenfamilie mit drei Gattungen und etwa 75 Arten. Die als Zierpflanzen gehandelten Bananenpflanzen werden quer durch die Gattungen und Arten den Bananen mit essbaren Früchten und den Zierbananen entnommen. Regionale Varianten und Zuchtsorten eingerechnet, hätten Sie theoretisch die Auswahl aus 470 verschiedenen Bananen.

Ganz so viele verschiedene Bananenstauden werden Sie bei den nach Deutschland liefernden Pflanzenhändlern nicht finden, im gut sortierten Handel können Sie aber unter einigen Bananen-Arten auswählen, mit entscheidenden Unterschieden:

Bananenstaude 1. Musa acuminata ist ein Elternteil der Musa × paradisiaca, der modernen Ernte-Banane. Sie wird kultiviert, bekannt ist die ‚Dwarf cavendish“-Zuchtlinie, die kompakte, recht kleinwüchsige Bananenstauden hervorbringt. Die M. acuminata trägt essbare Früchte und wird gerne als Zwerg-Essbanane verkauft, mit 2 m Maximalhöhe ein echter Riesen-Zwerg.

2. Musa balbisiana ist das zweite Elternteil der modernen Kultur-Banane und gehört zu den bei uns (fast) winterharten Bananen. Die Sorte ‚Black Thai‘ gehört zu den schnellst wachsenden und dekorativsten Bananenstauden mit Endhöhe um 5 m. Pseudostamm und Blattrippen sind purpur bis fast schwarz, die Farbe zieht sich bis in die Hälfte der Blätter, je mehr Sonne, desto dunkler. Diese Banane wächst bis zu einem Meter im Monat und verträgt kurze Frostperioden bis zu -5 °C, die Früchte sind essbar, aber voll von Kernen.

3. Musa basjoo, Japanische Faserbanane, wird um 2,5 m hoch und trägt ungenießbare Früchte. Sie ist die bekannteste „Garten-Banane“, die Sorte ‚Nana‘ (‚Sakhalin‘) und ‚Saporro‘ gelten als zurzeit winterhärteste Bananenarten. Die Pflanzen sollten draußen Winterschutz bekommen, bei Minusgraden erfrieren aber im Zweifel erst einmal die Blätter, während die unterirdischen Rhizome unter einer dicken Mulchdecke Temperaturen bis zu −12 °C aushalten sollen und im Frühjahr auch bei komplettem Wegfrieren der oberirdischen Pflanzenteile wieder austreiben.

4. Musa cheesmanii gilt als weitere vielversprechende Freilandbanane, sie stammt aus asiatischen Hochgebirgsregionen und kennt Schnee und Frost.

5. Musa Daijio ist eine interessante neue Kreuzung zwischen M. sikkimensis und M. balbisiana.

6. Musa itinerans, eine der „Yunnan-Bananen“, wird in mehreren Varianten kultiviert. Die Sorte ‚Burmese Blue‘ aus Nord-Thailand soll gut winterhart sein, es gibt Berichte über Garten-Überwinterungen bei -15 °C ohne Schutz. Erwachsene ‚Burmese Blue‘ sollen wunderhübsche purpurrote Bananen tragen.

Der Samen der M. itinerans ist berühmt, als er der Kew Gardens‘ Millennium Seed Bank (Jahrtausend-Samenbank des königlichen botanischen Gartens von England, Samen Nr. 24.200) hinzugefügt wurde, hatte man damit 10 % der Samen aller Wildpflanzen gesichert.

7. Musa × paradisiaca: Aus M. acuminata × M. balbisiana entstandene Zuchtbanane mit hunderten Kultivaren, auch als Zierpflanze gehandelt. Höhen zwischen 2 und 9 m, alle unfruchtbar.

8. Musa sikimensis, Darjeeling Banana, frostverträgliche Banane aus asiatischen Hochgebirgsregionen, die die ersten Freilandversuche in kälteren Ländern mit Bravour gemeistert haben soll. Leider sprengt ihr Pseudostamm von bis zu 4,5 m Höhe und 45 cm Durchmesser die übliche Wohnzimmergröße, sogar in den meisten Wintergärten wird es eng.

9. Musa yunnanensis kommt aus tropischen Wäldern im Hochgebirge, verträgt Schatten und ziemlich viel Kälte, entwickelt interessante Blatttönungen mit einem Hauch von Blau und Rot und wächst vergleichsweise langsam – interessante Banane für unser Klima.

10. Ensete ventricosum ist eine Rote Banane aus der zweiten Bananengattung, die als Zierbanane kultiviert wird. Sie erreicht Wuchshöhen um 6 Meter, trägt um 3 Meter lange Laubblätter mit roter Mittelrippe und kleine Bananen, die zu Mehl verarbeitet werden können.

11. Musella lasiocarpa, Golden Lotus Banane aus der dritten Bananengattung, soll im zweiten Jahr eine erstaunliche gelbe Riesenblüte entwickeln, siehe www.youtube.com/watch?v=bL_WGqgLBjw

In vielen Teilen der Welt werden weitere Arten kultiviert, deren Samen im Internet getauscht/gehandelt werden.

Überwinterung einer Bananenstaude

Bananenblatt Innen sollte die Überwinterung bei etwa 10 °C erfolgen, zwar mit eingeschränkter Versorgung, aber eine Bananenstaude sollte auch im Winter Wasser und gelegentlich etwas Dünger bekommen. Nach der Überwinterung müssen die Bananenpflanzen erst wieder ans Licht gewöhnt werden, bevor sie in die volle Sonne gestellt werden.

Die Garten-Bananen sterben im Herbst oberirdisch ab, im nächsten Frühjahr treiben sie komplett neu aus. Die Pflanzenteile im Boden brauchen einen guten Winterschutz, den Sie so herstellen:

  • Alte Triebe bis auf einen Meter stutzen
  • Der Rest bleibt als Winterschutz für die Wurzeln stehen
  • Nehmen Sie dazu eine Säge, die Pseudostämme verholzt zwar nicht, haben aber zähe Fasern
  • Die abgeschnittenen Teile können als Mulchmaterial eingesetzt werden oder auf den Kompost
  • Vorher sollten sie mit einem Häcksler so klein wie möglich gemacht werden
  • Die Stammreste werden nun mit Isoliermaterial (Dämmplatten, alte Matratzen, …) ummantelt
  • Das mit Schnur/Seil möglichst lückenlos fixiert wird
  • Der gesamte Innenraum wird mit Stroh oder anderem wasseraufnehmendem Isoliermaterial gefüllt
  • Zum Schluss wird der ganze Haufen in eine dicke, diffusionsoffene Folie verpackt
  • Solche Folien werden als Mulchgewebe in Gartencentern verkauft
  • Der Haufen sollte zu den Seiten abfallen, damit Regen abläuft

Auch im Winter werden die Bananenstauden gegossen, aber gerade so, dass die Erde nicht komplett austrocknet. Sobald die anderen Pflanzen im Garten mit dem Austrieb beginnen, kann auch die Bananenstaude ausgepackt werden.

Fazit
Bananengewächse sind ungemein wuchswillig und ziemlich spannend. Auch wenn Sie vielleicht etwas suchen müssen, es gibt für fast jedes Wohnumfeld die richtige Bananenstaude. Mit oder ohne Potenzial zur ganz persönlichen Bananenernte, in der Wuchshöhe riesig oder zurückhaltend riesig, in der Blattgröße immer erstaunlich.