Die Sommertamariske ist ein südlich anmutender Strauch, der mit seinen rosa-roten Blüten und seiner Blütenfülle begeistert. Die Pflanzen sind pflegeleicht und sehr trockenresistent. Sie können 2 bis 5 m hoch werden und etwa 3 m breit. Je nach Standort und Pflege wachsen die Gewächse bis zu 50 cm pro Jahr. Am besten wirken sie als Solitär, so kommt ihr überhängender Wuchs schön zur Geltung. Die Pflege ist einfach. Was man darüber wissen muss, lesen Sie im folgenden Text.
Steckbrief
- Familie der Tamariskengewächse
- Es gibt etwa 55 bis 90 Arten
- Kommen im Mittelmeerraum, Asien und im nördlichen Afrika vor
- Mögen salzhaltige Wüsten und Halbwüsten, Steppen und Gebirge
- Recht kleine, meist laubabwerfende Sträucher und Bäume
- Wuchshöhen 1 bis 10 Meter, manchmal höher, bis 15 Meter
- Tiefwurzler
- Blaugrünes Laub
- Blüte von Mai bis September
- Einfache oder verzweigte, traubige oder rispige Blütenstände
- Büten von weiß über rosa- bis purpurfarben
- Kleine Kapselfrüchte mit vielen Samen
- Sommertamariske – auch Afrikanische Tamariske genannt
- Sommergrüner kleiner Baum oder Strauch
- Zwittrige Blüten an älteren verholzten Zweigen
- Westmediterranes Verbreitungsgebiet
- Von Südwesteuropa bis Nordafrika
Pflege
Tamarisken sind ideal für Gärten in Küstengebieten, denn sie vertragen die salzige Luft. Allerdings eignen sie sich auch für mediterrane Gärten, Kiesgärten und sogar für Heide- oder Bauerngärten. Sie wirken am besten als Solitär, können aber auch in Gruppen gepflanzt werden, wo sie besonders für Blühhecken geeignet sind. Sie passen zu vielen anderen Blühgehölzen, die gern für Hecken genutzt werden. Die Pflanzen sind ausgesprochen pflegeleicht und kommen gut mit trockenen Böden klar. Günstig ist ihr schnelles Wachstum. Bei guten Bedingungen wachsen sie bis zu 50 cm in einem Jahr. Beeindruckend ist die lange Blütezeit, von Juli bis September. Auch wenn die einzelnen Blüten nicht überragend sind, in der Masse sieht so eine Rispe sehr gut aus.
Sind die Gehölze einmal angewachsen, benötigen Tamarisken so gut wie keine Pflege mehr. Es muss weder gegossen, noch gedüngt werden. Frühlingstamarisken können nach der Blüte ausgelichtet werden, Sommertamarisken benötigen eigentlich gar keinen Schnitt. Wenn geschnitten wird, dann im zeitigen Frühjahr.
Standort
Sommertamarisken sind flexibel, was den Standort anbelangt. Sie mögen die Sonne und gedeihen besser, je sonniger sie stehen. Am schönsten wirken die Pflanzen als Solitär, da kommt ihr schöner Wuchs am besten zur Geltung. Zu schattig sollte der Standort nicht sein, dann fallen Wachstum und Blüte gering aus.
- Sonnig bis halbschattig
- Windfest, kann auch als Windschutz gepflanzt werden
- Hitzeresistent
- Sehr salzverträglich
- Verträgt sogar Überflutungen
Pflanzsubstrat
Wichtig ist ein sehr durchlässiges Substrat. Bevorzugt werden kalkhaltige, trockene, sandige Böden, aber Tamarisken kommen eigentlich mit jedem Gartenboden klar. Sogar im bloßen Sandboden gedeihen sie, wenn sie bis zum Anwachsen gut versorgt werden und dass tun nicht viele Gewächse.
- Frische bis trockene Erde
- Durchlässig
- pH-Wert von schwach sauer bis alkalisch
- Kommt auch mit nährstoffarmen Böden klar
- Keine schweren Böden, die sollten mit reichlich Sand aufgearbeitet werden
- Bei nicht so durchlässigem Substrat ist eine Drainage empfehlenswert
Pflanzen
Tamarisken pflanzt man am besten im Frühjahr oder im Herbst. Wichtig ist, einen Abstand zu Nachbarpflanzen einzuhalten. Das ist besonders bei Heckenpflanzung wichtig. Da Tamarisken Tiefwurzler sind, sollte der Boden im Pflanzloch möglichst tief gelockert werden, damit sie sich gut ausbreiten können.
- Pflanzabstand – halbe zu erwartende Wuchsbreite, sonst kommen die Pflanzen nicht zur Geltung
- Bei 3 m Breite sollte also 1,5 m Platz gelassen werden
- Vorsicht beim Pflanzen, die Wurzeln dürfen nicht verletzt werden, das vertragen die Pflanzen nicht
- Pflanzloch doppelt so groß wie der Wurzelballen, vor allem tief, damit sich die Wurzeln gut in die Tiefe ausbreiten können
- Wurzelballen vor dem Pflanzen in Wasser stellen, damit er sich ordentlich voll saugen kann
- Mit durchlässigem Substrat auffüllen
- Kräftig angießen und auch in den Wochen und Monaten danach gießen nicht vergessen
- Sind die Pflanzen angewachsen, kommen sie meist ohne extra Wassergaben aus
Gießen und Düngen
Sommertamarisken sind Trockenpflanzen, sie benötigen nicht viel Wasser. Trockenheit macht ihnen nicht viel aus, solange es kein Dauerzustand wird. Nässe wird dagegen überhaupt nicht vertragen. Düngen muss man auch nicht.
- Wenig gießen, aber bei Trockenheit und Hitze freut sich auch diese Pflanze über zusätzliches Wasser
- Möglichst nicht bei Sonnenschein gießen, da die Blätter verbrennen können
- Auf keinem Fall zu viel gießen, Nässe ist schädlich
- Nicht düngen
Schneiden
Sommertamarisken können geschnitten werden, müssen es aber nicht. Am schönsten wirken sie ungeschnitten, sie punkten mit ihrem natürlichen Wuchs. Einen Radikalschnitt vertragen die Gehölze nicht, bzw. benötigen sie sehr lange, bis sie sich erholt haben und wieder gut aussehen.
- Rückschnitt im zeitigen Frühjahr, etwa Ende März
- Wenn schneiden, dann auch reichlich
- Schwache Triebe wegschneiden
- Ausgeblühte Triebe bis auf einen kräftigen Seitentrieb einkürzen
- Erziehungsschnitt bei Jungpflanzen, dazu alle Triebe um die Hälfte einkürzen, um einen guten Aufbau zu erreichen
- Frühjahrtamarisken werden ab Juni geschnitten, also nach der Blüte. Wenn diese ebenfalls im März geschnitten werden, entfernt man die Blütenknospen und die Blüte fällt aus.
Überwintern
Sommertamarisken und auch die ähnlichen Frühjahrstamarisken sind ausreichend winterhart. Die Pflanzen benötigen keinen Winterschutz. Hat man allerdings erst sehr spät im Herbst gepflanzt, ist es ratsam, diese Pflanze etwas zu schützen. Eine Mulchdecke oder Laubschicht macht Sinn.
- Gut frosthart
- Auch ohne Schutz überstehen sie den Winter hervorragend
Vermehren
Die Vermehrung kann durch Aussaat, Stecklinge und Ableger erfolgen. Alle drei Methoden sind einfach und gelingen meist ohne Probleme.
Vegetative Vermehrung mit Ablegern
Bis zum Boden hinabhängende Triebe bewurzeln und können abgetrennt werden.
Aussaat , meist durch den Wind
Ansonsten im Frühjahr aussäen
Stecklinge
- Beste Zeit ist im Januar
- Man kann bis zu einem Meter lange stabile Ruten verwenden
- Sie sollten mindestens fingerdick sein
- 40 cm tief in den Boden stecken
- Stockausschläge gleich um die Hälfte einkürzen
- Junge Tamarisken benötigen zum Anwurzeln reichlich Wasser
- Auch Düngen ist sinnvoll, aber nur in der halben Dosis
- Am Juli nicht mehr düngen, damit das Holz ausreifen kann, um gegen den Winter gerüstet zu sein
Krankheiten und Schädlinge
Tamarisken sind unglaublich robuste Gewächse. Krankheiten sind sehr selten, es sei denn, sie Pflanzen stehen zu nass. Auch Schädlinge bleiben meist fern, bzw. machen sie kaum Ärger.
Häufige Fragen
Welche Tamarisken sind besonders empfehlenswert?
Das ist Geschmackssache. In der Pflege sind sie nahezu alle gleich.
- Tamarix parviflora – kleinblütige Tamariske genannt, 200 bis 400 cm hoch, 80 bis 130 cm breit, Blütezeit April bis Juni (Frühlingstamariske), Blütenfarbe rosa
- Tamarix ramosissima ’Hulsdonk White’ – weiße Blüten von Juli bis September, 300 bis 400 cm hoch, bis 300 cm breit, weiche, überhängende Triebe
- ’Pink Cascade’ – Heide-Tamariske, rosa Blüten an langen Trauben von Juli bis September, 300 bis 400 cm hoch, bogig überhängender Wuchs
- ‘Rubra’ – auch Rote Sommertamariske genannt, rosarote Blüten von Juli bis September, 200 bis 500 cm hoch, reiche Blütenstände
- ‘Rosea’ – rosarote Blüten von Ende Juli bis September, 200 bis 500 cm hoch, 200 bis 300 cm breit, reich blühend
- ‘Summer Glow’ – kräftig rosa Blüten von Juni bis September, 200 bis 500 cm hoch und auch recht breit, reich blühend
- Tamarix pentanda – Dünentamariske, rosa Blüten von Mai bis Juni, 300 bis 500 cm hoch, ähnelt einem übergroßen Heidekraut, weshalb diese Art auch Heidetamariske genannt wird
- Tamarix gallica – Französische Tamariske, hellrosa bis weiße Blüten von Juni bis August, 400 bis 600 cm hoch
Tamarisken gelten als invasive Pflanzen. Breiten sie sich so stark aus?
Dass Tamarisken in Mitteleuropa invasiv sein sollen, habe ich noch nicht gehört. In den USA haben sie sich allerdings so stark ausgebreitet wie keine andere Pflanze, vor allem im Südwesten. Dort wusste man sich keinen anderen Rat, als einen Käfer freizusetzen, der den Tamarisken den Garaus machte. Das Problem war, dass die Tamarisken mit dem hohen Salzgehalt des Bodens klar kamen. Sie wurden deshalb auch Salzzedern genannt. Sie versalzten den Boden und machten ihn für andere Arten unbewohnbar. Unser Boden ist aber nicht salzhaltig, oder nur minimal, so dass keine Gefahr besteht.