Mit üppigem Grün ziert das Tausendblatt den malerischen Teich, romantischen Bachlauf, das erholsame Feuchtbiotop und farbenprächtige Aquarium. Dank seiner vorteilhaften Attribute, leistet Myriophyllum zugleich einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der Wasserqualität. Da die populäre Wasserpflanze ihre Vorzüge sowohl tief im Wasser als auch an der Oberfläche entfaltet, hat sie sich als unverzichtbare Komponente für Wasserwelten aller Facetten etabliert. Der folgende Steckbrief vermittelt einen Überblick zu den essenziellen Details dieser virtuosen Pflanze. Unsere praxiserprobten Pflege-Infos zeigen auf, wie unkompliziert das Tausendblatt zu kultivieren ist.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie: Tausendblattgewächse (Haloragaceae)
- Botanischer Name: Myriophyllum
- Vorkommen: 35 bis 45 Arten weltweit in stehendem und fließendem Süßwasser
- Einjährige oder ausdauernde Wasserpflanzen
- Wuchslänge bzw. Höhe: 50 cm bis 200 cm
- Lebensbereiche: Tiefenzone bis wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche
- Immergrüne oder laubabwerfende, elastische Ranken mit Fiederblättern in Quirlen
- Kleine Kelchblüten in Grünweiß oder zart Rosa von Mai bis Juli oder Juli bis September
- Unscheinbare Früchte im Herbst
- Nutzung als Zierpflanze in Gartengewässern und Aquarien
Die diversen Arten innerhalb der Gattung trumpfen auf mit optischen und physiologischen Eigenschaften, mittels derer sich das Tausendblatt von anderen Wasserpflanzen in der Tauchpflanzenzone unterscheidet. So fällt nicht nur die filigrane Beschaffenheit der dicht mit Quirlen aus Fiederblättern besetzten Ranken ins Auge. Darüber hinaus ist die kosmopolitische Wasserpflanze als einziges Tiefenzonengewächs in der Lage, ihre zierlichen Blüten an der Wasseroberfläche zu präsentieren. Einige Sorten punkten überdies mit rötlichen Stängeln oder rot angehauchten Blättern. Dieses Farbenspiel wissen Aquarianer besonders zu schätzen und kultivieren Tausendblatt als dekorative Hintergrundpflanze. Nicht zuletzt wartet die gesamte Myriophyllum-Gattung auf mit nützlichen Attributen. So beteiligt sich die Pflanze rege an der Erhaltung einer sauberen Wasserqualität. Im gleichen Zug bietet sie Fischen und anderen Kleinlebewesen im Teich oder Aquarium Nahrung und fungiert als sicherer Rückzugsort.
Pflege im Gartenteich
Es sind vorzugsweise das Brasilianische Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum), das Ährige Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) und das Quirlblättrige Tausendblatt (Myriophyllum verticillatum L.), die sich in Gartengewässern und Feuchtbiotopen großer Beliebtheit unter Hobbygärtnern erfreuen. Da diese Arten in unseren Regionen beheimatet oder seit mehr als 100 Jahren verwildert sind, verfügen sie über eine robuste Konstitution und ausreichende Winterhärte. Die folgenden Pflege-Infos gehen auf alle wichtigen Details ein.
Standort
Je mehr Sonnenlicht die Wasserpflanze erhält, desto üppiger das Wachstum und dichter der sommerliche Blütenflor. Im langsam flutenden Gewässer fühlt sich die Papageienfeder ebenso gut aufgehoben, wie im stehenden Wasser über schlammigem Untergrund. Daraus folgt ein hohes Maß an Flexibilität hinsichtlich der geeigneten Standortbedingungen. Auf diese Aspekte kommt es an:
- Sonnige bis halbschattige Lage
- Gerne weiches bis mittelhartes Wasser
- Wassertiefe von 40 bis 100 cm
- Reich an Nährstoffen, arm an Algen
- Humoser Boden mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,0
Unter optimalen Rahmenbedingungen gedeiht das Tausendblattgewächs sowohl submers (unter der Wasseroberfläche) als auch emers (über dem Wasser). Je intensiver die Sonneneinstrahlung, desto dichter entwickelt sich ein grüner Teppich aus filigranen Fiederblättern, der bis zu 50 cm in die Höhe steigen kann. Während das Brasilianische Tausendblatt auf eine möglichst saubere Wasserqualität Wert legt, erweist sich das Ährige Tausendblatt als tolerant gegenüber Verschmutzungen. Ebenso macht das Quirlblättrige Tausendblatt selbst im Trübstoff-reichen Teich nicht so schnell schlapp.
Düngen
Zu den mannigfaltigen Aufgaben von Papageienfedern zählt unter anderem, einen Beitrag zu leisten zur Reinerhaltung des Wassers. Da in erster Linie Algen den Traum vom kristallklaren Teichwasser zunichte machen, entzieht Myriophyllum aufgrund seines Nährstoffverbrauchs den grünen Winzlingen die Lebensgrundlage. Die gezielte Verabreichung von Dünger zöge somit kontraproduktive Folgen nach sich. Düngen Sie Tausendblatt nicht nach einem fest zementierten Plan, sondern einzig bei offensichtlichen Mangelerscheinungen. Kümmerlicher Wuchs, matte Farben, braune oder gelbe Blattspitzen signalisieren indes einen Nährstoffbedarf. Kann als Auslöser eine schattige Lage oder zu hartes Wasser ausgeschlossen werden, gehen Sie so vor:
- Tausendblatt erst dann düngen, wenn ein Mangel an Nährstoffen offenbar wird
- Idealerweise einen speziellen Teichdünger applizieren und keinen gängigen Pflanzendünger
- Flüssigpräparate sind Granulaten oder Tabletten vorzuziehen
Handhaben Sie die Dosierung mit Fingerspitzengefühl, denn nachgedüngt ist sehr viel unkomplizierter, als eine Überdüngung zu revidieren. Da Myriophyllum mehrheitlich submers und emers gedeihen, achten Sie bitte darauf, dass das Präparat nicht an die Pflanzenteile über der Wasseroberfläche gelangt. Andernfalls könnten fatale Verbrennungen an den prächtigen Fiederblatt-Quirlen die Folge sein. Sobald die Süßwasserpflanze sich erholt hat, stellen Sie die Gabe von Düngemitteln wieder ein.
Schneiden
Im Vergleich zu anderen Wasserpflanzen, neigt das Tausendblatt nur selten zum Wuchern. Gleichwohl kann ein Myriophyllum am idealen Standort und unter einer liebevollen Pflege durchaus ein imposantes Volumen erreichen. Wie gut, dass die zartgliedrige Pflanze so einfach zu schneiden ist. So machen Sie es richtig:
- Verwelkte Triebe regelmäßig ausputzen
- Ein bis zwei Mal pro Saison gründlich auslichten
- Im Herbst einen kräftigen Rückschnitt vornehmen um mindestens die Hälfte
Erfahrene Hobbygärtner schneiden eine mächtige Papageienfeder mehrmals pro Saison zurück, wenn sie ein buschiges Wachstum anstreben. Erfahrungsgemäß verzweigt ein gekürzter Stängel mindestens zweifach aus der Blattachsel unterhalb der Schnittstelle.
Überwintern
Sofern Sie in unseren Regionen heimische Myriophyllum-Arten im großen Teich kultivieren, sind diese vollkommen winterhart. Das Ährige, Brasilianische oder Quirlblättrige Tausendblatt erfordern keine besonderen Vorkehrungen, um die kalte Jahreszeit gesund zu überdauern. Schneiden Sie verwelkte Ranken im Herbst ab, da diese keinen nützlichen Beitrag mehr leisten für das Ökosystem und das optische Erscheinungsbild beeinträchtigen. Mittels Winterknospen, den sogenannten Turionen, sorgt die Pflanze eigenständig für den nächstjährigen Austrieb. Diese vegetativen Überwinterungsorgane sinken auf den Boden, wo sie die kalte Jahreszeit unbeschadet überstehen.
Gedeiht die Wasserpflanze indes im begrenzten Volumen eines Terrassenteiches oder Miniteiches, siedelt sie im Spätherbst um in ein helles, frostfreies Winterquartier. Pendeln die Temperaturen dort zwischen 5 und 10 Grad Celsius, verfällt die Pflanze in eine erholsame Wachstumsruhe und treibt im Frühjahr munter wieder aus. Damit sich keine Fäulnis bildet, entfernen Sie vor dem Umzug alle verdorrten und verwelkten Pflanzenteile sorgfältig.
Pflege im Aquarium
Im geschützten Ambiente des Aquariums bescheren uns die farbenprächtigen tropischen Myriophyllum-Arten, wie das Rote Tausendblatt, ganzjährig eine dekorative Hintergrundbepflanzung. Es spricht überdies nichts dagegen, das robuste Brasilianische Tausendblatt oder seine Gartenteich-geeigneten Artgenossen ebenfalls in der Wasserwelt des Wohnzimmers anzusiedeln, sofern es sich um ein Kaltwasser-Aquarium handelt. Die folgenden Pflege-Infos fokussieren auf alle wichtigen Unterschiede zur Kultivierung in Gartengewässern.
Akklimatisieren nach dem Erwerb
Gärtnereien züchten Tausendblatt-Arten in der Regel emers heran, in Töpfen mit feuchtem Substrat. Diese Form der Anzucht zielt auf das Wachstum dickerer, stabiler Stängel ab, wie sie im Teich durchaus wünschenswert sind. Für die submerse Kultivierung im Aquarium ist hingegen eine Phase der Akklimatisation zu empfehlen. So gehen Sie dabei vor:
- In einem Becken ein nährstoffreiches Bodengrundsubstrat einfüllen
- Die frisch erworbenen Süßwasserpflanzen einsetzen
- Den Wasserstand auf niedrigem Niveau halten von einigen Zentimetern
In der Folgezeit erhöhen Sie täglich den Wasserspiegel um einige Zentimeter, bis die erwünschte Wassertiefe erreicht ist.
Ausgewogen düngen
Die exotischen Myriophyllum-Arten erweisen sich als anspruchsvolle Aquarienpflanzen, die neben einem sonnigen Standort und weichem Wasser nach einer ausgewogenen Nährstoffversorgung verlangen. Während ihre robusten Artgenossen im Gartenteich einzig bei Mangelerscheinungen gedüngt werden, erfolgt diese Pflegemaßnahme im Aquarium regelmäßig. Es gilt, die Balance zu wahren zwischen Nitrat mit 5-15 mg pro Liter zu Phosphat mit 1-2 mg je Liter (Werte für das Rote Tausendblatt). Hinzu kommen wichtige Spurenelemente, wie Eisen, sowie Mineralien. Kommt es hier zu einem Ungleichgewicht, bleibt die Papageienfeder im Wachstum deutlich zurück, verliert seine prächtige Farbe und stirbt schließlich ab. Im Fachhandel stehen spezielle Aquariendünger bereit, die alle wichtigen Ingredienzien enthalten für ein gesundes Wassergewächs.
Zufuhr von Kohlendioxid
Als Stängelpflanze nimmt Tausendblatt seine Nahrung überwiegend über die Blätter auf, wobei die Wurzeln hauptsächlich der Verankerung im Bodengrund dienen. Tummeln sich wenige oder überhaupt keine Fische im Wasser, während am Standort nur halbschattige Lichtverhältnisse vorherrschen, ist die Gabe von Dünger mit Kohlendioxid zu ergänzen. Lebensnotwendig ist die CO2-Zufuhr zwar nicht, wirkt sich freilich forcierend auf das Wachstum und die Schönheit von Wasserpflanzen aus.
Lieferanten von Kohlendioxid sind die Fische mit ihrer Atmung, verschiedene Mikroorganismen sowie die Luft im Raum. Im Wasser des Aquariums wird Kohlendioxid teilweise umgewandelt in Kohlensäure und steht für Myriophyllum sogleich zur Verfügung. Ist dieser natürliche Vorrat aufgezehrt, bedienen sich die Wasserpflanzen am Kalk, woraufhin der pH-Wert instabil wird und das kleine Ökosystem schließlich ins Wanken gerät. Für Abhilfe sorgt die kontrollierte Zufuhr von CO2. Zur Orientierung hinsichtlich der Dosierung zeigt ein Dauertest mithilfe verschiedener Farben an, wie es um den Kohlendioxid-Gehalt im Wasser bestellt ist.
Tausendblatt-Arten im Überblick
Die folgende Auflistung der wichtigsten Myriophyllum-Arten für Teich und Aquarium mit einer Einschätzung des Pflege-Niveaus, möge Ihrer Orientierung dienen:
Brasilianisches Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum)
- Beheimatet in Südamerika, verwildert in Deutschland
- Für Ufer und Tiefenzone geeignet
- Haltung: mittel
Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
- Beheimatet in Afrika, Asien und Europa
- Ideal für stehendes Gewässer
- Haltung: einfach
Quirlblättriges Tausendblatt (Myriopyhllum verticilliatum)
- Beheimatet in der nördlichen Hemisphäre
- Favorisiert Fließgewässer, toleriert Trübstoff-haltiges Wasser
- Haltung: einfach
Rotes Tausendblatt (Myriophyllum tuberculatum)
- Beheimatet im tropischen Asien
- Gedeiht in langsam fließendem und stehendem Gewässer
- Haltung: anspruchsvoll
Kleines Papageienblatt (Myriophyllum hippuroides)
- Beheimatet in Nordamerika
- Perfekt als Hintergrundpflanze im Aquarium
- Haltung: einfach
Japanisches Tausendblatt (Myriophyllum ussuriense)
- Beheimatet in Südostasien
- Geeignet für Gartengewässer und Aquarium gleichermaßen
- Haltung: einfach
Fazit
Die facettenreiche Myriophyllum-Gattung beschenkt Teichbesitzer und Aquarianer mit einer großen Auswahl dekorativer und nützlicher Tausendblatt-Arten. Dank ihrer langen Ranken, über und über besetzt mit Quirlen aus filigranen Fiederblättern, hat die Tiefzonenpflanze sich als eine der populärsten Hintergrundbegrünungen in Gewässern, Feuchtbiotopen sowie Aquarien etabliert. Diesen Status nimmt das Tausendblatt nicht zuletzt deshalb ein, weil es sich genügsam und anspruchslos gibt. Am sonnigen bis halbschattigen Standort, in weichem bis mittelhartem Wasser gedeiht es unermüdlich und setzt sich mit einer sommerlichen Blüte eindrucksvoll in Szene. Im Gartenteich ist Dünger einzig bei Mangelerscheinungen erforderlich. Einen Rückschnitt verlangt die Pflanze ebenfalls nur bei Bedarf. Winterharte Arten treiben selbst nach einem frostigen Aufenthalt unter einer geschlossenen Eisdecke wieder aus. Siedeln Sie die Myriophyllum im Miniteich oder Wassergarten rechtzeitig um ins Winterquartier mit Temperaturen von 5-10 Grad Celsius, verwandeln sie im nächsten Sommer Ihre Wasserlandschaft indes erneut in ein grünes Refugium.