Die Helikonie gehört zur Karibik, wie weiße Traumstrände und Papageien. Mit ihrer einzigartigen Blütenpracht verwandeln die bezaubernden Arten Wohnräume und Wintergärten in eine paradiesische Wohlfühloase. Die schönsten Sorten warten darauf, hier von Ihnen entdeckt zu werden. Angeführt wird das exotische Ranking von der Heliconia psittacorum, auch bekannt als Hummerschere oder Papageienblume. Wenngleich auf den ersten Blick die gemeinsame Herkunft mit der populären Strelizie nicht zu verleugnen ist, verläuft die Kultivierung einer Helikonie unter modifizierten Bedingungen. Wie Sie die tropische Schönheit richtig pflegen, erfahren Sie hier.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Helikoniengewächse (Heliconiaceae)
- Gattung: Helikonien (Helikonia)
- Bislang 225 bekannte Arten, davon 180 im Detail beschrieben
- Beheimatet in tropischen Regionen, überwiegend auf den karibischen Inseln
- Immergrüne Staude mit Pseudostamm
- Wuchshöhe 60 bis 200 cm
- Straff aufrechtes oder hängendes Wachstum
- Leuchtend gefärbte Deckblätter mit gekielten Hochblättern
- Blütezeit von April bis Juli/August
- Trivialnamen: Hummerschere, Falsche Paradiesvogelblume, Papageien-Hummerschere
Selektion schöner Sorten
Die einzige Gattung innerhalb der Helikoniengewächse wartet auf mit farbenfrohen Prachtexemplaren, die sich nicht nur zur aparten Zimmerpflanze eignen. Für den fantasievollen Blumenstrauß oder das kreative Gesteck liefern die Papageienpflanzen langlebige Schnittblumen. Allen voran die Heliconia psittacorum empfiehlt sich für die Topfkultur. Tauchen Sie hier ein in eine Auslese prachtvoller Sorten:
Heliconia psittacorum ‚Andromeda‘
Die straff aufrecht wachsende Sorte verwöhnt das Auge mit sattroten Blüten und orange gefärbten Deckblättern. Aus der Ferne muten die Blüten tatsächlich an wie die Scheren eines Hummers, Wuchshöhe 80 cm bis 180 cm
Heliconia psittacorum ‚Golden Torch Sunshine‘
Mit diesem Hybriden geht die Sonne auf im Wohnzimmer und Wintergarten. Die strahlend gelben Deckblätter versammeln sich am Blütenstand in kleinen Gruppen zu Fünft, was ein überraschendes Erscheinungsbild erzeugt. Wunderbar dazu harmoniert das grazile, immergrüne Laub, Wuchshöhe 60 cm bis 150 cm
Heliconia psittacorum ‚Lady Di‘
Mit dieser floralen Kostbarkeit verneigt sich die Guide der Züchter vor der legendären Prinzessin. Die facettenreich colorierten Deckblätter erstrahlen in Rot, Gelb, Grün und Orange über dem filigranen, immergrünen Laub, Wuchshöhe 20 cm bis 30 cm
Heliconia psittacorum ‚Sassy‘
Unübertroffene Eleganz zeichnet diese rosafarbene Züchtung aus, die sich mit dem zarten Blattgrün ausgezeichnet ergänzen. Schlägt das Gärtnerherz vorzugsweise für dezente Farben, ist ‚Sassy‘ eine vortreffliche Wahl, Wuchshöhe 60 cm bis 120 cm
Heliconia psittacorum ‚Strawberries and Cream‘
Ein Farbenspiel der Extraklasse bietet diese Helikonien-Sorte. Dem Zaubermix aus Rosa, Violett, Gelb und Creme werden sich selbst verkopfte Büromenschen nicht entziehen können, Wuchshöhe 80 bis 180 cm
Heliconia schiediana
Die wohl kältetoleranteste Art innerhalb der Gattung, denn kurzzeitig werden 0 Grad Celsius vertragen. Mit orange-roten und gelb marmorierten Blüten erscheinen von April bis weit in den Hochsommer hinein, Wuchshöhe: 80 cm bis 200 cm
Heliconia caribaea ‚Purpurea‘
Ein Prachtexemplar mit dunkel-purpurnen Hochblättern, geformt wie kleine Schiffe. Da sich die bizarren Blüten in besonders kleinen Abständen am Pseudostamm ansiedeln, entsteht ein herausragend üppiges Erscheinungsbild, Wuchshöhe: 60 cm bis 150 cm
Heliconia caribaea ‚Yellow Cream‘
Bei diesem zauberhaften Hybriden dominieren nicht die Rottöne, wie bei den meisten Helikonien-Arten. Stattdessen besticht die Sorte mit leuchtend gelben, rötlich angehauchten Blütenschiffchen, was eine zweidimensionale Optik erzeugt, Wuchshöhe: 80 cm bis 200 cm
Pflege
Wo sich eine Helikonie in Szene setzt, vermutet der Betrachter dahinter eine pflegende Hand mit langjähriger, gärtnerischer Erfahrung. Wie die folgende Anleitung zur Pflege vermittelt, sind die Ansprüche einer Paradiesvogelblume durchaus vom Neueinsteiger zu bewältigen.
Standort
Halten Sie während Ihres Karibik-Urlaubs Ausschau nach einer Helikonie, werden Sie das florale Juwel nicht im prallen Sonnenschein entdecken. Wenngleich die Blume reichlich Licht benötigt, um ihre Farbenpracht zu entfalten, sucht sie sich gezielt einen Platz im Schutz mächtiger Baumkronen oder üppiger Sträucher. Daraus resultierend dieser Standort für die heimische Kultivierung:
- Helle Lage, gerne mit Sonne am Morgen oder Abend
- Vorzugsweise im lichten Schatten mit Schutz vor praller Mittagssonne
- Ganzjährig Temperaturen von mehr als 18 Grad Celsius
- Hohe Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent und höher
Von ihrer schönsten Seite zeigen sich eine Heliconia psittacorum und ihre Artgenossen im warmen, lichtdurchfluteten Wintergarten. Alternativ platzieren Sie die Hummerschere am West- oder Ostfenster.
Gießen und Düngen
Eine konstante Bodenfeuchte trägt wesentlich zur Vitalität und Blühfreudigkeit bei. Gießen Sie immer dann, wenn die Oberfläche des Substrats angetrocknet ist. Zur Prüfung drücken Sie einen Finger in die Erde. Fühlen sich die oberen 2 cm trocken an, wird gewässert. Sobald das erste Wasser aus der Bodenöffnung herausläuft, ist der Bedarf gedeckt. Keinesfalls sollte sich Feuchtigkeit im Wurzelbereich anstauen. Der Untersetzer wird nach 10 bis 15 Minuten ausgegossen. Findige Hobbygärtner füllen den Untersetzer mit Kieselsteinen und belassen das überschüssige Gießwasser darin. Der aufsteigende Wasserdampf leistet einen wertvollen Beitrag zur lokal erhöhten Luftfeuchtigkeit.
Verwenden Sie überwiegend weiches Wasser, um eine Helikonie zu gießen und zu besprühen. Gesammeltes und gefiltertes Regenwasser korrespondiert perfekt mit den Idealbedingungen am tropischen Naturstandort. Alternativ wird hartes Leitungswasser entkalkt oder sollte zumindest einige Tage stehen.
In der Zeit von April bis September düngen Sie Helikoniengewächse alle 14 Tage mit einem flüssigen Präparat für exotische Blühpflanzen. Wahlweise kommen wasserlösliche Düngepulver oder Stäbchen infrage. Wie die Erfahrung zeigt, erweisen sich Langzeitdünger für die Hummerschere als ungeeignet. Eine gleichmäßige Verteilung der Nährstoffe ist im dicken Wurzelgeflecht nicht immer gewährleistet, sodass es zu lokalen Überdosierungen kommen kann.
Schneiden
Verwelkte Blüten und Blätter schneiden Sie erst dann, wenn diese restlos verdorrt und vergilbt sind. Bis dahin entziehen die mächtigen Rhizome den oberirdischen Pflanzenteilen alle verbliebenen Nährstoffe, um daraus Reserven anzulegen für den nächsten Austrieb. Um eine Papageienblume als Vasenschmuck zu schneiden, gehen Sie so vor:
- Mit einem scharfen, desinfizierten Messer etwa 2 cm vom Stängelende entfernt abschneiden
- Den Schnitt leicht schräg ausführen
- In eine Vase stellen mit lauwarmem, entkalktem Wasser
Am warmen, luftfeuchten Standort dürfen Sie sich an der Blume als Vasenschmuck zwei Wochen und länger erfreuen.
Umtopfen
Eine liebevoll gepflegte Helikonie entwickelt ein fleischiges, mächtiges Rhizom, aus dem zahlreiche Triebe entsprießen. Somit herrscht im bisherigen Kübel innerhalb eines Jahres drangvolle Enge. Topfen Sie daher im Frühjahr um in ein 3-5 cm größeres Pflanzgefäß, damit das Wachstum sich ungehindert fortsetzen kann. So unkompliziert gelingt es:
- Über der Bodenöffnung einige Tonscherben auslegen als Drainage
- Lockere Kübelpflanzenerde mit geringem Torfanteil anreichern mit Lavagranulat
- Über der Drainage eine Schicht dieses Substrats einfüllen
- Die Paradiesvogelblume austopfen, um sie unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe einzusetzen
Drücken Sie das Substrat mit einem kleinen Stab rundherum an, denn Hohlräume könnten die weitere Verwurzelung beeinträchtigen. Zum guten Schluss erhält die umgetopfte Pflanze einen guten Schluck Wasser und nimmt ihren angestammten Platz wieder ein.
Vermehren
Das Umtopfen ist die ideale Gelegenheit, um eine Helikonie zu vermehren. Legen Sie hierzu das Rhizom auf eine feste Unterlage. Mit einem Brotmesser oder einer Säge zerteilen Sie den Wurzelballen in zwei oder mehr Segmente. Solange ein Teilstück über mindestens zwei Triebe verfügt, setzt es das Wachstum als eigenständige Pflanze fort. Hierzu setzen Sie das Rhizomstück in lockere Blumenerde, die mit Sand oder Lavagrus optimiert wurde. Wichtig zu beachten ist, dass jedes verjüngte Segment genauso tief in die Erde eingepflanzt wird wie zuvor.
Fazit
Hobbygärtner mit geringem Erfahrungsschatz sind nicht dazu verurteilt, eine Helikonie einzig aus der Ferne zu bewundern. Wie diese Anleitung zur Pflege zeigt, gibt sich die tropische Hummerschere weniger kapriziös als ihr Erscheinungsbild vermuten lässt. Ein heller Standort bei ganzjährig warmen Temperaturen, verbunden mit einer tropischen Luftfeuchtigkeit, stellen die Weichen für ein gesundes Wachstum. Mäßiges Gießen mit weichem Wasser und 14-tägiges Düngen von April bis September, runden das kompakte Pflegeprogramm ab.