Der Hokkaido-Kürbis zählt zu den bekanntesten Kürbisarten. Die recht kleinen, nur 0,5 bis 2 kg schweren Kürbisse sind sehr beliebt, was nicht nur an ihrem guten Geschmack liegt, sonders sicher auch daran, dass man sie nicht schälen muss. Hokkaido-Kürbis ist ideal für Suppen, eignet sich aber auch als Gemüse und sogar für Süßspeisen. Er ist absolut vielseitig. Sein nussartiger Geschmack ist einzigartig. Günstig sind auch sein hoher Karotin- und Vitamingehalt und seine Kalorienarmut. Der Anbau ist einfach, die Erntezeit lang.
Steckbrief
- Speisekürbis
- Breitrunde Form und typische orangerote Farbe
- Stammt ursprünglich von der japanischen Insel Hokkaido
- Nachzucht des von den Amerikanern dort eingeführten Reisnusskürbis
- Ernte von Früh- bis Spätherbst
- Hält bei optimaler Lagerung bis zu einem Jahr
- 0,5 bis 1,5 kg schwer
- Dünne Schale, die beim Kochen weich wird und mitgegessen werden kann
- Nussiges Aroma
- Ideal für Suppen, als Gemüse und für Aufläufe
- Auch roh essbar
- Kerne können getrocknet und gegessen werden
- Sehr hohe Nährstoffdichte
- Enthält weniger Wasser als andere Kürbisarten
Interessante Sorten
- Roter Hokkaido Red Kuri – am weitesten verbreiteter Hokkaido, orangefarbenes Fruchtfleisch, markante orange-rote Außenschale, tropfenförmige Form, nussig-süßer Geschmack, leicht mehlartig, zwischen 1,5 und 2 kg schwer. Etwa 5 Monate lagerfähig
- Maina di chioggia – kann bis zu 8 kg schwer werden, lagerfähig zwischen 4 und 8 Monaten
- Grüner Hokkaido Kuri Kabocha – leicht gerippte Oberfläche, eher flache Früchte, helle Streifen vom Blütenansatz bis zum Stielansatz, leuchtend gelbes Fruchtfleisch, wird 2 bis 3 kg schwer
- Bekannte Sorten sind Sweet Mama, Nutty Delicia und Meruhen
- Graue Hokkaido Yukigeshou – grau marmorierte Schale, aromatisches, festes Fruchtfleisch
Hokkaido-Kürbis aussäen
Die Aussaat ist nicht kompliziert. Am einfachsten gelingt sie in einem Gewächshaus oder auf einer Fensterbank. Die Samen kann man einem Kürbis entnehmen oder im Handel kaufen. Auf alle Fälle müssen die Samen getrocknet werden.
Am besten wird Aussaaterde verwendet. Da Mineralstoffe wichtig sind, kann Kompost untergemischt werden. Dieser sollte aber zuvor im Ofen sterilisiert werden, um Keime und Schädlinge abzutöten. Alternativ können auch Hornspäne verwendet werden. Die Aussaat selbst erfolgt ab ca. Anfang bis Mitte März. Will man gleich ins Freiland aussäen, sollte bis nach den Eisheiligen gewartet werden. Die Samen werden auf die Erde gelegt und locker damit bedeckt. Ideal ist, direkt auf dem Misthaufen auszusäen oder unmittelbar daneben. Die Bodenbedingungen dort sind sehr gut und die Ranken der Kürbispflanze überdecken den optisch nicht so tollen Haufen.
- Aussaaterde und Mineralstoffe nutzen
- Kompost im Ofen sterilisieren
- Aussaat ab Mitte März auf dem Fensterbrett oder im Gewächshaus
- Bei Freilandaussaat bis nach den Eisheiligen warten
- Samen nur etwa 1 cm mit Erde bedecken
- Am besten einzeln aussäen, dann wird ein ineinander wachsen der Wurzeln verhindert und beim Pikieren gibt es keine Ausfälle
- Am besten direkt auf dem Misthaufen aussäen
- Alternativ genau daneben
- Nicht zu dicht säen
Wichtig ist, die Erde gleichmäßig leicht feucht, aber auf keinem Fall nass zu halten. Austrocknen darf sie aber auch nicht. Am besten bringt man auch gleich ein Rankgitter an.
Die jungen Gewächse dürfen erst ins Freiland gepflanzt werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Kälte wird schlecht vertragen. Wer sich nicht auf die natürliche Bestäubung verlassen möchte, kann auch selbst Hand anlegen. Wenn nach ca. 60 Tagen (nach Keimung) die ersten weiblichen Blüten mit Fruchtknoten erscheinen, kann der Blütenstaub der männlichen Blüten mit einem Pinsel auf die weiblichen übertragen werden.
- Erde gleichmäßig leicht feucht halten
- Erst nach den Eisheiligen auspflanzen
- Kann per Hand bestäubt werden
Die Pflege des Hokkaido-Kürbis
Die Pflege des Hokkaido-Kürbis ist nicht kompliziert. Die Pflanzen benötigen ausreichend Platz und darüber hinaus viel Wärme, Sonne, Wasser und ausreichend Nährstoffe. Am besten gedeihen sie auf dem Kompost. Das Pflanzsubstrat muss vor allem locker und tiefgründig sein. Wichtig ist, es gut vorzubereiten, am besten schon im Herbst vor der Pflanzung. Beim Pflanzen selbst sind vor allem die Abstände zwischen den Jungpflanzen von Bedeutung. Sie müssen ausreichend groß sein, mindestens 1 m Abstand ist empfehlenswert. Wasser wird regelmäßig erwartet, wenn auch mäßig. Der Boden sollte weder austrocknen, noch dauernass sein. Auch Nährstoffe sind wichtig. Schneiden muss man nicht. Gibt es aber zu viele Ranktriebe ohne Blüten, können die ruhig entfernt werden. Krankheiten treten selten auf, ausgenommen Mehltau. Der erscheint aber meist recht spät und richtet dadurch kaum Schaden an. Als Schädlinge sind vor allem Schnecken zu nennen, diese lieben die Jungpflanzen und können großen Schaden anrichten.
Standort
Hokkaido-Kürbisse benötigen viel Licht und Wärme. Ein zu dunkler Standort bringt zwar jede Menge Blüten und Blätter hervor, aber in der Regel nur kleine Früchte. Sonne ist wichtig und ausreichend Platz. Der beste Platz ist direkt auf oder neben einem Komposthaufen.
- So sonnig wie es geht
- Benötigt Platz, um ausreichend Sonne abzubekommen
- Ideal auf Kompost
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist wichtig, dass es locker und tiefgründig ist. Mit der Bodenvorbereitung beginnt man am besten schon im Herbst des Vorjahres. Wichtig sind Nährstoffe, vor allem Stickstoff.
- Locker und tiefgründig
- Nährstoffreich, vor allem stickstoffreich
- Im Vorjahr Stallmist in den Boden einarbeiten
- Bei Sandböden etwas Lehm einarbeiten
Etwa 3 bis 4 Wochen vor dem Pflanzen den Boden tiefgründig umgraben
Pflanzen
Beim Pflanzen sind vor allem die Pflanzabstände wichtig. Am Anfang sind die Pflänzchen klein, aber sie entwickeln sich schnell und werden sehr groß. Die Blattmasse ist beträchtlich. Meist reicht eine Pflanze pro normalgroßem Komposthaufen. Mehr als zwei sollten es nicht sein.
- Pflanzabstand etwa 60 cm
- Besser ist ein größerer Abstand, da viel Laub gebildet wird.
- Alternativ regelmäßig die langen Triebe zurückschneiden
- Auch für Gefäßhaltung geeignet, wenn ausreichend gute Erde verwendet wird
- Die Jungpflanzen bis zum oberen Wurzelhals in das Pflanzloch einsetzen
- Nach dem Pflanzen kräftig angießen
- Schneckenschutz nicht vergessen
Gießen und Düngen
Alle Kürbisse benötigen ausreichend Wasser. Das ist beim Hokkaido nicht anders. Wichtig ist, beim Gießen die Blätter nicht zu benässen, denn die können bei zu viel Nässe faulen. Auch ausreichend Nährstoffe sind nötig, damit sich die Pflanzen und Früchte gut entwickeln.
- Regelmäßig wässern, allerdings eher mäßig
- Besonders wichtig, wenn die Früchte zu wachsen beginnen
- Die Erde sollte gleichmäßig leicht feucht bleiben
- Keine Trockenheit und keine stehende Nässe
- Ausreichende Versorgung mit Mineral- und Nährstoffen ist wichtig für den Ernteertrag
- Ideal für die Kürbisse ist Brennnesseljauche
- Am besten ist, bereits im Vorjahr, im Herbst, Mist und Kompost in den Boden einzuarbeiten.
- Notfalls kann man den Boden auch kurz vor der Aussaat noch verbessern, mit Humus und Hornspänen
- Von Juni bis August Gemüsedüngen verwenden
- Wer die Kürbisse direkt auf den Misthaufen setzt, muss nicht zusätzlich düngen
Schneiden
Um den Kürbissen genügend Sonne und Wärme zukommen zu lassen, können große Blätter gegen Ende der Vegetationszeit abgeschnitten werden. So bleibt der Pflanze ausreichend Kraft, um die Früchte ausreifen zu lassen.
- Große Blätter können gegen Ende der Vegetationsperiode abgeschnitten werden
- Außerdem empfiehlt es sich, übermäßig lange Ranken einzukürzen, vor allem nicht blühende
Die Ernte des Hokkaido-Kürbis
Geerntet werden kann ab September, bis zum Frost. Kälte vertragen sie nicht gut. Die Kürbisse sind reif, wenn man beim draufklopfen ein hohles Geräusch hört. Außerdem ist es am Absterben von Pflanzenteilen zu erkennen. Beim Ernten unbedingt 5 Zentimeter Stielansatz an der Frucht belassen. Geschnitten wird mit einem scharfen Messer.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind selten und meist auf Pflegefehler zurückzuführen. Schädlinge kommen dagegen regelmäßiger vor, allen voran Schnecken, welche die ganze Arbeit zunichtemachen können.
- Schnecken lieben junge Kürbispflanzen. Am besten stülpt man deshalb eine Glasglocke über die Pflänzchen
- Alternativ hilft ein Schneckenzaun
- Probieren kann man auch Sägespäne um die Pflanzen, bzw. Asche oder Split
- Mehltaubefall – hauptsächlich bei Nässe, die Blätter werden von einem Grauschleier überzogen, passiert meist erst im Spätsommer und ist deshalb für die Früchte kaum noch relevant
Häufige Fragen
Bei welchen Temperaturen können Hokkaido-Kürbisse gelagert werden?
Gelagert werden die Früchte am besten bei 10 bis 15°C. Sie sind mehrere Monate haltbar. Oft verbessert sich durch die Lagerung sogar noch der Geschmack, er wird intensiver. Wichtig ist, dass die Früchte keine Verletzungen aufweisen, denn dadurch verringert sich die Lagerfähigkeit.
Wie kann man das Faulen der noch an der Pflanze befindlichen Kürbisse verhindern?
Wenn die Früchte durch Nässe noch vor der Ernte anfangen zu faulen, ist das natürlich äußerst ungünstig. Verhindern lässt sich dies durch eine Schicht Stroh, welche unter dem Kürbis ausgebreitet wird. Alternativ reicht auch ein Brett.