Gartengestaltung Kräutergarten

Minze-Sorten – Erdbeerminze, Schokominze, Orangenminze & Apfelminze

Minzen Basilikumminze

Minzen sind ausdauernd krautige Pflanzen, die vor allem durch den aromatischen Geruch ihrer Laubblätter auffallen. Die bekannteste der Lippenblütlergewächse ist die Pfefferminze. Bereits seit Jahrhunderten wird diese Pflanze traditionell von den Briten als Tee- und Heilpflanze verwendet. Doch Pfefferminze ist nur eine von zahlreichen Minze-Arten. Weltweit sind über 52 verschiedene Sorten bekannt, die sich überwiegend in der Zusammensetzung der ätherischen Inhaltsstoffe und Aromen unterscheiden. Zu den beliebtesten Neuzüchtungen gehören u.a. Apfelminze, Orangenminze, Schokominze und Erdbeerminze. Diese leckeren Minze-Arten erfreuen den Gaumen und sind ein Blickfang im heimischen Garten.

Steckbrief

  • Minzen gehören zur Familie der Lippenblütler.
  • Krautige, ausdauernde Pflanzen mit unterirdischen Ausläufern bzw. Rhizomen.
  • Mittelgroße, weißlich bis rosafarbene Blüten.
  • Die Pflanzen werden seit dem 9. Jahrhundert in heimischen Gärten kultiviert.
  • Wertvolle Tee- und Gewürzpflanzen.
  • Der Name „Minze“ leitet sich vom lateinischen Wort „menta“ ab.

Lecker und gesund

Optisch sind die unterschiedlichen Minze-Sorten kaum zu unterscheiden. Die ausdauernd krautigen Pflanzen besitzen gegenständige Laubblätter und haben in manchen Fällen einen gesägten oder gezähnten Rand. Zerreibt man die Blätter der Minzen zwischen den Fingern, entströmt ihnen eine angenehme und aromatische Duftkomposition. Der Geruch ist sortenabhängig und variiert, kann eine fruchtige oder süßliche Note haben. Das eigentliche Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen Minze-Sorten erschließt sich erst auf der Zunge. Hier entfalten sich die ätherischen Öle in Form eines erfrischenden Geschmacks. Die Inhaltsstoffe unterscheiden sich, je nach Sorte, Herkunft und Anbaugebiet. Viele Minze-Sorten enthalten Menthol, Menthon, Gerb- und Bitterstoffe sowie Flavonoide.

Neben den klassischen „Teeminzen“, wie beispielsweise die Marokkanische Minze und die Pfefferminze, erfreuen sich „Fruchtminzen“ wachsender Beliebtheit. Ihre Blätter enthalten weniger Menthol, dafür erinnert ihr Duft an Obstsorten, wie beispielsweise Ananas, Apfel, Orange oder Erdbeere. Mentha, so der botanische Begriff für Minzen, lässt sich vielseitig verwenden. Die Blätter der mehrjährigen Pflanzen werden in Speisen und Getränken gleichermaßen eingesetzt. Gourmets wissen: Jede Minze hat ihre geschmacklichen Eigenheiten. Berücksichtigt man dies, kann man verschiedene Gerichte unterschiedlich beeinflussen bzw. aufwerten.

Durch die große Auswahl unterschiedlicher Minze-Sorten ergibt sich ein breites Spektrum an Auswahlmöglichkeiten. Es muss dabei nicht immer die klassische Pfefferminze sein. Auch Erdbeerminze, Schokominze, Orangenminze und Apfelminze lassen sich leicht im Garten kultivieren und stellen nur wenig Anspruch in puncto Pflege und Standortbedingungen. Hobbygärtner, die über keine eigene Grünfläche verfügen, können die kleineren Minze-Sorten im großen Pflanzgefäß auf dem Balkon oder dem Fensterbrett halten. Hier noch ein paar anregende Ideen zur Verwendung der nützlichen Pflanzen:

  • Minze-Sorten mit einem hohen Anteil an Menthol eignen sich zur Herstellung von Erkältungsmittel, wie beispielsweise Tees und Sirup.
  • Fleischgerichte wie etwa Wild und Lamm erhalten durch Minze als Gewürz einen erfrischenden Geschmack.
  • Diverse Gemüsesuppen lassen sich durch Minzen aromatisch aufwerten.
  • Schokominze in Kombination mit Milch und geschmolzener Schokolade ergibt einen leckeren Drink.
  • Eine exotische Mischung ist Joghurt oder Quark mit Minze vermischt.
  • Umschläge und Bäder mit Minze-Öl lockern Verspannungen und wirken schleimlösend.

Empfehlenswerte Minze-Sorten

Erdbeerminze (Mentha species)

Erdbeerminze Bereits eine geringe Berührung der Blätter genügt, um einen intensiven Minzeduft wahrzunehmen. Zerreibt man die frischgrünen Blätter der Pflanze zwischen den Fingern verströmt sie den typischen Duft nach reifen Erdbeeren. Dieser Geruch war es, welcher der Erbeerminze ihren Namen verlieh. Mentha species gehört zu den kleineren Minze-Arten. Mit ihrem kleinen Laub und einer maximalen Wuchshöhe von bis zu 50 cm ist sie optimal für die Kultivierung in Pflanzgefäßen geeignet. Gleichzeitig ist es möglich, die Minze mit dem fruchtigen Aroma ganzjährig als Zimmerpflanze zu halten. Ein besonderes Geschmackserlebnis bietet die Minze als Ergänzung zu Süßspeisen, Tee oder direkt im Obstsalat. Im getrockneten Zustand eignen sich die Blätter der Pflanze zum Würzen diverser Speisen. Die Gerichte erhalten eine feine, erdbeerige Note. Die Erdbeerminze gehört zur Gruppe der „Fruchtminzen“ und lässt sich universell im Garten einsetzen.

  • Blätter: Die kreuzweise und gegenständig angeordneten Blätter sind am Rand leicht gesägt. Das Laub ist elliptisch bis eiförmig.
  • Blüten: Von Juni bis September; lilafarbene Blüten; 3 bis 5 cm groß.

Schokominze (Mentha x piperita var. piperita „Chocolate)

Schokominze Das Gewächs mit dem eindrucksvollen botanischen Namen gehört nicht zu den „Fruchtminzen“, sondern lässt sich den „Aroma-Minzen“ zuordnen. Die bis zu 70 cm hoch wachsende Minze-Sorte mit dem Duft von After-Eight-Schokolade ist äußerst populär. Die winterharte Pflanze eignet sich zur Garnierung von Süßspeisen, zur Zubereitung von Tee und zur Verfeinerung von Fleisch- und Fischgerichten.

  • Blätter: Die rötlichen Blätter sind eiförmig bis elliptisch; dunkelbraune Stängel.
  • Blüten: Von Juni bis September; hellviolette bis violette Blüten; 3 bis 6 cm groß.

Apfelminze (Mentha suaveolens)

Durch ihr erfrischendes Aroma ist diese Pflanze bei Kindern als Teeminze sehr beliebt. Schmackhaft auch in Smoothies oder in Salaten. Der stark nach Apfel duftende Lippenblütler erreicht eine maximale Wuchshöhe von 80 cm.

  • Blätter: Frischgrün und elliptisch geformt.
  • Blüten: Von Juni bis September; rosafarbene Blüten.

Orangenminze (Mentha piperita var citrata)

Erdbeerminze Eine vielseitige Mentha Sorte. Orangenminze verleiht Tees eine fruchtige, exotische Note. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 80 cm erreichen, ihr fehlt der typische Mentholgeschmack. Orangenminzen geben nicht nur einen leckeren Tee ab, sondern verfeinern auch Backwaren und Süßspeisen.

  • Blätter: Elliptisch geformte, rot-grüne Blätter.
  • Blüten: Von Mai bis September; hellviolette Blüten.

Minzen richtig ernten

Minze ist als vielseitiges Gewächs äußerst beliebt. Dabei sind es die ätherischen Öle, die den Geschmack der jeweiligen Sorte beeinflussen. Diese Inhaltsstoffe sind abhängig von der Jahreszeit in unterschiedlichen Mengen in den Pflanzen enthalten. Aus diesem Grund ist es wichtig, diverse Punkte bei der Ernte zu beachten:

  • Direkt vor der Blüte im Mai haben Minzen den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen.
  • Am Vormittag vor der Mittagshitze ernten.
  • Ernte sollte nach einigen warmen Sonnentagen erfolgen, damit sich das Aroma entwickeln kann.
  • Nicht unmittelbar nach dem Gießen bzw. nach Regen schneiden.
  • Pflanzen können auf 2 – 3 Augen zurückgeschnitten werden.
  • Bei der Verwendung im frischen Zustand immer nur die benötigte Menge ernten.
  • Verwenden Sie eine scharfe Schere.

Das volle Aroma der Blätter bleibt erhalten, wenn diese sofort nach der Ernte eingefroren werden. Legen Sie die zu trocknenden Pflanzenteile dafür auf ein sauberes Tuch und lassen Sie diese an einem nicht zu feuchten, warmen Ort ausreichen trocknen. Abhängig von der geernteten Menge ist es hilfreich, wenn Sie die Blätter hin und wieder wenden. Eine weitere bewährte Methode: Binden Sie die Pflanzen zu kleinen Sträußen zusammen und hängen Sie diese an einem trockenen Ort kopfüber auf. Das Laub und die Stiele können komplett in Speisen und Tees verwendet werden. Platzsparender ist es, wenn Sie das Laub sofort nach der Ernte von den Stielen und Stängeln trennen. Nach dem Trocknen können Sie die Blätter zerkleinern oder im Ganzen in ein dunkles, geschlossenes Gefäß geben. Das Aroma und die Inhaltsstoffe der getrockneten Minzen verflüchtigen sich schnell. Als Faustregel gilt, dass die Pflanzenteile innerhalb eines halben Jahres aufgebraucht werden sollten.

Übrigens lässt sich Minze auch während und nach der Blütezeit ernten. Der Geschmack der Pflanze fällt weniger intensiv aus, aber das können Sie durch die Menge der Blätter kompensieren. Die Blüten finden in Tees oder als Garnierung von Speisen Verwendung. In milden Wintern ist es beispielsweise nicht ungewöhnlich, dass sich Frucht- und Teeminzen ganzjährig beernten lassen.

Tipp: Schneiden Sie niemals die komplette Pflanze bodennah zurück. Minzen sind äußerst wuchsfreudig, dennoch sollte ein Grundstock zum Neuaustrieb vorhanden sein.

Es gibt noch ein paar andere Möglichkeiten, um Erdbeerminze und Co. schmackhaft zu konservieren:

  • Gekocht mit viel Zucker zu einem leckeren Minzsirup.
  • Mit Sahne, Zucker und Kornbrand zu einem Minze-Schnaps-Likör angesetzt.
  • Frische Blätter in Öl einlegen.
  • Mit einer dicken Schicht Salz oder Zucker konservieren.
  • Zu Minzbonbons verarbeiten.

Pflege und Kultivierung

Minzen sind freiheitsliebende Pflanzen. Im Kübel muss darauf geachtet werden, dass die Gewächse ausreichend Platz zur Verfügung haben. Der ideale Standort weist einige Sonnenstunden täglich auf. Mit vollsonnigen Plätzen kommen Minzen zurecht, sofern der Boden ständig feucht gehalten wird. Gegen schattige Orte hat Mentha ebenfalls keine Einwände und wächst zügig an. Der Lichtmangel kann sich unter Umständen negativ auf die Bildung der ätherischen Öle bemerkbar machen. Folgende Pflegemaßnahmen haben sich bei Minzen bewährt:

  • Das Substrat sollte zur Entwicklung des feinen Wurzelwerks humusreich und locker sein.
  • In der Hauptvegetationszeit regelmäßig gießen; Staunässe vermeiden.
  • Zur Reduzierung von Verdunstung das Erdreich beschatten, beispielsweise in Form von großen Laubbäumen.
  • Minzen sind nährstoffhungrig, aus diesem Grund alle 2 bis 3 Jahre umsetzen.
  • Von März bis August Mentha im Freiland mit Kompost oder Hornspänen düngen.
  • Bei Kübelpflanzen hat sich ein Flüssig- und Langzeitdünger bewährt.
  • Nicht überdüngen, sonst wirkt der Nährstoffüberstand negativ auf das Aroma aus.
  • Hydrokultur ist für Minzen im Pflanzgefäß geeignet.
  • In trockenen Wintern sollte das Gewächs an frostfreien Tagen gegossen werden.
  • Minzen im Kübel in der kalten Jahreszeit mit Sackleinen schützen.

Minzen lassen sich am besten mit Artgenossen kultivieren. Einige variieren geringfügig in der Größe und Blattfarbe. Durch den buschigen Wuchs und die lila- bis zartrosa gefärbten Blüten ergibt sich ein interessanter Kontrast im Garten. Mentha ist jedoch auch eine aparte Begleitpflanze von Rosen.

Tipp: Als Beetumrandung halten Minzen gefräßige Schädlinge fern. Auf diese Weise können Sie beispielsweise Gemüsepflanzen vor den unerwünschten Gartenbewohnern schützen.

Der Rückschnitt der aromatischen Nutzpflanzen sollte mehrmals pro Jahr erfolgen. Durch das starke Wachstum neigen Minzen zum Verwildern. Das wild wuchernde Laub verhindert, dass die aromatischen Blätter zu wenig Sonnenlicht abbekommen. Unabhängig vom Bedarf und der Ernte, können die Pflanzen bis auf 2 oder 3 Augen über dem Boden zurückgeschnitten werden. Diese Maßnahme regt das Gewächs zu einem buschigen Wachstum an. Minzen sind winterhart, haben aber nichts gegen eine wärmende Schicht aus Kompost oder Reisig einzuwenden. Schneiden Sie die vertrockneten Pflanzenteile erst im warmen Frühjahr zurück.

Vermehren

Minzen sind sehr wuchsfreudig. Man kann sich ihren Vermehrungsdrang allerdings zunutze machen und die vielseitigen Pflanzen dadurch vermehren. Die schnellste und profanste Art ist die Vermehrung durch Stecklinge. Gehen Sie dafür folgendermaßen vor:

  • Einen 10 – 15 cm langen Stiel abtrennen.
  • Bis auf 2 obere Blattpaare das Laub entfernen.
  • Den Trieb in ein Glas mit Wasser geben.
  • Der Standort sollte halbschattig sein.

Unter idealen Bedingungen zeigen sich nach ungefähr 14 Tagen feine Wurzeln am Steckling. Warten Sie noch etwa 2 Wochen, bevor Sie die junge Pflanze in Blumen- oder Gartenerde einsetzen. Wenn Sie Ihre Minze großflächig abernten, können Sie auf diese Weise die Stängel mit den kleinen Blättern weiter verwenden. Die Anzucht von Samen funktioniert bei den Lippenblütlern nicht immer zuverlässig, einige der Sorten sind steril.

Fazit

Minzen sind eine arten- und sortenreiche Pflanzengattung. Der Geschmack der seit über 3000 Jahren kultivierten Lippenblütlergewächse erfreut sich bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen an Beliebtheit. Besonders Orangen-, Erdbeer-, Apfel- und Schokominze werten Süßspeisen, Tees und andere Speisen aromatisch auf. Das beliebte und bewährte Heilkraut darf in keinem Garten fehlen.