Die weißen bis violettfarbenen Sternenblüten von Schneeglanz gehören mit zu den ersten Boten des nahenden Frühlings. Frech und aufstrebend spitzen sie durch die schmelzende Schneedecke und bringen Farbe in den noch kahlen Garten. Chionodoxa ist eine Pflanze, die man aufgrund ihrer Blütenpracht nicht so schnell vergisst. Widerstandsfähig und robust lässt sie sich vielseitig im Garten kultivieren. Im alpinen Steingarten gibt das Spargelgewächs eine ebenso gute Figur ab wie bei der Kombination mit immergrünen Bodendeckern. Wenn Schneeglanz eines nicht leiden kann, dann ist es ein übermäßiger Aufwand an Pflege.
Steckbrief
- Sommergrüne Blätter; ganzrandig und linear geformt.
- Die Blütezeit von Schneeglanz liegt zwischen Februar und April.
- Gehört zur Familie der Hyazinthengewächse.
- Chionodoxa trägt Beinamen wie „Schneestolz“ und „Sternhyazinthe“.
- Ursprünglich in der Türkei und im Vorderen Orient beheimatet.
- Besitzt eine horstartige Ausbreitung mit kleinen Zwiebeln.
- Ab Mai bzw. Juni welken die Blätter, die Pflanze zieht sich ins Erdreich zurück.
- ie unscheinbaren Kapseln von Schneeglanz sind giftig.
- Schneeglanz kann eine Wuchshöhe von bis zu 16 cm erreichen.
- Wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln.
Sorten
3 Arten von Chionodoxa und ihre zahlreichen Sorten sind in unseren Gärten vornehmlich anzutreffen: „Dunkler Schneeglanz“ (Chionodoxa sardensis), „Blauer Schneeglanz“ (Chionodoxa forbesii) und „Gewöhnlicher Schneestolz“ (Chionodoxa luciliae). Die Pflanzen unterscheiden sich in der Blütengröße und -farbe. Miteinander gepflanzt ergibt sich im Frühjahr ein farbenfroher Blütenteppich. Bei allen Schneeglanz-Arten beginnt die Blütezeit ab Februar bzw. März und erstreckt sich bis weit in den April hinein. Ein paar der beliebtesten Sorten:
- Schneeglanze Blue Giant (Chionodoxa forbesii): Die Frühjahrsblüher mit ihrer blau-weißen, großblumigen Blütenfülle sind im Garten alles andere als unauffällig.
- Schneeglanz Pink Giant (Chionodoxa forbesii ‚Pink Giant‘): Sternhyazinthen mit rosafarbenen Blüten. Dicht gepflanzt oder mit andersfarbigen Schneeglanz-Arten kombiniert ergibt sich ein aparter Farbtupfer im noch winterlichen Garten.
- Schneeglanz ‚Violet Beauty‘ (Chionodoxa luciliae ‚Violet Beauty‘): Sorte mit lila- bis violettfarbenen, großen Blüten.
- Weißer Schneeglanz „Alba“ (Weißer Schneeglanz „Alba“): Eine farbliche Ergänzung zu anderen Sorten ist diese rein-weiß blühende Schneeglanz-Art.
Standort und Substrat
Schneeglanz ist eine äußerst anpassungsfähige Pflanze. Beheimatet sind die Hyazinthengewächse ursprünglich im Vorderen Heimat und in der Türkei. Dort trifft man sie vermehrt in lichten Wäldern und bei Gehölzgruppen an. Das Gewächs mit den effektvollen Einzelblüten liebt das Sonnenlicht. Gegen einen sonnigen Standort hat die Pflanze keine Einwände und zeigt sich hier in ihrer vollen Blütenpracht. Halbschattige Plätze werden toleriert, sollten aber einige Sonnenstunden am Vormittag oder Nachmittag für die Pflanze abfallen. Chionodoxa kann beispielsweise direkt unter großwüchsigen Gehölzen, wie beispielsweise Holundersträuchern, gepflanzt werden. Wie viele Blühpflanzen kommt Schneeglanz mit vollschattigen Standorten nur schwer zurecht. Die Blüte fällt geringer aus, das gesamte Gewächs zeigt einen deutlich schwächeren Wuchs.
- Pflanzen Sie verschiedene Chionodoxa-Sorten miteinander.
- Interessante Kombination mit anderen Frühjahrsblühern zusammen.
- Attraktive Farbgebung bei Massenanpflanzung.
- Für Steingärten geeignet.
Neben dem richtigen Standort muss auch der Boden diverse Anforderungen erfüllen. Damit sich die Pflanze optimal entwickeln kann, sollte das Erdreich durchlässig sein. Neigt der Boden zu einer starken Verdichtung, so können Sie dieser durch regelmäßiges Mulchen oder durch das Beimischen von feinem Kies entgegenwirken. Letztere Maßnahme kommt gleichzeitig den Nachbarpflanzen zugute. Schneeball mag es gerne so trocken wie möglich. Das bedeutet keinesfalls, dass Sie die Pflanze nicht mehr gießen müssen. Das Substrat darf einen sehr hohen Sandgehalt aufweisen. Alpine Steingärten beispielsweise erfüllen die Bedürfnisse der asiatischen Blütenschönheit vollkommen. Die leichte Schräge dieser Anlage sorgt dafür, dass überflüssiges Gieß- und Regenwasser schneller abfließen kann. In herkömmlichen Stauden- und Blumenrabatten genügt es, wenn Sie das Erdreich mit großen Mengen an Sand vermengen.
Gießen und Düngen
Ganz ohne Wasser kommt die Zwiebelpflanze nicht aus. Gegossen wird in der Hauptvegetationszeit, sobald die oberste Substratschicht abgetrocknet ist. Staunässe kann Fäulnis bei Schneeglanz hervorrufen und sollte aus diesem Grund vermieden werden. Gegen kalkhaltiges Wasser hat die orientalische Schönheit nichts einzuwenden. Gießen Sie nicht in der heißen Mittagssonne. Damit minimieren Sie die Verdunstungsrate der wertvollen Flüssigkeit und mehr Wasser kann im Erdreich versickern.
Tipp: Auch an kalten Tagen sollten die Gewächse nicht sich selbst überlassen bleiben. Schneeglanz kommt mit langer Trockenheit zurecht, aber das kann sich negativ auf die Blütenbildung auswirken.
Bei der Nährstoffversorgung bildet die Sternhyazinthe eine Ausnahme. Gedüngt wird erst nach der Blüte im April. Die Pflanze erhält so die Gelegenheit, Brutzwiebeln auszubilden und sich auf ausreichend auf ihre lange Ruhephase vorzubereiten. Mit folgenden Tipps können Sie das Gewächs tatkräftig unterstützen:
- Kompost bzw. Hornspäne nach der Blüte ausbringen.
- Alternativ bis zum Verwelken der Blätter auf flüssigen Dünger zurückgreifen.
- Im Spätsommer eine wärmende und nährstoffreiche Schicht aus Reisig, welke Blätter oder Rindenmulch ausbringen.
- Langzeitdünger ist für Schneeglanz ungeeignet.
Durch das Düngen im Spätsommer erhält die Pflanze genügend Nährstoffe, damit Schneeglanz im kommenden Frühjahr kräftig austreiben kann. Entfernen Sie bei Bedarf rechtzeitig die verrottenden Materialien, damit die zarten Triebe der Blühpflanze genügend Licht abbekommen. Mit Ausnahme von Gießen und Düngen mag es das Gewächs, wenn man es in der restlichen Blütezeit in Ruhe lässt. Das gilt für das Umsetzen ebenso wie für die Vermehrung.
Pflanzen
Das Hyazinthengewächs lässt sich unkompliziert und schnell im heimischen Garten pflanzen. Oder vielmehr die Zwiebeln der bis zu 16 cm hohen Pflanze. Denn mehr bekommt man von Schneeglanz ab dem Sommer nicht zu Gesicht. Unmittelbar nach der Blüte setzt die Verwelkung der sommergrünen Blätter ein. Ab Mai bzw. Juni zieht sich die Pflanze endgültig in den Boden zurück. Zwischen Spätsommer und Herbstende ist die beste Zeit, um Zwiebelblumen zu pflanzen. Verwenden Sie ausschließlich große und feste Zwiebeln. Die weicheren oder bereits keimenden Exemplare haben in vielen Fällen ihre gesamten Nährstoffvorrat verbraucht und besitzen nicht mehr genügend Reserven, um am neuen Platz anzuwachsen.
- Die Knollen bis zur Pflanzung kühl und trocken lagern.
- Wenn Sie den optimalen Standort für Schneeglanz gefunden haben, muss der Boden vorbereitet werden.
- Lehmhaltiges Erdreich mit Sand und Humus vermischen.
- Pflanztiefe sollte das 3fache der Blumenzwiebel betragen, ungefähr 6 bis 9 cm tief.
- Der Abstand zwischen den einzelnen Schneeglanz-Pflanzen beträgt ungefähr 5 bis 8 cm.
- Bedecken Sie die Zwiebeln locker mit Substrat und gießen Sie fest an.
Tipp: Markieren Sie den Pflanzort. So behalten Sie den Überblick darüber, wo genau in Ihrem Garten Schneeglanz im Frühjahr austreibt.
Chionodoxa kann in ausreichend großen Gefäßen auch auf der Terrasse kultiviert werden. Weil die Pflanzen sich in den Boden zurückziehen, lohnt es sich, die Zwiebeln danach ins Freiland umzusetzen und den Kübel saisonal mit anderen Gewächsen zu bepflanzen. Legen Sie eine Drainage am Gefäßboden aus porösem Material an. Dieses verhindert, dass die Blumenzwiebeln im Gießwasser stehen und Schaden nehmen. Verwenden Sie mit Sand aufbereitete Gartenerde. Schneeglanz im Kübel hat die gleichen Anforderungen wie direkt im Beet gepflanzte Sternhyazinthen.
Vermehren
Für die Vermehrung sorgt Schneeglanz gerne selbst. Durch Brutzwiebel und Selbstaussaat breitet sich der Frühjahrsblüher langsam im ganzen Garten aus. Nehmen Sie eine Harke und heben Sie im Herbst die großen Zwiebeln aus dem Erdreich heraus. Die Brutzwiebeln werden vorsichtig abgebrochen und sofort am gewünschten Standort wieder ins Erdreich eingesetzt. Eine weitere Vorgehensweise ist nicht notwendig. Der starke Vermehrungsdrang von Chionodoxa kann unter Umständen zu einem lästigen Übel werden. Besonders wenn das Hyazinthengewächs im Staudenbeet die Kontrolle übernimmt und andere empfindliche Gewächse vertreibt. Sie können Abhilfe schaffen, indem Sie die Zwiebeln von Schneeglanz spätestens alle zwei Jahre teilen bzw. die Brutzwiebeln großflächig entfernen.
Die Anzucht von Samen ist einfach, fordert vom Gärtner lediglich ein wenig Geduld ab:
- Früchte öffnen und die schwarzen Samen herausholen.
- Im Kühlschrank für ca. 4 Wochen stratifizieren.
- In ein flaches Gefäß mit magerem Substrat ausstreuen und nur minimal mit Erde bedecken.
- Gießen und gleichmäßig feucht halten.
Der Kübel sollte im Freiland an einem halbschattigen Standort stehen. Setzen Sie die Sämlinge um, sobald die jungen Pflanzen eine Höhe von ungefähr 5 cm erreicht haben. Durch Samen gezogene Chionodoxa blühen erst im 2. Jahr. Bei der Selbstaussaat der Pflanze spielt das Elaiosom an den Samen eine wichtige Rolle. Dieses fettreiche Anhängsel ist für Ameisen ein Leckerbissen. Auf diese Weise gelangen die Schneeglanz-Samen quer durch den ganzen Garten und keimen selbst an Stellen, wo man die Blühpflanzen nicht erwartet hätte.
Schneiden
Die sommergrünen Blätter von Schneeglanz zeigen sich nur wenige Monate im Jahr. In der restlichen Zeit ist Chionodoxa nur als unterirdische Zwiebel im Beet verfügbar. Ein Rück- und Auslichtungsschnitt ist aus diesem Grund nicht notwendig. Es gibt aber eine kleine Besonderheit bei diesen Pflanzen: Schneiden Sie die Blüten und Blätter der verwelkenden Gewächse nicht, wenn sich die ersten braunen Flecken zeigen. Warten Sie vielmehr ab, bis der oberirdische Teil der Sternhyazinthe vollständig abgestorben ist. Die Pflanze sammelt nach der Blüte Kraft und Reserven, um die kommenden Monate unbeschadet im Erdreich zu überstehen. Alle Teile der Gewächse sind giftig. Bei Hautkontakt kann der Saft Kontaktallergien und Reizungen auslösen. Aus diesem Grund sollten Sie beim Umgang mit der Pflanze dicke Arbeitshandschuhe tragen und das Werkzeug sofort ausreichend reinigen.
Tipp: Kombinieren Sie Pflanzen mit verschiedenen Blühzeiten miteinander. So werden die kahlen Stellen, die Schneeglanz im Beet hinterlässt, schnell wieder begrünt.
Überwintern
Die Zwiebeln von Schneeglanz sind relativ winterhart. Selbst zeitweilige Frosteinbrüche im Frühjahr können das Wachstum und die Blüte kaum beeinträchtigen. Gegen tatkräftige Unterstützung hat das Gewächs nichts einzuwenden. Als wärmenden Schutz können Sie folgende Materialien verwenden:
- Rindenmulch
- Reisig
- Welke Blätter
- Grasschnitt
Chionoxda im Kübel bedürfen keinen zusätzlichen Schutz. Um dennoch Kahlfrost von den Blumenzwiebeln fernzuhalten, sollten Sie das Gefäß an einem windstillen Standort in der Nähe einer Hausmauer aufbewahren.
Schädlinge und Krankheiten
Weder Schnecken noch Blattläuse können dem Hyazinthengewächs etwas abgewinnen. Nur Staunässe kann dem Frühjahrsblüher gefährlich werden. Ähnlich wie bei Wurzelfäule befällt ein Pilzerreger die Zwiebel und ruft Fäulnis hervor. Abhängig vom Fortschritt des Befalls, stirbt die komplette Pflanze ab. Ein wirksames chemisches Gegenmittel gibt es gegen Wurzelfäule nicht. Vorbeugung ist aus diesem Grund wichtig. Dies gilt auch für den Zeitpunkt, wenn sich Schneeglanz wieder komplett in den Boden zurückgezogen hat.
Ein unerwünschter Gartengenosse kann in seltenen Fällen den Blumenzwiebeln gefährlich werden. Für Schermäuse ist das unterirdische Staudenbeet ein Schlaraffenland. Meist machen sich die durch die Nager verursachten Schäden erst im Frühling bemerkbar, wenn die Blumenpracht ausbleibt oder nur spärlich erscheint. Mit einem engmaschigen Drahtgitter können Sie beispielsweise beim Anlegen des Beets den Mäusen den Zugang zu den Pflanzen erschweren.
Fazit
Schneeglanz ist anspruchslos und darf getrost sich selbst überlassen bleiben. Bereits ab Februar und März zaubern die Hyazinthengewächse Farbe ins Beet und kündigen den nahenden Frühling an. Die robusten, mehrjährigen Pflanzen können ideal mit anderen Frühjahrsblühern kombiniert werden. Lässt man sie gewähren, sorgen die Gewächse selbst für ihre Vermehrung.