Die süßen Früchte aus den Tropen bereichern mit ihrem Fruchtfleisch Nachspeisen, Soßen und Smoothies. Der gesunde Exot stammt aus Indien und kann dort auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblicken. Der kommerzielle Anbau von Mangos in unseren Breitengraden ist wegen des heimischen Klimas nicht möglich. Mit geringem Aufwand können Sie die tropischen Gewächse jedoch im Wintergarten und auf der heimischen Fensterbank kultivieren. Mit der richtigen Methode schaffen Sie es, die Kerne der exotischen Früchte zum Keimen zu bringen. Die Pflanzen sind äußerst robust und pflegeleicht.
Steckbrief
- Mangofrüchte können ein Gewicht von bis zu 2 kg erreichen.
- Die Schalen der Mangofrüchte können Allergien und Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
- Weltweit sind über 1000 Mangosorten bekannt, welche sich in Geschmack und Form unterscheiden.
- Die Seifenbaumartigen bilden kleine, weiße bis rosafarbene Blüten aus.
- Mangobäume sind immergrün und haben ledrige Blätter.
- Die Sumachgewächse werden häufig als Heilpflanze und zur Ölgewinnung kultiviert.
Auswahl der Samen
Das Fruchtfleisch der schmackhaften Mango ist noch lange nicht alles, was die Mango zu bieten hat. Mit etwas Vorbereitung und Geduld lässt sich der flache Kern zum Keimen überreden. Mangifera indica ist eine beeindruckende Pflanze. Der Baum kann mehrere 100 Jahre alt werden und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 30 m. Im heimischen Klima wird die Pflanze keine Früchte ausbilden. Dafür präsentiert sich das Sumachgewächs mit lanzettlich geformten, stark glänzenden Blättern. Unter idealen Pflege- und Standortbedingungen bildet das Gewächs weiße bis rosafarbene Blüten aus, deren Geruch an Orchideen erinnert. Wer bei der Anzucht der Samen erfolgreich sein will, muss einiges beachten. Das erste Hindernis beginnt mit der Suche nach geeignetem Saatgut. Nicht jede Mango aus dem Handel lässt sich problemlos zum Keimen bringen.
Nur die Samen reifer Früchte treiben zuverlässig aus. Für den Laien ist es schwierig, den Reifegrad der in Supermärkten angebotenen Mangos auf einen Blick zu erkennen. Weiche Stellen auf der Frucht können durch unsachgemäße Lagerung oder massiven Druck entstehen. Die Farbe der Schale sagt wenig über die Reife der Exoten aus. Einige Arten bleiben dauerhaft grün, andere Mangos haben hellrote Stellen. Indische Mangos verfärben sich im reifen Zustand intensiv gelb. In den seltensten Fällen kann Ihnen der Händler aber genaue Details über „seine“ Früchte verraten. Mit den folgenden Tipps fällt es Ihnen leichter, die richtigen Mangos zu finden:
- Die Schale reifer Früchte gibt nach, üben Sie zum Test leichten Druck aus.
- Die gesamte Mango muss intensiv riechen.
- Exemplare mit fauligen Stellen meiden.
Das tropische Obst reift nach. Wenn Sie sich für ein unreifes Stück entscheiden, lassen Sie dieses Zuhause komplett nachreifen. Die Samen dieser Früchte besitzen in vielen Fällen jedoch nicht das Potenzial zum Keimen.
Vorbereitung
Ehe es an die Arbeit geht, steht zuerst der vergnügliche Teil an. Das aromatische und süßliche Fruchtfleisch muss verzehrt werden. Entfernen Sie zuerst die Haut der Mango, diese ist ungenießbar und kann zu Verdauungsbeschwerden bzw. leichten Vergiftungserscheinungen führen. Wenn Sie das Obst mit einem scharfen Messer zerteilen, ist Vorsicht geboten. Bei dieser Aktion sollten Sie den Kern nicht verletzen. Dieser ist von einer harten Schale umgeben, hat Druck und scharfem Werkzeug aber nichts entgegenzusetzen.
Zum Schutz vor Schimmel und Fäulnis muss der Samen vor der Pflanzung von den Resten des Fruchtfleischs befreit werden. Am leichtesten können Sie dieses unter fließendem Wasser mit einer rauen Bürste entfernen. Alternativ steht die Möglichkeit offen, die holzige Samenhülle mit einem scharfen Messer zu entfernen. Gehen Sie dabei behutsam vor. Die geringste Verletzung des Kerns sorgt dafür, dass dieser nicht austreibt. Befolgen Sie die weiteren Schritte, um den Kern zum Keimen zu bringen:
- Wickeln Sie den Mangokern in ein feuchtes Taschentuch ein.
- Den Samen 1 bis 3 Wochen in einem fest verschlossenen Gefrierbeutel aufbewahren.
- Der Standort zur Aufbewahrung des Beutels sollte trocken sein.
- Eine Temperatur von 25°C beschleunigt die Keimung.
Samen mit einer Keimhülle brauchen länger für den Austrieb. Diese Mangokerne können Sie direkt flach in mageres Substrat einsetzen und 2 bis 3 cm hoch mit Erde bedecken. In diesem Stadium benötigen Sie noch keinen hellen Standort. Wärme ist für die Keimung ein entscheidender Faktor. Die Umgebungstemperatur sollte zwischen 25°C bis 30°C liegen. Das Substrat wird mit einem Wasserzerstäuber leicht feucht gehalten. Um tropische Bedingungen zu simulieren, können Sie das gesamte Pflanzgefäß mit einer durchsichtigen Haube bzw. Folie überdecken. Nehmen Sie diese täglich für eine kurze Zeit ab, um einer Schimmelbildung des Substrats vorzubeugen.
Pflanzung
Haben Sie den „richtigen“ Mangosamen erwischt, setzt die Keimung bereits in kurzer Zeit ein. Bis zur Bildung der ersten Blätter vergehen insgesamt zwischen 7 und 21 Tage. Bereiten Sie ein Pflanzgefäß vor. Das Substrat darin können Sie auch für die Anzucht von Samen mit Keimhülle verwenden. Der ph-Wert der Anzuchterde sollte unter 7 liegen. Bewährt hat sich Torf oder Kokos-Fasern. Spezielle Anzuchterde aus dem Garten-Fachhandel hat sich ebenfalls für diese Aufgabe bewährt. Herkömmliche Gartenerde ist ungeeignet und kann zu Fäulnis bei den Kernen führen.
- Legen Sie am Gefäßboden eine Drainage aus porösem, nicht verrottbarem Material an.
- Den keimenden Mangokern 2 bis 3 cm tief ins Substrat einsetzen.
- Die jungen Blätter dürfen nicht mit Erde bedeckt werden.
- Behutsam mit lauwarmem Wasser angießen.
In den ersten zwei Monaten können Sie vollständig auf die Zufuhr von Nährstoffen verzichten. Die Pflanze bezieht alle notwendigen Mineralstoffe aus dem Kern. Wenn diese im Pflanzgefäß verbraucht sind, wird gedüngt.
Standort
Die langsam wachsende Mangifera indica ist eine sonnenverwöhnte und Wärme liebende Pflanze. Gegen eine hohe Luftfeuchtigkeit hat die Mango nichts einzuwenden, toleriert allerdings auch trockene Standorte. Stellen Sie zu jeder Jahreszeit sicher, dass der exotischen Pflanze genügend Sonnenlicht zur Verfügung steht. Im Sommer hat das Gewächs nichts gegen einen Umzug in den Garten einzuwenden. Versuchen Sie Zugluft und Temperaturen unter 15°C zu vermeiden. Diese sind schädlich für die Tropenpflanzen. Mangos aus dem Wintergarten bzw. von der heimischen Fensterbank müssen sich langsam an das direkte und ungefilterte Sonnenlicht gewöhnen. Beispielsweise können Sie die Mango während der Mittagshitze mit einem Schirm beschatten. Alternativ wählen Sie einen Standort aus, wo große Pflanzennachbarn in dieser Zeit den jungen Exoten Schatten spenden. Braune oder ausgebleichte Flecken an den glänzenden Blättern sind ein Zeichen für Sonnenbrand. Dieser Schaden regeneriert sich nicht. Ein vollschattiger Standort ist komplett ungeeignet für das Gewächs.
Gießen und Düngen
Einen Mangobaum aufzuziehen kann eine Herausforderung für den passionierten Hobbygärtner darstellen. Wenn sich die lanzettförmigen Blätter zeigen, sollten die richtigen Pflegemaßnahmen ergriffen werden. In den ersten Lebensjahren des Exoten wächst der Stamm schnell – jedoch bildet die Pflanze nur wenig Blätter aus. Idealerweise sollte der Wurzelballen ganzjährig nie komplett austrocknen. Die Versorgung mit Nährstoffen ist wichtig, um Mangelerscheinungen und einem kümmernden Wuchs vorzubeugen.
- Gegossen wird, sobald die oberste Substratschicht abgetrocknet ist.
- Kalkhaltiges Wasser schädigt die Pflanze.
- Staunässe darf nicht entstehen.
- Gedüngt wird von März bis Ende August mit einem organischen oder mineralischen Dünger.
- Im Winter mäßig gießen und auf die Zufuhr von Nährstoffen verzichten.
Umtopfen
Bis Ihre selbst gezogenen Mangopflanzen in ein neues Gefäß umziehen müssen, können einige Jahre vergehen. Wenn der Kübel komplett mit Wurzelgeflecht durchzogen ist, wird umgetopft. Der neue Topf sollte stabil und ungefähr 5 cm größer als das alte Gefäß sein. Damit überschüssiges Gießwasser schneller abfließen kann, ist eine Drainage aus Blähton oder Lavasplitt erwähnenswert. Das Substrat muss durchlässig, humusreich, lehm- und torfhaltig sein. Befreien Sie die Pflanze vor dem Umsetzen ausreichend von der alten Erde und setzen Sie das Gewächs in das neue Gefäß um.
Schneiden
Die immergrünen Pflanzen brauchen keinen regelmäßigen und aufwendigen Rückschnitt. Sie können die Pflanzen aber im Jugendstadium zu einem buschigen Wachstum anregen. Schneiden Sie dafür zu lange und unverzweigte Triebe mit einer Schere zurück. Fast immer bilden sich an der Schnittstelle zwei neue Triebe aus. Der ideale Zeitpunkt für diese Maßnahme ist zwischen Februar und März. In dieser Zeit hat das Gewächs seinen Stoffwechsel noch zurückgefahren. Verletzungen regenerieren sich jedoch schneller als in den übrigen Wintermonaten.
Überwintern
Mangifera indica sind Pflanzen, die in ihrer Hauptvegetationsphase Temperaturen zwischen 25°C bis 28°C bevorzugen. Größere Exemplare überstehen für eine kurze Zeit Temperaturen von ungefähr 5°C. Um Schäden durch Kahlfrost zu vermeiden, sollten Sie einige wichtige Tipps berücksichtigen:
- Holen Sie die Gewächse ins Haus, sobald die Temperaturen dauerhaft unter 10°C sinken.
- Auch durch Abdecken überstehen Mangopflanzen den Winter nicht im Freiland.
- Die Raumtemperatur sollte im Winter 10 °C bis 15 °C betragen.
- In einer warmen Umgebung muss häufiger gegossen werden.
- Die direkte Nähe von Heizkörpern vermeiden.
- Für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen – das beugt Spinnmilben vor.
- Mäßig gießen, Staunässe vermeiden.
Fazit
Mit ein paar einfachen Tricks und Kniffen lässt sich der Samen von Mangos zum Keimen überreden. Die Exoten sind faszinierende und widerstandsfähige Pflanzen. Eine Ernte der schmackhaften Früchte darf man in unseren Breitengraden nicht erwarten. Dafür bestechen die tropischen Gewächse durch ihr immergrünes Laub und den nach Orchideen duftenden Blüten.