Stechmücken sind lästige Plagegeister. Ein feuchtwarmes Klima im Sommer begünstigt die Lebensbedingungen der surrenden und blutsaugenden Insekten. Betroffen sind nicht nur Anwohner von Bächen und Seen. Weibliche Mücken finden in Regentonnen und Pfützen genügend Möglichkeiten, um 30 bis 300 Eier abzulegen. Nach wenigen Tagen schlüpfen die zuckenden und schlängelnden Larven. Abhängig von der Witterung und den Umweltbedingungen dauert es zwischen 2 und 4 Wochen, ehe aus dem Nachwuchs fertig ausgebildete Stechmücken werden und der Kreislauf der lästigen Tiere von Neuem beginnt. Mit einigen Tricks können Sie die Mückenplage eindämmen.
Blutsauger im sommerlichen Garten
Auf der Suche nach Nahrung machen die Insekten vor nichts halt. Während die männlichen Mücken sich mit Nektar zufriedengeben, sind es die Weibchen, die uns in lauen Sommernächten vermehrt heimsuchen. Das Blut von Warmblütern ist wichtig für die Entwicklung der Eier. Und diese optimal zu fördern nehmen die Mücken akribisch genau. Dünne und grobfasrige Kleidung schützt nicht vor dem filigranen, stechsaugenden Rüssel der Zweiflügler. Je nach Mückenart und persönlicher Empfindlichkeit reagieren Betroffene unterschiedlich auf die Stiche. Bei einigen Menschen bildet sich nur eine leichte Rötung an der Einstichstelle. In anderen Fällen schwillt die Körperzone lokal an. Die Schwellung kann mehrere Tage andauern. Der Besuch eines Arztes ist hier dringend angeraten.
Komplett schutzlos ist man den Plagegeistern nicht ausgeliefert. Mit der richtigen Strategie und geeigneten Maßnahmen gelingt es, die stechenden Insekten in die Schranken zu weisen. Zu den effizientesten Methoden gehört es beispielsweise, die weiblichen Mücken an der Eiablage zu hindern. Dafür werden alle offenen Gefäße, in denen sich Wasser sammeln kann, mit einem festen Tuch abgedeckt. Der Bacillus thuringensis israelensis (Bti) zerstört die Oberflächenspannung stehender Gewässer, Eierpakete und Larven wird dabei der notwendige Sauerstoff entzogen. In Tablettenform muss das biologische Mittel in Regentonnen bzw. Teiche aufgelöst werden. Das Bakterium wirkt ausschließlich auf die Mückenlarven. Für andere Mikroorganismen und Wasserlebewesen ist es vollkommen harmlos. Bei kleineren Regentonnen hat sich eine geringe Menge von Speiseöl bewährt. Das Haushaltsmittel besitzt einen ähnlichen Effekt wie Bacillus thuringensis israelensis und verhindert über einen längeren Zeitraum hinweg, dass weibliche Mücken in diesem Gewässer ihre Eier ablegen können.
Tipp: Wasserspiele und -läufe im Teich bringen Unruhe ins Wasser. Mücken meiden diesen Bereich bzw. das gesamte Gewässer ist für die Larven ungeeignet.
Mücken im Garten erfolgreich bekämpfen
Während einer Grillparty oder dem gemütlichen Abend mit dem Partner kann man sich kaum etwas Lästigeres vorstellen, als permanent vom Surren der geflügelten Plagegeister umgeben zu sein. Gefolgt von der unterschwelligen Beklommenheit, als nächstes Opfer für die Blutmahlzeit auserkoren zu werden. Im Handel gibt es eine Vielzahl von Antimückensprays. Ein paar von diesen Mitteln sind überaus wirksam, andere Produkte hingegen bereichern nur den Geldbeutel des Verkäufers. Für eine kurze Zeit können Antimückensprays durchaus Linderung vor den Insekten schaffen.
- Lesen Sie vor dem Kauf eines Produkts Verbraucherrezensionen und unabhängige Testberichte darüber durch.
- Antimückensprays mit einem hohen Anteil an ätherischen Zusätzen, wie beispielsweise einem Zitronenkonzentrat, sind sehr wirksam.
- Die Mittel auf die betroffenen Körperzonen sprühen; beim Kontakt mit dem Gesicht ist Vorsicht geboten.
Produkte aus dem Handel können für jeden Menschen einen individuellen Schutz vor Mücken verschaffen. Es gibt aber noch andere Methoden, wie Sie die Blutsauger von sich und Ihren Gästen fernhalten können. Die Insekten reagieren empfindlich auf offenes Feuer und Rauch. Gleichzeitig sorgen beide Komponenten dafür, dass die Plagegeister den Geruch ihrer „Beute“ nicht folgen können. Brennende Fackeln im Garten beleuchten Ihren Sitz- und Grillplatz, gleichzeitig halten sie die störenden Insekten auf Distanz.
Lichtquellen sind ein heikles Thema. Wer öfter die Sommernächte im Garten genießt, weiß mit Sicherheit ein Lied davon zu singen. Im Schein der Terrassen- bzw. Balkonbeleuchtung entdeckt man die gesamte Vielfalt der nächtlichen Insektenwelt. Neben Faltern lockt das Licht Mücken an. Dabei ist es die Lichtfarbe, welche die Insekten anlockt. Statten Sie Ihre Lichtquellen mit gelben, orangenen oder roten LED Leuchtmitteln aus.
Wirksame Pflanzen
Stechmücken meiden Orte mit einem starken Duft. Machen Sie sich diesen Umstand zunutze und verwenden Sie folgende Pflanzen als Terrasseneinfassung:
- Zitronengras
- Pfefferminze
- Thymian
- Salbei
- Basilikum
- Lavendel
Zerdrücken Sie bei Ihrem Aufenthalt im Garten einige Triebe dieser Gewächse, damit deren ätherische Inhaltsstoffe sich besser und intensiver entfalten können. Alternativ können Sie die Pflanzen trocknen und als intensiv riechende Räuchermischung verwenden. Salbei und Weihrauch haben sich bei dieser Aktion besonders bewährt. Ein kleiner Tipp, um die menschlichen Nasen zu entlasten: Stellen Sie die kokelnden Schälchen in einer Distanz von 2 bis 3 m zu Ihrem direkten Aufenthaltsort auf. Nicht jeder verträgt das Aroma dieser Pflanzen.
Tipp: Bestücken Sie Duftlampen mit reinem Zitronenöl. Der Duft verdunstet langsam und vertreibt wirksam die Stechmücken.
Geranien und Tomaten sollen durch ihren auffälligen Geruch aktiv dazu beitragen, die Insekten dauerhaft fernzuhalten. Nicht immer ist diese Maßnahme von Erfolg gekrönt. Kultivieren Sie mehrere der nützlichen Pflanzen nebeneinander, um die Chancen zu erhöhen. Wichtig: Achten Sie darauf, dass sich die Gewächse in Bezug auf den Standort und die Pflegebedingungen ähneln.
Chemische Produkte
Im Freien können Sie zusätzlich auf die wirksame Unterstützung von Mückenspiralen setzen. Der Rauch dieses Biozids wirkt wie ein Nervengift, tötet zu dicht anfliegende Mücken und hält den Rest fern. Die Mückenspirale erhalten Sie im ausgewählten Fachhandel. Bewährt hat sich das Produkt beim Camping und beim Aufenthalt auf der Terrasse bzw. dem Balkon. Die Anwendung ist simpel:
- Stellen Sie die Mückenspirale auf eine nicht brennbare Unterlage.
- Zünden Sie die Spirale an.
- Bei Nichtgebrauch wird das glimmende Ende mit Wasser abgelöscht.
Auf diese Weise können Sie die Mückenspirale zwischen 6 bis 10 Stunden verwenden. Das chemische Mittel ist giftig für Boden- und Wasserorganismen. Aus diesem Grund sollte die herabfallende Asche komplett aufgefangen und direkt über den Restmüll entsorgt werden.
Barriere für die Wohnräume
Den Aufenthalt im Garten kann man auf ein Minimum reduzieren. Besonders in den Abendstunden, wenn die Mücken aktiv sind und sich buchstäblich auf alles stürzen, was eine blutreiche Mahlzeit verspricht. Anders sieht es aus, wenn die fliegenden Plagegeister einem auch in den eigenen vier Wänden heimsuchen. Effizient und wirkungsvoll ist es, den Insekten bereits von Anfang an den Zutritt zu erschweren. Dafür haben sich Fliegengitter an Türen und Fenster bewährt. Ob mit Klettband oder mit einem Rahmen – Gitter und Netze für die Fenster erhalten Sie in verschiedenen Varianten und Größen. Beim Anbringen wird weder der Fensterrahmen noch die Wand beschädigt. Positiv, wenn Sie zur Miete wohnen. Die kleinen Maschen von Fliegengittern halten wirkungsvoll Mücken und andere Krabbeltiere fern. Empfehlenswert speziell in Kinder- und Babyzimmern. In der kalten Jahreszeit lässt sich das Netz bequem abnehmen und bei 30°C in der Waschmaschine reinigen. Es ist ein Mythos, dass schwarze Fliegengitter den Wohnraum erwärmen oder die Sicht nach draußen negativ beeinflussen. Tatsächlich ist das schwarze Material wesentlich unauffälliger als die weiße Variante. Das feine Netz ist zudem ideal für Zelte und Wohnwagen geeignet. Im Urlaub müssen Sie sich ebenfalls nicht mit den stechenden Plagegeistern herumärgern.
Duftöle, wie beispielsweise von Zitrone oder Eukalyptus, haben sich auch im Haus bewährt. Verdünnen Sie das Öl mit Wasser und verdampfen Sie es in einer Schüssel oder einer speziellen Lampe. Wie im Garten verwirren Sie mit dem Duft die Insekten. Im Handel werden zur Mückenabwehr spezielle Biozidverdampfer und Ultraschallgeräte angeboten. Die Wirksamkeit hält sich in Grenzen, zudem schlagen die chemischen Wirkstoffe auf die Gesundheit empfindlicher Menschen. Senioren und Kinder reagieren in vielen Fällen mit Kopfschmerzen und Atemwegsbeschwerden.
Tipp: Kombinieren Sie Duftlampen und Ventilatoren miteinander. So kann sich der aromatische Geruch besser im Raum verteilen.
Erschweren Sie den Mücken den Zugang in Form von stark duftenden Pflanzen. Was im Garten wirkt, ist auch gut für die Fensterbank. Kräuter wie Thymian, Zitronengras, Minze und Lavendel lassen sich ohne viel Aufwand in Gefäßen halten. Mücken meiden diesen Standort bzw. der ätherische Duft der Gewächse verwirrt den Geruchssinn der Insekten.
Tierische Helfer
Bei der Bekämpfung der Insekten sind Sie nicht allein. Eine Vielzahl von Tieren hat die kleinen Blutsauger zum Fressen gern. In einem naturnahen Garten können Sie die Vielfalt der Fressfeinde fördern. Die Larven im Teich werden von Kois und Goldfischen als schmackhafte Nahrung angesehen. Ein dichtes Gehölz bietet Vögeln einen idealen Lebensraum und wertvolle Nistmöglichkeiten. Die gefiederten Gesellen tragen aktiv zur Reduzierung der Mücken bei. Gleiches gilt für Amphibien, Reptilien, Kleinsäugern und nützlichen Insekten, wie beispielsweise Spinnen. Fördern Sie den Lebensraum dieser nützlichen Tiere, um die Mückenplage während eines feuchtwarmen Sommers einzudämmen.
- Pflanzen Sie niedrig wachsende Gehölze.
- Steingärten werden von Eidechsen und Blindschleichen als Lebensraum angenommen.
- Verschiedene Vogelarten nehmen Nistkästen dankbar an.
Das sind nur einige wenige Tipps, wie Sie die tierische Vielfalt in Ihrem Garten wirkungsvoll fördern können.
Fazit
Ein nervtötendes Summen und ein stechfreudiger Rüssel sind die Markenzeichen von Mücken. Kampflos muss niemand sein Blut für die Insekten lassen. Ätherische Öle und die Beseitigung von Brutplätzen weisen die hartnäckigen Zweiflügler in ihre Schranken.