Die Strauchmargerite ist ein wahrgewordener Blütentraum mit dem exotischen Charme der Kanarischen Inseln. Wo der blütenreiche Strauch sich im Kübel und Beet in Szene setzt, haben andere Sommerblumen es schwer, diesem floralen Spektakel ebenbürtig zu sein. An den reich verzweigten Trieben gedeihen weiße, rosafarbene oder leuchtend gelbe Körbchenblüten so zahlreich, dass sie die hübschen Fiederblätter nahezu überdecken. Wer jetzt eine aufwändige und anspruchsvolle Kultivierung erwartet, wird angenehm überrascht. Die Argyranthemum frutescens gibt sich mit einer Pflege auf Sparflamme zufrieden. Einige wesentliche Aspekte sollten dennoch beherzigt werden. Diese Pflege-Tipps zeigen auf, wie Sie es richtig machen.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae)
- Wichtigste Art innerhalb der Gattung Argyranthemum
- Bezeichnung der Art: Strauchmargerite (Argyranthemum frutescens)
- Immergrüner, kugelig-buschiger, blütenreicher Halbstrauch
- Beheimatet auf den Kanarischen Inseln
- Wuchshöhe von 20 bis 80 cm
- Blaugrüne, ovale bis lanzettliche Fiederblätter
- Weiße, gelbe oder rosafarbene Körbchenblüten
- Blütezeit von Mai bis zum ersten Frost
- Temperaturminimum: 5 Grad Celsius
Als Zierpflanze hat sich die Strauchmargerite einen Namen gemacht im Kübel als reich verzweigter Strauch oder dekoratives Stämmchen. Kleinere Sorten eignen sich ausgezeichnet für die Pflege im Balkonkasten. Ausgepflanzt in Blumenrabatten ist aufgrund der fehlenden Winterhärte lediglich die einjährige Kultivierung möglich.
Standort
Wer auf Teneriffa, Gran Canaria oder einer anderen Insel des ewigen Frühlings den Urlaub verbrachte, kann nachempfinden, welchen Standort sich die Strauchmargerite wünscht. Das ganze Jahr hindurch herrschen auf den Kanaren angenehme Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad, wobei die Sonne ohne Unterlass vom Himmel scheint. Je näher der Standort auf dem Balkon und im Garten an diese Rahmenbedingungen heranreicht, desto prächtiger entfaltet sich die Blüte. Eine halbschattige Lage wird zwar toleriert, mündet indes in einer reduzierten Blühwilligkeit. Ihren Platz unter freiem Himmel nimmt die Argyranthemum frutescens frühestens ab Mitte Mai ein, da bis dahin verspätete Bodenfröste die jungen Knospen in nur einer Nacht vernichten können.
Tipp: Verbreitet die Strauchmargerite im Wintergarten erholsames Urlaubs-Feeling, sollte während der Mittagszeit eine Schattierung die pralle Sonne abmildern und das Temperaturniveau auf einem erträglichen Maß von unter 30 Grad Celsius halten.
Substrat
Die lang anhaltende, sommerliche Blütenpracht kostet eine Strauchmargerite viel Kraft. Dementsprechend nahrhaft sollte das Substrat beschaffen sein. Eine hochwertige Blumenerde auf Kompostbasis, angereichert mit Perlite oder Lavagranulat erfüllt die Anforderungen ausgezeichnet. Achten Sie beim Erwerb auf einen geringen Torfanteil oder greifen zu einer extra strukturstabilen Einheitserde aus Naturton, Kokos- und Holzfasern, Kompost sowie Rindenhumus.
Verbreitet die Strauchmargerite ihren sommerlichen Blütenzauber im Beet, wählen Sie bitte einen Platz in frisch-feuchter, nährstoffreicher und gut durchlässiger Gartenerde.
Gießen
Am vollsonnigen, warmen Standort findet über das üppige Blüten- und Blätterkleid eine konstante Verdunstung statt auf hohem Niveau. Dieser Verlust an Feuchtigkeit muss kontinuierlich ausgeglichen werden, um die Blütenpracht auf Dauer aufrecht zu erhalten. Auf Trockenstress und Staunässe reagiert das Ziergehölz unwirsch und wirft kurzerhand die Blüten ab. So gießen Sie eine Strauchmargerite richtig:
- Die Erde leicht feucht halten, indem bei angetrockneter Oberfläche sogleich gegossen wird
- Im Kübel und Balkonkasten das Wasser solange aus der Kannentülle laufen lassen, bis sich der Untersetzer füllt
- Überschüssiges Gießwasser nach 10-15 Minuten ausschütten oder den Untersetzer mit Steinchen füllen
An Beetpflanzen wird der Wasserfluß gestoppt, sobald kleine Pfützen signalisieren, dass die Erde mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Bis zum nächsten Gießen sollte die Erdoberfläche fühlbar antrocknen, damit sich keine Staunässe entwickeln kann.
Düngen
Im Verlauf der Wachstums- und Blütezeit ist eine Argyranthemum frutescens auf die regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen angewiesen. So düngen Sie das Ziergehölz im Topf und Beet fachgerecht:
- In Topfkultur von April bis Oktober wöchentlich einen flüssigen Volldünger verabreichen
- Eine Dosierung von 2-3 Gramm je Liter Gießwasser ist angemessen
- Im Beet alle 2 Wochen organisch düngen mit Kompost und Hornspänen
- Alternativ im April und Juni einen Langzeitdünger in die Erde einarbeiten und nachgießen
Ab Mitte Oktober stellen Sie die Nährstoffzufuhr ein, um die Pflanze auf die kommende Winterzeit und die damit verbundene Wachstumsruhe einzustimmen.
Schneiden
Im sachgemäßen Pflegeprogramm einer Strauchmargerite ist die Schere ein wichtiges Utensil. Indem Sie verwelkte Blütenstiele zeitnah aus dem Strauch herausschneiden, bleibt die Blühfreudigkeit erhalten. So fällt schon früh das Sonnenlicht auf die nächsten Knospen, um diese zum Leben zu erwecken. Darüber hinaus bleibt das gepflegte Erscheinungsbild auf dem Balkon und der Terrasse stets gewahrt. Die folgenden Schnittmaßnahmen reihen sich dahinter ein:
- Bei nachlassender Blühfreudigkeit Ende Juli/Anfang August alle Triebe um 3-5 cm einkürzen
- Vor dem Einräumen den Blütenstrauch um ein Drittel oder die Hälfte zurückschneiden
- Idealerweise den Rückschnitt erst am Ende der Winterzeit durchführen
Fallen Ihnen beim Rückschnitt abgestorbene Zweige ins Auge, schneiden Sie diese an der Basis ab. Nehmen Sie sich für die Schnittführung bitte die Zeit, jeden Trieb einzeln kurz vor einem nach außen gerichteten, schlafenden Auge abzuschneiden. Diese Mühe wird belohnt mit einem extra buschigen Wachstum in der neuen Saison.
Erziehungsschnitt zum Hochstämmchen
Dank ihres kugeligen, üppig verzweigten Habitus, ist die Strauchmargerite prädestiniert zum dekorativen Hochstämmchen. Um das Ziergehölz zu dieser Form zu erziehen, ist wiederum vom Gärtner Konsequenz gefragt. Bereits im April wählen Sie den kräftigsten Mitteltrieb als zukünftigen Stamm. Alle Seitentriebe schneiden Sie bis auf die gewünschte Kronenhöhe ab. Um die Krone selbst dicht und buschig zu gestalten, werden die jungen Triebe mindestens ein Mal entspitzt. Bis der Mitteltrieb kräftig genug ist, die Blütenkrone zu tragen, erhält er einen Holzstab als Stütze. Stetiges Ausputzen verwelkter Blüten, ein leichter Rückschnitt im Spätsommer für die Nachblüte sowie der Formschnitt vor dem Einräumen zählen hier ebenso zum alljährlichen Pflegeprotokoll.
Tipp: Um ein Margeritenstämmchen mit einer gleichmäßig runden Krone zu gestalten, ist die Verwendung von Schablonen hilfreich, wie sie vom Formschnitt an Koniferen bekannt sind.
Überwintern
Fallen im Herbst die nächtlichen Temperaturen unter 5 Grad Celsius, räumen Sie die Strauchmargerite ein ins helle, frostfreie Winterquartier. Ist hier der Platz knapp bemessen, schneiden Sie bereits jetzt den Strauch um ein Drittel oder die Hälfte zurück. Idealerweise nehmen Sie den Rückschnitt im zeitigen Frühjahr vor. Von November bis Februar gießen Sie etwas sparsamer und verabreichen keinen Dünger. Bei Temperaturen um 10 Grad Celsius, sprühen Sie die Pflanze ab und zu ein, um Schädlinge auf Abstand zu halten.
Vermehren
In Verbindung mit dem Rückschnitt im zeitigen Frühjahr, halten Sie eine Vielzahl geeigneter Stecklinge in Händen, um daraus weitere Strauchmargeriten zu ziehen. Wählen Sie gesunde Kopftriebe, die möglichst keine Knospen aufweisen. Diese schneiden Sie auf eine Länge von 15 cm zurecht und entfernen bis auf halbe Höhe alle Blätter. Die Schnittstellen tupfen Sie am besten noch in Bewurzelungspulver, um den Prozess zu forcieren. So verfahren Sie weiter:
- Kleine Anzuchttöpfe füllen mit abgemagerter Blumenerde oder speziellem Vermehrungssubstrat
- Darin mit einem Holzstäbchen die Pflanzlöcher für 2-3 Stecklinge vorbohren, um diese zu zwei Drittel einzupflanzen
- Das Substrat andrücken und gießen
Im Minigewächshaus oder unter einer transparenten Plastiktüte schreitet die Bewurzelung am halbschattigen, warmen Fensterplatz rasch voran. Bemerken Sie den Austrieb frischer Blätter, kann die Abdeckung entfernt werden. Das Substrat sollte leicht feucht sein, denn Trockenstress bereitet den empfindlichen Pflänzchen ein vorzeitiges Ende. Haben die Stecklinge das Anzuchtgefäß komplett durchwurzelt, sind sie stabil genug, um in einen normalen Topf umgepflanzt zu werden. Ab diesem Zeitpunkt bringt die Gabe von verdünntem Flüssigdünger alle 8-10 Tage das Wachstum in Schwung.
Krankheiten
Staunässe, Überdüngung und zu schwerer Boden rufen Pilzinfektionen, wie die Verticillium-Welke auf den Plan. Als sichtbares Symptom welken die Blätter und Blüten inmitten der Saison dahin. Schneiden Sie einen Trieb durch, offenbart sich im Inneren eine dunkle Verfärbung. Die Krankheitserreger haben die Leitungsbahnen verstopft und unterbinden den Transport von Wasser und Nährstoffen von den Wurzeln zu den oberen Pflanzenteilen. Im frühen Befallsstadium kann ein radikaler Rückschnitt die Strauchmargerite mit ein wenig Glück noch retten. Ist die Infektion bereits fortgeschritten, sollte die betroffene Pflanze entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die Vermeidung von zu intensivem Gießen und Düngen sowie die Verwendung einer torffreien, lockeren Blumenerde beugt der Krankheit vor.
Schädlinge
Zwei häufige Schädlingsarten haben die Strauchmargerite im Visier. Im Sommer lauern Blattläuse auf eine Gelegenheit, während im Winter Spinnmilben zur Stelle sind. Wie Sie die Plagegeister in Schach halten, erklären wir im Folgenden:
Blattläuse
Mit Beginn der Freiluftsaison sollten die Fiederblätter vornehmlich auf den Unterseiten auf Blattläuse kontrolliert werden. Wo sich die schwarzen, grünen, weißen oder braunen Läuse ausbreiten, besteht sofortiger Handlungsbedarf. So gehen Sie gegen Blattläuse vor, ohne zu chemischen Insektiziden greifen zu müssen:
- Die befallene Strauchmargerite mit möglichst scharfem Wasserstrahl abduschen
- Zuvor den Topf mit dem Wurzelballen wasserdicht verpacken
- Mit Läusen übersäte Triebe abschneiden und im Hausmüll entsorgen
Ausgezeichnet bewährt hat sich die Schmierseifenlösung, um die Blattläuse wieder loszuwerden. Geben Sie auf 1 Liter kalkfreies Wasser 1 Esslöffel reine Schmierseife oder lösen ein Stückchen Kernseife darin auf. Noch einen Spritzer Spiritus dazu und einfüllen in einen Handsprühen. Im Abstand von 2-3 Tagen behandeln Sie die Ober- und Unterseiten mit diesem Hausmittel, bis keine Blattläuse mehr erscheinen.
Spinnmilben
Trockene Heizungsluft ist Spinnmilben willkommen, um über Strauchmargeriten im Winterquartier herzufallen. Die winzig kleinen Schädlinge besiedeln die Blätter und Triebe, um sich dort explosionsartig zu vermehren. Weiße Gespinste deuten auf einen Befall ebenso hin, wie kleine Sprenkel auf dem Laub, wo die Milben den Pflanzensaft aufsaugen. Im frühen Befallsstadium hat eine Bekämpfung mit natürlichen Mitteln Aussicht auf Erfolg. So geht es:
- Die infizierte Argyranthemum frutescens regelmäßig einsprühen mit weichem Wasser
- Im Winterquartier Luftbefeuchter oder mit Wasser gefüllte Schalen aufstellen
- Aus Zwiebeln, Brennnesseln oder Knoblauchzehen einen Sud herstellen und als Insektizid verwenden
- Mit einem umweltfreundlichen Mittel auf Rapsölbasis bekämpfen
In der täglichen Praxis hat sich ausgezeichnet bewährt, den Spinnmilben die Luft abzuschnüren. Zu diesem Zweck packen Sie die betroffene Margerite für 3-5 Tage in einen luftdichten, transparenten Sack. Da das Ziergehölz im Winterquartier ohnehin seltener zu gießen ist, kann es diesen Zeitpunkt problemlos durchhalten. Die Kombination aus hoher Luftfeuchtigkeit und fehlendem Sauerstoff bereitet den Spinnmilben innerhalb kurzer Zeit den Garaus.
Fazit
Die Strauchmargerite kokettiert mit verschwenderischer Opulenz, ohne den Gärtner mit herausfordernder Pflege zu belasten. Solange ihre Frostempfindlichkeit und ihr Hunger nach Sonne berücksichtigt werden, liegt die Messlatte auf Anfängerniveau. Regelmäßiges Gießen ist oberste Pflicht, ergänzt mit einer Dosis Flüssigdünger im Wochentakt von April bis Oktober. Putzen Sie verwelkte Blüten konsequent aus, bleibt die Blütenpracht ohne Unterlass bis zum ersten Frost erhalten. Den Winter hindurch verweilt die Blütenschönheit aus tropischen Gefilden am liebsten am hellen, frostfreien Platz. Den Form- und Erhaltungsschnitt nehmen Sie wahlweise vor dem Einräumen oder im Frühjahr vor, indem der Strauch um ein Drittel oder die Hälfte eingekürzt wird.