Dieses natürlich im Boden vorkommende Nährelement weist unterschiedliche Zustandsformen auf. Während ein Großteil in gebundener Form, sprich an Tonminerale gebunden, im Boden vorliegt, ist nur ein kleiner Teil für Pflanzen direkt verfügbar. Denn Pflanzen können diese Nährstoffe nur in gelöster Form aufnehmen. Folglich muss Kali über entsprechende Kaliumdünger zugeführt werden. Besonders viel dieses für die Pflanzen wertvollen Nährstoffs enthalten beispielsweise Holzasche und Beinwellbrühe. Um den Boden nicht zu überdüngen aber auch einem Mangel vorzubeugen, ist eine vorherige Bodenanalyse grundsätzlich sinnvoll.
Notwendigkeit von Kaliumdünger
Kaliumdünger kann den Kaliumgehalt von Pflanzen regulieren. Der ist wichtig für die Pflanzengesundheit und kann die Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, Krankheiten und Schädlingen verbessern. Unabhängig davon, ob es sich um Obstbäume, Beerensträucher, Gemüse wie Tomaten oder Gurken, Zierpflanzen oder Rasen handelt. Kalium kommt natürlich in Pflanzen vor, wobei der Anteil um so höher ist, je jünger sie sind. Somit kann es im Laufe des Wachstums schnell zu Mangelerscheinungen kommen, denen sich durch die Zufuhr von Kaliumdünger entgegensteuern lässt.
Dieser Pflanzennährstoff steuert den Wasserhaushalt der Pflanzen, baut das Pflanzengewebe auf und festigt es. Er steigert das Aroma verschiedener Obst- und Gemüsesorten und verbessert gleichzeitig deren Lagerfähigkeit. Dieses wichtige Nährelement führt dazu, dass Pflanzen in ihren Zellen vermehrt Zucker einlagern, was den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit herabsetzt und somit den Frostschutz verbessert.
Mangel oder Überschuss erkennen
Der Kaliumgehalt des Bodens hängt in der Regel von der jeweiligen Bodenart ab. Vor allem junge und frisch gepflanzte Exemplare verfügen über einen hohen Vorrat, der sie in den ersten Wochen ausreichend mit diesem Nährstoff versorgt. Irgendwann ist dieser Nährstoff in der Pflanze natürlich aufgebraucht. Wird es dann nicht in Form von Kaliumdünger zugeführt, kann es schnell zu Mangelerscheinungen kommen. Die treten besonders häufig in sandigen und kalkreichen Böden auf, sodass hier meist zusätzliche Düngergaben erforderlich sind.
Leidet eine Pflanze an einem Mangel, wandert das Kalium von den älteren Blättern in die jungen, sodass sich er sich zuerst an den älteren Blättern bemerkbar macht. Besonders betroffen sind die Blattspitzen und die Ränder der Blätter. Weitere Anzeichen sind eine verminderte Resistenz gegenüber Krankheiten, z.B. an Tomaten oder anderen Gemüsearten, sowie eine geringere Standfestigkeit. Kaliummangel verstärkt zudem die Wasserverdunstung an den oberirdischen Pflanzenteilen. In der Folge ist Obst, Gemüse und andere Ernteprodukte frost- und trockenheitsanfälliger, Geschmack und Haltbarkeit verschlechtern sich.
Da Pflanzen Kali sehr schnell aufnehmen, erholen sie sich nach einer entsprechenden Düngung meist innerhalb weniger Tage. Natürlich kann es auch zu einem Kaliumüberschuss kommen. Eine zu hohe Konzentration von wasserlöslichem Kalium kann zu Wachstumsstörungen, Wurzelschäden (Verbrennen) und einer Übersäuerung des Wurzelbereichs führen. Darüber hinaus kann er die Nährstoffaufnahme der Pflanzen behindern und sich in einer krümeligen Bodenstruktur äußern.
Vorherige Bodenanalyse sinnvoll
Während Gemüseanbauflächen mit unterschiedlichen Nährstoffen häufig überversorgt sind, sind Rasenflächen unterversorgt. Beides ist für Pflanzen problematisch. Um dem entgegenzuwirken, ist eine vorausgehende Bodenanalyse empfehlenswert. Idealerweise sollte sie etwa alle 3 – 4 Jahre zwischen Herbst und Frühjahr wiederholt werden. Dabei wird ermittelt, welche Nährstoffe ausreichend im Boden vorhanden sind und an welchen es mangelt. In der Regel können humose Böden Nährstoffe sehr gut speichern. Im Gegensatz dazu können saure einen Kaliummangel begünstigen und diesen erhöhen. Um so wichtiger sind entsprechende Bodenanalysen.
- Grundsätzlich immer mehrere Parameter bestimmen lassen
- Viele Bodennährstoffe beeinflussen sich je nach Verfügbarkeit gegenseitig
- Magnesiumüberschuss hemmt die Verfügbarkeit von Kalium
- Bodenproben für eine Bodenanalyse, vor der ersten Düngung entnehmen
- In Gemüsebeeten Entnahme in einer Aushubtiefe von 25 cm
- Bei Rasen Aushubtiefe von 10 cm
- Zwischen 10 und 15 Einzelproben an unterschiedlichen Stellen entnehmen
- Proben mischen und etwa 400 g davon einschicken
- An geeignetes Labor oder Bodenanalysezentrum schicken
Tipp: Ergänzend ist anzugeben, ob auf der betreffenden Fläche Obstbäume, Gemüse, Blumen, Zierpflanzen, Rasen oder Moorbeetgewächse angebaut werden sollen. Je nach Anbieter kann eine Bodenanalyse zwischen 10 und 50 Euro kosten.
Einsatzgebiete
Speziell bei Obst und Beeren kann dieser Hauptnährstoff die Qualität der Früchte in Bezug auf Geschmack, Aroma und Lagerfähigkeit positiv beeinflussen. Einen besonders hohen Kaliumbedarf haben beispielsweise Tomaten, Kartoffeln, Zuckerrüben, Gurken, Kürbisse, Rosenkohl, Karotten, Lauch uns Sellerie. Auch Obstbäume, Himbeeren, Stachelbeeren und Weintrauben sowie Rosen, Geranien und Fuchsien leiden oft unter einem Kaliummangel.
Mindestens ebenso wichtig ist Kaliumdünger für Rasenflächen. Ist der Rasen im Winter lange von Schnee und Eis bedeckt, sorgt er dafür, dass die Gräser die kalte Jahreszeit gut überstehen. Ein Kaliummangel macht den Rasen anfälliger für Krankheiten, was sich im Frühjahr an gelblichen Verfärbungen zeigt. Deshalb ist dieses Element bei der obligatorischen Herbstdüngung des Rasens ein Hauptbestandteil.
Handelsübliche Kaliumdünger
Im Handel werden unterschiedliche Kalidünger angeboten sowohl als mineralische als auch organische und Humusdünger. Letztere wie z.B. Holzasche, Gülle oder Beinwelljauche enthalten besonders viel dieses Nährstoffes. Als mineralische Dünger werden meist sogenannte Kombidünger angeboten, die auch andere Pflanzennährstoffe in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten, denn ein Kaliummangel tritt selten isoliert auf. Des Weiteren sind mineralische Kalidünger in Form von Kaliumsulfat und Kaliumchlorid erhältlich, wobei die meisten Gartenpflanzen auf Kaliumchlorid empfindlich reagieren. In chloridhaltiger Form kommt es u.a. in Gülle vor.
Im heimischen Garten ist es ratsam, einem Kaliumdünger auf Sulfatbasis den Vorzug zu geben. Ob ein Kalieinzeldünger sulfatisches oder chloridisches Kali enthält, können Verbraucher an der Typenbezeichnung eindeutig erkennen. Ihr Restchloridgehalt muss unter 3 % liegen. Liegt er über 3 Prozent, wird er automatisch dem Typ Kaliumchlorid zugeordnet. Im Zweifelsfall enthält die jeweilige Verpackung eine Kennzeichnung darüber, ob es sich um einen chloridarmen Dünger handelt oder nicht. Gängige Kaliumdünger auf sulfatischer Basis sind z.B.:
Kalimanesia auch bekannt als Patentkali
- Chloridgehalt unter 3 %
- Enthält neben 25 -30 Prozent Kali etwa 10 % Magnesium
- Zur Beetvorbereitung im Frühjahr und zur stickstofflosen Herbstdüngung
- Für chlorempfindliche Kulturen wie Obst, Gemüse, Kartoffeln, Reben, Sonnenblumen
Kaliumsulfat granuliert
- Hochprozentiger Kalidünger bzw. Zweinährstoffdünger auf sulfatischer Basis
- Enthält 50 % Kali und 45 % Schwefel
- Direkte Pflanzenverfügbarkeit
- Für Obst, Gemüse, Beerenobst, Lauch, Kohl, Sonnenblumen
- Zugelassen für den Bioanbau
Anwendung
Handelsübliche Kaliumdünger
Kalidünger aus dem Fachhandel sollten immer entsprechend den Angaben des Herstellers verwendet werden. Welche Menge Dünger ausgebracht werden sollte, hängt von der Bodenbeschaffenheit und der Zusammensetzung des Düngers ab. Im Frühjahr sind die Kalispeicher der Pflanzen durch den kräftezehrenden Winter nahezu erschöpft. Demzufolge macht es Sinn, Kalidünger bereits zur Beetvorbereitung im Frühjahr zu nutzen, so ist die Erde optimal genährt, um den Pflanzen einen bestmöglichen Start zu ermöglichen. Er kann als Feststoffdünger in den Boden eingearbeitet, für Grün- oder Kopfdüngungen eingesetzt werden. Bei Neupflanzungen von Obstgehölzen und Beerensträuchern mischt man den Dünger mit Pflanzerde.
Holzasche
Bei der Verwendung von Holzasche ist weniger mehr. Wird sie in zu großen Mengen ausgebracht, käme das einer Kalkung des Gartenbodens gleich, was nicht alle Pflanzen vertragen. Empfehlenswert ist pro Quadratmeter und Jahr eine Menge von maximal 100 g Holzasche. Diese kann direkt auf dem Boden verteilt und eingearbeitet oder mit dem Gießwasser ausgebracht werden, was vor allem bei trockener und windiger Witterung sinnvoll ist. Darüber hinaus kann Holzasche über den Kompost den Pflanzen zugutekommen. Dazu verteilt man sie in dünnen Schichten zwischen anderen kompostierbaren Materialien.
Tipp: Da Holzasche fast ausschließlich in den Wintermonaten anfällt und verrottetes Pflanzenmaterial dann kaum verfügbar ist, ist es ratsam, sie in einem separaten Vorratsbehälter zu sammeln.
Pflanzenjauchen
Pflanzenjauchen sind sehr effektive kali- und stickstoffhaltige Dünger und zugleich ein probates Mittel zur Pflanzenstärkung. Sie eignen sich besonders gut für die Versorgung von Starkzehrern wie Kohl und Tomaten. Nach der Gärung werden die festen Pflanzenbestandteile herausgesiebt und die Jauche im Verhältnis von mindestens 1 : 10 mit Wasser verdünnt. Je empfindlicher die zu düngenden Pflanzen sind, desto mehr Wasser sollte hinzugefügt werden. Überdies ist beim Düngen mit Pflanzenjauchen darauf zu achten, sie ausschließlich auf den Boden zu gießen und nicht über die Blätter. Anderenfalls kann es zu Verbrennungen der Pflanzen und schlimmstenfalls zu dessen Verlust kommen.
Kaffeesatz
Möchte man Kaffeesatz zum Düngen nutzen, bieten sich zwei Möglichkeiten. Zum einen kann der getrocknete Satz über das Gießwasser verabreicht oder direkt um die Pflanzen herum verteilt und in den Boden eingearbeitet werden. Wird Kaffeesatz feucht ausgebracht, fängt er in der Regel sehr schnell an zu schimmeln.
Tipp: Grundsätzlich sollte vor der ersten Düngung eine Bodenanalyse vorgenommen werden. Nur so kann man sichergehen, dass die Pflanzen optimal mit allen wichtigen Nährstoffen und Spurenelementen versorgt werden.
Anleitung zum Herstellen
Holzaschedünger
Organische Kalidünger können Hobbygärtner z.B. aus Holzasche herstellen. Holzasche ist ein Naturdünger, der kaliumreich ist und zudem Kalk und Spurenelemente enthält. Grundsätzlich sollte die Asche ausschließlich von unbehandeltem Holz stammen, idealerweise von Erle, Birke oder Pappel. Bei anderen Holzarten besteht die Gefahr, dass sie besonders stark mit Schwermetallen belastet sind. Das Holz sollte weder lackiert, lasiert noch chemisch behandelt sein. Auch das Papier zum Anzünden sollte unbehandelt sein.
Holzaschedünger muss man nicht gesondert herstellen, die Asche fällt automatisch beim Verbrennen von Holz im Kamin oder Holzofen an. Man verteilt sie direkt auf dem Gartenboden und arbeitet sie ein oder kompostiert die Asche und bringt sie dann mit dem Kompost aus. Geeignet ist Holzaschedünger für großflächige Neuansaaten, Zierpflanzen, Rasen, Kartoffeln, Himbeeren, Stachelbeeren, Karotten, Porree, Rosenkohl, Tomaten, Lauch, Sellerie, Wein sowie Blütenstauden, Rosen, Fuchsien, Malven und Geranien. Für Moorbeetpflanzen bzw. Pflanzen, die sauren Boden bevorzugen, ist Holzasche ungeeignet. Dazu gehören u.a. Kamelien, Rhododendron, Pfingstrosen, Azaleen, Fleißiges Lieschen und Orchideen.
Kaliumdünger aus Pflanzenjauchen
Aus Beinwellkraut oder Brennnesseln lässt sich kali- und stickstoffhaltiger Dünger in Form von Pflanzenjauchen herstellen. Um Verbrennungen an den Pflanzen zu verhindern, sollten derartige Jauchen nur verdünnt verabreicht werden. Für eine Brennnesseljauche verwendet man alle grünen Pflanzenteile vor der Blüte. Dagegen werden von Beinwell nur die Blätter genutzt.
Zum Ansetzen einer Jauche gibt man etwa 2 kg frisches Kraut und 2 Handvoll Steinmehl in ein großes Holz- Kunststoff- oder Steingutgefäß und übergießt es mit 10 l Wasser. Durch die spätere Gärung schäumt die Jauche hoch, sodass das Gefäß nicht bis direkt unter den Rand befüllt werden sollte. Das Ganze deckt man mit einer luftdurchlässigen Abdeckung wie z.B. einem Gitter ab, lässt es 10 – 14 Tage gären und rührt zwischendurch immer mal um. Danach kann die Abdeckung entfernt werden.
Dünger aus Kaffeesatz
Auch im Kaffeesatz kommen Kali, Phosphor und Stickstoff in nennenswerten Mengen vor. Um ihn als Dünger einsetzen zu können, breitet man ihn auf einem Teller oder Ähnlichem großflächig aus und lässt ihn trocknen. Der getrocknete Kaffeesatz lässt sich dann in einem unverschlossenen Gefäß aufbewahren, bis er im Garten zum Einsatz kommt.