Gartenpflege Düngen und Bodenpflege

Kalkdünger – alle Infos zur Kalkdüngung im Rasen und Garten

Kalkdünger Gartenkalk

Soll nun das Gartenbeet oder die Rasenfläche mit Kalkdünger versorgt werden oder nicht, diese Frage stellt sich jeder Hobbygärtner. Doch einfach nur den Kalk auf den Gartenboden geben, ist keine gute Lösung. Denn ob dieser solche Nährstoffe überhaupt benötigt, kann nur durch eine Bodenanalyse festgestellt werden. Ist der Boden sehr sauer, dann empfiehlt sich eine Kalkdüngung. Doch wann ist hierfür der passende Zeitpunkt und welche Menge Kalk sollte für die Düngung genommen werden. Alle diese Fragen sollen im Folgenden für einen schönen gepflegten Rasen und eine reichhaltige Ernte beantwortet werden.

Steckbrief

  • Kalkdünger macht sauren Boden neutral
  • wirkt schleichender Bodenversäuerung entgegen
  • Nährstoffe werden von den Pflanzen besser aufgenommen
  • Verschlämmungsgefahr wird verringert
  • schnellere Erwärmung des Bodens im Frühjahr
  • verschiedene Gewächse zeigen sauren Boden an
  • bei zu viel Kalk wird jedoch der Abbau von Humus gefördert
  • langfristig wird so der Boden ausgelaugt
  • das Speichervermögen für Nährstoffe, Wasser und Luft geht zurück

Wirkung von Kalkdünger

Ein Rasen oder auch ein Gartenbeet wird in der Regel gekalkt, wenn der Boden hier zu sauer ist, dass heißt, der pH-Wert muss unter 5,5 bis 6 pH liegen, damit sich eine Kalkung überhaupt lohnt. Denn zwischen 5,5 und 7 pH liegt der ideale Wert für einen schönen Rasen. Vor allem muss bei einem sauren Boden auch darauf geachtet werden, warum dieser einen sauren Wert hat. Denn häufig liegt es auch an einer aufgestauten Nässe, zum Beispiel, wenn sich die Rasenfläche oder das Gartenbeet überwiegend im Schatten befinden, unter einem Baum oder im Schatten einer Hauswand. Dann bringt auch die regelmäßige Kalkdüngung nichts, da die Fläche nicht richtig abtrocknen kann. In einem solchen Fall sollte vielleicht eine andere Lösung gefunden werden. Ansonsten bringt die Düngung mit Kalk vor allem die folgenden Vorteile mit sich:

  • zugeführte Nährstoffe werden von den Pflanzen besser aufgenommen
  • Speicherfähigkeit für Sauerstoff und Wasser wird verbessert
  • ein in der Sonne liegendes Beet oder eine Rasenfläche verschlämmt nicht so leicht
  • die Erde erwärmt sich im Frühling schneller

Tipp: Stehen Kamelien, Rhododendron, Sommerheide oder Hortensien im Garten sollte in diesen Bereichen auf eine Zufuhr von Kalkdünger verzichtet werden, denn diese Pflanzen vertragen keinen Kalk.

Bodenanalyse

Bodenanalyse Auch wenn es sich vielleicht pedantisch anhört, wer eine Bodenanalyse durchführen lässt, kann sich genau bestimmen lassen, wie viel Kalkdünger das eine oder andere Beet benötigt, und ob eine Kalkdüngung in dem ein oder anderen Fall überhaupt sinnvoll ist. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten. Soll öfters getestet werden, lohnt sich die Anschaffung eines elektronischen pH-Messgeräts aus dem Gartenfachhandel. Billiger ist ein einfaches Testset für die einmalige Anwendung, das ebenfalls im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Soll jedoch ganz genau der pH-Wert ermittelt werden, der von Bodenbeschaffenheit zu Bodenbeschaffenheit immer anders ausfällt, die bei den Sets und Geräten aus dem Fachhandel allerdings nicht berücksichtigt wird, dann sollte der Boden in einem Bodenlabor abgegeben werden. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:

  • alle zwei bis drei Jahr zwischen Herbst und Frühling
  • von allen Flächen Bodenproben nehmen
  • hierzu mit einem Spaten tief genug einstechen
  • aus dem Loch mit einem Löffel an der Schnittstelle gleichmäßig Erde abstreifen
  • bei einem Beet etwa 25 cm ausheben
  • bei einer Rasenfläche reichen 10 cm Tiefe
  • über die Fläche verteilt etwa 10 bis 15 Proben entnehmen
  • diese mischen und hiervon etwa eine Menge von 400 Gramm abteilen
  • diese wird an ein Labor geschickt
  • hinzu kommen Angaben, um was für ein Beet es sich handelt

Das Labor benötigt die Angaben zur Verwertung der Fläche, damit eine genaue Analyse gestellt werden kann, wie viel Kalk ein Beet oder eine Rasenfläche benötigt. Die Preise für diese Analyse sind nicht sehr hoch und belaufen sich je nach Institut und Umfang auf etwa 10,00 Euro bis 30,00 Euro. Wird das Ergebnis der Untersuchung des Bodens zugeschickt, wird auch gleichzeitig eine Düngerempfehlung mit geschickt. So weiß der Hobbygärtner die genauen Angaben für die erforderliche Kalkdüngung.

Tipp: In den Bodenanalysen, die in den letzten Jahren vorgenommen wurden kam heraus, dass die Gartenbeete meist überversorgt sind, die Rasenflächen hingegen allerdings unterversorgt.

Richtiger Zeitpunkt zum düngen

Der passende Zeitpunkt, um den Garten oder die Rasenfläche zu kalken ist im Frühjahr, während der Boden noch leicht gefroren ist. Hierbei sollte jedoch auch beachtet werden, dass sich die beste Wirkung zeigt, wenn es trocken ist. Auch die Sonne sollte an dem Tag der Aufbringung von Kalkdünger nicht scheinen, der Himmel sollte bedeckt sein. Wer im Frühling den passenden Zeitpunkt verpasst hat, kann die Kalkdüngung auch noch im Herbst an einem bedeckten, trockenen Tag durchführen. Zudem sollte die Erhaltungskalkung ja auch an zwei Terminen im Jahr erfolgen, hier bieten sich dann die Tage im Frühjahr und Herbst an, wenn sie etwa ein halbes Jahr auseinander liegen.

Sauren Boden erkennen

Wenn der Boden zu sauer ist und der Kalkgehalt zu gering, dann wachsen verschiedene Pflanzen, die in einem ausgeglichenen Boden mit neutralen pH-Wert niemals wachsen würden. So kann schnell erkannt werden, dass der Boden eine Kalkdüngung benötigt. Zu den Zeigerpflanzen gehören unter anderem:

  • verschiedene Moosarten
  • Acker-Schachtelhalm
  • Hasenklee
  • Sand-Stiefmütterchen
  • Kleiner Sauerampfer

Zudem kann es bei den Gartenpflanzen zu Wachstumsstörungen kommen, wenn im Boden Kalkmangel besteht. Diese Störungen zeigen sich vor allem an gelb verfärbten jungen Blättern und eingetrockneten Spitzen junger Triebe. Auch braune Flecke im Fruchtfleisch von Äpfeln oder einer Blütenendfäule bei Tomaten zeigen einen sauren Boden an.

Wie viel Kalk ist richtig

Kalkduünger Raskenkalk Wer ganz sicher gehen will, wie viel Kalk der ein oder andere Boden in seinem Garten benötigt, der sollte auf jeden Fall die Bodenanalyse durchführen lassen. So wird die ganz genaue Kalkmenge für die ideale Wirkung ermittelt. Aber auch ohne eine vorherige Bodenuntersuchung gibt es verschiedene Richtwerte, die relativ zuverlässig sind. So gelten die folgenden Richtlinien:

  • Erhaltungskalkung alle drei Jahre
  • Kalk ersetzen, der durch Auswaschung oder Aufnahme durch Pflanzen verloren ist
  • hierzu kohlensauren Kalk etwa 150 Gramm pro Quadratmeter aufstreuen
  • so bleiben pH-Wert und Kalkgehalt stabil
  • bei sandigem Boden wird 250 Gramm pro Quadratmeter benötigt
  • bei lehmhaltigem Boden sogar die doppelte Menge

Doch eine solche pauschale Kalkung birgt auch Risiken, denn so ist zum Beispiel der Klee sehr kalkliebend und taucht gerne auf solchen Rasenflächen auf, die viel Kalk enthalten. So können sich die Kleepflanzen auf einem gekalkten Boden schneller ausbreiten, als der gewünschte Rasen. Auch wird häufig in den Gärten mit Leitungswasser gegossen, weil dies einfacher ist, als das Regenwasser aufzufangen. In sehr heißen Monaten ist oft vom Regenwasser auch nichts mehr übrig. Aber auch dieses Leitungswasser enthält Kalk, die Menge hängt natürlich auch von der Wohngemeinde oder jeweiligen Stadt ab. Doch etwas Kalk ist immer enthalten. Das heißt, die gegossene Fläche wird regelmäßig durch das Gießen schon mit Kalk versorgt, eine zusätzliche Kalkdüngung würde nicht schaden, aber auch nichts nutzen. Aus dem Grund sollte, wenn Pflanzen und Rasen nicht so richtig wachsen wollen, immer eine Bodenanalyse durchgeführt werden.

Tipp: Bei der Erhaltungskalkung sollten die Kalkgaben auf zwei Termine innerhalb von einem halben Jahr je zur Hälfte aufgestreut werden und nicht den ganzen Kalk auf einmal an einem einzigen Termin.

Empfehlenswerte Kalkdünger

Es gibt verschiedene Arten von Kalkdünger, die im Handel zum Kaufen angeboten werden. Doch nicht alle Arten sind auch für den Hobbygarten geeignet. So handelt es sich bei Kalk und auch Kalkdünger um eine Kalziumverbindung. Diese kommt in der Natur als kohlensaurer Kalk vor. Dieser Kalk in Sidimenten und verschiedenen Gesteinsarten besitzt die chemische Bezeichnung CaCO3, Calciumcarbonat. Auf diesem gewonnenen Rohstoff basieren auch die meisten im Handel erhältlichen Kalkdünger-Arten. Die Preise für den für hiesige Gärten empfohlenen kolhensauren Kalk, auf dem die Kalkdünger basieren, liegen alle im gleichen Rahmen und sind für ein normales Grundstück nicht zu hoch. Die Preise für die in der Landwirtschaft genutzten Kalkdünger liegen jedoch weitaus höher, da auch mehr Kalk genutzt werden muss. So liegen die Preise der verschiedenen Kalkdünger-Arten in der Regel bei etwa 3,00 Euro/dt.

Gesteinsmehl

Bei diesem Kalkdünger handelt es sich um eine Mischung aus Kalium, Magnesium, verschiedenen Spurenelementen und natürlich dem kohlensauren Kalk. Hierbei kann die Zusammensetzung allerdings sehr stark variieren, es kommt dabei auch auf das genutzte Ausgangsgestein sowie die Herkunft der Steine an. Kompost kann zum Beispiel mit dem Gesteinsmehl vor seiner Zersetzung angereichert werden, dann erübrigt sich ein Kalken des Gartenbodens, wenn hier der Kompost regelmäßig untergezogen wird.

Gartenkalk

Gartenkalk Kalkdünger Für leichte bis mittlere Böden wird in der Regel Gartenkalk verwendet, bei dem sich um schwer lösliches, gemahlenes Kalkgestein handelt. Auch hier wurde der kohlensaure Kalk allerdings nur mit einem sehr geringen Magnesiumanteil gemischt. Er eignet sich aufgrund seiner Wirkung vor allem auch für die Erhaltungskalkung aufgrund des geringen Anteils an Magnesium.

Kalkmergel

Kalkmergel besteht bis zu 30 % aus Tonanteil, der Rest ist kohlensaurer Kalk. Diese Kalkmischung ist vor allem für leichte Sandböden zu empfehlen, da hier die Speicherfähigkeit extrem verbessert werden kann. Der Tonanteil trägt zudem zur Stabiliät des pH-Wertes des Bodens bei.

Algenkalk

Bei Algenkalk handelt es sich nicht um aus Steinen gewonnenem Kalk sondern um Korallenablagerungen von Rot-Algen. Doch auch dieser besteht zu 80 % aus kohlensaurem Kalk, ist reich an Spurenelementen und besitzt einen hohen Magnesiumanteil. Auch diesen Algenkalk empfiehlt es sich zu kaufen, um den Pflanzen einen optimalen Boden zu liefern.

Tipp: Lösch- oder Branntkalk sollten Hobbygärtner nicht kaufen und auch nicht im Garten nutzen, da diese hierfür absolut ungeeignet sind und für Laien auch gefährlich in der Anwendung sein können.