Eine Hecke als Sichtschutz für den Garten ist nicht nur dekorativ, sondern bietet gleichzeitig Insekten, Vögeln und kleineren Säugetieren einen sicheren Rückzugsort. Der Garten-Eibisch ist ein Gehölz, welches schnell zu einer kompakten Hecke heranwächst und dabei in den Sommermonaten durch seine bunte Blütenpracht besticht. Die sommergrünen Pflanzen sind einfach zu kultivieren, robust und pflegeleicht. Bei der Planung und Pflanzung einer Hibiskus-Hecke müssen Sie wenig beachten.
Winterhart und dekorativ
Sichtschutzhecken müssen keinesfalls eine einheitliche grüne Blätterwand formen, wie der Hibiskus eindrucksvoll beweist. Die Malvengewächse bilden den ganzen Sommer über Blüten im Überfluss aus, die in den Farben Rosa, Blau und Weiß erstrahlen. In Gruppen gepflanzt bieten die Pflanzen ein apartes Bild und schirmen den Garten mit ihrem dichten Laubkleid vor neugierigen Blicken ab. Als Solitärgehölz rahmt der Eibisch malerisch Terrassen und einzelne Bereiche in der heimischen Gartenlandschaft ein. Durch seine geringen Ansprüche und der Schnittverträglichkeit wird das Gewächs jedoch bevorzugt als Heckenpflanze eingesetzt.
Das ursprünglich aus Asien stammende Gewächs ist weltweit mit mehr als 650 Arten vertreten. Der Unterschied der einzelnen Sorten zueinander ist groß und auch renommierte Fachleute streiten über den Umfang der Gattung. Es handelt sich dabei um ein- und mehrjährige Pflanzen, die als Bäume, Halbsträucher und Sträucher wachsen.
In einem Punkt ähneln sich viele der Hibiskus-Arten: Sie reagieren empfindlich auf Kälte. „Hibiscus syriacus“ ist eine der wenigen Sorten, die winterhart ist und in unseren Regionen unbeschadet den Winter übersteht. Die Frostverträglichkeit dieser Pflanzen nimmt mit steigendem Alter zu. Das bis zu 3 m hohe und 2 m breite Gehölz kann vielseitig im Garten eingesetzt werden:
- Pflanzung von Hecken
- Kultivierung im Kübel
- Abgrenzung von einzelnen Bereichen im Garten
- Begrünung von tristen Hauswänden und Mauern
Der richtige Standort
Die weit geöffneten Glockenblüten des Hibiskus erscheinen zwischen Juli und September und sind eine wichtige Trachtquelle für Bienen. Der richtige Platz im Garten entscheidet darüber, wie üppig die Blütenpracht ausfällt.
- Die Gehölze vor Zugluft schützen
- Der Standort sollte im direkten Sonnenlicht liegen
- Halbschatten wird toleriert
- Hanggrundstücke bzw. abschüssige Gartenbereiche sind für die Pflanzung geeignet
An zu dunklen Orten fällt die Blütenbildung geringer aus, gleichzeitig leiden das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen darunter. Neben den passenden Lichtverhältnissen spielt auch der Platzbedarf eine relevante Rolle bei der Standortwahl. Die Gehölze erreichen mit zunehmendem Alter eine Tiefe von über 60 cm. Damit ist der Hibiskus deutlich kleiner als beispielsweise Liguster, allerdings sollten Sie die unmittelbare Nähe zu Grundstücksgrenzen und Zäunen hin meiden. Planen Sie einen Mindestabstand ein, damit die Pflanzen sich ungestört entwickeln können. Gleichzeitig sollte es möglich sein, für die regelmäßige Pflege von allen Seiten Zugang zur Hecke hin zu haben.
Vorbereitung der Pflanzfläche
Sommergrüne Gewächse werden vom April bis August gepflanzt. Die Wurzeln brauchen ein paar Wochen, um fest im Erdreich festzuwachsen. Erst ab diesem Zeitpunkt übersteht der Garteneibisch kalte Temperaturen. Das Anlegen einer Hecke unterscheidet sich geringfügig von der Pflanzung von Solitärgehölzen. Um später keine unliebsamen Überraschungen zu erleben, ist es relevant, ein paar Vorbereitungen zu treffen und die richtigen Werkzeuge zur Hand zu haben.
- Grabegabel
- Spaten
- Spitzhacke
- Schubkarre
- Holzlatten
- Schnur bzw. Absperrband
Stecken Sie die Fläche zuerst großzügig ab. Dieser Arbeitsschritt ist keinesfalls unnütz sondern dient der Übersicht. In diesem Stadium können Sie problemlos Korrekturen und Änderungen vornehmen. Nach dem Ausbringen der einzelnen Pflanzen ist dies nur noch mit Aufwand möglich. Mit den Holzlatten und der Schnur wird der Verlauf der späteren Hecke optisch sichtbar gemacht. Dabei muss der Verlauf der Hibiskus-Hecke keinesfalls schnurgerade verlaufen.
Setzen Sie nach Lust und Laune Akzente. Auf diese Weise können Sie beispielsweise Durchlässe zu Ihrem Garten öffnen oder andere außergewöhnliche Formen schaffen. Mithilfe der Schnur können Sie auch die Wuchshöhe und untere -Breite simulieren. Achten Sie zusätzlich auf gesetzliche Bestimmungen, die beispielsweise den Abstand und die Höhe der Hecken in den jeweiligen Bundesländern und Landkreisen regeln. Beginnen Sie nach dem Abstecken mit der Vorbereitung des Standorts.
- Steine und störende Wurzeln gründlich entfernen
- Der Boden wird großflächig und 20 cm tief abgetragen
- Erdaushub mit Humus aufbereiten
- Am Boden eine ca. 5 cm hohe Schicht Humus ausstreuen
Tipp: Greifen Sie zum Anlegen der Pflanzfläche auf einen Mini-Bagger zurück. Die kleinen Fahrzeuge erleichtern die Arbeit, die Bedienung ist fast intuitiv.
Hibiskus-Hecken sind wenig wählerisch, was die Zusammensetzung des Erdreichs betrifft. Von leicht sauer bis alkalisch wird jeder ph-Wert toleriert. Böden mit einem leichten Sand-Lehm-Anteil fördern das Wachstum der Pflanzen. Vermischen Sie bei Bedarf den Erdaushub mit beiden Materialien. Der Sand wirkt schwerem Substrat entgegen, sodass Wasser und Sauerstoff an die Wurzeln der Gehölze gelangen können. Blähton und kleine Kieselsteine, welche den Boden dauerhaft auflockern, können ebenfalls verwendet werden. Die anorganischen Komponenten haben für die Pflege und das Wachstum der Pflanzen keine negativen Auswirkungen.
Es ist von Vorteil, wenn Sie diese Arbeit bereits im Winter des Vorjahres vornehmen. Denn in den Wintermonaten kann sich die vorbereitete Fläche ausreichend setzen. Gleichzeitig reichert der Humus den angrenzenden Boden mit Nährstoffen an.
Das Anlegen von Hecken
Für die Pflanzung der Hibiskus-Hecke können Sie auf selbst gezogene Pflanzen oder auf Ballenware aus Gärtnereien zurückgreifen. Gewöhnen Sie die Gehölze aus dem Handel langsam an die klimatischen Verhältnisse in Ihrem Garten.
- Stellen Sie die Pflanzen an einen windgeschützten, halbschattigen Standort auf
- In den ersten Tagen vor der direkten Mittagssonne schützen
- Regelmäßig gießen
Ungefähr 10 bis 14 Tage nach dem Kauf können Sie die Gewächse zur Heckenpflanzung verwenden. Schwache und verkümmerte Exemplare vorher aussortieren. Gönnen Sie den Wurzeln für 1 Stunde ein ausgiebiges Bad im Wassereimer. Das fördert die Ausbildung der unterirdischen Pflanzenteile.
- Einen Mindestabstand von ungefähr 60 cm pro Gewächs einhalten
- Die Pflanzen bis zum oberen Wurzelhals mit Substrat bedecken
- Das Substrat vorsichtig andrücken
- Kräftig einschlämmen
Tipp: Lockern Sie mit der Grabegabel das umliegende Erdreich auf. Dies beschleunigt die Akklimatisierung der Gewächse am neuen Pflanzort.
Der Boden rings um die frisch gepflanzte Hecke sollte in den nächsten 14 Tagen gleichmäßig feucht gehalten werden. Trockenheit in diesem Stadium kann zum Absterben einzelner Pflanzen führen. Zur optischen Auflockerung der Hecke können Sie andere Pflanzen, wie beispielsweise Liguster, mit einbringen. Die Gehölze sollten in puncto Pflege und Standort die gleichen Anforderungen besitzen.
Schneiden
Um einen jährlichen Rückschnitt kommt man bei den Hibiskus-Pflanzen nicht herum. Es ist von Vorteil, wenn junge und frisch gepflanzte Gehölze im Sommer bzw. Herbst des 1. Jahres nicht zurückgeschnitten werden. Dadurch minimiert sich die Gefahr, dass geschwächte Pflanzen zeitig einsetzenden Frost nicht überstehen.
- Kranke und abgestorbene Triebe ganzjährig entfernen
- Quer wachsende Äste können im Spätsommer stammnah geschnitten werden
- Im Frühjahr um ein Drittel einkürzen
- Die Blüten entwickeln sich an einjährigen Trieben
Unter günstigen Bedingungen neigt der Hibiskus dazu, sich unkontrolliert über Seiten- und Wurzelausläufer zu vermehren. Entfernen Sie diese Triebe regelmäßig, um einen Wildwuchs im Garten zu vermeiden. Alternativ sollten Sie bei der Pflanzung eine Rhizomsperre anlegen. Diese trennt den Bereich unterirdisch ab und verhindert, dass sich die Wurzeln ausbreiten können. Wenn Sie den Grünschnitt vom Garten-Eibisch auf den Kompost entsorgen, sollten Sie die Fläche regelmäßig auf unerwünschtes Wachstum von Hibiskus kontrollieren.
Pflege im Sommer
Neu angelegte Gehölze unterscheiden sich in der Pflege nur minimal von mehrjährigen Hecken. Der wichtigste Punkt ist der Feuchtigkeitsgehalt des Substrats. Ältere Pflanzen sind in der Lage, das Wasser über ihr weitläufiges Wurzelsystem aus umliegenden Erdschichten zu beziehen. Junger Eibisch ist dazu noch nicht in der Lage. Aus diesem Grund darf der Boden im Sommer nicht komplett austrocknen.
Gießen Sie bei Bedarf unverzüglich nach. Überprüfen Sie täglich den Boden. Wenn sich die ersten 2 bis 3 cm trocken und krümelig anfühlen, kommt die gefüllte Gießkanne zum Einsatz. Folgende Punkte haben sich bei der Wasser- und Nährstoffversorgung bewährt:
- Staunässe vermeiden
- In kleineren Mengen, dafür häufiger gießen
- Kalkhaltiges Wasser fügt Hibiskus keinen Schaden zu
- Frisch gepflanzte Pflanzen müssen in den ersten 6 Wochen nicht gedüngt werden
- Später werden die Nährstoffe in Form von Langzeitdünger oder Humus ausgebracht
Vorbereitung für den Winter
Die Sorte „Hibiscus syriacus“ gilt als winterhart. Trotzdem ist es sinnvoll, die Gehölze Ende September auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Damit beugen Sie vor, dass junge und geschwächte Pflanzen in den Wintermonaten Schaden nehmen. Dies kann das Erscheinungsbild der Hecke nachteilig beeinflussen und eine Nachpflanzung erforderlich machen.
- Im September Rindenmulch oder Reisig rings um die Pflanzen herum auslegen
- Welkes Laub ist ebenfalls geeignet und dient gleichzeitig Säugetieren als winterlichen Rückzugsort
- Keinen Rückschnitt bei den jungen Gewächsen vornehmen
- Die Gehölze sind schnittverträglich
Stecklinge und Hibiskus-Sorten im Kübel sollten mit einem Vlies umwickelt werden. Das verhindert, dass die Wurzeln im Topf erfrieren.
Fazit
Die Verwendung von Hibiskus zur Gestaltung von Sichtschutzhecken ist eine interessante Alternative zu den weitverbreiteten klassischen Heckenpflanzen Kirschlorbeer und Koniferen. Hibiscus syriacus ist pflegeleicht, gleichzeitig ist das Gehölz mit seinen großen Blüten ein Blickfang im Hoch- und Spätsommer.