Wenn sich plötzlich die Blumenerde im Topf bewegt und kleine, auch weiße Tierchen erscheinen, dann handelt es sich hierbei um einen Schädlingsbefall, der möglichst umgehend bekämpft werden sollte. Denn breiten sich die Tiere erst einmal aus, können sie auch in andere Töpfe und Pflanzen gelangen. Daher ist das sofortige Handeln in einem solchen Fall wichtig. Es gibt Hausmittel, die bei der Bekämpfung helfen können, wenn Insektizide vermieden werden sollen.
Schädlinge erkennen
Wenn es sich in der Blumenerde bewegt, dann kann es sich hierbei nur um Schädlinge handeln, die möglichst schnell bekämpft werden müssen, bevor sie an der Pflanze einen größeren Schaden anrichten, indem sie an den Wurzeln knabbern. Auch ein Übergriff auf andere, nebenstehende Pflanzen sollte unbedingt vermieden werden. Doch welche Schädlinge halten sich in der Erde überhaupt auf?
- Larven der Trauermücken
- ernähren sich von feinen, frischen Wurzeln
- etwa 300 Eier legt ein Weibchen in der Erde ab
- Springschwänze
- besitzen an Flöhe erinnernde Sprungkraft
- leben in Erde und zeigen sich während Gießvorgang
- weiße Larven der Lilienhähnchen
- bis zu 350 Eier von einem Weibchen
- Wurzelmilben
- fügen Pflanzen großen Schaden zu
Backpulver
Backpulver ist ein sehr einfaches und kostengünstiges Mittel, um gegen die weißen schädlichen Larven in der Blumenerde vorzugehen. Hierzu wird einfach ein Tütchen Backpulver oberflächlich auf der Erde eingestreut und danach leicht gegossen. Das Pulver gelangt so in die Erde und wird von den Larven aufgenommen, die hieran schnell verenden. Je nachdem, wie stark der Befall durch die Schädlinge war, muss die Behandlung öfter wiederholt werden, bis alle Larven entfernt werden konnten.
Brennnesselsud
Brennesselsud eignet sich für Vieles und kann auch kleine weiße Tierchen in der Blumenerde bekämpfen. Hierzu werden etwa ein Kilogramm Brennnesseln mit 10 Litern Wasser eingekocht. Danach bleibt der Sud für einige Tage zugedeckt stehen, bis sich auf der Oberfläche Bläschen bilden. Dann wird weiter wie folgt vorgegangen:
- durch ein Sieb abseihen
- aufgefangenen Sud mit dem Gießwasser mischen
- einmal täglich die Pflanze gießen
Einfaches Wasser
Manchmal, zum Beispiel bei einem Befall durch Springschwänze, reicht es auch aus, die Pflanze mit dem Topf und der Erde in eine Badewanne oder ein anderes großes Behältnis zu stellen und einfach übermäßig mit Wasser zu gießen. Hierdurch kommen die Schädlinge an die Erdoberfläche und schwimmen hier auf dem Wasser. So können sie einfach abgeschöpft und entsorgt werden. Wichtig ist, der Pflanze danach die Gelegenheit zu geben, wieder gut zu trocknen und so keine Staunässe entstehen zu lassen.
Essig
Nicht gegen die Larven, aber gegen die ausgewachsenen Trauermücken, die letztendlich wieder ihre Eier in die Blumenerde legen, hilft Essig, genau wie bei Fruchtfliegen auch. Um mit Essig die erwachsenen Insekten zu bekämpfen, wird wie folgt vorgegangen:
- eine Schale mit Wasser füllen
- Speiseessig oder Essigessenz zufügen
- einen Spritzer Spülmittel zugeben
- die Schale direkt auf die Erde stellen
Die Fliegen gelangen aufgrund des Essiggeruchs ins Wasser. Die Oberflächenspannung des Wassers wird durch das Spülmittel aufgehoben, die Fliegen gehen bei der Landung unter und ertrinken.
Zwar kein herkömmliches Hausmittel aber auch kein chemisches Insektizid sind die sehr wirksamen Nematoden, die Fadenwürmer. Auch wenn es erst einmal paradox klingt, Schädlinge mit anderen Würmern zu bekämpfen, so handelt es sich hierbei jedoch um ein sehr wirksames Mittel, vor allem wenn alle bisher eingesetzten Mittel nicht so richtig wirken wollten. So wird bei dem Einsatz von Nematoden wie folgt vorgegangen:
Nematoden
- sind im gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich
- werden dem Gießwasser zugegeben
- die Fadenwürmer ernähren sich von den Maden
- dadurch werden diese bekämpft
- fehlt den Fadenwürmer die Nahrung, sterben sie ab
Wurden mit den Nematoden daher alle Schädlinge in der Erde bekämpft, sterben auch diese und es befinden sich keinerlei Lebewesen mehr in der Blumenerde.
Niemöl
Das Gift, das sich im Niemöl befindet, ist tödlich für die Larven in der Erde. Der hierin enthaltene Stoff wirkt sich negativ auf den Hormonhaushalt der Schädlinge aus. Das Niemöl wird hierbei wie folgt verwendet:
- Öl mit Gießwasser mischen
- ein Teil Öl und hundert Teile Wasser
- regelmäßig die Pflanze mit der Mischung gießen
Quarantäne
Sobald bei einer Pflanze festgestellt wurde, dass diese von weißen Tieren in der Erde befallen ist, sollte diese in Quarantäne gestellt werden, damit keine weiteren Pflanzen aus der Umgebung auch noch befallen werden könnten. Erst wenn die Pflanze an einen Ort verbracht wurde, an dem es keine anderen Pflanzen gibt, kann mit der Bekämpfung der weißen Tiere begonnen werden.
Schmierseife und Spiritus
Ein gutes Mittel, um gegen Larven in der Erde sowie auch die ausgewachsenen Schädlinge an den Pflanzen vorzugehen, ist eine Mischung aus Schmierseife und Spiritus. Die Lösung wird wie folgt hergestellt:
- 30 Gramm Seife auf einen Liter Wasser
- gut auflösen
- zwei Teelöffel Spiritus zugeben
- alles in eine Sprühflasche geben
- sowohl die Pflanze als auch die Erde besprühen
- mehrmals täglich wiederholen
Streichhölzer
In den Köpfen der Streichhölzer befindet sich Kaliumchlorat, das die Larven in der Blumenerde nicht vertragen. Um die Larven nun effektiv bekämpfen zu können, werden die Streichhölzer mit dem Kopf nach unten in die Erde gesteckt. Dadurch, dass das Kaliumchlorat in die Erde zieht, werden die Larven mit der Zeit abgetötet.
Umtopfen
Handelt es sich um einen sehr starken Befall von kleinen weißen Tieren in der Erde, hilft es manchmal nur, die Pflanze umzutopfen und die Erde vollständig zu erneuern. Hierbei muss gründlich gearbeitet werden und es sollte wie folgt vorgegangen werden:
- Pflanze dem Topf entnehmen
- alle Erde von dem Wurzelballen entfernen
- Wurzeln unter laufendem Wasser gut abwaschen
- alte Erde in eine Tüte geben und gut verschließen
- im Restemüll entsorgen
- Topf gut reinigen
- mit Natronlauge und reinem Alkohol
- dann Topf mit Drainage wieder vorbereiten
- neue, qualitativ gute Blumenerde einfüllen
- Pflanze wieder einsetzen
Auf diese Weise sollten alle Schädlinge entfernt worden sein. Damit mit der neuen Blumenerde nicht wieder neue Schädlinge eingeschleppt werden, sollte diese von qualitativ guter Beschaffenheit sein.
Wermuttee
Im Handel sind bereits fertige Beutel mit Wermuttee erhältlich, die dann nur noch mit heißem Wasser aufgebrüht werden müssen. Dann sollte der fertige Tee abkühlen und zum Gießen genutzt werden. Vor allem gegen Wurzelmilben hilft dieses Mittel, wenn es über mehrere Tage auf die Erde gegossen wird.