Typisch für Schnittlauch (Allium schoenoprasum) auch bekannt als Binsen- oder Graslauch, sind seine schlanken, röhrenförmigen und glatten, bis zu 30 cm hohen Halme, die Ähnlichkeiten mit der Binse aufweisen. Frisch kann Schnittlauch sein Aroma am besten entfalten und enthält besonders viel Vitamin C. Aber was, wenn der Lauch blüht, ist er dann immer noch essbar oder vielleicht sogar giftig?
Schnittlauch für jeden Geschmack
Schnittlauch gibt es in unterschiedlichen Sorten, die sich in der Dicke ihrer Halme, Blütenfarbe und Geschmack unterscheiden. Die Halme sind je nach Sorte fein-, mittel- oder grobröhrig. Die kugeligen Blütenstände können weiß, intensiv rosa- oder violettfarben sein und der Geschmack von eher mild bis hin zu scharf.
Essbare Teile
Schnittlauch gehört zu derselben Pflanzenfamilie wie Zwiebel, Porree und Co., was sich in Geschmack und Aroma bemerkbar macht. Dabei sind nicht nur saftigen die Halme essbar.
- Halme, Blüte und Knospen essbar
- Halme riechen stark nach Zwiebel, sind aber milder
- Sortenabhängig, ein feines oder würzig-frisches Aroma
- Je älter die Halme, desto schärfer werden sie
- Auch Blüten sind reich an Vitaminen
- Geschmack leichter und feiner als beim Lauch
- Kombination aus leichter Süße und würziger Schärfe
Die Blüte überbietet die Halme in Sachen Schärfe und Würze um ein Vielfaches. Ihr Aroma ist am intensivsten, wenn man sie früh morgens erntet. Die Knospen sind eingelegt, ein guter Kapernersatz.
Ernte und Blütezeit
Erntezeit für Allium schoenoprasum ist grundsätzlich ganzjährig, am besten aber vor der Blüte, denn sind die Blüten erst einmal da, leidet das Aroma des Lauchs. Auch die Tageszeit wirkt sich auf das Aroma aus.
- Beste Tageszeit zum Ernten, in den frühen Morgenstunden
- Aroma und Gehalt an ätherischen Ölen, dann am höchsten
- Halme zwei bis drei Zentimeter über dem Boden abschneiden
- Gespaltene Triebe, über der Verzweigung abschneiden
- Beide Halme bleiben so erhalten
- Lauch blüht von Ende April bis Anfang Juni
- Erntezeit vorzugsweise vor der Samenbildung
- Nicht wahllos schneiden, sondern Horst ausdünnen
- Schnittlauch sollte nicht lange unbeerntet stehen
Beste Erntezeit für die Blüten ist auch vorzugsweise morgens. Frisch aufgeblüht schmecken sie am besten. Haben sie bereits Samen angesetzt, lässt der Geschmack nach. Sie können roh verzehrt, gekocht oder als essbare Dekoration genutzt werden. Vor dem Verzehr, mögliche Insekten aus den Blüten schütteln oder kurz ins kalte Wasser legen.
Was, wenn der Lauch blüht?
Die Blütenknospen bilden sich an den Enden der Halme. Sind sie aufgegangen, ist er grundsätzlich noch essbar, aber viel fester und holziger und auch wesentlich bitterer als vor der Blüte. Viele empfinden ihn sogar als ungenießbar.
Das liegt daran, dass die Pflanze jetzt mehr Kraft in die Blüten- und Samenbildung steckt als in die Stängel. Die Blüte beeinträchtigt praktisch deren Geschmack. Auf die übrigen nicht blühenden Halme hat das keinen Einfluss. Am besten verwendet man nur blütenlose Stängel und von den verholzten, ausschließlich die Blüten.
Lässt sich die Blütenbildung vermeiden?
Feste und holzige Stängel kann man vermeiden, wenn man die Blütenbildung verhindert. Das kann man tun, indem man die Halme regelmäßig zurückschneidet und nicht längere Zeit unbeerntet lässt. Man erntet sie ab, bevor sie zur Blüte kommen können. Bei einem regelmäßigen Schnitt ist es wichtig, auf eine entsprechende Düngung zu achten, denn Schnittlauch ist ein sogenannter Starkzehrer. Fällt die Ernte besonders üppig aus, kann man den Lauch problemlos haltbar machen.
Haltbarkeit von frischem Schnittlauch
Schnittlauch (Allium schoenoprasum) verwendet man, wie die meisten Kräuter und Gemüse, am besten frisch. Allerdings sind sie in frischem Zustand nicht so lange haltbar, meist nur wenige Tage. Man kann ihn bundweise in feuchten Küchenkrepp wickeln, in abschließbare Behälter geben und dann im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. So verpackt ist der Lauch etwa fünf bis zehn Tage haltbar. Oder man stellt ihn in ein Glas Wasser, wobei die Halme bei dieser Methode relativ schnell gelb werden.
Für längere Lagerung haltbar machen
Einfrieren
Einfrieren ist eine gute Möglichkeit, diesen Lauch für eine längere Zeit haltbar zu machen. Nachdem man die Halme gewaschen und mit Küchenkrepp trocken getupft hat, schneidet man sie mit einer scharfen Schere in gebrauchsfertige kleine Röllchen. Dann füllt man die geschnittenen Halme in Gefrierbeutel oder mit etwas Wasser in Eiswürfelbehälter und gibt das Ganze in den Gefrierschrank. Eingefroren ist Schnittlauch bis zu zehn Monate haltbar, ohne dabei wesentlich an Geschmack zu verlieren.
Einlegen
Eine Alternative zum Einfrieren ist das Einlegen in Salz, Essig oder Öl. Eingelegt in Salz lässt sich daraus ein leckeres Kräutersalz herstellen. Dabei lassen sich eigene Kreationen mit verschiedenen Kräutern z.B. Petersilie, Basilikum, Dill oder Estragon herstellen. Eine andere Möglichkeit ist das Einlegen in Öl oder Essig in Kombination mit verschiedenen Gewürzen, je nach persönlichem Geschmack. Dabei ist darauf zu achten, dass das Kraut immer komplett mit Öl oder Essig bedeckt ist. Schnittlauchessig kann im Kühlschrank und Schnittlauchöl an einem trockenen und dunklen Platz aufbewahrt werden.