Gedeiht eine Hortensie an ihrem Standort nicht optimal, weil dieser ihren Ansprüchen nicht gerecht wird, reicht der Platz nicht für ein üppiges Wachstum oder muss sie beispielsweise für einen Anbau oder Teich weichen, ist ein Umpflanzen unumgänglich. Sie reagiert empfindlich auf den Umzug, sodass einige Faktoren Beachtung finden sollten. Im Pflanzen-Ratgeber ist detailliert beschrieben, was zu berücksichtigen und wie vorzugehen ist.
Neuer Standort
Hortensien stellen einen hohen Anspruch an ihren Standort. Vor allem beim Umpflanzen ist es wichtig, dass der neue Platz diesen gerecht wird. Das Umsetzen bedeutet eine hohe Belastung für die Hydrangea. Je optimaler die Bedingungen an den Standort erfüllt werden, desto größer die Chance, dass sie schnell wieder zu Kräften kommt und keine Schäden davon trägt. Insbesondere bei einem erforderlichen Umsetzen aufgrund von Wachstumsstörungen, ist die richtige Standortwahl wichtig, damit sie sich erholen und prächtig entwickeln kann.
Folgende Eigenschaften sollten der neue Standort ausweisen:
- Lichtverhältnisse: halbschattig
- Windgeschützt
- Nährstoff- und humusreiche Bodenbeschaffenheit
- Keine heiße Mittagssonne
Ausnahme
Während für alle Hortensienarten ein halbschattiges Plätzchen ideal ist, kommen einige auch Schatten und/oder Vollsonne gut zurecht.
Vollsonne vertragen:
- Eichenblättrige Hortensien
- Rispenhortensien
Schatten vertragen:
- Bauernhortensien
- Eichenblättrige Hortensien
- Kletterhortensien (siehe Bild)
- Waldhortensien
Bodenverhältnisse
Allein der optimale Standort reicht für ein problemloses Umpflanzen nicht aus. Die Bodenverhältnisse entscheiden darüber, wie gut und schnell eine Hortensie sich an ihren neuen Platz gewöhnt. Aus diesem Grund sollten folgende Voraussetzungen erfüllt werden:
- Lockerheit für gute Wasserspeicherkapazität
- Durchlässigkeit
- Kalkfrei
- pH-Wert: zwischen 5.2 bis 5.5 – rosa- und rot-farbige Hortensien um die 7.1 – 7.2
Bester Zeitpunkt zum Umsetzen
Sofort zum Spaten zu greifen und eine Hydrangea umzusetzen, ist ohne Berücksichtigung der gegebenen beziehungsweise optimalsten Jahreszeit nicht ratsam. Dies beruht auf dem Energiebedarf, welcher während der Vegetationsperiode und vor allem vor und während der Blütezeit am höchsten ist. Würde eine Hortensie zusätzlich mit einer Umpflanzung belastet, kann dies negative Auswirkungen mit sich bringen.
Frühjahr
Ein Umpflanzen im Frühjahr ist nicht ratsam, wenn bereits neue Triebe und Knospen wachsen und/oder noch mit Frost zu rechnen ist. Durch das Umsetzen kann unter Umständen die vorhandene Energie nicht ausreichen, um der Belastung des Umpflanzens und gleichzeitig des Triebwachstums standzuhalten. Im „Idealfall“ kommt das Wachstum zum Stoppen und die Blüte bleibt in der Saison aus. Im schlechtesten Fall überlebt die Pflanze den Standortwechsel nicht.
Besondere Aufmerksamkeit ist manchen Hortensienarten zu schenken, die bereits im Herbst neue Triebe und Knospen für das nächste Jahr anlegen. Diese sind nur bei genauem Hinsehen zu erkennen. Bei warmen Frühlingstemperaturen entwickeln sie sich entsprechend frühzeitig, sodass in dem Fall auf ein Umpflanzen verzichtet werden sollte.
Zu diesen Hortensienarten zählen:
- Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla)
- Teller-Hortensien (Hydrangea serrata)
- Eichenblatt-Hortensien (Hydrangea quercifolia)
- Samt-Hortensien (Hydrangea sargentiana)
- Kletter-Hortensien (Hydrangea petiolaris)
- Fellhortensien (Hydrangea aspera ‚Macrophylla‘)
Herbst
Der optimalste Zeitpunkt um Umpflanzen ist im Herbst gegeben. Nach der Blütenwelke hat die Pflanze neue Kraft getankt und kann ihre Energie zum Einleben an ihren neuen Platz einsetzen. Handelt es sich um eine Hortensienart, die erst im Frühjahr die Anlagen für neue Triebe und die Knospen bildet, kann nach dem Umsetzen der Rückschnitt vorgenommen werden. Ein gleichzeitiger Rückschnitt hat den Vorteil, dass die Wurzeln zum stärkeren Wachstum angeregt werden. In der Folge kann sich die Pflanze zügiger in dem neuen Boden festsetzen. Voraussetzung ist, dass erster Frost in weiterer Ferne ist, sodass die Hortensie ausreichend Zeit erhält, um sich einzugewöhnen und vom Umpflanzen sowie gegebenenfalls dem Rückschnitt zu erholen.
Winter
Ein Umpflanzen im Winter ist möglich, wenn dieser von milden Temperaturen begleitet ist.
Anleitung zum Umpflanzen
1. Schritt – Wurzelballen ausgraben
Der Wurzelballen einer Hortensie besteht aus tief gelagerten Wurzeln sowie zahlreichen dünnen Wurzelfasern. Um beste Voraussetzungen für eine problemlose Eingewöhnung am neuen Platz zu schaffen, sollte beim Ausgraben darauf geachtet werden, dass die Wurzeln unbeschadet bleiben. Aus diesem Grund ist im ersten Schritt die Erde großzügig um den Wurzelballen herum auszuheben. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der gesamte Ballen vollständig aus der Erde gehoben werden kann. Je mehr Erde am Wurzelballen vorhanden bleibt, desto weniger belastend kann sich das Umpflanzen auf die Pflanze auswirken.
2. Schritt – neues Pflanzloch ausheben
Das neue Pflanzloch ist in der Größe so auszuheben, dass der Pflanzenballen gut hineinpasst. Im Idealfall sind seitlich mindestens zehn Zentimeter Platz bis zu den Erdwänden, damit der Ballen nach dem Aufschütten von lockerer Erde umgeben wird. Das erleichtert den Wurzeln, sich in alle Richtungen ausbreiten zu können.
3. Schritt: Drainage
Hortensien vertragen keine Staunässe. Das Risiko ist zu minimieren, wenn auf dem Boden des Pflanzloch eine rund zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht aus Quarzsand oder Kies ausgelegt wird.
4. Schritt: Wasserfüllung
Die Hydrangea besitzt einen hohen Wasseranspruch. Deshalb ist es empfehlenswert, das neue Pflanzloch vor dem Einsetzen des Wurzelballens Dreiviertel mit Wasser zu füllen. Auf diese Weise wird das Erdreich gut durchnässt. Ist das Wasser abgesackt, kann mit dem Einsetzen der Hortensie begonnen werden.
5. Schritt: Erdaushub anreichern
Hortensien benötigen viele Nährstoffe. Eine Anreicherung der ausgehobenen Erde mit Kompost lässt den Nährstoffgehalt im Boden steigen und gewährleistet die Befriedigung des verhältnismäßig hohen Nährstoffbedarfs von Hortensien.
6. Schritt: Einpflanzen
Der Wurzelballen ist mittig in das Pflanzloch zu setzen. Der Hohlraum des Pflanzenlochs wird mit der angereicherten Erde aufgefüllt. Der Pflanzenballen hat mindestens acht bis zehn Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche zu liegen. Diese wird im Anschluss an das Umpflanzen angedrückt. Dies sorgt für mehr Stabilität vor allem bei großwüchsigen Exemplaren.
7. Schritt: Angießen
Unabhängig von der zuvorigen Bewässerung des Pflanzlochs, ist eine Hydrangea nach dem Einpflanzen großzügig anzugießen.
8. Schritt: „Nachsorge“
In den folgenden Tagen kann sich die Erde setzen und die Erdoberfläche nach unten fallen. In dem Fall muss Erde aufgefüllt werden, sodass der Wurzelballen optimal bedeckt bleibt, wie unter „Einpflanzen“ beschrieben. In den folgenden zwei Wochen ist auf eine kontinuierliche Bodenfeuchte zu achten und ein Austrocknen zu vermeiden.
Fazit:
Hortensien sollten Sie gleich zu Beginn an einen geeigneten Standort anpflanzen, an dem sich die Pflanze lange Zeit wohlfühlt. Muss der Strauch aus Platzgründen oder wegen schlechten Wachstums umgepflanzt werden, sollten Sie das im Herbst erledigen. Dann kann die Pflanze all ihre Kraft an dem neuen Standort einsetzten, um sich so schnell wie möglich fest im Erdreich zu verankern.