Gartenpflege Düngen und Bodenpflege

Verdichteten Boden wieder auflockern | Empfehlenswerte Geräte

verdichteten Boden auflockern

Eine der mühsamsten und am wenigsten geliebten Arbeiten im Garten ist das alljährliche Umgraben der abgeräumten Beete. Aber was sein muss, muss halt in Angriff genommen werden. Schließlich bringt das Umgraben eine Menge Vorteile für die kommende Saison. Doch kommen wir zuerst zu den Gründen für einen verdichteten Boden.

Gründe für eine Bodenverdichtung

Druck ist die Hauptursache für einen verdichteten Boden. Entscheidend sind vor allem die Druckintensität und die Dauer bzw. Regelmäßigkeit der Druckausübung. Hier einige Beispiele:

  • der Boden wurde oft befahren
  • beim Hausbau auch von schweren Fahrzeugen
  • Beete werden regelmäßig betreten
  • beim Pflanzen, Gießen, Ernte etc.
  • spielende Kinder üben Druck auf den Rasenboden aus

Nachteile verdichteter Böden

Ein verdichteter Boden hat viele Nachteile, die insbesondere dann zum Tragen kommen, wenn darauf Pflanzen wachsen sollen.

  • der Boden wird nicht gut belüftet
  • es entsteht Sauerstoffmangel
  • nützliche Mikroorganismen leiden darunter
  • Wasserdurchlässigkeit sinkt
  • tief im Erdreich leiden Pflanzenwurzel an Wassermangel
  • Regenwasser kann schlecht versickern, Staunässe entsteht
  • harter Boden schränkt die Wurzelausbreitung ein
  • auch oberirdisches Pflanzenwachstum leidet darunter

Empfehlenswerte Gartengeräte

Zum Glück kann sich der Gärtner die Arbeit erleichtern. Einige Gartengeräte helfen ihm dabei, einen lockeren und gut durchlüfteten Boden zu bekommen.

Spaten

verdichteten Boden auflockern - Spaten Zum großflächigen Umgraben und Abstechen von Beetkanten eignet sich der Spaten optimal. Er ist auch beim Teilen von Stauden unverzichtbar. Wichtig ist vor allem, dass er stets scharf geschliffen ist und über einen körpergerechten, gebogenen Stiel verfügt. Ansonsten sind nach längerem Arbeiten mit ihm körperliche Anspannungen vorprogrammiert.

Der Spaten wälzt die Erdschichten bis zu einer Tiefe von etwa 30 cm komplett um. Das sorgt auch bei verdichteten Böden für ausreichend Belüftung und Auflockerung. Das radikale Umwälzen der Erde soll dagegen den darin hausenden Mikroorganismen, die für die Nährstoffanreicherung wichtig sind, nicht gut bekommen. Gelangen sie dadurch in eine für sie ungeeignete Schicht, sterben sie ab.

Grabegabel

Manche Bodenart stellt eine besondere Herausforderung dar. Eine lehmige oder steinige Erde beispielsweise kann sehr hart sein. Der Sparten kann dann nur mühsam oder gar nicht tief genug in den verdichteten Boden vordringen. Eine Grabegabel mit ihren spitzen Zinken dringt besser vor und erleichterst so das Umgraben und Auflockern. Sie eignet sich hervorragend für:

  • Umgraben von Beeten
  • Auflockern der Erde
  • Lüften von verdichteten Böden
  • Umsetzen von Kompost

Tipp: Im Handel findet man die Grabegabel oft auch unter der Bezeichnung Spatengabel oder Gartenforke.

Spitz- und Breithacken

verdichteten Boden auflockern - Hacke Hacken gibt es in Gartencentern und Baumärkten in unterschiedlichsten Varianten. In Abhängigkeit davon, welchen Boden Sie auflockern wollen, können Sie aus dem breiten Sortiment das dafür am besten geeignetes Gerät auswählen.

  • Spitzhacken mit einer spitz zulaufenden Hackseite
  • Breithacken mit breiter Hackseite
  • Doppelhacken, mit spitzer und breiter Seite

Mit der breiten und flache Seite kann man einen verdichteten Boden gut bearbeiten und auflockern. Durch die breite Fläche geht es schnell voran. Bei einem großen Beet spart das einiges an Zeit. Auch Unkraut ist damit schnell beseitigt.

Wer eine Bodenart mit vielen Steinen umgraben muss, ist mit der Spitzhacke bzw. der spitzen Seite der Doppelhacke besser bedient. Auch wenn der Boden von vielen hartnäckigen Wurzelresten durchsetzt ist. Die Steine und die Wurzeln lassen sich damit leichter ausheben.

Grubber

Die großen Grubber sind in der Landwirtschaft weit verbreitet. Für den heimischen Garten gibt es Handmodelle, die nach demselben Prinzip funktionieren. Ein Grubber hat mehrere Zinken, die sich tief in die Erde bohren. Beim Ziehen durchpflügen sie den Boden und lockern ihn so auf.

verdichteten Boden auflockern - Grubber In Baumärkten sind verschiedene Modelle erhältlich. Kleine Grubber, die mit Stiel etwa 50 cm lang sind, nehmen im Geräteschuppen kaum Platz weg. Sie eignen sich gut zum Auflockern von Blumenbeeten. Den Grubber gibt es auch mit längeren Stielen, die mühsames Bücken und schmerzende Knie überflüssig machen.

Sauzahn

Der Sauzahn ist ein großer Grubber mit nur einem großen sichelartig gebogenen Zinken. Mit ihm können Sie einen verdichteten Boden spatentief lockern, ohne dass eine Umwälzung von unten nach oben stattfindet. Das ist wichtig, weil viele nützliche Bodenorganismen die Umwälzung gar nicht vertragen. Für umweltbewusste Biogärtner ist dieses Gerät daher die erste Wahl unter den Bodenbearbeitungsgeräten.

Tipp: Modelle aus Kupferlegierungen sollen sich günstig auf die Fruchtbarkeit und Gesundheit des Bodens auswirken.

Kultivator

Ein Kultivator für die manuelle Benutzung wird als besonders rückenschonend gepriesen. Durch einen langen Griff ist kein Bücken mehr erforderlich. Auch das schwere Heben der Erde, wie beim Umgraben mit dem Spaten, entfällt gänzlich. Der Kultivator wird einfach mit seinen Spitzen tief in den Boden gestochen, und durch eine Drehbewegung oben am Stiel bedient.

Motorisierte Geräte

verdichteten Boden auflockern - motorisierte Geräte Auf dem Markt gibt es auch motorisierte Kultivatoren oder Hacken, die vom Gärtner kaum körperlichen Einsatz erfordern. Sie sind natürlich entsprechend größer als Handgeräte und benötigen für den Betrieb elektrischen Strom. Dieser kommt meist aus einem Akku, der entsprechend regelmäßig aufgeladen werden muss.

Wer immer wieder eine große Fläche auflockern und belüften muss, für den lohnt sich die Anschaffung bestimmt. Auch für Gärtner, die aus gesundheitlichen Gründen schwere körperliche Belastungen meiden müssen, sind motorisiert Geräte eine echte Erleichterung.

Diese Geräte eignen sich mit ihrer Power für jede Bodenart. Allerdings können bepflanzte Beete damit nicht aufgelockert werden, ohne dass die Bepflanzung beschädigt oder ganz zerstört wird. Zur Auflockerung bereits bepflanzter Flächen muss daher zusätzlich noch eine geeignete „schlichte“ Hacke angeschafft werden.

Fazit:
Manchmal ist ein verdichteter Boden einfach nicht zu vermeiden. Der daraus resultierende Belüftungsmangel sowie die eingeschränkte Wasserdurchlässigkeit können jedoch problematisch werden. Wenn auf dem verdichteten Boden Pflanzen gut gedeihen sollen, muss er zuvor gelockert werden. Das aber ist für jeden machbar, weil uns so viele Geräte die Arbeit erleichtern können.