Um ein lichtes Blattkleid, Wachstumsstörungen, Blattverfärbungen oder gar ein Eingehen von Buchsbaumhecken zu vermeiden, ist ein regelmäßiges Düngen unerlässlich. Doch Vorsicht, denn der falsche Dünger und/oder zu hohe oder zu niedrige Düngerdosen können dem Buchsbaum schaden, anstatt positiv auf ihn zu wirken. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich genau über das Düngen von Buchsbäumen zu informieren.
Nährstoffbedarf
Liegen optimale Bodenverhältnisse vor und es befinden sich keine Starkverzehrer in unmittelbarer Nähe von Buchsbaumgewächsen (Buxaceae), ist der Nährstoffbedarf recht niedrig. Aber bei Buchsbaumhecken kommt es dem Hobbygärtner in der Regel darauf an, dass sie dicht wachsen, um als Sichtschutz zu fungieren oder eine harmonische Optik zu erreichen. Aufgrund des ansonsten langsam wachsenden Buchs, unterstützt Dünger ein kräftigeres Wachstum. Dazu sollte ein Dünger verwendet werden, der exakt den Bedürfnissen von Buchsbaumhecken angepasst ist. Hauptsächlich folgende Bestandteile sind dafür erforderlich und sollten miteinander kombiniert werden:
- Stickstoff für ein verbessertes, kräftigeres Wachstum
- Eisen zum Bilden von Chlorophyll
- Magnesium begünstigt die Chlorophyllbildung
- Phosphor als Energiequelle, aber nur in geringen Mengen, da weitere Eigenschaften für Blüten- und Fruchtbildung bei Buchsbäumen nicht erforderlich sind
- Zink unterstützt das Wachstum zusätzlich
Bester Zeitpunkt zum Düngen
Während ein Buxus im Winter ruht, beginnt er im zeitigen Frühjahr ab April langsam wieder mit der Wachstumsphase. Ab diesem Moment steigt der Nährstoffbedarf rasch an. Frost kann die Bereitstellung benötigter Nährstoffe im Boden zu dieser Jahreszeit noch beschränken beziehungsweise die Verfügbarkeit einschränken. Für den Buchsbaum bedeutet dies, dass er zu Beginn der natürlichen Vegetationsperiode nicht richtig „starten“ kann. Wird im März/April passender Dünger verabreicht, der tief in den Boden bis zu den Wurzelenden gelangt, steht einem kräftigen Wachstumsstart nichts im Wege.
Häufigkeit
Wie oft Buchsbaumhecken gedüngt werden sollten, hängt von dem Düngemittel ab. Hier liegen die Unterschiede in der Kurz- und Langzeitwirkung.
Manche Dünger mit Kurzzeitwirkung werden einmal wöchentlich verabreicht, andere nur einmal im Monat. Langzeitdünger hingegen besitzen in der Regel eine Wirkungsdauer von einigen Monaten, sodass nur im März/April und ein zweites Mal im August/September ein Düngen erforderlich ist.
Letzte Düngung im Jahr
Die letzte Düngung sollte nicht später als Anfang /September vorgenommen werden. Der Buxus würde ansonsten noch neue Triebe bilden, die aufgrund fehlender Frostfestigkeit im Winter erfrieren. Dies kann Buchsbaumhecken gesamtheitlich schaden, weil durch erfrorene Pflanzenteile das Risiko von Infektionen und Schädlingsbefällen deutlich steigt. Viele Hobbygärtner düngen deshalb ihren Buchsbaum bereits Mitte August das letzte Mal in der Gartensaison.
Nährstoffmangel
Unter bestimmten Bedingungen können Buchsbäume Mangelerscheinungen erleiden. Das kommt zum Beispiel vor, wenn sich aus welchen Gründen auch immer, die Bodenverhältnisse ändern oder die Nährstoffaufnahme durch beispielsweise eine Wurzelfäulnis gestört ist. Selbstverständlich ist vorab die Ursache zu klären und zu beheben, sofern es sich nicht einfach um ausgebliebene Düngungen handelt. Auch zu niedrige Düngerdosen provozieren Mangelerscheinungen. Wächst die Buchsbaumhecke nicht richtig, liegt dies oft an einem Stickstoffmangel. Dabei färben sich die Blätter rötlich oder bronzefarben.
Ausnahme
Wer ein schwaches oder junges Buchsbaumgewächs besser durch den Winter bringen möchte, kann noch mit einem speziellen Kaliumdünger düngen. Der beste Zeitpunkt ist hier zwischen Ende August bis spätestens Mitte Oktober gegeben.
Dünger für kraftvollen Wuchs
Um im Frühjahr uneingeschränkt wachsen zu können, ist ein Buchsbaum unbeschädigt durch den Winter zu kommen. Immer niedrigere Wintertemperaturen machen es ihm nicht leicht, auch wenn er recht winterhart ist. Kraft und Ausdauer erhält er mit einem Kaliumdünger, der als Patentkali oder Kalimagnesia angeboten wird. Dieser fördert eine zügige Verholzung der Triebe, sodass keine Erfrierungen vorkommen. Zusätzlich steigert der Kaliumdünger die Frosthärte.
Dünger aus dem Fachhandel
Für die Wachstumsperiode von Buchsbaumhecken bietet der Markt eine breit gefächerte Auswahl an chemischen sowie Bio-Produkten speziell für Grünpflanzen und Buchsbäume an. Diese erstrecken sich von Flüssigdüngern über Düngestäbchen bis hin zu Granulatdüngern. Buchsbaumdünger, der in der Regel auch für andere immergrüne Pflanzen verwendbar ist, enthält viel Stickstoff sowie Kalium. Phosphor ist in geringen Mengen vorhanden. Sie können zwischen Kurz- und Langzeitdünger gewählt werden. Einige bewährte Produkte sind zum Beispiel:
Cuxin Buchsbaumdünger
- Wahlweise als Flüssigdünger oder Granulat erhältlich
- Langzeitdünger
- Düngerhythmus: März/April und August/September
Compo Buchsbaumdünger
- Düngeperlen
- Mineral-Langzeitdünger
- Düngung: einmal im März/April
- Als Flüssigdünger alle vier Wochen verwenden
Mairol Buchsbaumpracht Liquid
- Flüssigdünger zum Gießen
- Enthält alle wichtigen Nährstoffe plus Zink
- Kurzzeitdünger
- Düngung: alle zwei Wochen
Natürliche Düngemittel
Für eine bessere Umweltverträglichkeit können Sie auch auf natürliche Dünger setzten. Teilweise sind die unten genannten Mittel in vielen Gärten und Haushalten bereits als Abfallprodukt vorhanden.
Hornspäne
Hornspäne sind als Kunstdünger im Pflanzenfachhandel erhältlich, können aber auch selbst aus Hornresten von Hufen hergestellt werden, wenn diese beispielsweise auf einem Bauernhof oder Reitstall beim Schneiden entstehen. Kleingeschnitten werden diese zu Hornspäne. Wird Horn fein gemahlen, ist Hornmehl das Resultat, das sich gleichermaßen gut zum Düngen von Buchsbaumhecken eignet. Hornspäne sowie Hornmehl sorgen für eine Langzeitdüngung und sollten im zeitigen Frühjahr sowie Juli/August als Dünger Verwendung finden.
Zugute kommen dem Buchsbaum je nach Produkt, folgende Bestandteile:
- Zwölf bis 15 Prozent Stickstoff
- Kalium bis zu einem Prozent
- Phosphor unter einem Prozent
Kompost
Eine Langzeitdüngung mit Kompost ist zu erreichen, wenn verrotteter, getrockneter Kompost zu Beginn der Wachstumsphase in die Erde eingearbeitet wird. Der beste Zeitpunkt für die zweite Düngung ist vor dem Herbstbeginn.
Um Mangelerscheinungen zu beheben, eignet sich frischer, feuchter Kompost. Dieser setzt seine Inhaltsstoffe direkt frei, sodass diese verfügbar und sofort von einem Buchsbaum aufgenommen werden können. Das Düngen sollte alle drei bis vier Wochen erfolgen. Bei Neu- und Umpflanzungen empfiehlt sich, stets frischen Kompost einzuarbeiten. Eine Düngerpause ist im Anschluss von sechs Wochen einzuhalten.
Gedüngt wird, indem ein wenig Erde von der Oberfläche rund um den Buchsbaum abgetragen, mit dem Kompost vermengt und die angereicherte Erde wieder zurückgefüllt wird. Wichtig dabei ist, den Kompost gleichmäßig mit der Erde zu vermengen. Je tiefer der Kompost in das Erdreich gelangt, desto besser kann dieser als Dünger wirken.
Inhaltsstoffe von Kompost
- mehr Kalium als Stickstoff
- gleich viel Phosphor wie Magnesium
Blaukorn
Blaukorn ist ein bedingt geeigneter Dünger. Als Zugabe zum Kompost wärmsten von Hobbygärtnern empfohlen, aber aufgrund seines relativ hohen Phosphor-Gehaltes ist es fast als Verschwendung anzusehen, diesen zum Düngen von Buchsbaumhecken zu benutzen.
Dennoch ist Blaukorn reich an den Nährstoffen, wie sie ein Buchsbaum sie benötigt. Stickstoff, Kalium und Magnesium sind umfangreich enthalten. Allerdings unterscheidet sich der Gehalt der Nährstoffe teilweise immens. Das Markenprodukt „Nitrophoska“ weist zum Beispiel folgende Werte auf, die mit Ausnahme des Phosphorgehalts, optimal dem Anspruch von einem Buxus gerecht werden:
- 20 Prozent Kalium
- 15 Prozent Nitrat beziehungsweise Stickstoff
- Acht Prozent Schwefel
- Fünf Prozent Phosphat
- Zwei Prozent Magnesium
Kaffeesatz
Kaffeesatz ist eine gute Alternative zu herkömmlichen Düngemitteln. Das Hausmittel ist altbewährt und wird von zahlreichen Hobbygärtnern als Dünger für Buchsbäume gelobt. Aber eine gesamte Buchsbaumhecke mit ausreichend Kaffeesatz zu versorgen, wird schwierig, wenn die Kaffeemaschine nicht den ganzen Tag läuft.
Für kürzere Buchshecken kann Kaffeesatz als Kurzzeitdünger dennoch sehr hilfreich sein. Er beinhaltet vor allem Stickstoff und Kalium, die das kräftige Wachstum unterstützen und für satt-grüne Blätter sorgen.
Vorbereitet und angewendet wird Kaffeesatz wie folgend beschrieben:
- Kaffeesatz flach ausbreiten und trocknen lassen
- getrockneten Kaffeesatz gleichmäßig auf der Erdoberfläche um den Buchsbaum verteilen
- mit einer groben Harke Kaffeesatz in die Erde einarbeiten
- Düngerhythmus: einmal in der Woche
Für ein kräftiges Wachstum, dichtes Blattwerk und gesundes Gedeihen sind Buxbaumhecken unbedingt zu düngen. Zur Auswahl stehen zahlreiche Düngemittel, wovon sich die hier erwähnten als effektiv wirkend bewährt haben. Grundsätzlich gilt bei allen Düngern, dass weniger meist mehr ist, damit eine pflanzenschädliche Überdüngung vermieden wird.