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Erdbeeren natürlich düngen: 5 biologische Dünger | Kaffeesatz & Co

Erdbeersorten

Die Saison der Erdbeeren aus dem eigenen Garten ist immer viel zu kurz. Deswegen wünschen wir uns die Stauden rot leuchtend, durch und durch von Früchten durchsetzt. Damit der Ernteertrag in dieser Zeit nie abreißt, sollte rechtzeitig für genügend Bausteine gesorgt werden. Künstlicher Dünger muss nicht sein, denn einige Hausmittel liefern optimale Nährstoffe für die aromatische Früchteproduktion. Welche sind es?

Erdbeeren mineralisch oder organisch düngen?

Erdbeerpflanzen sind in ihrer ursprünglichen Form reine Waldbewohner. Dort wurzeln sie in einem humusreichen Boden, der jedoch arm an Mineralien ist. Eine karge Mineralstoffversorgung ist auch der gezüchteten Gartenerdbeere immer noch lieb, obwohl sie weitaus mehr und größere Früchte bilden muss. Für die Größe der Beeren ist eh eine ausreichende Wasserversorgung Ausschlag gebend.

Ganz ohne eine externe Nährstoffzufuhr gedeiht die Gartenerdbeere nicht so ertragreich, wie es gewünscht und erwartet wird. Der Dünger muss aber wohl überlegt gewählt und vor allem richtig dosiert werden. Die Erdbeere ist ein bescheidener Verbraucher, der mit einer Überversorgung nicht gut klarkommt.

Erdbeeren düngen

Wegen der mineralarmen Herkunft macht die Erdbeere vor allem kein Überangebot an Nährsalzen. Deswegen sind rein mineralische sowie gemischte Dünger gänzlich von ihr fernzuhalten. Die benötigten Nährstoffe bekommt sie am besten von einem organischen Beerendünger.

Viele Hausmittel, die gelegentlich und kostenlos im Haushalt anfallen, eignen sich wunderbar für eine biologische Düngung der Erdbeere. Dabei ist jedoch zu achten, dass diese nicht zu salzhaltig sind.

Rindenhumus und Laubhumus

Kompost ist „das biologische Düngemittel“ schlecht hin. Der Gärtner stellt ihn zumeist selbst aus Pflanzenresten und Küchenabfällen her und verteilt ihn nach der Reife großzügig an seine Pflanzen. Die meisten der im Garten gedeihenden Gewächse profitieren auch spürbar von dieser nährstoffreichen Fütterung, nicht jedoch Erdbeerpflanzen. Ihnen ist herkömmlicher Gartenkompost viel zu salzig.

Anders sieht es aus mit reinem Rinden- oder Laubkompost. Diese bieten zwar keine hohe Nährstoffkonzentration, verbessern allerdings die Bodenstruktur so, dass Erdbeerpflanzen sich darin wohlfühlen. Diese beiden Kompostarten werden gut in das Erdreich eingearbeitet und lockern ihn gut auf. Das sind beste Voraussetzungen für die Entwicklung der Wurzeln und dadurch auch der Versorgung der Erdbeeren.

Pferdemist

Erdbeeren düngen

Wer einen Pferdestall unweit aufsuchen kann, auf ihn wartet dort ein weiteres Hausmittel, das sich für eine biologische Düngung eignet: Pferdemist. Er ist ein guter Ersatz für käuflichen Beerendünger, muss aber bei der Ausbringung anders behandelt werden. Frischer Mist darf nicht direkt mit den Pflanzen in Berührung kommen, da er sie verbrennen kann. Hier ist der richtige Zeitpunkt entscheidend für die Gesundheit der Pflanzen.

  • idealer Dünger vor dem Einpflanzen der Erdbeerpflanzen
  • etwa zwei Monate vorher auf das vorgesehene Beet ausbringen
  • in den Boden einarbeiten
  • 5 l Pferdemist pro Quadratmeter

Holzasche

Asche ist ein Naturprodukt, das nach dem Verbrennen von Holz und anderen organischen Stoffe als Rest übrig bleibt. Sie ist reich an Kalium und Spurenelementen, die für eine erfreuliche Erdbeerernte sorgen können. Gegen das biologische Düngen mit Asche spricht nichts, solange sie rein ist. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Sie in Ihrem Garten trockene Äste verbrennen.

Asche, die beim Grillen anfällt, kann mit Schwermetallen belastet sein. Das gilt auch für Brennrückstände von Kaminholz, dessen Herkunft Sie nicht kennen. Wenn schadstoffbelastete Asche auf das Erdbeerbeet gestreut wird, werden auch diese unerwünschten Inhaltsstoffe von den Pflanzen aufgenommen. Schließlich gelangen sie über die leckeren Früchte in unseren Körper.

Asche als Hausmittel für die Erdbeerdüngung kommt folglich nur infrage, wenn sie von unbelastetem Holz aus nachhaltigem Anbau stammt. Auch dann sollte die Dosierung von 30 Gramm pro Quadratmeter nicht überschritten werden.

Brennnesseljauche

Erdbeeren düngen Brennnesseljauche

Brennnesseljauche ist ein fast universell einsetzbares Hausmittel, das auch den Erdbeerpflanzen als Nährstofflieferant dienen kann. Damit die intensive Jauche den Geschmack der Früchte nicht spürbar beeinflusst, sollte sie nur in Maßen zur Anwendung kommen. Da hierzulande überall Brennnesseln wild wachsen, ist eine Brennnesseljauche Jahr für Jahr kostenlos zu haben. Nur etwa Geduld müssen Sie noch investieren, bis die Jauche einsatzfertig gereift ist. So stellen Sie diese Jauche selbst her:

  1. Machen Sie sich auf die Suche nach Brennnesselpflanzen, die fern von Autoabgasen wachsen. Nehmen Sie einen großen Beutel, eine Gartenschere und unbedingt noch Schutzhandschuhe mit.
  2. Sammeln Sie etwa 1 kg frische Brennnesseltriebe, jeweils ohne Blüten und Samenstände.
  3. Zerkleinern Sie daheim die Brennnesseln mit der Schere in kleinere Stücke und geben Sie diese anschließend in einen großen Eimer.
  4. Füllen Sie das Gefäß mit 10 l Wasser auf und decken Sie es mit einem feinmaschigen Netz oder Gitter ab. Diese halten Geziefer und Kleintiere fern.
  5. Stellen Sie die Mischung an einen Platz, an dem sie reichlich Sonne und Wärme abbekommt. Achten Sie jedoch, dass sie etwas Abseits steht, da die Gärung unangenehme Gerüche freisetzt.
  6. Rühren Sie die Brennnesseljauche täglich um. Wenn keine Bläschen mehr aufsteigen, ist die Jauche fertig gereift. Dieser Prozess kann je nach Witterung schon nach wenigen Tagen abgeschlossen sein oder zwei bis drei Wochen andauern.
  7. Verdünnen Sie das Hausmittel mit Wasser, bevor Sie damit Ihre Pflanzen düngen. Für ganz junge Pflanzen kommen auf 500 ml Jauche 20 Liter Wasser. Ältere Erdbeerpflanzen können mit der doppelten Konzentration gegossen werden.

Tipp: Sie müssen die Jauche nicht sofort nach der Gärung als Dünger verwenden. Brennnesseljauche lässt sich eine ganze Saison lagern und nach Bedarf portionsweise aufbrauchen.

Kaffeesatz

Erdbeeren düngen Kaffeesatz

Kaffeepulver, das seine Aromastoffe bereits in einer Tasse Kaffee gelassen hat, ist immer noch viel zu wertvoll, um in den Mülleimer zu landen. Kaffeesatz ist ideal für eine biologische Düngung der Erdbeerpflanzen, denn er enthält reichlich:

  • Kalium
  • Phosphor
  • und Stickstoff

Der säurehaltige Kaffeesatz senkt zudem den pH-Wert des Bodens und lockt Regenwürmer an, die für Bodenauflockerung arbeiten. Beides, leicht sauren und aufgelockerten Boden, lieben Erdbeerpflanzen. Lediglich die haushaltsübliche Menge könnte sich als zu gering erweisen, um die Ansprüche aller Erdbeerpflanzen voll abzudecken. In diesem Fall können Sie den Kaffeesatz 1:1 mit Hornmehl mischen oder aus einem nah gelegenen Café mehr Kaffeesatz besorgen. Pro Pflanze benötigen Sie folgende Mengen an getrocknetem Kaffeesatz:

  • ca. 35 Gramm beim Einpflanzen
  • ca. 40 Gramm nach der Ernte
  • ca. 15 Gramm im Frühjahr

Tipp: Arbeiten Sie den Kaffeesatz in den Boden ein und wässern Sie diesen danach ausgiebig.

Einmaltragende Erdbeeren düngen

Erdbeeren düngen

Einmaltragende Erdbeersorten legen ihre Blütenknospen bereits im Herbst des Vorjahres an, wofür sie reichlich Nährstoffe aus der Erde ziehen. Eine Düngung im aktuellen Jahr hat folglich keine Auswirkungen auf die Menge der unmittelbar anstehenden Ernte.

  • der optimale Zeitpunkt liegt nach der Ernte
  • Dünger spätestens im Frühherbst ausbringen
  • kommt der Ernte des Folgejahres zugute

Zeitpunkt für immer tragende Erdbeeren

Sogenannte remontierende Erdbeersorten blühen laufend von Frühjahr bis in den Herbst hinein. In diesem Zeitraum sollten für sie ausreichend Nährstoffe vorhanden sein.

  • alle zwei Wochen mit Dünger versorgen
  • schwach dosieren und so schädliche Überdosierung vermeiden
  • Düngemittel im feuchten Boden einarbeiten

Topferdbeeren düngen

Auch Erdbeerpflanzen, die ein einem Topf gedeihen, benötigen alle zwei Wochen einen Nährstoffnachschub. Dieser wird ihnen am einfachsten in Gießwasser aufgelöst verabreicht. Übrigens ist die herkömmliche Blumenerde ungeeignet für diese Früchte tragenden Pflanzen, da sie zu viel Mineralsalze enthält. Setzen Sie ihre Wurzeln besser in Kräutererde, die mit etwas Laubhumus angereichert ist.

Ein guter Start ins Beerenleben
Nicht nur während der Vegetationsphase benötigen Erdbeerpflanzen eine ausgewogene und regelmäßige Nährstoffversorgung. Auch ihr Start in der Gartenerde sollte mit gezielter Nährstoffanreicherung gut vorbereitet werden.

Dafür wird meist Wochen vor der Pflanzung geeigneter Kompost oder Pferdemist in das Beet eingearbeitet. Genauso wichtig wie diese Nährstoffgabe ist jedoch eine tiefgründige Auflockerung des Bodens. Bis zu 60 cm tief begeben sich die Wurzeln der Erdbeere auf der Suche nach brauchbaren Nährstoffen.

Fazit
Erdbeerpflanzen können prächtig wuchern und trotzdem nur wenige Früchte liefern. Damit auch Erntemenge und Früchtequalität stimmen, muss das Düngen genau an ihre Bedürfnisse angepasst werden. Die ideale Düngergabe ist arm an Mineralsalzen und bescheiden dosiert. Hausmittel wie Kaffeesatz, Laubkompost & Co. sind für diese Beerenpflanze bestens geeignet und kostenlos dazu.