Harlekinweiden haben augenscheinlich einen Sinn für Ästhetik, denn sie kleiden ihre Blätter in unterschiedliche, miteinander harmonierende Farben. Braune Töne sind auf der selbst gemischten Farbpalette nicht mit von der Partie. Wenn sich dennoch braune Blätter an ihr zeigen, ist etwas faul. Nicht nur das schöne Aussehen ist dahin, auch ihr Leben ist ernsthaft bedroht. Welche Behandlung bringt die erhoffte Rettung?
Pflegefehler als Ursache für braune Blätter
Braune Blätter kommen nicht aus heiterem Himmel, dahinter verbirgt sich eine ernst zu nehmende Ursache. Die Blätter selbst sind nur ein Symptom, welches auf eine Erkrankung oder auf unstimmige Lebensbedingungen hinweist. Welche Ursache im aktuellen Fall am Zug ist, lässt sich rein oberflächlich betrachtet nicht immer sofort wahrnehmen. Gerade Pflegefehler müssen als solche erst noch erkannt werden. Meist hat der Besitzer mit bestem Wissen und Gewissen gehandelt und muss sich jetzt eines Besseren belehren lassen.
Die Japanische Zierweide, wie diese Weidenart häufig auch genannt wird, reagiert empfindlich auf jedes Ungleichgewicht in der Pflege und teilt uns das bevorzugt mit braunen Blättern mit. Wenn die Ursachen nicht behoben werden, bleibt es nicht bei diesem Symptom. Die ganze Weide kann unwiederbringlich absterben. Folgende Lebensbedingungen können der Harlekinweide zu schaffen machen:
- zu viel Sonne
- zu viel Dünger
- zu viel Wasser
- zu wenig Wasser
Zu viel Sonne
In der warmen Jahreszeit kann die Leben spendende Sonne zu einem Problem werden, wenn sie länger und kräftiger scheint, als die Weide es verträgt. Dann kommt es schnell zu Verbrennungen an den Blättern. Da die Sonnenintensität an sich nicht verändert werden kann, benötigt die Halekinweide einen Platz, wo sie vor ihr ausreichend geschützt ist. Vorbeugen ist der beste Schutz, deswegen sollte schon beim Auspflanzen auf einen geeigneten Standort geachtet werden. Hinsichtlich der Sonneneinstrahlung gilt folgende Dosierung:
- die Weide mag es vollsonnig
- ist jedoch sehr hitzeempfindlich
- deswegen pralle Mittagssonne meiden
- lediglich wenige Stunden pro Tag sind akzeptabel
- stark erhitzende Balkone sind für sie nicht geeignet
Wenn Ihr Exemplar übermäßig lange von der Sonne beschienen wird, könnte das der Grund für braune Blätter sein. Erwägen Sie einen Umzug des Kübels bzw. eine Umpflanzung an einer anderen Stelle im Garten.
Zu viel Dünger
Die Harlekinweide freut sich über eine gute Nährstoffgrundlage. Diese ist aber nur dann gut, wenn sie exakt auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. Eine diesbezüglich zu gute Behandlung verursacht schnell braune Triebspitzen und braune Blätter. Beim Düngen ist zwischen einem Kübelexemplar und einer in der Gartenerde wachsende Zierweide zu unterscheiden.
- Weiden im Freien strecken ihre Wurzel weit aus
- kommen so stets an ausreichend Nährstoffe heran
- benötigen überhaupt keinen zusätzlichen Dünger
- beim Düngen benachbarter Pflanzen achtsam sein
- unabsichtliche Mitversorgung vermeiden
Eine Kübelpflanze hat keinen so großzügigen Zugang zu den Nährstoffen und muss gedüngt werden. Allerdings reicht ihr eine monatliche Düngung während der warmen Jahreszeit vollkommen aus.
Sollten Sie jetzt feststellen, dass Sie Ihre Weide zu sehr verwöhnt und ihr so ungewollt braune Blätter beschert haben, muss spätestens jetzt ein Düngerstopp sein. Es lohnt sich auch einen Austausch der Topferde und bei Freilandpflanzen zumindest der obersten Erdschicht.
Zu wenig oder zu viel Wasser
Das richtige Maß für die Wasserversorgung zu finden, ist gar nicht so einfach und erfordert achtsamen Einsatz der Gießkanne. Die Weide darf nicht austrocknen aber auch nicht lange nasse Füße haben. Junge Pflanzen müssen regelmäßig versorgt werden, während ältere Exemplare nur in der warmen Jahreszeit zusätzliches Wasser benötigen.
Falls die braunen Blätter an bisher falschem Gießverhalten liegen, sollte es sofort und anhaltend geändert werden.
- nasse Erde soll erst abtrocknen
- Kübel muss über Abflusslöcher verfügen
- Erde mit Sandbeimischung durchlässiger machen
- zukünftig das Austrocknen der Erde vermeiden
- stets bedarfsorientiert bzw. witterungsbedingt gießen
Verantwortliche Krankheiten und Schädlinge
Auch nach bester Behandlung durch ihren Besitzer ist Harlekinweide vor braunen Blättern nicht hundertprozentig geschützt. Da sind noch diverse Krankheiten und Schädlinge, die diesem Strauch gelegentlich einen ungebetenen Besuch abstatten und einfach nicht von allein wieder verschwinden wollen. Ganz vorne weg sind drei Pilzkrankheiten und eine Raupe zu nennen:
- Rost
- Weiden-Anthraknose
- Weidenschorf
- Weidenbohrer
Auch hier gilt es, die Harlekinweide gründlich in Augenschein zu nehmen, Spuren und Hinweise zu entdecken und diese anschließend auch richtig zu deuten. Nur so kann ihr die passende Behandlung helfen.
Pilzkrankheiten
Die Weiden-Anthraknose, Weidenschorf und Rost sind Krankheiten, die ebenfalls zur Braunfärbung der Blätter führen. Folgende Merkmale sind ebenfalls typisch für einen Pilzbefall:
- Krankheiten treten bevorzugt bei feuchter Witterung auf
- meist im Mai und Juni
- Triebspitzen sind schwarz
- es zeigen sich Rindenflecken
- Zweige verdorren
Alle betroffenen Pflanzenteile müssen mit einer scharfen und sauberen Schere geschnitten und im Restmüll entsorgt werden. Auch herabgefallene Blätter müssen aufgesammelt und entsorgt werden. Damit der Pilz im Folgejahr fernbleibt, sollten Sie kurz nach dem Austrieb vorbeugen und ein Fungizid spritzen.
Mit einem idealen Standort und optimaler Pflege können Sie die Vitalität und Widerstandskraft der Harlekinweide stärken und so diese Krankheiten vorbeugen. Pilze haben vor allem bei geschwächten Pflanzen ein leichtes Spiel.
Weidenbohrer
Weidenblattkäfer sind Schädlinge, die die Blätter einer Japanischen Zierweide zum Fressen gern haben. Diese werden jedoch nicht braun, sondern verschwinden ganz vom Strauch. Ein weiterer Schädling, der Weidenbohrer in seiner Raupenform, durchbohrt den Stamm und die Äste und bringt von innen her den Strauch langsam um. Die unterversorgten Blätter verfärben sich und sterben ab.
Wenn am Stamm kleine Löcher erkennbar sind, könnte der Weidenbohrer dafür verantwortlich sein. Für ein befallenes Gehölz gibt es selten Hilfe, da die Schädlinge im Inneren schwer bekämpft werden können. Die größten Chancen bestehen im Frühstadium. Braune Blätter sind eher ein Indiz, dass der Weidenbohrer bereits lange sein Unwesen treibt. Die Weide sollte dann restlos entsorgt werden.
Geschädigtes entfernen
Neben der Ursachenforschung und deren Beseitigung muss auch die Pflanze von den abgestorbenen Teilen befreit werden. Alle vertrockneten Zweige werden abgeschnitten und die Blätter eingesammelt. Dabei sollte immer eine desinfizierte Schere verwendet werden.
Fazit
Eine Harlekinweide mit braunen Blättern braucht dringend Hilfe, sonst hat sie keine erfreuliche Zukunft. Meist ist etwas an ihren Lebensbedingungen nicht ganz optimal, gelegentlich nagt auch eine Krankheit an ihr. Wenn die Ursache für die Braunfärbung rechtzeitig gefunden wird, stehen die Chancen für ihre Rettung gar nicht mal so schlecht.