Ein unerwünschter Busch ist schnell aus der Erde geholt, schließlich ist er kein Baum. Wer so denkt und planlos mit dem Ausbuddeln loslegt, wird sich schon bald sehr wundern. Oft sind mehr Wurzeln da, als der sichtbare Busch vermuten ließ. Und sie reichen tiefer als der eigene Spaten. Doch Aufgeben ist für einen Gärtner keine Option, was ist die Alternative?
Drei mögliche Methoden
Sträucher lassen sich mit drei verschiedenen Methoden entfernen:
- durch Ausgraben
- durch Herausziehen
- mit Chemikalien
Da Chemikalien auf das giftige Glyphosat basieren, wird das Entfernen mit dieser Methode weder empfohlen noch hier weiter beschrieben. Auch wenn dieses umstrittene Mittel in der kommerziellen Landwirtschaft weiterhin zulässig ist, hat es in einem privaten Garten nichts verloren.
Optimale Zeit für das Ausgraben
Manchmal muss ein Busch sofort weichen und duldet keinen Aufschub. Doch wann immer diese Aktion zeitlichen Spielraum bietet, sollten folgende Punkte Berücksichtigung finden:
- beim Entfernen auf nistende Vögel achten
- Herbst und Winter sind optimale Zeit
- nicht nach Regenfällen graben
- feuchte Erde erschwert das Ausgraben
- sie bleibt am Werkzeug hängen
Planen Sie ausreichend Zeitpuffer ein, damit das Ausgraben der Sträucher nicht ungeplant abgebrochen werden muss.
Hilfreiches Werkzeug
Bloße Muskelkraft reicht niemals aus, um ausgewachsene Sträucher samt Wurzelballen aus der Gartenerde zu entfernen. Mindestens ein Spaten ist dafür notwendig, doch auch andere Gartenwerkzeuge können wertvolle Dienste leisten. Je nachdem, wie tief, wie zugänglich, wie stark und wie zahlreich die Wurzeln sind, werden beim Entfernen nicht unbedingt alle Werkzeuge benötigt. Es ist jedoch empfehlenswert, sie für den Fall der Fälle griffbereit zu haben, denn niemand weiß, welche Herausforderung unter der Erde wirklich wartet. Legen Sie sich folgendes Werkzeug bereit:
- einen Spaten
- eine scharfe Gartenschere
- ggf. eine große Astschere
- eine Spitzhacke
- eine Handsäge
- ggf. eine elektrische Säge
Die richtige Bekleidung
Das Entfernen des Wurzelwerks ist eine schmutzige Angelegenheit, bei der das schönste Outfit ruiniert werden kann. Zusätzlich besteht bei dieser Tätigkeit auch Verletzungsgefahr durch spitze Zweige u. Ä. Damit Ihre Arme und Beine vor Kratzern geschützt sind, sollten Sie langärmlige Oberbekleidung und lange Hosen tragen.
Schutzhandschuhe sind bei dieser Art von Gartenarbeit ein selbstverständlicher Begleiter der Hände, Gummistiefel schützen die Füße. Wer noch eine Schutzbrille zur Hand hat, ist optimal für das Entfernen der unerwünschten Sträucher ausgerüstet. Beim „ungestümen“ Graben kann schon mal ein Wurzelteil durch die Luft fliegen.
Der erste Schritt: Äste wegschneiden
Äste sind nicht nur leicht für die Gartenschere erreichbar, sie stehen bei Ausgrabungsarbeiten auch im Weg. Deswegen müssen Sie sie auch zuerst entfernen. Dünne Zweige können leicht mit einer scharfen Gartenschere entfernt werden. Für größere ist eine Astschere mit Hebelwirkung geeignete, während dickere Äste eine Säge erfordern.
Nachdem Sie alle Zweige abgeschnitten haben, sollten Sie diese an einen anderen Platz bringen, damit sie beim Ausgraben der Wurzelteile nicht stören.
Äste von gesunden Sträuchern können geschreddert und in kleineren Mengen auf den Komposthaufen gegeben werden. Ein Teil des zerkleinerten Materials kann auch unter anderen Sträuchern und Bäumen ausgestreut werden, wo es mit der Zeit verrottet.
Kranke Äste gehören nicht auf den Gartenkompost, sondern bei der örtlichen Grünsammelstelle. Bei der professionellen Kompostierung herrschen höhere Temperaturgrade, die die Krankheitserreger abtöten.
Wurzelwerk ausgraben
Bevor die Wurzelballen der Sträucher mühelos aus der Tiefe gezogen werden können, müssen sie erst ganz oder teilweise freigelegt bzw. die Erde gelockert werden.
- dafür eignet sich ein Spaten gut
- bei eng beieinanderliegenden Wurzeln ist eine Spitzhacke hilfreich
- rund um den Wurzelballen der Sträucher ein Graben ausgeheben
- Wurzelteile so Stück für Stück freilegen
- nach Möglichkeit dicke Brocken mit Spaten durchtrennen
- den verbliebenen Stamm in alle Richtungen drücken
- das übt zusätzlichen Druck aus
Es wird so lange gegraben und gedrückt, bis der Wurzelballen schließlich leicht aus der Erde gezogen werden kann. Es macht nichts, wenn paar dünne Wurzelchen in der Erde verbleiben. Sie werden nicht neu austreiben, sondern mit der Zeit ganz verrotten. Sie können aber auch gleich ausgegraben werden, falls eine neu geplante Pflanzung das erfordert.
Auf Leitungen achten
Sehr große Büsche entwickeln entsprechend große Wurzeln, die weit in die Tiefe reichen können. Wenn diese in der Nähe eines Gebäudes liegen, besteht die Gefahr, dass beim Ausgraben unterirdische Leitungen beschädigt werden. Ob solche Leitungen in der Nähe liegen, werden es die zuständigen Versorgunswerke wissen und sind sicher zu einer Auskunft bereit.
Kompletten Wurzelballen herausziehen
Nachdem ein Großteil der oberirdischen Teile, bis auf einen Stumpf entfernt wurde, kann im Anschluss der restliche Wurzelballen durch große Kraftleistung aus der Erde gezogen werden. Es ist hilfreich, wenn die Erde drum herum etwas aufgelockert wird.
- eine starke Kette gut am Stumpf befestigen
- vielleicht auch um eine große, freigelegte Wurzel
- an einem Zugfahrzeug befestigen
Sollte sich der Wurzelballen noch nicht leicht herausziehen lassen, muss mit dem Spaten die Erde weiter gelockert und die Wurzeln mehr freigelegt werden.
Alternative: Wurzeln stehen lassen
Wenn die oberirdischen Teile der Sträucher entfernt werden, dürfen die Stümpfe im Boden bleiben. Es dauert zwar einige Zeit, aber irgendwann werden auch sie vollständig zersetzt werden. Wenn die Entfernung der Wurzeln keine Notwendigkeit ist, ist das eine bequeme Lösung. Die oberirdischen Teile sollten so nah am Boden abgeschnitten werden, wie nur irgend möglich. Wenn im Folgejahr neue Triebe wachsen, werden sie einfach mit der Gartenschere entfernt.
Fazit
Die unterirdischen Teile eines Strauchs sind stark mit dem Boden verhaftet und meist kräftiger entwickelt, als von außen vermutet. Wenn Sträucher weg müssen, stellt die Entfernung ihrer Wurzeln eine enorme Herausforderung dar. Doch mit etwas Zeit, viel Muskelkraft und ein paar hilfreichen Gerätschaften lässt sich auch diese Aufgabe meistern.