Millionenfach wird jedes Jahr Basilikum im Topf gekauft. Als Topfpflanzen sind sie zusätzlich ein dekorativer Blickfang für jede Küche. Schade ist, dass in den meisten Fällen das Basilikum schnell eingeht. Zeigen sich erste braune Blätter, ist davon auszugehen, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen bereits in vollem Gange sind. Hier gilt die Ursache zu finden und zu beheben.
Pflege
Gleich, ob der Kräutertopf günstig im Discountermarkt oder teurer und qualitativ hochwertiger beim Gärtner gekauft wurde, in jedem Fall ist die richtige Pflege das A und O für eine lange Lebenserwartung. Bilden sich braune Blätter, so liegt dies häufig an der falschen Pflege. Die Ursache kann aus folgenden Bereichen stammen.
Standort
Basilikum reagiert auf Kälte. Kalte Zugluft und Umgebungstemperaturen von zwölf Grad Celsius oder darunter, verträgt sie nicht. Braun-gefärbte Blätter können ein Hinweis auf einen zu kalten Standort sein.
Auch die Lichtverhältnisse können Schuld an braunen Blättern sein. Manch ein Kräuterliebhaber meint es mit Wärme und Sonnenlicht zu gut. Verbrennungen sind nicht selten Ursache dafür, dass die Blätter braun werden.
Wer sich an folgende Vorgaben hält und bei braunen Blättern einen entsprechend optimaleren Standort wählt, wird schnell Herr der Situation und rettet das Basilikum vor dem Absterben:
- auf Terrassen und Balkonen liegt die Minimaltemperatur über zwölf Grad Celsius
- optimale Wachstumsbedingungen sind bei Temperaturen über 20 Grad Celsius bis circa 30 Grad Celsius gegeben
- Wintertemperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius an einem sonnigen Standort
- direkte heiße Mittagssonne im Sommer vermeiden
- Lichtverhältnisse: sonnig am besten an einem Südfenster
Substrat
Basilikum ist eine starkzehrende Pflanze, die viele Nährstoffe verlangt. Minderwertiges Substrat erfüllt die Ansprüche meist nicht. In den Kräutertopf gehört ausschließlich hochwertiges Substrat, das folgende Eigenschaften aufweist:
- Lockere Beschaffenheit
- Nährstoffreich
- Hohe Wasserdurchlässigkeit
- Gut erwärmbar
- pH zwischen 6.5 und 7.2
- Darf leicht sandhaltig für eine verbesserte Wasserspeicherung enthalten
Feuchtigkeit
Basilikum mag eine kontinuierliche Bodenfeuchte. Zu feucht darf der Boden aber nicht sein, da dies die Gefahr der Grauschimmelbildung und Stängelfäulnis erhöht. Braune Blätter sind oft ein erstes Indiz für eine Überwässerung und eine der Krankheiten.
Trockenheit verträgt das Ocimum basilicum ebenso wenig. Die Erdoberfläche darf durchaus leicht antrocknen, aber nie vollständig austrocknen, weil dann auch die Blätter schnell braun werden und austrocknen. Vorsicht auch bei den Blättern. Werden sie beim Gießen benässt, bilden sich meist unschöne braune Flecken.
Topf
Basilikum braucht ausreichend Platz beziehungsweise Abstand zu den einzelnen Büscheln/Stielen. Oftmals sind die Kräutertöpfe für den Verkauf viel zu dicht bepflanzt oder für die Topfgröße viel zu viele Stängel gepflanzt. Entsprechend schneller werden die Nährstoffe verbraucht und braune Blätter bilden sich als Zeichen einer Unterversorgung/Mangelerscheinung.
Für fünf bis sechs Stängel sollte ein Topf mindestens einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimeter besitzen.
Krankheiten
Wurzel- und Stängelfäule (Fusarium oxysorum)
Wird das Basilikum zu feucht gehalten und/oder es hat sich Staunässe gebildet, ist die Folge oftmals die Wurzel- und Stängelfäule. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Welkepilz. Der Wassertransport in die Blätter wird durch diesen gestört, sodass die Pflanze verwelkt, was über braune Blätter erfolgt. Eine Bekämpfung gibt es hier nicht. Das Basilikum ist nebst Erde im Hausmüll zu entsorgen.
Schädlinge
Blattläuse (Aphidoidea)
Blattläuse machen vor einem Ocimum basilicum keinen Halt. Die winzig kleinen Parasiten mit grünem, schwarzem, bräunlichem oder gelbem Korpus setzen sich meist in Kolonien an die Stiele. Sie saugen den Blättern den Saft aus. In der Folge werden diese braun. Eindeutige Anzeichen sind zuvor bereits schon an dem klebrigen Film auf Blättern zu erkennen. Bei leichtem Befall reicht eine kräftige Dusche schon zur Entfernung der Schädlinge aus.
Ampfer-Rindeneule (Acronicta rumicis)
Die Raupen der Ampfer-Rindeneule setzen sich gern auf Basilikum. Dort ernähren sie sich vom Pflanzensaft. Die Blätter trocknen ab und werden braun. Zu erkennen sind die circa zwei bis drei Zentimeter langen Schädlinge an dem braunen Körper mit weißen Punkten. Sie sind einfach abzusammeln oder können abgeschüttelt werden.
Gemeine Wiesenwanzen (Lygus pratensis)
Diese Schädlinge weisen eine Größe zwischen 5.8 und 7.3 Millimeter auf. Ihr Körper ist leicht abgeflacht und oval geformt. Je nach Geschlecht besitzen sie eine hell-rotbraun bis dunkelrote oder grüne, bräunliche Farbe. Am Hinterteil zeigen sich zusammengeklappte Flügelchen. Als Nahrungsquelle dienen die saftigen Blätter von Kräuterpflanzen. Wie bei den anderen Schädlingen, reagiert das Basilikum mit braunen Blättern, die abtrocknen und abfallen. Zuvor fallen weiße Saugstellen und Blattkräuselungen auf. Werden die Schäden entdeckt, sind die Wanzen oft schon abgewandert. Ist das nicht der Fall, können Schlupfwespen als natürliche Fressfeinde eingesetzt werden.
Braunen Blättern vorbeugen
Basilikum ist vor allem in Supermärkten immer wieder zu Schnäppchenpreisen zu finden. In der Regel präsentiert sich das Ocimum basilicum in einem satten Grün, gerade gewachsen und sieht gesund aus. Leider handelt es sich insbesondere bei günstigen Angeboten oft um eine Ware, die als Massenprodukt hergestellt und herangezüchtet wird. Selbst das am frischesten aussehende Küchenkraut kann mit ein wenig Pech bereits direkt nach dem Kauf erste braune Blätter bilden. Die Gründe sind vielfältig.
Beeinflussung des natürlichen Wachstums
Da die Nachfrage an dem Küchenkraut sehr hoch ist, setzten Produkteure/Züchter auf Massenproduktion. Vorrangig geht es darum, die Pflanzen so schnell wie möglich auf den Markt bringen zu können. Deshalb wird vielfach ein deutlich schnelleres Wachstum herbeigeführt. Dies geschieht in der Regel durch den gezielten Einsatz von Kunstlicht. Zusätzlich wird die Bodentemperatur so optimiert, wie sie für kräftige Wachstumsschübe erforderlich sind. Haben sie die ideale Größe und ein sattes Grün erreicht, gehen sie in den Verkauf raus. Zeit, um sich zu stärken oder dass sich die Wurzeln gut festsetzen können, erhalten sie nach derartigen Herstellungsverfahren nicht. Das geht in der Regel auf Kosten der Lebensdauer. Viele dieser Exemplare bekommen nach einigen Tagen schon erste braune Blätter und können innerhalb von zwei Wochen absterben. Deshalb sollte sich beim Kauf stets an folgende Tipps gehalten werden:
- auf besonders günstige Schnäppchen-Angebote verzichten
- Festigkeit der Wurzeln durch ein leichtes Ziehen an dem Kraut überprüfen
- an den Blättern reiben – intensives Duftaroma: gestärkte Pflanze – kaum bis wenig Duftaroma: Schnellproduktion
- nicht von einem frischen Aussehen durch sattgrüne Blätter täuschen lassen
Substrat-Tipp
Bei Schnäppchenpreisen sollte nicht mit einem hochwertigen Substrat gerechnet werden, das langfristig eine gute Versorgung des Basilikums gewährleistet. Der Ocimum basilicum stellt bestimmte Ansprüche an ein Substrat. Berücksichtigt wird dies in der Regel nicht, weil die günstigste Variante höhere Profite ermöglicht. Oder es wird pauschal für alle Kräuter eine Kräutererde benutzt, die für Basilikum allerdings zu wenig Nährstoffe besitzt. Treten innerhalb von wenigen Tagen brauen Blätter auf, liegt das oftmals am Substrat. Deshalb sollte dieses immer nach dem Kauf gegen ein hochwertiges Substrat ausgetauscht werden, wie zuvor unter „Pflege – Substrat“ beschrieben.
Plastikfolien-Tipp
Sind die Töpfe in Plastikfolie gewickelt, entsteht ein geschütztes Mikroklima, sodass sie sich im Verkaufsregal einige Tage lang von ihrer besten Seite zeigen können. Sie geben Halt, sodass die schwachen Pflanzen nicht umkippen. Aber vor allem die Luftverhältnisse, die durch die Folie bestehen, können in der Folge für braune Blätter sorgen. Das ist vielfach der Fall, wenn nach dem Kauf die Folie einfach abgenommen wird. Ein neues Klima, ein andere Temperatur und fremde Umgebung machen den Kräutern zu schaffen. Nur wenige Grad Temperaturunterschied können die Blätter zu einer Braunfärbung veranlassen.
Verhindert werden kann dies, indem die Folie jeden Tag nur einen bis zwei Zentimeter herunter gezogen wird. Auf diese Weise kann sich das Kraut ausreichend gut an die neue Umgebung gewöhnen.
Fazit
Wenn ein Basilikum braune Blätter bekommt, ist die Ursache entweder in einer falschen Pflege, an einer Krankheit oder einem Schädlingsbefall. Bis auf den Welkepilz ist das problemlos in den Griff zu bekommen, sodass die Kräuterpflanze nicht eingeht. Wer zudem vorbeugt, hat gute Chancen, die Bildung von braunen Blättern zu verhindern.