Immergrüne und winterharte Sträucher bieten im Garten als Hecke oder als Solitär auch in den tristen, dunklen Monaten einen grünen Lichtblick. Wurde eine Hecke als Sichtschutz zum Nachbarn oder zur Straße angelegt, dann soll diese möglichst auch im Winter dicht sein und etwaige neugierige Blicke abhalten. Es gibt viele immergrüne Sträucher, die sich zur Kultivierung im Gartenbeet eignen. Nachfolgend wird eine Liste über dekorative, immergrüne und winterharte Sträucher aufgezeigt.
Berberitze
Die Berberitze ist auch unter dem Namen Sauerdorn bekannt. Erst in der letzten Zeit wird der Strauch wieder häufiger in den hiesigen Gärten kultiviert, da er über mehrere Jahrzehnte als Träger des Getreiderosts verboten wurde. Der kleine bis mittelhohe Strauch besitzt eiförmige, längliche Blätter, die Triebe haben spitze Dornen. Einige Arten tragen zudem eine schöne bunte Herbst- und Winterfarbe. Die Pflege der Berberitze sollte wie folgt aussehen:
- sonniger Standort
- kein besonderer Anspruch an Boden
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- alkalisch bis sauer
- Pflanzzeit im Frühling
- kein zusätzlicher Dünger
- nur in heißen Perioden gießen
- schnittverträglich
- benötigen wenig Schnitt
Die Berberitze kann sowohl als Solitär wie auch als Hecke kultiviert werden.
Buchsbaum
Einer der bekanntesten immergrünen und winterharten Sträucher ist der Buchsbaum, der in vielen hiesigen Gärten bereits als Hecke oder Solitär kultiviert wurde, und das auch zurecht. Denn der pflegeleichte und schnittverträgliche Buchsbaum kann in viele verschiedene Formen geschnitten werden. Manche Hobbygärtner werden hier zu wahren Künstlern im eigenen Garten. Bei der Pflege sollte noch das Folgende beachtet werden:
- sonniger und heller Standort
- leichter Schatten am Mittag
- durchlässiger, leicht feuchter Boden
- kalkhaltig und lehmig
- im Frühjahr pflanzen
- in trockenen Perioden gießen
- mit Buchsbaumdünger regelmäßig versorgen
- je mehr geschnitten wird, desto besser
- wächst buschiger nach einem Schnitt
Feuerdorn
Der Feuerdorn kommt aus der Gattung der Rosacae, der Rosengewächse. Die verschiedenen, hier erhältlichen Züchtungen haben verschiedene Beerenfarben. Die Äste besitzen lange spitze Dornen. Die kleinen Blätter sind auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite hingegen hellgrün, was dem Strauch einen dekorativen Charakter verleiht. Im Sommer blüht der Strauch mit vielen kleinen, einzelnen Blüten, aus denen sich im Herbst ungenießbare Früchte bilden. Die Pflege des winterharten Strauchs sieht wie folgt aus:
- hitzeverträglich
- wünscht volle Sonneneinstrahlung
- durchlässiger, frischer, trockener Boden
- gut pH-tolerant
- Pflanzzeit zwischen Mai und August
- gießen ist nicht erforderlich
- Trockenperioden werden toleriert
- im Frühling mit Kompost düngen
- kaum Schneiden erforderlich
- nur geschädigte und vertrocknete Triebe
Glanzmispel
Auch wenn es sich hier um immergrüne Sträucher handelt, gehört die Glanzmispel mit ihren roten Blättern durchaus dazu. Denn der Strauch ist auch in den Wintermonaten ein dekorativer Hingucker im Garten. Im Sommer hingegen besticht er zusätzlich mit kleinen weißen Blüten, aus denen im Herbst rote Früchte entstehen, die auch für Vögel anziehend sind. Die pflegeleichte Glanzmispel sollte wie folgt behandelt werden:
- leicht trockener, durchlässiger Boden
- wünscht viele Nährstoffe
- kann auf sauren und alkalischen Böden gedeihen
- sonniger bis halbschattiger Standort
- Sorte „Robusta“ ist winterhart
- im Herbst oder Frühling auspflanzen
- Solitär muss nicht geschnitten werden
- mit Kompost im Frühling düngen
- in trockenen Perioden gießen
Kalmia (Lorbeerrose)
Noch nicht so bekannt und daher auch noch nicht weit verbreitet in den hiesigen Breitengraden ist die Kalmia, die auch unter den Namen Lorbeerrose oder Berglorbeer im Handel erhältlich ist. Hierbei handelt es sich um einen immergrünen und winterharten Strauch, der im Sommer vor allem durch seine dekorative Blüte besticht. Vorsicht bei der Kultivierung ist jedoch geboten, wenn sich kleine Kinder oder Haustiere im Garten aufhalten, denn der Strauch ist in allen Teilen giftig. Die ideale Pflege sieht hier wie folgt aus:
- sonniger und heller Standort
- Pflanze auch mit Halbschatten genügsam
- windgeschützt
- locker und durchlässiger leicht saurer Boden
- mit Kompost im Frühjahr düngen
- regelmäßig gießen
- vor allem an trockenen, heißen Tagen
- auch im Winter auf genügend Feuchtigkeit achten
- gut schnittverträglich
- wächst langsam
Kirschlorbeer
Der Kirschlorbeer ist ein immergrüner Verwandter der Pflaumen und Kirschen, die Bezeichnung Lorbeer ist hingegen irreführend. Kirschlorbeeren sind in den hiesigen Breitengraden beliebte Heckenpflanzen und bieten auch im Winter einen guten Sichtschutz. Doch auch als Solitär kann der Strauch, der im Sommer kerzenartige, aufrechte weiße Blütenstände entwickelt, kultiviert werden. Die Früchte, die hieraus entstehen sind im rohen Zustand jedoch giftig. Die Pflege des Kirschlorbeers gestaltet sich wie folgt:
- leichter Halbschatten
- vor allem im Winter auf Sonne achten
- kaum Ansprüche an Boden
- keine Staunässe
- im Frühjahr oder Herbst einpflanzen
- mit Kompost im Frühling düngen
- mit Kalium im Herbst düngen
- Hecke einmal im Jahr schneiden
- Solitär benötigt keinen Rückschnitt
Lebensbaum – Thuja
Leider werden in den letzten Jahren immer weniger Thuja-Hecken gepflanzt, da der Lebensbaum an die 70ziger Jahre erinnert. Dabei ist der dekorative Strauch, der zu den Zypressengewächsen gehört, pflegeleicht, immergrün und winterhart, also die perfekte Mischung für eine Hecke als Sichtschutz. Zudem besitzen Lebensbäume ein schnelles Wachstum. Bei der Pflege sollte wie folgt vorgegangen werden:
- Standort vollsonnig
- Boden immer feucht, auch an heißen Tagen
- sandiger und kalkhaltiger Lehmboden ideal
- ausreichend gießen
- im Frühling mit Kompost düngen
- regelmäßiger Schnitt erforderlich
- nur in Form schneiden
- Thuja lässt sich gut formen
- der Lebensbaum ist in allen Teilen giftig
- Vorsicht bei kleinen Kindern und Haustieren
Mahonie
Der pflegeleichte, klein wachsende Strauch kommt ursprünglich aus Columbia. Hier wächst er verbreitet im Unterholz. So ist die Mahonie, die zu den Sauerdorngewächsen gehört, auch in unseren hiesigen Gärten vielseitig einsetzbar. Der Strauch wächst breitbuschig und nicht höher als anderthalb Meter. Die Blätter färben sich direkt nach dem Austrieb sowie im Herbst und Winter kupferrot und bieten somit einen großen Kontrast zu den gelben Blüten, die im Sommer erscheinen und den blauen Früchte im Herbst. Eine bunte Vielfalt zu jeder Jahreszeit ist somit gegeben. Die Pflege sollte wie folgt vorgenommen werden:
- geschützter Halbschatten
- Sonne wird ebenfalls akzeptiert
- durchlässiger Gartenboden
- kann feucht oder trocken sein
- Pflanzzeit im Frühling
- mit Kompost im Frühjahr düngen
- nur in heißen Perioden gießen
- Ausläufer abstechen
- gute Schnittverträglichkeit
- alte Pflanzen im Herbst radikal schneiden
Die Mahonie ist als alleinstehende Hecke aufgrund ihrer geringen Höhe zwar nicht zu empfehlen, kann jedoch zwischen Stauden, unter Bäumen oder auch zwischen anderen Heckenpflanzen einen Platz finden und die Hecke somit auflockern.
Rhododendron
Der immergrüne und winterharte Rhododendron ist recht eigenwillig in der Pflege. Denn er benötigt die entsprechenden Lebensbedingungen, um gut zu gedeihen und im Sommer Blüten zu entwickeln. Dennoch ist der Strauch in vielen hiesigen Gärten als Solitär zu finden. Für eine Hecke ist der stark wachsende und recht groß werdende Strauch nicht geeignet. Das Spektrum der Farben der im Sommer hervorkommenden Blüten ist sehr weit gefächert. Der Rhododendron sollte die folgende Pflege erhalten, damit er nicht vergreist:
- bei Bodenbeschaffenheit sehr anspruchsvoll
- kalkfrei, humos, locker, sauer und immer leicht feucht
- Standort hell bis schattig
- vor einer Nordwand ideal
- Ost- und Westwand werden auch akzeptiert
- regelmäßig mit Rhododendron-Dünger versorgen
- nicht trocken werden lassen
- Staunässe unbedingt vermeiden
- nur mit Regenwasser gießen
- verträgt Rückschnitte gut
Schattenglöckchen
Das Schattenglöckchen, das hier auch als Lavendelheide bekannt ist, ist ein immergrüner Strauch, der eine Wuchshöhe zwischen zwei und vier Metern erreichen kann. So eignet sich das Schattenglöckchen auch als Hecke, denn die Pflanze ist auch winterhart. Die Blätter der Lavendelheide variieren zwischen rosa und rot, die an Glocken erinnernden Blüten bleiben als Knospen über den Winter und erscheinen im nächsten Frühjahr dann in ihrer vollen Pracht. Die Pflege des Strauchs gestaltet sich wie folgt:
- feuchter, saurer, humoser und durchlässiger Boden
- ähnlich dem des Rhododendron
- daher auch speziellen Dünger nutzen
- Standort hell bis halbschattig
- ansonsten bleiben Blüten aus
- Pflanzzeit zwischen August und September
- gut schnittverträglich
- über Ausläufer vermehren
Spindelstrauch
Unter den Sorten des Spindelstrauchs gibt es neben den laubabwerfenden durchaus auch einige immergrüne sowie winterharte Exemplare. Um hier den richtigen zu finden, sollte man in der Baumschule beim Kauf darauf achten. Hier sind die Sträucher auch unter dem Namen Korkflügelstrauch bekannt. Die Blüten des Strauchs sind unscheinbar, die Frucht hingegen schmückt den Spindelstrauch im Herbst. Diese sind für Menschen giftig, Vögel schätzen diese allerdings als Nahrung. Bei der Pflege sollte man noch auf das Folgende achten:
- sonniger Standort
- im Schatten färben sich die Blätter im Herbst nicht
- jeder Gartenboden ist geeignet
- Hauptpflanzzeit ist der Frühling
- aber auch zu jedem anderen frostfreien Zeitpunkt möglich
- mit Kompost im Frühling düngen
- gut in Form zu halten mit richtigem Schnitt
- nur Japanischer Spindelstrauch nicht winterhart
Fazit
Es gibt viele verschiedene immergrüne und winterharte Sträucher, die im eigenen Garten als Hecke oder Solitär sowie als Hochstamm-Bäumchen kultiviert werden können. In der Regel sind diese auch alle recht pflegeleicht. Daher ist die Wahl für den ein oder anderen Strauch gar nicht so einfach, da sie alle auch in den tristen Monaten den Garten verschönern und als Hecke einen langfristigen Sichtschutz bieten.