Blau, violett, gelb oder schneeweiß leuchtet die Hortensie hinter vielen Gärtenzäunen. Manchmal erstreckt sich sogar ein ganzes Blütenmeer in den Rabatten. Der Clou: für eine üppige Blütenpracht bedarf es nur wenige Handgriffe und das nötige Know-how, dass die folgende Anleitung vermittelt. Erfahren Sie, wie Sie eine Hortensien durch Stecklinge und Ableger richtig vermehren.
Hortensien vermehren durch Ableger
- optimaler Zeitpunkt: April bis Juni
- Dauer: etwa ein Jahr
Anleitung
- einen biegsamen, aber doch starken Zweig auswählen (dieser muss mindestens eine Blütenknospe besitzen)
- den Zweig zum Boden biegen
- dort, wo der der Zweig den Boden berührt, ein etwa 5 cm tiefes Loch ausgraben
- am Berührungspunkt des Zweiges mit dem Boden die Rinde vorsichtig einschneiden
- den gebogenen Zweig mithilfe eines Herings (alternativ eines schweren Steins) am Boden fixieren
- die Zweigspitze vollständig mit Erde bedecken
- regelmäßig auf Wurzelbildung kontrollieren
- nach zwölf Monaten die Verbindung zur Mutterpflanze kappen
- den neuen Trieb mitsamt der Wurzeln ausgraben
- die junge Hortensie in einen weiteren Anzuchttopf umpflanzen. Bei guten klimatischen Bedingungen und ausreichend starken Wurzeln ist auch eine direkte Pflanzung ins Beet möglich
Hortensien vermehren über Stecklinge
- optimaler Zeitpunkt: Juni bis Juli
- Dauer: zwei bis drei Monate
Anleitung
- Einen Trieb der Mutterpflanze auswählen und die Spitze mit zwei Blattpaaren entfernen. Wichtig ist, dass der Trieb mindestens 5 bis 10 cm lang ist.
- Die Stecklinge sollten unmittelbar in die Erde gepflanzt werden. Eine lange Aufbewahrung sollte vermieden werden.
- Die Stecklinge werden in einen Anzuchttopf mit speziellem Stecklings Substrat gepflanzt
- Um die Wasseraufnahme zu fördern, benötigen die jungen Hortensien eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ein Gewächshaus verschafft Abhilfe.
- Nach drei Wochen bilden sich die ersten Wurzeln
- Ab diesem Zeitpunkt sollten die Stecklinge an die Außenluft gewöhnt werden. Zeitweise wird dafür das Dach des Gewächshauses abgenommen.
- Bei einem ausreichend großen Volumen des Wurzelballens, werden die Stecklinge umgetopft oder ins Beet gepflanzt.
Ableger oder Stecklinge- was ist besser?
Beide Vermehrungsmethoden besitzen sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Vermehrung durch Ableger kann ganz unkompliziert an Ort und Stelle erfolgen, während man für die Anzucht von Stecklingen ein Gewächshaus benötigt. Jedoch ist die Anzucht der Ableger deutlich zeitintensiver. Im Hinblick auf das Ergebnis ist die Art der Vermehrung jedoch irrelevant.
Großes Farbspektakel
Die üppige und farbenfrohe Blüte ist das Hauptmerkmal der Pflanze, das ihr ihren besonderen Charme verleiht. Besonders eindrucksvoll sehen Beete aus, in denen die Hortensie in unterschiedlichen Farben leuchtet. Um diese Vielfalt zu erzeugen, müssen keine verschiedenen Sorten gekauft werden. Der Gärtner kann die Farbgebung ganz einfach selbst erzeugen, hängt diese doch von dem pH-Wert des Bodens ab. Auf sehr saurem Untergrund mit einem pH-Wert von 4,4-5 zeigt sich eine blaue Blüte. Etwas neutralere Erde mit einem pH-Wert über 6 lässt die Hortensie pink blühen.
Fazit
Hortensien zu vermehren, gelingt mit der richtigen Anleitung selbst Hobbygärtnern. Bewährt haben sich die Methoden der Anzucht von Ablegern sowie Stecklingen. Die Vermehrung über Samen ist hingegen weniger erfolgreich. Trotzdem ist das Vermehren einer Hortensie über Ableger sehr zeitaufwendig. Weniger Geduld wird bei der Aufzucht von Stecklingen verlangt. Diese Form erfordert jedoch etwas mehr Ausstattung.