Sehr widersprüchlich sind die gefundenen Ergebnisse im Netz über die Giftigkeit der Passionsblume. Die dekorative Pflanze ist in den hiesigen Breitengraden eine beliebte Zimmerpflanze und Eltern sowie Besitzer von Haustieren fragen sich, ob sie die Blume im eigenen Haushalt kultivieren können. Es gibt viele verschiedene Passiflora-Arten, von denen manche mehr und andere weniger giftig sind. So klärt der folgende Artikel über die Giftigkeit der Passionsblume auf.
Giftige Arten
Verschiedene Passiflora-Arten sind mehr oder weniger giftig. Es gibt über 500 Arten und es ist daher gar nicht so einfach zu bestimmen, bei welcher die Früchte oder auch die anderen Teile der Blume gefährlich sind. Denn es gibt durchaus auch Passionsblumen, wie die Grenadilla oder die Maracuja, deren Früchte wohlschmeckend und im reifen Zustand genießbar sind. Zu den ungenießbaren bis giftigen Passionsblumen hingegen gehören die folgenden:
- Untergattung Decaloba
- 220 verschiedene Sorten
- gelten alle als leicht bis schwer giftig
- vor allem in den Pflanzenteilen
Fleischfarbene und Blaue Passionsblume
Hierbei handelt es sich um die am weitest verbreiteten und bekanntesten Passiflora-Arten. So wurde bei der Blauen Passionsblume mittlerweile festgestellt, dass diese wohl doch keine toxischen Inhaltsstoffe in ihren Früchten und den Pflanzenteilen besitzt. Auch die Fleischfarbene Passionsblume ist in den hiesigen Haushalten sehr beliebt, doch hier ist die Giftigkeit bislang ungeklärt. Die Früchte und die Blüten der Passiflora incarnata, wie der botanische Name lautet, werden vor allem auch in der Heilkunde gerne genutzt, da sie eine drogenähnliche Wirkung haben. Sie werden vor allem bei Nervosität und Schlaflosigkeit eingesetzt.
Giftige Inhaltsstoffe
Die meisten Passiflora-Sorten enthalten Blausäure in den Teilen und in den Früchten. Die Konzentration der Blausäure fällt hier jedoch unterschiedlich aus. Manche Passionsblumen sind hoch giftig, andere nur leicht. Denn bei Blausäure handelt es sich um einen hoch giftigen Stoff, der auch unter dem Namen Cyanwasserstoff bekannt ist. Durch die Aufnahme des Giftes wird ein Enzym im menschlichen Körper gehemmt, das für die Atmung der Zellen zuständig ist. Daher kann es bei Aufnahme auch von geringen Mengen zu einem Sauerstoffmangel kommen. So sehen die gefährlichen Mengen wie folgt aus:
- ein bis zwei Milligramm pro Kilo Körpergewicht
- Toleranzbereich liegt zwischen 1-60 mg pro Kilo
- sehr breit bemessen
Symptome bei möglichem Verzehr
Die Symptome der Vergiftung können je nach Verzehrmenge unterschiedlich ausfallen. Gerade bei kleinen Nagern oder Katzen kann die Vergiftung dramatischer ausfallen. Ebenso sind kleine Kinder, die nur wenig Körpergewicht besitzen, gefährdet. So kann bei einem Betroffenen bei den Folgen einer Vergiftung durch die Passionsblume das Folgende festgestellt werden:
- Kratzen im Hals
- Schwindel
- Kreislaufprobleme
- Kopfschmerzen
- Erbrechen
- erhöhter Speichelfluss
- Krämpfe
- allgemeine Schwäche
- erst Erregung
- danach dann Lähmung des zentralen Nervensystems
- Sauerstoffmangel
Auch wenn ernste Vergiftungen in der Regel nicht zu erwarten sind, sollte dennoch der Notarzt informiert und die Giftnotrufzentrale befragt werden. Gerade wenn kleine Kinder Symptome einer Vergiftung zeigen, sollte sich keiner scheuen, die 112 zu wählen und den Notarzt anzufordern. Tiere mit Vergiftungssymptomen sollten sofort dem nächsten Tierarzt vorgestellt werden.
Von den über 500 Arten der Passionsblume sind die meisten giftig, etwa 20 Sorten jedoch gehören zu den essbaren Früchten, die Maracuja ist hiervon wohl die bekannteste. Auch in der Heilkunde werden einige Passiflora-Arten genutzt. Da andere Arten in allen Teilen mehr oder weniger Blausäure enthalten, sollten diese nur in einem Haushalt Einzug finden, in dem sich keine kleinen Kinder und keine Haustiere befinden. Ein gesunder, erwachsener Mensch hingegen hat hier in der Regel nichts zu befürchten, auch nicht bei einem Verzehr.