Mit dem richtigen Schnitt vor allem zum passenden Zeitpunkt wird bei der Hortensie die Grundlage für eine schöne und gesunde Blüte im nächsten Jahr gelegt. Es gibt mehrere Hortensien-Arten, die unterschiedliche Anforderungen an den Schnittzeitpunkt haben. Durch den richtigen Schnittzeitpunkt blüht mit etwas Glück die Hortensie im gleichen Jahr bzw. kann vor Schaden durch Frost bewahrt werden.
Rückschnitt von der Sorte abhängig
Der Rückschnitt von Hortensien ist in den letzten Jahren fast zu einer Glaubensfrage avanciert. Dabei reicht ein Blick auf die Sorten, um zu wissen, wann der richtige Schnittzeitpunkt ist. Grundsätzlich sind Rispen- und Schneeballhortensien die einzigen beiden Sorten, bei denen man im Herbst des gleichen Jahres, in dem sie blühen, nicht nur die verblühten Dolden entfernt, sondern ein gänzlicher Rückschnitt erfolgt. Die Triebe werden sogar bis auf ein Augenpaar herunter geschnitten verbunden mit einem Entfernen der abgeblühten Dolden. Das ist der Punkt, wo die Pflanze neuen Anlagen für die Triebe des nächsten Jahres bildet. Spätestens im Herbst, bevor sich der Frost ankündigt, ist es Zeit, diese Sorten zu schneiden.
Bevor Hobbygärtner ihre Hortensien abschneiden, sollten sie genau die Sorte kennen, denn folgende Arten vertragen keinen Rückschnitt im gleichen Jahr:
- Bauernhortensie
- Tellerhortenise
- Kletterhortensie
- Samthortensie
Diese Hortensien-Arten erleiden einen erheblichen Schaden, wenn man sie im Herbst schneidet, denn sie bilden ihre Knospen am alten Trieb. Durch einen Rückschnitt im Herbst werden so möglicherweise die Blütenanlagen für das nächste Jahr entfernt. Diese Arten werden erst im zeitigen und frostfreien Frühjahr geschnitten, wenn klar ersichtlich ist, wo sich die Knospen bilden.
Nur verblühte Dolden schneiden
Bei einem Rückschnitt unmittelbar nach der Blüte, wird ausschließlich die einzelne Dolde herausgeschnitten. Ein Rückschnitt der abgeblühten Dolden ist nicht gleich zu setzen mit einem Rückschnitt, der neue Knospenanlagen fördern soll. Für den Schnitt wird eine scharfe Garten- oder Rosenschere verwendet. Unmittelbar unter der Dolde und über dem nächsten Blattpaar wird der Schnitt angesetzt.
Herausbrechen schonender
Im Vergleich zu vielen anderen Pflanzen ist bei der Hortensie das Herausbrechen von Blüten die bessere Variante als das Abschneiden. Das Gewebe verheilt schneller und damit kann sich die Staude auch besser regenerieren. Beim Ausbrechen wird folgendermaßen vorgegangen:
- Zweig mit Daumen und Zeigefinger über der Blattachse und unter der Blüte festhalten
- über den Daumennagel wegbrechen
- noch einmal in die Gegenrichtung über den Zeigefingernagel brechen
Sollte der Trieb nicht vollständig beim hin- und her bewegen abgehen, wird mit einer scharfen Rosenschere das restliche Gewebe durchtrennt. Es sollte keinesfalls gequetscht bzw. herumgedreht oder sogar der Teil, der abzutrennen ist, nach unten gezogen werden, da durch anhängige Fasern der Zweig bis nach unten beschädigt werden kann.
Zweite Blühperiode fördern
Einige Züchtungen sind so blühfreudig, dass ein Auslichten er Stauden eine zweite Blühperiode fördern kann. Vor allem sehr frühe Sorten können so im Spätsommer noch ein zweites Mal blühen. Dazu werden wiederum die Blüten spätestens unmittelbar, nachdem sie verblüht sind, abgeschnitten oder herausgebrochen. Je konsequenter Gärtner hier vorgehen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Stauden zu einer weiteren Blüte anregen.
Bei Frostgefahr nicht schneiden
Schneidet man die Hortensie im Herbst, vor allem, wenn man eine zweite Blühperiode anregt, muss man darauf achten, dass mindestens ein bis zwei Wochen kein strenger Frost angekündigt ist. Spätesten Anfang Oktober sollte der Rückschnitt erfolgen, da es in der Regel bis Mitte des Monats frostfrei bleibt. In Region, wo sich allerdings früher der erste Frost ankündigt, sollten Sie die Blüten der Hortensien erst im nächsten Jahr schneiden. So kann das Risiko von Frostschäden durch offene Schnittstellen verringert werden.
Fazit
Selbst wenn die Meinungen über den Rückschnitt nach der Blüte auseinandergehen, wer seine Sorten kennt, der kann auch zum richtigen Zeitpunkt schneiden. Durch das Herausbrechen wird vor allem eine gesunde Entwicklung gefördert. Die Pflege ist meist einfacher, weil man abgeblühte Blütenstände im Vorbeigehen laufend entfernen kann.