Mit ihren pompösen Blüten und der großen Farbenvielfalt verbreiten Hortensien einen besonderen Charme. Doch nicht immer präsentiert sich der Zierstrauch wie erwartet. Schädlinge und Krankheiten verursachen eine unansehnliche Optik. Welche Methoden der Vorbeugung sind geeignet, damit die Blätter nicht welken? Welche Maßnahmen sollten ergriffen werden, wenn sich keine Blüte bildet? Und welche Ursachen stecken hinter einer veränderten Wuchsform? Wer die Antwort auf diese Fragen kennt, dem gelingt es, die Schadbilder erfolgreich zu beheben.
Die häufigsten Schadbilder und Krankheiten
Um eine Hortensie wieder gesund zu pflegen, ist eine Früherkennung der Krankheit wichtig. Verschiedene Symptome deuten auf unterschiedliche Art hin. Allerdings kommen diese nicht von ungefähr. Die meisten Krankheiten werden durch bestimmte Auslöser hervorgerufen. Infrage kommen
- Pilzinfektionen
- Bakterielle Infektionen
- Pflegefehler
Pilzinfektionen
Hortensien erfreuen nicht nur Menschen mit ihrer üppigen Blütenpracht. Auch Pilze nisten sich gerne auf den Zierpflanzen ein und übertragen Krankheiten.
Mehltau
Mehltau wird durch einen Schlauch- beziehungsweise Algenpilz übertragen, der in zwei Arten vorkommt:
- der echte Mehltau (Schönwetterpilz)
- der falsche Mehltau (Schlechtwetterpilz)
Neben Rosen und Gemüsepflanzen sucht vor allem der falsche Mehltau häufig Zierpflanzen heim. Ihre Beinamen haben die Parasiten den klimatischen Bedingungen zu verdanken, die ihr Auftreten fördern. Der echte Mehltau bevorzugt warme Temperaturen. 20-25°C sowie trockene Frühjahre sind die ideale Voraussetzung für sein Vorkommen. Der Schädling verbreitet sich über Insekten und den Wind. Er befällt Blätter, Knospen und Blütenstiele der Pflanze, wobei die Symptome lediglich auf der Blattoberseite auftreten. Falschen Mehltau erkennt man hingegen an Schadbildern sowohl an der Blattober- als auch an der Blattunterseite. Diese Art des Pilzes hat es jedoch nur auf die Blätter abgesehen. Entsprechend seines Beinamens bevorzugt er kühle Temperaturen um die 15-20°C sowie hohe Luftfeuchtigkeit.
Echter Mehltau
- weißer Belag auf der Blattoberseite, leicht abwischbar
- später verfärbt sich der Belag braun oder gräulich
- Bildung von Nekrosen
- Blätter rollen sich ein
- bei sehr starkem Befall stirbt die Hortensie ab
Falscher Mehltau
- gelber, weißer oder violetter Belag auf der Blattunterseite
- gelbe bis rot-braune Flecken auf der Blattoberseite
- stagnierendes Wachstum
- Hortensie stirbt vollständig ab
Behandlung
Bei einem Mehltau Befall ist es besonders wichtig, die Ursachen zu analysieren. Manche Hausmittel helfen nämlich überdies nur gegen den echten Mehltau. Glücklicherweise gelingt es in der Regel, den Schädling schließlich ganz ohne Chemie zu bekämpfen. Bewährte Hausmittel sind:
- Knoblauch Sud
- Ackerschachtelhalm Brühe
- Milch-Wasser Lösung (hilft nur gegen echten Mehltau)
- Backpulver bzw. Natron-Wasser Lösungen (hilft nur gegen echten Mehltau)
- natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer
- Pflanzpartner wie Schnittlauch, Knoblauch, Basilikum, Fingerhut oder Kerbel
- biologische Pflanzenschutzmittel
- Brennnesseljauche
Grauschimmel
Grauschimmel, auch als Botrytris bekannt, entsteht bei hoher Luftfeuchtigkeit. Besonders bei der Überwinterung der Hortensie ist auf regelmäßige Lüftung zu achten. Weiterhin begünstigt schwerer Boden seine Entstehung.
Symptome
- gräulicher, pudriger Belag auf den Blättern
- Blüten werden braun und verkümmern
Behandlung
- Hortensie nur morgens gießen
- Luftfeuchtigkeit vermeiden
- Hortensie regelmäßig auslichten
- befallene Triebe abschneiden
Blattfleckenkrankheit
Ursachen für die Blattfleckenkrankheit sind ebenso hohe Luftfeuchtigkeit und nährstoffarme Bodenverhältnisse.
Symptome
- schwarze Flecken mit braunem Rand
- später reißen diese Stellen auf
- Blätter verfärben sich gelb
Behandlung
- entfernen der betroffenen Pflanzenteile
- den Boden zur Vorbeugung mit Nährstoffen anreichern
Bakterielle Infektionen
Neben Pilzen zählen Bakterien zu den häufigsten Ursachen für Krankheiten an der Hortensie. Leider haben Maßnahmen bei Viren weniger Erfolg. Zuletzt muss im schlimmsten Fall das gesamte Beet vernichtet werden. Auch eine Neupflanzung ist an Ort und Stelle dann nicht mehr möglich.
Hortensien Virose
Die Hortensien Virose wird durch Mykroplasmen und Viren hervorgerufen.
Symptome
- geringfügiges Wachstum
- ungewöhnlich kleine Blütenstände
- stumpfe Blätter
- rötliche oder violette Verfärbung verschiedener Pflanzenteile
Behandlung
- keine effektiven Maßnahmen bekannt (weder zur Bekämpfung noch zur Vorbeugung)
- unbedingt den Boden erneuern
Hortensien Vergrünung
Die Hortensien Vergrünung entsteht durch Phytoplasmen und Bakterien. Häufig schleppen Insekten die Viren an. Ehe die Pflanze abstirbt, gibt sie eine kümmerliche Optik wieder.
Symptome
- aus den Staubblättern und der Blütenkrone bilden sich kleine grüne Blätter
- Wucherungen möglich
- Blätter färben sich gelb
- übermäßige Knospenbildung
Behandlung
- ebenfalls keine Behandlung der Ursachen möglich
- komplette Erneuerung des Beetes
Pflegefehler
Gegen die Übertragung von Krankheiten an der Hortensie durch Insekten oder den Wind, sind Gärtner meistens machtlos. In manchen Fällen liegen die Ursachen jedoch im eigenen Handeln. Auch Pflegefehler können auf Dauer schließlich zur Entstehung von Krankheiten führen.
Chlorose
Chlorose ist eine typische Nährstoffunterversorgung der Hortensie. Meistens fehlt es der Pflanze an Eisen, seltener jedoch an Kupfer oder Zink. Zeigen sich die Symptome jedoch bei älteren Pflanzen, liefert ihr der Boden zu wenig
- Kalium
- Magnesium
- Stickstoff
- seltener Phosphor
Symptome
- gelbe Blätter mit grünen Adern
- Verfärbung beginnt an den Blattspitzen
Behandlung
- Rhododrendron Erde, Torf oder Blattkompost senken den pH-Wert des Bodens
- Eisen Dünger verwenden
Fazit
Für Krankheiten an der Hortensie sind meistens Pilze, Bakterien oder Pflegefehler verantwortlich. Während sich Pilzinfektionen und ungünstige Bedingungen einfach beheben lassen, gibt es gegen Viren keine Maßnahmen. Ehe man eine willkürliche Behandlungsmethode wählt, sollten die Ursachen genau analysiert werden.