Thuja-Hecken oder auch ein Lebensbaum als Solitär gepflanzt kommen in vielen hiesigen Gärten vor. Doch was ist, wenn der Baum braune Nadeln bekommt? Viele Hobbygärtner greifen dann schnell zu Bittersalz-Dünger, da sie von einem Nährstoffmangel ausgehen. Doch die Ursache kann auch ganz natürlich sein und kommt im Herbst/Winter regelmäßig vor. Wann Bittersalz nötig ist und wann auf eine Düngung besser verzichtet wird erklärt der folgende Artikel.
Braune Nadeln am Thuja – Ursachen
Die Ursachen für braune Nadeln am Lebensbaum können sehr unterschiedlich sein. Daher muss dann auch unterschiedlich reagiert werden. So kann es in folgenden Situationen zu braunen Nadeln kommen:
- natürliche Ursache im Herbst/Winter
- wie auch bei Laubbäumen reagiert der Baum
- im Frühjahr wird er von alleine wieder grün
- Überdüngung
- Schäden von Streusalz
- Wurzelfäule aufgrund Pilzbefall
- Trockenheit
- Boden zu sauer
- Pilzkrankheiten
- Insektenbefall
Wurde eine einzelne Ursache erkannt, dann kann hiergegen mit Fungiziden, Insektiziden, häufigeren Wassergaben oder weniger Dünger vorgegangen werden, um die Schäden wieder zu beheben.
Magnesiummangel
Leidet der Thuja oder gar die gesamte Hecke unter Magnesiummangel, dann werden hier gelbe Nadeln gebildet, die erst später braun werden. Auch bei einer regelmäßigen Düngung kann es zu diesem Mangel kommen. Zeigen die Sträucher im eigenen Garten daher die folgenden Symptome, dann könnte es sich um einen Mangel an Magnesium handeln:
- gelbe Nadeln
- breiten sich von Innen nach Außen aus
- werden erst später braun
- fallen ab
- Lebensbaum zeigt kahle Stellen auf
Direkt bei Erkennen der ersten gelben Nadeln sollten Sie handeln, damit die Hecke wieder schön wird und keine Löcher entstehen können. Um ganz sicher zu gehen, dass es sich um einen Mangel an Magnesium handelt, können Sie Bodenproben nehmen und an ein Labor in der Nähe geben. Adressen hierfür können in Gartenbaubetrieben oder Baumschulen am Wohnort erfragt werden.
Bittersalz-Dünger einsetzen
Wurde eindeutig ein Magnesiummangel in den Bodenproben festgestellt, kann Bittersalz-Dünger eingesetzt werden. Denn nur hiergegen ist der Einsatz sinnvoll und kann die Thuja retten. Für die Düngung sollte auf den richtigen Zeitpunkt geachtet werden, der wie folgt aussehen sollte:
- im April mit dem neuen Austrieb
- eine zweite Düngung im Sommer
- hier den Zeitpunkt vor dem zweiten Austrieb wählen
- in der Folge regelmäßig Bittersalz-Dünger zugeben
- immer im Frühling mit Kompostdünger mischen
- einen bedeckten Tag wählen
- nicht bei starkem Regen
- wenig Regen jedoch gewünscht
- frostfrei
- bei Frost wird Dünger nicht vom Boden aufgenommen
Richtig düngen
Bittersalz kann man auf verschiedene Arten bei der Düngung verwenden. Auf die Herstellerangaben sollte man bei der Anwendung an der eigenen Thuja aber immer achten, sonst tritt die gewünschte Wirkung nicht ein. Denn wird zu viel gedüngt, dann kann dies eine Überdüngung zur Folge haben, eine Gabe von zu wenig Bittersalz-Dünger kann den Magnesiummangel eventuell nicht ausgleichen. Daher sollten Sie bei der Anwendung von Bittersalz auf das Folgende achten:
- Bittersalz in fester Form direkt auf den Boden geben
- vorher den Boden gut wässern
- Dünger rund um den Thuja ausstreuen
- nicht direkt am Stamm
- auch nicht direkt an die Wurzeln
- nach der Düngergabe nochmals wässern
- so kann das Bittersalz mit dem Wasser in den Boden gelangen
- Bittersalz in Wasser auflösen
- auf die Blattunterseiten spritzen
- den Stamm auslassen
Kein Einsatz bei braunen Nadeln
Zeigt ein einzelner Thuja oder die gesamte Hecke braune Nadeln, ohne dass diese vorher gelb waren, dann ist die Ursache eine andere und es handelt sich nicht um einen Magnesiummangel. Wird in einem solchen Fall dennoch reines Bittersalz gegeben, dann kann dies die Wirkung umkehren und der Baum wird bei einer Anwendung zusätzlich überdüngt, was weitere braune Nadeln zur Folge haben kann. Die Düngung bei einer Thuja sollte daher idealerweise immer wie folgt aussehen, damit es weder zu gelben noch zu braunen Nadeln kommt:
- im Frühjahr düngen
- hierzu Kompost, Hornspäne und Mist nutzen
- kein Risiko für eine Überversorgung
- Nährstoffe werden nach und nach abgegeben
Bittersalz Definition
Bittersalz ist auch unter dem Namen Magnesiumsulfat bekannt, wobei es sich hierbei um den chemischen Namen handelt. In vielen Düngemitteln ist Bittersalz als Zusatz bereits enthalten, aber auch als einzelnes Düngemittel kann man es vielseitig verwenden, wie zum Beispiel im Obstanbau und bei einem Nadelbaumbestand. Aus dem Grund setzen viele Hobbygärtner den Dünger auch bei Ihren Thujas ein, was jedoch nicht immer sinnvoll ist. Magnesiumsulfat soll einen sauren Boden fördern, den viele Pflanzen wünschen. In der Medizin wird reines Bittersalz häufig als Abführmittel genutzt. Es hat die folgende Zusammensetzung:
- Schwefelsäure
- Magnesium
- in der Natur als Kieserit vorkommend
- farblos
- geruchlos
- bitterer Geschmack
Fazit
Auch wenn der Glaube immer noch weit verbreitet ist, so hilft Bittersalz-Dünger in den meisten Fällen nicht gegen eine braun gewordenen Thuja. Erst müssen Sie die Ursache finden, dann können Sie Abhilfe schaffen. Nur bei einem Magnesiummangel ist es ratsam, Bittersalz anzuwenden, in allen anderen Fällen kann es schnell zu einer Überdüngung kommen und der Lebensbaum wird noch mehr geschwächt.