Pfingstrosen sind in den hiesigen Gärten sehr beliebt. Denn die große, anmutige Blüte in vielen leuchtenden Farben erscheint im Mai und bietet einen dekorativen Hingucker im Frühlingsbeet. In der restlichen Zeit des Jahres ist die Pflanze jedoch eher unscheinbar. Die großen, grünen Blätter verführen jedoch Haustiere wie Hunde und Katzen zum Knabbern, was den Vierbeinern jedoch gefährlich werden könnte, da die Pfingstrose in allen Teilen als giftig gilt.
Giftigkeit von Pfingstrosen
Paeonia sind, obwohl die dekorativen Pflanzen nicht so aussehen, in allen Teilen giftig. Die Gewächse enthalten das für Mensch und Tier gefährliche Alkaloid Paeonin. Allerdings kommt es hier auch auf die Verzehrmenge an. So kann ein Erwachsener weitaus mehr von der Pflanze verzehren, als ein kleines Kind oder ein Haustier. Daher sind die Pfingstrosen immer dann mit Vorsicht zu betrachten, wenn sich neben Kindern auch Hunde und Katzen im Haushalt aufhalten. So enthält die Pfingstrose vor allem die folgenden giftigen Stoffe:
- Alkaloid
- Glykoside
- Paenoflorin
- Peregrenin
Gerade in den Blütenblättern und den Samen soll sich das Gift befinden. Bei den Wurzeln und Blättern sind sich selbst die Experten nicht sicher, ob diese auch die gesundheitsgefährdenden Stoffe enthalten. Daher sollte immer auf Nummer sicher gegangen werden und kein Teil der Pfingstrose einfach so verzehrt werden.
Gefährlich für Hund und Katze
Je kleiner der Hund oder die Katze ist, je weniger Gewicht die Tiere auf die Waage bringen, desto gefährlicher ist es, wenn die Tiere an der Pfingstrose knabbern. So ist hier vor allem größere Vorsicht geboten, wenn die Tiere noch sehr jung und klein sind. Das hat mehrere Gründe:
- Hunde- und Katzenwelpen knabbern gerne
- auch an den Blättern von Pflanzen
- sind sehr neugierig
- haben noch wenig Erziehung
- erwachsene Tiere suchen nach Grashalmen
- könnten von Blättern der Pfingstrose angezogen werden
Symptome
Haben Hund oder Katze an den Blättern oder Blüten der Paeonia geknabbert und einen Teil des Giftes in den Magen bekommen, dann zeigt sich dies schnell in verschiedenen Symptomen. Diese sehen bei einem Haustier wie folgt aus:
- vermehrtes Speicheln
- Krämpfe
- Durchfall und Erbrechen
- Muskelkrämpfe
- Desorientierung
- Apathie
Erste Hilfe Maßnahmen
Wenn festgestellt wird, dass Katze oder Hund an der Pfingstrose geknabbert haben, dann sollten sofort erste Maßnahmen eingeleitet werden. Hierbei sollte nicht versucht werden, das Tier zum Erbrechen zu bringen. Zeigen sich die oben genannten ersten Symptome, sollte auf jeden Fall die Ruhe bewahrt werden, um das nervöse Tier nicht noch weiter zu beunruhigen. So sehen die Maßnahmen zur ersten Hilfe wie folgt aus:
- ruhig auf das Tier einreden
- nicht selbst in Panik geraten
- das Maul auf Blattreste untersuchen
- diese herausnehmen und sichern
- Tierarzt kann so das Gift besser bestimmen
- sofort mit dem Tier zum Tierarzt fahren
Selbst dem Haustier helfen wollen, ist in diesem Fall keine gute Option. Hier ist die tierärztliche Hilfe gefragt, auch wenn nur wenig Gift aufgenommen wurde.
Vorbeugen
Hund- und Katzenhalter sollten sich über die Gefährlichkeit der Pfingstrosen für diese Tiere unbedingt vor einer Kultivierung Gedanken machen. Auch wenn es sich gerade in einem naturnahen Bauerngarten um ein sehr dekoratives Gewächs handelt, sollte hierauf bei einer Katze im eigenen Haushalt oder einem Freigänger in Nachbars Garten verzichtet werden. Ist die Katze kein Freigänger, sollte zumindest darauf verzichtet werden, die Paeonia als Schnittblumen in einer Vase ins Haus zu holen. Bei Hunden im Haushalt hingegen kann wie folgt vorgebeugt werden:
- Pflanze gut einzäunen
- Zaun weit genug von Pfingstrose aufstellen
- sonst kann Hund mit der Schnauze dennoch daran gelangen
- Zaun oder Mauer hoch genug anlegen
- je größer der Hund, desto höher
- Schnittblumen in Vase möglichst hoch stellen
Paeonia als Heilpflanze
Wer sich auskennt, kann die Pfingstrose sogar als Heilpflanze nutzen. Dies gilt jedoch nur für Erwachsene, nicht für Kinder und Haustiere. Bereits seit mehreren hundert Jahren werden die Samen, Wurzeln und Blütenblätter in der Heilkunde verwendet und sollen gegen Gicht sowie bei Darmproblemen und Krampfanfällen helfen.
Fazit
Pfingstrosen sind für erwachsene Menschen kaum giftig, da hier in der Regel auch keine hohe Dosis aufgenommen wird. Im Gegenteil, richtig angewandt handelt es sich hierbei sogar um eine Heilpflanze. Anders sieht dies jedoch bei Haustieren aus. Katzen können durch das Knabbern an den giftigen Pflanzenteilen Symptome erlangen, die den Gang zum Tierarzt benötigen. Für Hunde gelten die anmutigen Gewächse sogar als hochgiftig und daher gefährlich. Ebenso sind aufgrund ihrer Größe alle Nager wie Kaninchen, Meerschweinchen und andere im Haushalt lebende Kleintiere besonders von der Paeonia gefährdet.
Quellen für Giftigkeit:
https://www.gartenjournal.net/pfingstrosen-giftig
https://www.plantura.garden/gartentipps/zierpflanzen/pfingstrose-giftig-oder-nicht