Im März strecken die ersten Frühblüher ihr Köpfchen aus der Erde und vertreiben mit einer farbigen Blüte den Winterblues. Bei richtiger Auswahl der Pflanzen zeigen sich von nun an immer neue Knospen, sobald die ersten Blumen verblüht sind. Von Juni bis August verwandelt die Bepflanzung im Blumenkasten den Balkon in ein buntes Blütenmeer. Und danach soll alles vorbei sein? Dank einer durchdachten Ganzjahresbepflanzung muss der Balkon selbst bei Minusgraden nicht trist wirken. Die folgenden Gewächse eignen sich optimal, um einen Blumenkasten ganzjährig zu bepflanzen.
Wie funktioniert die Ganzjahresbepflanzung?
Einen Garten ganzjährig zum Blühen zu bringen ist einfach. Wer das nötige Know-how besitzt und sich ein wenig mit den Blütezeiten verschiedener Stauden oder Gehölze auseinander setzt, kombiniert diese so, dass zu jeder Jahreszeit eine Pflanze für Farbe in den Beeten sorgt. Ein Balkon bietet hingegen nur wenig Platz.
In diesem Fall empfehlen sich Wechselkästen. Während die aktuellen Gewächse noch blühen, zieht der Gärtner die nächsten bereits vor. Pünktlich zum Wechsel der Jahreszeiten, tauscht er die Blumenkästen anschließend aus. Dabei bietet es sich an, die verwelkten Gewächse im Haus weiter zu pflegen, sodass eine kostenintensive Anschaffung im kommenden Jahr nicht notwendig ist.
Blumenkasten bepflanzen im Frühjahr
Eriken
- Blütezeit: Januar bis März
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: feucht, leicht, nährstoffreich
- Pflegehinweise: Rückschnitt und Düngergabe nach der Blüte
Gräser
- Standort: variiert von Sorte zu Sorte von sonnig bis halbschattig
- Substrat: sehr nährstoffreich
- Pflegehinweise: Rückschnitt im Frühjahr
Gräser sind in einem unglaublichen Artenspektrum erhältlich und zudem sehr pflegeleicht. Von bodendeckend über die aufrechte bis hin zur überhängenden Wuchsform ist die Auswahl unbegrenzt. Nicht nur einheimische Sorten sind beliebt. Manche Gräser bringen exotisches Flair auf den Balkon.
Hyazinthen
- Standort: vollsonnig, hell, mit Südausrichtung
- Substrat: herkömmliche Blumenerde mit Torf oder Sand gemischt, feucht
- keine Staunässe
Hyazinthen sind die Frühlingsboten schlechthin. Mit ihrer pompösen Blüte bringen sie Farbe auf den Balkon. Doch Achtung, so schön die Blumen auch sein mögen, sie enthalten geringfügig giftige Saponine. Allein der Kontakt mit der Blumenzwiebel kann Hautreizungen hervorrufen.
Maiglöckchen
- Standort: Schatten oder Halbschatten
- Wuchshöhe: 15-30 cm
- Blütenfarbe. weiß
- mehrjährig
Mit betörendem Duft und weißer, unschuldiger Blüte betört das Maiglöckchen auf dem Balkon. Doch der Schein trügt. Auch diese Bepflanzung ist giftig. Dafür ist das Maiglöckchen hinsichtlich der Pflege und dem Standort sehr anspruchslos.
Narzissen
- Standort: sonnig
- Substrat: nasse Erde
- Düngen: nach der Blüte mit einem phosphatreduzierten Volldünger
- Blütezeit: März und April
- Blütenfarbe: gelb
Narzissen, auch als Osterglocken bekannt, lassen mit ihrer strahlenden gelben Blüte die Sonne auf dem Balkon aufgehen. Der erfahrene Gärtner weiß, dass er die Blüten nicht abschneiden darf, ehe die Blume vollständig ausgeblüht hat, damit sie nicht eingeht.
Hinweis: Aufgrund der unterschiedlichen Standortansprüche vertragen sich Narzissen und Tulpen nicht zusammen in einem Pflanzenkübel.
Primeln
- Standort: hell und sonnig
- Blütezeit: sortenabhängig von Januar bis April
- Blütenfarbe: rot, gelb. lila, weiß, pink oder mehrfarbig
Primeln bieten dem Gärtner die Möglichkeit, genau die passende Blütenfarbe zu finden, um den Balkon in einer stimmigen Optik zu gestalten. Kaum ein anderer Frühblüher besitzt eine solche Farbenvielfalt. Übrigens sind auch spätblühende Exemplare erhältlich.
Stiefmütterchen
- Pflanzengattung: Veilchen
- Standort: halbschattig bis sonnig
- Substrat: nährstoffreich und durchlässig
Stiefmütterchen sind sehr beliebt, um den Blumenkasten ganzjährig zu bepflanzen. Zum einen liegt das an der großen Auswahl der Blütenfarbe, zum anderen an der Robustheit, mit der die Blume unter günstigen Voraussetzungen überzeugt. Um diese noch zu fördern, empfiehlt sich eine zusätzliche Anreicherung des Substrats mit Kompost oder Humus.
Tulpen
- Blütezeit: Frühjahr
- Pflanzzeit: September bis November
- anspruchslos an den Standort
Was wäre der Frühling ohne seine bunten Tulpen?! Die grazilen Blumen geben sich mit nahezu jedem Substrat zufrieden, wollen aber regelmäßig gegossen werden, wobei keine Staunässe entstehen darf. Leichter Frost schadet den Gewächsen nicht. Für ein optimales Pflanzenwachstum sollte der Gärtner etwas organischen Dünger verabreichen.
Blumenkasten bepflanzen im Sommer
Blaue Fächerblume
- Blütenerscheinung: fächerförmig, blau bis violett
- Blütezeit: Frühsommer bis zum ersten Frost
- maximale Wuchshöhe: bis zu 20 cm
- Standort: sonnig
Die Blaue Fächerblume imponiert mit ihren hängenden Trieben, die sich ihren Weg aus dem Blumenkasten hinaus bahnen. Somit eignet sie sich optimal für Blumenampeln. Dafür benötigt die Blume jedoch viel Licht. Im Schatten weist sie ein eher mickriges Wachstum auf.
Clematis
- Wuchsform: kletternd
- maximale Wuchshöhe: 2,5 bis 3 m
- Standort: eher schattig
Da die Clematis gerne an Pfeilern oder Gittern hoch rankt, ist ein Balkon der ideale Standort für die Waldrebe. Die Blütezeit beginnt abhängig von der Sorte im April und überdauert den ganzen Sommer. Zudem ist die Pflanze sehr anspruchslos. Einzig bei der Wahl des Kübels gilt es, zwei Dinge zu beachten: zum einen benötigt dieser eine Drainage, um Staunässe zu vermeiden, zum anderen sollte das Fassungsvermögen mindestens 25 Liter betragen.
Fette Henne
- Standort: sonnig
- Substrat: trocken
Die Fette Henne besitzt sehr ungewöhnliche Ansprüche an ihre Pflege. Neben einem vollsonnigen Standort, liebt sie trockene Erde, die der Gärtner nur bei langanhaltender Hitze wässern muss.
Geranien
- Standort: sonnig
- Substrat: gut durchlüftet, keine herkömmliche Blumenerde mit hohem Wassergehalt
Geranien zählen zu den beliebtesten Balkonpflanzen überhaupt. Die Sonnenanbeter sind in zahlreichen, zum Teil auch zweifarbigen Blütenfarben erhältlich. Wer ganzjährig von der Blume profitieren möchte, sollte sie auch an Regentagen gießen. Außerdem ist ein Frostschutz unbedingt erforderlich.
Lavendel
- Blütezeit: Juni bis August
- Substrat: trocken, nährstoffarm
- Standort: vollsonnig
Der Lavendel ist ein wahrer Alleskönner auf dem Balkon. Er setzt nicht nur Farbakzente, sondern vertreibt mit seinem Duft auch Mücken und sorgt für Entspannung. Damit sich die Pflanze prächtig entwickelt, sollte der Gärtner sie bereits nach dem letzten Frost und dem Austrieb um zwei Drittel kürzen. Nach der Blüte erfolgt ein weiterer Rückschnitt.
Mittagsgold
- Blütenfarbe: weiß, rot, rotbraun, zartrosa , gelb
- Blütezeit: ab Juni
- maximale Wuchshöhe: bis zu 30 cm
- Standort: sonnig, möglichst warm
- Frosthärte: bis zu -5°C
Das Mittagsgold ist auch unter dem Namen Gazanie bekannt. Die Blume überzeugt mit buschigem Wuchs und eignet sich ideal, um den Blumenkasten ganzjährig zu bepflanzen, da die Blüte bis in den Herbst anhält.
Margeriten
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- sehr anspruchslos
- Blütenfarbe: meistens weiß, seltener rosa, rötlich oder gelb
- Standort: sonnig bis halbschattig
Margeriten brauchen weder Dünger noch andere aufwendige Pflegemaßnahmen. Allein eine ausreichende Wassermenge und ein durchlässiger Boden sind ausschlaggebend für ein gesundes Wachstum. Damit sich die Blumen gut entfalten, ist genügend Pflanzabstand erforderlich.
Petunien
- Blütezeit: Frühjahr bis Herbst
- Standort: sonnig, warm
- Pflanzabstand: 20 cm
Mit einer ausreichenden Wassermenge sprengen Petunien dank ihrer üppigen Blüte fast die Blumenampel. Als Balkonbepflanzung sind sie deshalb gar nicht wegzudenken. Die Auswahl der Sorten ist immens. Jährlich kommen neue Züchtungen auf den Markt.
Schönmalve
- Standort: hell, sonnig aber keine pralle Sonne, regen- und windgeschützt
- Substrat: nährstoffreiche Einheitserde
- immergrün
Die aus Südamerika stammende Schönmalve beglückt den Gärtner ganzjährig mit kleinen, glockenförmigen Blüten.
Vanilleblume
- Blütezeit: Sommer bis Herbst
- giftig
Besonders eindrucksvoll ist nicht nur der Duft der Vanilleblume. Sie dreht ihr Köpfchen stets zur Sonne, wodurch ihr Beiname Sonnenwende entstand. Die Vanilleblume benötigt viel Wasser.
Balkonpflanzen für den Herbst
Alpenveilchen
- Standort: hell, keine direkte Sonne
- Temperaturbedingungen: 15-20°C
Ein Balkonschmuck aus den Alpen? Irrtum, das Alpenveilchen zaubert mediterranes Flair in den Blumenkasten, denn in den Mittelmeerstaaten wie Griechenland und der Türkei wächst es in freier Natur. Es verträgt weder Trockenheit noch Staunässe.
Astern
- Blütezeit: sortenabhängig von Frühjahr bis November
- Blütenfarbe: weiß, rot, blau, rosa, lila, gelb
Der ideale Standort der Astern variiert von Sorte zu Sorte sehr. Frühastern bevorzugen die Sonne, spätblühende Sorten mögen den Schatten lieber. Auch die Wuchshöhe ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von kleinen Pflanzen bis hin zu drei Meter großen Exemplaren. Eines haben jedoch alle Astern gemeinsam: sie locken zahlreiche Hummeln und Insekten an.
Bergenien
- Standort: sowohl Sonne als auch Schatten
- Substrat: humos, durchlässig
Die Bergenie ist die optimale Staude für faule Gärtner. An die Pflege stellt sie nämlich kaum Ansprüche. Nur Staunässe sollte nicht auftreten.
Bleiwurz
- Standort: sonnig
- schnellwüchsig
- immergrün
Der Bleiwurz verzaubert mit seinem tropischen Aussehen. Als Kletterpflanze nimmt er das Balkongeländer in Anspruch. Von seinem Halter verlangt er indes eine regelmäßige Wassergabe.
Scheinbeere
- giftig
- winterhart
- hoher Wasserbedarf
Die Scheinbeere kam aus Kanada nach Europa und eignet sich sowohl als Beetbepflanzung als auch für den Blumenkasten. Letztere Kultivierungsform ist allerdings etwas aufwendiger. Mit Mulch sollte der Gärtner das Substrat vor dem Austrocknen schützen. Zudem darf er nur entkalktes Wasser zum Gießen verwenden.
Wolfsmilch
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: nährstoffreich, durchlässig
Mit langer Blütezeit und einer enormen Artenvielfalt erobert die Wolfsmilch schließlich die Herzen der Gärtner. Sie besitzt gute Anpassungsfähigkeiten an ihre Umgebung. Allerdings sind ihre Pflanzenteile giftig.
Balkonpflanzen für den Winter
Eriken bestechen auch in der kalten Jahreszeit mit ihrem buschigen Blütenstand. Sie sollten ab März/April ausgesät werden. Aufgrund der farblichen Vielfalt der Blüte (lila, rosa, weiß, rot) entsteht durch Kombinationen eine wunderschöne Ganzjahresbepflanzung.
Torfmyrte
- Wuchsform: kleinwüchsig, wächst in die Breite
- immergrün
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Standort Sonne oder Schatten
Der Blick über das Balkongeländer bleibt der klein bleibenden Torfmyrte verwehrt. Dennoch sollte der Gärtner ihre Triebe hinsichtlich der Ausdehnung des Öfteren kürzen. Nicht aber zu der Zeit, in der Beeren in lila, weiß, rosa oder rot ihr Laubkleid zieren.
Purpurglöckchen
- Blütezeit: Mai bis August
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Substrat: humos und nährstoffreich
Die bernsteinroten, herzförmigen Blätter des Purpurglöckchens stellen einen echten Blickfang dar. Es existieren zahlreiche Züchtungen, eine schöner als die andere. Bei Lichtmangel büßt die Pflanze ihre eindrucksvolle Optik jedoch ein.
Um den Blumenkasten ganzjährig zu bepflanzen eignen sich indes auch Gewächse, die das ganze Jahr über im Blumenkasten verweilen können. Hier eine kleine Auswahl:
- Kombinationen aus Kleingehölzen und winterharten Blühpflanzen
- Stauden
- Kletterpflanzen