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Brunnenwasser stinkt: 8 Ursachen für üblen Geruch aus dem Brunnen

Brunnenwasser

Brunnen im heimischen Garten sind ein stilvolles Deko-Element und im Idealfall liefern sie kostenlos Wasser. Kein Wunder also, dass sie zunehmend beliebter werden. Doch ob frisch gebaut oder schon Jahre alt, es kann passieren, dass das Brunnenwasser stinkt. Das kann unterschiedliche Ursachen haben. In der Regel gibt der Geruch Aufschluss, wo das Problem besteht. Informieren Sie sich im Profi-Magazin.

Gerüche – Chlorduft

Wasserwerke

Wird ein Chlorgeruch im Brunnenwasser wahrgenommen, muss das nicht unbedingt eine Gegenmaßnahme erfordern. Chlor wird von den Wasserwerken vor allem nach starken Regenschauern eingesetzt, da durch diese der Boden an Filterfunktionen verliert. Das Chlor kommt zum Einsatz, um diese Aufgabe zu unterstützen und Bakterien im Grundwasser abzutöten. Normal ist ein maximaler Wert von 0,3 Milligramm pro Liter. Empfindliche Nasen können dies durchaus riechen. Chlor verträgt der Körper zwar in dieser geringen Menge, aber dennoch ist es ratsam, das Brunnenwasser erst ein bis zwei Tage nach kräftigen Regenschauern als Trinkwasser zu nutzen. Bis dahin sollte der Geruch und dementsprechend der Chlorgehalt versackt sein.

Brunnenreinigung

Brunnenwasser stinkt Mit der Zeit setzen sich allerlei Stoffe im Brunnen ab, insbesondere, wenn dieser einen kontinuierlich hohen Wasserstand besitzt und nur wenig Brunnenwasser gezogen wird. Viele Brunnenbesitzer reinigen/desinfizieren ihre kostenlose Wasserquelle mit chlorhaltigen Reinigungsmitteln. Das Chlor verteilt sich im Wasser und kann unter Umständen auch an den Brunnenwänden verweilen. Es benötigt eine umfassende Spülung des Brunnens und/oder ein vollständiges Ausschöpfen des Brunnenwassers, um alle Reste des chlorhaltigen Reinigungsmittels zu entfernen. Wer viel Geduld hat, kann warten, bis das Chlor verflogen ist. Desto höher die Brunnenwände und der Wasserstand sind, desto länger dauert es.

Tipp: Anstatt einer Reinigung mit chlorhaltigen Mitteln können sogenannte UV-Verfahren eingesetzt werden. Diese vernichten Bakterien ebenso zuverlässig, wie Chlor.

Öl-Geruch mit oder ohne Ölfilm

Neue Brunnen

Ein Öl-Geruch ist vielfach bemerkbar, nachdem ein neuer Brunnen in Betrieb genommen würde. Obwohl verboten, benutzen manche Brunnenbauer ein sogenanntes Schneidöl für die Baumaschinen/Brunnenbohrer, weil es unter anderem vor Korrosion schützt. Allerdings ist es wasserunlöslich und setzt sich oftmals an den Wänden ab. Mit dem Wasserkontakt bildet sich meist ein leichter Ölfilm und vor allem entsteht ein Öl-Geruch. Hier sollte unverzüglich der Brunnenbauer informiert und zur Abhilfe des Problems aufgefordert werden.

Verschmutztes Grundwasser

Öl im Wasser Nicht immer liegt ein Öl-Geruch und Ölfilm am Brunnenbauer. Es kann durchaus vorkommen, dass Öl aus der näheren Umgebung ins Grundwasser gelangt ist. Dazu kann ein Ölwechsel von Nachbars Auto führen oder bei einem Motor läuft Öl auf einen unbefestigten Untergrund. Auch andere Ursachen für Öl im Grundwasser sind möglich. In der Regel lässt sich das Problem lösen, indem der Brunnen solange geleert wird, bis Geruch und Ölfilm verschwunden sind.

Hinweis: Lässt sich der Öl-Geruch nicht so einfach entfernen und es ist sichergestellt, dass auf dem eigenen Grund keine Ölverschmutzung vorliegt, sollte das Umweltamt eingeschaltet werden, um der Ursache näher auf den Grund zu gehen und das Problem zu lösen.

Moder-Geruch

Wenn Brunnenwasser nach Moder stinkt, wie dieser vielfach von Tümpeln bekannt ist, dann liegt dies in der Regel an einer intensiven Biofilmbildung im Brunnen beziehungsweise in den Rohrsystemen. Dabei handelt es sich um einen Schleim, der mit zunehmender Masse an Gestank zunimmt. Er setzt sich in Brunnenbereichen und Rohrleitungen aus folgenden Stoffen zusammen:

  • Bakterien
  • Algen
  • Pilze

Problemlösung

Der meist zähe Schleim lässt sich oftmals nur schwer entfernen. Es werden verschiedene Produkte angeboten, mit denen eine Rohrreinigung selbst durchgeführt werden kann. Am besten und zuverlässigsten ist die Beauftragung eines Fachbetriebs, der dir Rohr- und Brunnenreinigung übernimmt. Beim Brunnenbau sollte darauf geachtet werden, dass lediglich glatt beschichtete Materialien zum Einsatz kommen, weil sich der Schleim vor allem an rauen Oberflächen absetzt.

Fäkalien

Brunnen Riecht das Brunnenwasser nach Fäkalien, handelt es sich mit Sicherheit um das Eindringen von Fremdwasser aus Abflussleitungen. Warum und weshalb, kann im Grunde genommen nur der Brunnenbauer oder ein Sanitär-Fachmann. Der Ursache ist auf den Grund zu gehen und der Schaden zu beheben. Danach Brunnenwasser abpumpen, bis es nicht mehr nach Fäkalien stinkt.

Als mögliche Ursachen kommen häufig vor:

  • Beschädigtes Abwasserrohr durch Brunnenbau – Fäkalien laufen direkt ins Grundwasser
  • Rohrbruch einer Abwasserleitung
  • Undichte, in der Erde eingesetzte Sickergrube oder auslaufender Fäkalientank (kann auch bei Nachbarn sein)
  • Fauler (Eier)-Geruch

Stinkt das Brunnenwasser generell faulig oder erinnert der Wassergeruch an faule Eier, so liegen die Ursachen hier meist bei organischen oder anorganischen Stoffen, die sich in der Erde befinden. Ein fauler Geruch kann ebenso von Kompost ausgehen, der in der Erde verrotten soll, wie auch von Kunstdünger stammen. Durch das Gießen oder den Regen gelangen die Stoffe tiefer in das Erdreich. Bildet sich Schwefelwasserstoff, kommt es zu einem faulen Geruch, der sich bis in das Grundwassersystem ausbreitet. Erreicht das Grundwasser den Brunnenbereich, steigt der Gestank nach oben und natürlich ins Brunnenwasser.

Behebung und Handhabung

  • Warten, bis die Verrottung vollendet ist und die Schwefelwasserstoffbildung abnimmt
  • Umliegende Erde nach besagten Stoffen absuchen und gegebenenfalls die Erde um nahen Umkreis auswechseln
  • Durch spezielles Filtersystem den Schwefelwasserstoff aus dem Wasser im Brunnen herausfiltern
  • Eine Brunnenbelüftung unterstützt den zügigen Abzug des Gases
  • H2S ist in hoher Dosierung stark giftig und darf auf keinen Fall in den Körper gelangen
  • Eisen und Mangan

Rohr Rost Geruch Rostige Rohrleitungen in der Umgebung oder anderweitig vorhandenes Eisen und Mangan im Boden, können dem Wasser im Brunnenbereich eine typisch metallische Geruchsnote verleihen. Zu schmecken ist dies ebenfalls. Mit zunehmender Geruchsentwicklung färbt sich das Wasser rötlich-braun. Es hinterlässt Flecken auf Stoffen und anderen Metallen.

Problemlösung

Ist ein rostiges Rohr im Erdreich schuld an dem Metallgeruch im Wasser, gilt es dieses ausfindig zu machen und gegen ein neues zu ersetzen. Es können auch kleinere metallische Gegenstände verantwortlich dafür sein, die sich auf dem Grund des Bodens befinden. Dieser ist dementsprechend abzusuchen und dafür das Wasser anzupumpen. Für klares, metallfreies Wasser reicht nach der Entfernung des „Übeltäters“ das Wasser abzupumpen beziehungsweise so weit und oft wie möglich aus dem Gartenbrunnen zu entnehmen. Mit dem Nachfluss von frischem, metallfreiem Grundwasser verschwindet die Rostfärbung schnell und es stinkt nicht mehr nach Metall.

Fazit
Wenn Brunnenwasser stinkt, kann das verschiedene Ursachen haben. Teurer und/oder zeitaufwendiger wird es, wenn das Problem unterirdisch im Boden liegt. Am häufigsten zeigt sich aber der faulige Schwefelgeruch, der mit geeigneter Filtertechnik und ein wenig Geduld unkompliziert in den Griff zu bekommen ist, wie hier beschrieben.