Der Vorgarten gilt als die Visitenkarte des Hauses. Und auch für die kleinen Gärten gibt es durchaus Arten und Sorten von kleinbleibende Bäumen, die das Gartenbeet bereichern, aber dennoch nicht zu wuchtig werden. Natürlich kann auch ein eigentlich hoch wachsender Baum klein gehalten werden, doch das bedeutet viel Arbeit. Es gibt jedoch einige schöne Exemplare, die klein bleiben und daher auch für den Hobbygärtner mit wenig Zeit geeignet sind.
Geeignete Bäume für den Vorgarten
Für den Vorgarten eignet sich jeder Baum, der nicht zu wuchtig wächst. Denn große Bäume in einem kleinen Garten legen meist alles in den Schatten, es wachsen dann hier kaum noch andere Blumen oder Sträucher. Auch ist es in vielen Gemeinden gar nicht erlaubt, hohe Bäume in die Vorgärten zu setzen, weil diese auf den Bürgersteig und die Straße herüber ragen könnten. Doch es gibt viele geeignete kleinbleibende, kugelige oder schmale Bäume, die in dem Vorgarten Einzug finden und diesen dekorativ gestalten können:
- langsam wachsende Kugelbäume
- säulenförmige, schmale Bäume
- überhängende Kronenbäume
- Sträucher als Hochstämmchen
Langsam wachsende Kugelbäume
Für kleine Gärten und Vorgärten werden als Ideallösung immer wieder die langsam wachsenden Kugelbäume genannt. Diese Bäume werden zwar nur langsam groß, dennoch können sie im Alter große Kronen ausbilden. Doch in den ersten etwa zwanzig bis dreißig Jahren nach der Pflanzung besteht diese Gefahr in der Regel nicht und daher handelt es sich bei den Kugelbäumen um sehr dekorative Hausbäume für eine Ecke des Vorgartens. Hinzu kommt, dass diese Sorten der Bäume von Natur aus eine kugelige Krone bilden und hier nur einen leichten Formschnitt benötigen. Hierzu sind die folgenden Sorten zu nennen:
Blutpflaume (Prunus cerasifera ‚Nigra‘)
- Wildform ursprünglich aus Asien
- Blütenfarbe rosa
- Blüte im April
- Früchtereife im Juli
- erinnern an Süßkirschen
- Blätter dunkelrot
- sonniger bis halbschattiger Standort
- winterhart
- verträgt Kalk
- nährstoffreicher, frischer, feuchter Boden
Felsenbirne (Amelanchier arborea)
- kleinbleibende Sorte „Robin Hill“
- Blüten und Blätter treiben gleichzeitig aus
- Blütezeit zwischen März und April
- kleine weiße Blüten
- Früchte ab Juni erntereif
- kaum bekannt, Früchte sind essbar
- beerenartig
- auch als Gelee, Likör oder Saft genießbar
- Standort sonnig bis halbschattig
- sandiger, leicht saurer, durchlässiger Boden
Kugelahorn (Acer platanoides ‚Globosum‘)
- aus Belgien stammend
- Zuchtform des Spitzahorn
- gelbe Blüten in Dolden
- Blütezeit zwischen März und April
- winterhart
- frischer, schwach saurer Boden
- benötigt wenige Nährstoffe
- kalkverträglich
- Standort sonnig bis halbschattig
Kugelrobinie (Robinia pseudoacacia ‚Umbraculifera‘)
- ursprünglich aus Nordamerika
- schon seit mehreren Hundert Jahren hier beheimatet
- auch Scheinakazie genannt
- Blüten weiß in Trauben
- Blütezeit im Mai und Juni
- sonniger Standort
- sandiger, lehmiger und nährstoffreicher Boden
- trocken bis frisch und leicht sauer
- kalkverträglich
- winterhart
Kugel-Steppen-Kirsche (Prunus fruticosa ‚Globosa‘)
- Herkunft Sibirien und Europa
- Familie der Rosaceae
- kleine weiße Blüten in Büscheln
- Blütezeit von April bis Mai
- kleine, schwarze Vogelkirschen
- für Menschen ungenießbar
- sonniger bis halbschattiger Standort
- jeder Gartenboden wird toleriert
- winterhart
Kugel-Sumpf-Eiche (Quercus palustris ‚Green Dwarf‘)
- ursprünglich aus Nordamerika
- unter Nagel- oder Spree-Eiche bekannt
- Familie der Buchengewächse
- gelbe doldenähnliche Blüten
- später bilden sich Kätzchen
- Blütezeit im Mai
- sonniger bis halbschattiger Standort
- Boden leicht trocken bis feucht
- nährstoff- und humusreich
- kalkempfindlich
Rotdorn Crataegus laevigata ‚Paul’s Scarlet‘
- natürliches Vorkommen auf der Nordhalbkugel
- Kulturform des Weißdorns
- rote Blüte
- üppige Doldenrispen
- Blütezeit von Mai bis Juni
- sonniger Standort
- Boden lehmig und feucht
- nährstoffreich und humos
- kalkliebend
- winterhart
Säulenförmige, schmale Bäume
In einen kleinen Vorgarten passen auch schmale Bäume, die wie Säulen am Weg oder der Gartenmauer entlang wachsen sehr gut. Denn sie werfen nur wenig Schatten, schaffen aber Struktur und Höhe in den kleinen Garten. Wer säulenförmigen und schmalen Baum hört, denkt jetzt wahrscheinlich sofort an die Zypresse. Doch es gibt durchaus auch andere kleinbleibende Bäume, die mit ihrem schmalen Umriss perfekt in die Vorgärten passen. Hierzu gehören die Folgenden:
Säulen-Eberesche (Sorbus aucuparia ‚Fastigiata‘)
- auch als Vogelbeerbaum bekannt
- Vorkommen in ganz Europa
- dicke weiße Schirmrispen
- Blütezeit von Mai bis Juni
- rote, erbsengroße Früchte im Sommer und Herbst
- nicht genießbar
- sonniger Standort
- Boden humos, leicht sauer und feucht
- winterhart
Säulen-Hainbuche (Carpinus betulus ‚Monumentalis‘)
- gehört zu den Birkengewächsen
- gleichmäßiger, pyramidaler Wuchs
- unauffällige Blüte im Juni
- gelbe Herbstfärbung
- sonniger bis halbschattiger Standort
- durchlässiger, frischer Boden
- nährstoffreich und humos
- sehr gut schnittverträglich
- winterhart
Säulen-Weißdorn (Crataegus monogyna ‚Stricta‘)
- Familie der Rosaceae
- Blütenfarbe weiß
- Blütezeit von Mai bis Juni
- auffällige Herbstfärbung
- dunkelrote Früchte nach der Blüte
- Standort sonnig bis halbschattig
- Boden durchlässig und anspruchslos
- Schnitt in der Regel nicht erforderlich
- winterhart
Säulen-Zierkirsche (Prunus serrulata ‚Amonogawa‘)
- Kulturform der Japanischen Blütenkirsche
- ursprünglich in Japan, China und Korea beheimatet
- Familie der Rosaceae
- rosa oder weiße Blüten in dicken Püscheln
- Blütezeit von April bis Mai
- Früchte direkt nach der Blüte
- sonniger Standort
- kiesiger, lehmiger, feuchter, frischer Boden
- nährstoff- und humusreich
- kalkliebend
Überhängende Kronenbäume
Gerade, wenn ein Vorgarten romantisch gestaltet wurde, passen hier bei den Hausbäumen die Hängeformen sehr gut. So gibt es die klassischen Vertreter mit ihren überhängenden Kronen auch in kleinwüchsig. Gerade für eine Einzelstellung sind die malerischen Bäume sehr gut geeignet, denn nur so kommen sie auch richtig zur Geltung. Eine Unterpflanzung ist wegen der starken Schattenbildung oft nicht geeignet. Doch ein kleiner Sitzplatz passt hier immer. So gehören zu den geeigneten überhängenden Kronenbäumen die Folgenden:
Hängende Kätzchenweide (Salix caprea)
- auch Salweide genannt
- heimisch in Nordasien und Europa
- gelbe Kätzchenblüten
- Blütezeit von März bis April
- Vermehrung durch Kapselfrüchte im Wind
- Standort sonnig bis halbschattig
- feuchter, sandiger, lehmiger Boden
- wünscht viele Nährstoffe
- kalktolerant
- winterhart
Rote Hängebuche (Fagus sylvatica ‚Purple Fountain‘)
- auch unter Rote Trauerbuche bekannt
- ursprünglich aus den Niederlanden
- kleine, unauffällige Blütenkätzchen
- Blütezeit im Mai
- Blattschmuck rotbraun bis violett
- orange im Herbst
- im Herbst Bucheckern
- sonniger Standort
- Boden kalkreich, feucht und nährstoffreich
Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia)
- mit den heimischen Kulturbirnen verwandt
- ursprünglich im Kaukasus beheimatet
- weiße Doldentrauben
- Blütezeit von April bis Mai
- Früchte essbar aber wenig schmackhaft
- sonniger Standort
- Boden möglichst trocken
- mäßig nährstoffreich
- kalkliebend
- winterhart
Sträucher als Hochstämmchen
Ziersträucher, die als Hochstamm kultiviert werden können, benötigen ebenfalls wenig Platz. Hier muss jedoch regelmäßig nachgeschnitten werden, damit die Hochstämmchen Ihre Form behalten und nicht unten aus der Basis soweit wieder austreiben, dass sie wieder zu Sträuchern werden. Doch diese Variante ist eine gute Alternative, wenn sehr wenig Platz im Vorgarten vorhanden ist und auch kleinbleibende Bäume hier zu groß werden könnten. So gehören zu den beliebten Hochstamm-Pflanzen die folgenden:
- Lorbeer (Laurus)
- Berg-Kiefer (Pinus mugo)
- Buchsbaum (Buxus sempervirens)
- Flieder (Syringa)
- Japanische Schmuck-Weide/Harlekinweide (Salix hakuro ‚Nishiki‘)
- Johannisbeeren (Ribes)
- Stachelbeeren (Ribes uva-crispa, Ribes Syn. Grossularia)
- Lebensbaum (Thuja)
- Scheinzypresse (Chamaecyparis)
- Wachholder (Juniperus)
- Zypressengewächse (Cupressaceae)