Ein Gartenpool sorgt für Erfrischung und bietet selbst für kleine Gartenparzellen einen deutlichen Mehrwert. Ob kurzzeitig oder langfristig, kleiner Quick Up Pool oder großes Rahmengestell – ohne die richtige Unterlage leiden Rasenfläche und Pool. Beim Aufstellen des Pools kommt es daher insbesondere auf den richtigen Unterbau an. Wir erklären die Möglichkeiten und zeigen die erforderlichen Schritte für unterschiedliche Gegebenheiten.
Die Funktion
Die Basis für jeden Pool bildet der richtige, also tragfähige und vor allem ebene Untergrund. Häufig ist dieser für gängige Poolgrößen durch den vorhandenen Rasen grundsätzlich gegeben. Aber auch dann sollten Pools nicht unmittelbar auf dem Rasen aufgestellt werden. Viel mehr ist ein Unterbau erforderlich, die einerseits den Pool vor Steinchen, Ästen und anderen Fremdkörpern schützen. Andererseits schützt sie aber auch den Rasen vor dem auf ihm stehenden Pool. Zwar ist ein Verkümmern oder gar Absterben der Grasnarbe bei langen Standzeiten wohl kaum zu vermeiden. Jedoch verhindert die richtige Poolunterlage ein Faulen des Grases und somit erhebliche Geruchsbelästigungen durch die sich zersetzende Biomasse. Je nach geplanter Standzeit des Pools kann dabei eine sehr einfache, oder auch eine etwas aufwändigere Unterkonstruktion sinnvoll sein:
Kurze Standzeiten
Wird ein Pool nur kurz, also für ein Wochenende oder einige Tage bis hin zu einer Woche aufgestellt, kann die Unterlage sehr einfach ausfallen. Ist der Rasen ausreichend eben, schützt eine feste Unterlage vor Fremdkörpern und hilft, Schäden und somit Wasserverlust zu vermeiden. Gängige Materialien hierfür sind:
- Festes Unkrautvlies
- Reißfeste Universal-Gewebeplane
- Spezielle Pool-Unterlage aus Schaumstoff, z.B. als Rollenware oder Click-Fliesen
- Bodenschutzplane aus faserverstärktem Kunststoff
- Bautenschutzmatte aus Schaumgummi bzw. Gummigranulat, z.B. aus dem Dachdeckerbedarf
Unkrautvlies
Dieses reißfeste Gewebe ist im Gartenfachmarkt erhältlich und punktet ganz klar mit einem hohen Durchwurzelungsschutz und einer sehr guten Wasserdurchlässigkeit. Staunässe und Schimmel bzw. Fäulnis werden so gut verhindert.
Universal-Gewebeplane
Sehr günstig und somit einem kurzen Einsatz preislich angemessen ist die Gewebeplane. Sie schirmt vor Unkraut ab und schützt vor Steinchen und anderen Fremdkörpern. Bei längerem Einsatz wird sie allerdings durch die permanente Bodenfeuchte auf Dauer mürbe und brüchig.
Spezielle Poolunterlagen
Besondere Produkte aus dem Poolbedarf können sehr unterschiedlich ausfallen, sind aber in aller Regel durch eine Schaumstoffschicht auf einen sehr guten Schutz des Pools vor mechanischen Schäden ausgerichtet. Allerdings sind sie meist vergleichsweise teuer und somit für den kurzzeitigen Einsatz zur beim wiederkehrenden Aufstellen lohnenswert.
Bodenschutzplane
Die Bodenschutzplane ist die einfache Ausführung der Pool-Unterlagen und der Universalplane sehr ähnlich. Allerdings ist sie auf den dauerhaften Erdkontakt hin ausgerichtet und widersteht Bodenfeuchte und Pflanzen dauerhaft gut.
Bautenschutzmatte
Eigentlich entstammt die Bautenschutzmatte dem Flachdach, wo sie die Abdichtung sicher vor einer Auflage aus Kies schützt. Ebenso gut und dauerhaft schützt sie aber auch den Pool vor dem darunter befindlichen Erdreich. Nicht ganz günstig, kann sie aber dennoch eine sinnvolle Alternative zu speziellen Pool-Unterlagen sein.
Wie auslegen
Der gewählte Belag wird faltenfrei ausgelegt, so dass keine freien Stellen unter dem Swimmingpool mehr vorhanden sind. Nach dem Stellen und Befüllen des Pools können überstehende Bereiche des Materials einfach eingeschlagen oder aufgerollt werden und werden so nicht mehr zur Stolperfalle.
nschließend erfolgt die Abdeckung wie gehabt. Der Sand kann später an Ort und Stelle verbleiben. Die Rasenpflanzen wachsen wieder durch ihn hindurch, so dass beim nächsten Aufstellen erst gar keine Egalisation mehr nötig ist.
Lange Standzeiten
Möchte man ein Becken dagegen länger, also beispielsweise über eine komplette Gartensaison, aufstellen, rückt neben dem mechanischen Schutz der Poolhülle in der Tat auch die Vermeidung von Fäulnis des Rasens in den Fokus. Die entstehenden Zersetzungsprozesse bilden nicht nur die bereits erwähnte Geruchsbelästigung. Sie können darüber hinaus einen sauren pH-Wert entwickeln und so den Kunststoff des Pools angreifen und beschädigen. Außerdem können sie auf Dauer das Wurzelwerk der Grasnarbe zerstören, so dass eine spätere Regeneration des Rasens ausgeschlossen ist. Um das zu verhindern, sind folgende Varianten eines Unterbaus sinnvoll:
- Gebrauchte Einweg- oder Europaletten: flächig und ohne Zwischenräume auslegen, schaffen Hinterlüftungsebene gegen stehende Feuchtigkeit unter dem Pool, sowie soliden Untergrund für anschließende Abdeckung mit Bodenschutzplane, können im Einzelfall sogar zur Egalisierung unterlegt werden
- Lagerhölzer mit flächiger Abdeckung: Kanthölzer oder Latten auf Rasen auslegen, flächig mit Spanplatten oder anderem festem Belag abdecken, schafft Hinterlüftungsebene gegen Staunässe unter dem Pool
- Sand: flächig auf dem Rasen ausbringen und mit Setzlatte egalisieren, anschließend mit Plane abdecken und Pool aufstellen, ermöglicht Drainage von Schwitzwasser und verhindert Staunässe
Die Alternative
Ganz gleich, für welche Variante man sich entscheidet, auf Dauer sterben die Rasenpflanzen unter dem Swimmingpool ab. Hintergrund ist in Abhängigkeit von der gewählten Variante die Kombination aus fehlendem Licht, fehlender Belüftung und schlicht der mechanischen Zerstörung der Pflanzen durch die Auflast des Pools. In der Folge muss nach dem Abbau des Pools in der überwiegenden Zahl der Fälle eine Neueinsaat des Rasens erfolgen. Zumindest aber verstreicht einige Zeit, bis sich die Pflanzen wieder erholen und neu austreiben.
Wer direkt nach dem Abbau wieder über eine ungestörte grüne Fläche verfügen will, für den empfiehlt sich alternativ das Abstechen und Entfernen der Grasnarbe. Ist sie entfernt, lässt sich auf dem Erdreich problemlos eine ebene Fläche erzeugen und mit einer Schutzebene in Form einer Plane oder einer speziellen Bodenschutzmatte für den anschließenden Poolaufbau versehen.
1. Grasnarbe ausbauen
- Rasen mit Spaten im Bereich des späteren Pools durch senkrechtes Einstechen in handliche Abschnitte unterteilen
- Einzelne Rasensoden von der Seite her waagerecht einstechen und so vom Erdreich abheben
- Entnommene Soden seitlich lagern
2. Rasensoden lagern
- Soden locker aufeinanderschichten, Durchlüftung des Stapels sicherstellen
- Idealer Standort wegen zu hoher Austrocknung ohne direkte Sonneneinstrahlung
- Stapel locker mit lichtdurchlässiger Plane abdecken, um Austrocknung weiter entgegen zu wirken
- Regelmäßig leicht gießen, um Wachstum des Rasens zu erhalten
3. Wiedereinbau
- Rasensoden nach Abbau des Pools wieder am Standort auslegen und leicht andrücken
- Gut angießen
- Optimal: Vor Einbau dünne Sandschicht aufbringen, um Wurzelwachstum zu erleichtern