Stinkwanzen fressen die Blätter unserer Pflanzen an und leider auch ihre Früchte. Im Winter schlüpfen sie sogar durch Ritzen ins warme Haus hinein. Ihr Anblick weckt oft Entsetzten, doch Grund zur Sorge besteht nicht wirklich. Stinkwanzen machen lediglich ihrem Namen alle Ehre: Sie verströmen ein übel riechendes Sekret, sobald sie sich bedroht fühlen. Beim Bekämpfen der Stinkwanzen helfen uns ein paar Hausmittel.
Stinkwanzen erkennen
Es gibt unzählige Wanzenarten, die hierzulande unseren Weg kreuzen können. Sowohl im Freien als auch in unseren vier Wänden. Kaum jemand kann die einzelnen Arten auf Anhieb unterscheiden. Die Stinkwanze würde bei Berührung ihren verräterischen Duft verbreiten. Doch zu diesem Test wollen wir nicht ermuntern. Hier sind die äußeren Merkmale der Palomena prasina, wie diese Wanze von Fachleuten korrekt genannt wird:
- sechsbeiniges Insekt
- mit einem festen hellgrünen Panzer
- dieser ist fein gepunktet
- in der kalten Jahreszeit färbt sich der Panzer rotbraun
- im Frühjahr erfolgt temperaturgesteuert die Rückverfärbung
- nach dem Schlüpfen durchläuft sie verschiedene Stadien
- deswegen wird sie uns leicht abgewandelt begegnen
- Insekt wird bis zu 14 mm groß
Stinkwanzen in Innenräumen
Im Jahr 2018 trat diese Insektenart hierzulande vermehrt in Erscheinung, sodass man vielerorts von einer Plage sprach. Im späten Herbst des Jahres drangen viele Exemplare sogar in menschliche Wohnräume vor. Auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier wurden sie von Wärme und Licht angezogen. Aufgrund ihrer Körpergröße reichte ihnen bereits eine kleine Ritze bzw. undichte Stelle, um ins Haus hineinzuschlüpfen.
Gefahr für Menschen
Aus Innenräumen ist uns bereits die Bettwanze bekannt, die sich von menschlichem Blut ernährt. Diese Befürchtung müssen wir bei der Grünen Stinkwanze, die weitläufig auch Gemeiner Grünling oder Gemeine Wanze genannt wird, nicht haben. Palomena prasina ernährt sich ausschließlich von Pflanzensaft. Doch niemand möchte Stinkwanzen in seinem Heim krabbeln sehen und auch nicht ihre Geruchsproben einatmen. Es besteht auch die Vermutung, dass das ausgestoßene Duftsekret bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen kann.
Damit Stinkwanzen nicht durch unser Heim nach Lust und Laune herumspazieren, sind zwei Dinge notwendig: Beizeiten verhindern, dass sie es betreten. Falls einige Exemplare dennoch den Weg ins Innere gefunden haben, sie aufspüren und wieder hinausbefördern.
Undichte Stellen schließen
Versperren Sie den Stinkwanzen alle Wege ins Haus. Sie sind auf eine durchlässige Stelle angewiesen. Ist diese nicht gegeben, bleiben sie ausgesperrt draußen. Dann ist Bekämpfen der Stinkwanzen überflüssig.
- Haus bereits im Sommer oder Frühherbst kontrollieren
- gefundene Löcher und Ritzen schließen
- mit geeigneten Materialien aus dem Bauhaus
- besonders auf dichtschließende Fenster und Türen achten
Richtig Lüften
Jeder Raum muss regelmäßig gelüftet werden. Wir können nicht darauf verzichten, nur um Stinkwanzen fernzuhalten. Wir können jedoch einige Vorkehrungen treffen, damit diese ungebetenen Insekten nicht durch ein offenes Fenster unser Heim betreten.
- nur Stoßlüften für wenige Minuten
- Fenster nicht ständig in Kippstellung öffnen
- abends beim Lüften Licht ausschalten
- ggf. Fliegengitter anbringen
Mit Essig-Spülmittel-Lösung vorbeugen
Warum Stinkwanzen bekämpfen, wenn das Vorbeugen möglich ist? Füllen Sie in eine Sprühflasche 500 ml Wasser, 250 ml Essig und 120 ml Spülmittel. Schütteln Sie die Lösung kräftig. Sprühen Sie damit die Fenster- und Türrahmen ein. Der Geruch wirkt wie eine Barriere. Stinkwanzen überqueren diese Duftgrenze nicht.
Palomena prasina einfangen
Wenn Sie eine oder mehrere Stinkwanzen in Ihren Wohnräumen entdeckt haben, ist ruhiges, überlegtes Handeln angesagt. Keinesfalls sollen die Tiere zerdrückt oder erschlagen werden. Wenn Sie sich bedroht fühlen und ebenso beim Sterben, sondern sie ihre stinkende Duftladung ab. Auch Insektizide sind in geschlossenen Räumen der eigenen Gesundheit zuliebe keine gute Wahl. Die Essig-Spülmittel-Lösung wäre auch hier ein wirksames Hausmittel zum Bekämpfen von Palomena prasina. Jedoch ist sie meist nicht sofort griffbereit und auch nicht für jede Fläche zu empfehlen. Deswegen sollten sie wie folgt vorgehen:
- sich dem Insekt vorsichtig nähern
- einen Becher drüber stülpen
- ein Stück Papier oder Pappe drunter schieben
- Stinkwanze nach draußen bringen
- alternativ ein Glas mit Seifenlösung füllen
- Insekten mit Pinzette greifen
- in die Flüssigkeit werfen
Insekten aufsaugen
Mehre Exemplare können Sie auch mit dem Staubsauger aufsaugen. Sie sollten jedoch danach den Staubbeutel sofort aus dem Gerät entfernen und draußen in den Mülleimer entsorgen. So verhindern Sie die Ausbreitung des Gestanks, der sich bei dieser Art der Bekämpfung zwangsläufig breitmacht.
Klebefallen aufstellen
Wenn Sie die Stinkwanzen nicht alle entdecken und entsorgen können aber noch einige Exemplare im Haus vermuten, können Sie Klebefallen aufstellen.
Sei sollten sie allerdings regelmäßig kontrollieren und schnell entsorgen, sobald eine Stinkwanze daran klebt.
Stinkwanzen im Freien
Stinkwanzen lieben heiße Sommermonate und vermehren sich dann fleißig. Doch anders als im Haus können wir Stinkwanzen auf unserem privaten Stück Natur nicht so einfach aussperren. Wenn sich ihre Population in Grenzen hält, ist ihre Anwesenheit nicht allzu störend. In einem dicht bewachsenen Garten gibt es zudem so viele Verstecke, dass wir sie auch nicht immer bemerken. Wenn jedoch ihre Fraßspuren unmissverständlich auf sie deuten und nicht mehr akzeptabel sind, sollte Palomena prasina bekämpft werden. Diese Schäden richten die Wanzen an:
- verursachen Lochfraß an den Blättern
- saugen den Pflanzensaft aus
- schädigen so den Pflanzenwuchs
- können Krankheiten auf Pflanzen übertragen
- stechen Früchte an
- angestochene Früchte verkümmern in der weiteren Entwicklung
Stinkwanzen einsammeln
Wenn Sie Stinkwanzen im Garten entdecken, können Sie sie einfach von den Pflanzen abschütteln und anschließend einsammeln. Zum Beispiel in einem fest schließenden Schraubglas, damit sie nicht wieder entkommen. Tragen Sie dabei Handschuhe, damit ihre Haut vor dem stinkenden Sekret geschützt ist.
Sie können ab Frühjahr Ihren Garten gezielt nach Stickwanzen absuchen. Insbesondere, wenn Sie im Vorjahr bereits zahlreich aufgetreten sind. An folgenden Pflanzen ist die Wahrscheinlichkeit groß, sie anzutreffen:
- Erdbeeren und andere Beeren
- Bohnen, Kartoffeln und Kohl,
- Zierpflanzen wie Rosen
Mit Seifenlauge besprühen
Die Seifenlauge ist erprobtes Hausmittel, welches uns gegen allerhand Schädlinge im Garten helfen kann. Lösen Sie 20 Gramm Kern- oder Schmierseife auf ein Liter Wasser auf und besprühen Sie befallene Pflanzen mehrmals pro Tag mit diesem Hausmittel. Wichtig bei seiner Herstellung ist, dass Sie keine Seifen mit zugesetzten Duft- und Farbstoffen verwenden.
Spiritus gegen Palomena prasina
Auch Spiritus ist ein Hausmittel, das effektiv gegen Stinkwanzen wirkt. Sprühen Sie ihn verdünnt und mehrmals täglich auf Ihre Pflanzen. Dieses Hausmittel ist auch im Wechsel mit der Seifenlauge anwendbar. Sprühen Sie allerdings nicht in der prallen Sonne, damit die grünen Blätter nicht verbrennen.
Stinkwanzen mit Neemöl bekämpfen
Sprühen Sie das Neemöl direkt auf die Wanzen oder auf befallene Pflanzen. Das Öl verklebt deren Organe und hindert sie daran zu fressen und sich fortzupflanzen. Verwenden Sie aber keine anderen Öle. Paraffinöl beispielsweise kann auch Nützlingen schaden.
Gemüsenetze als Ernteschutz
Wenn ihre Gemüsepflanzen bereits Früchte angesetzt haben und die Stinkwanzen noch nicht komplett aus dem Garten verschwunden sind, sollten Sie die Ernte sichern. Breiten Sie dafür engmaschige Netze über die Gemüsepflanzen aus. Zum Beispiel ein Fliegengitternetz. Das wird einen Großteil der Palomena prasina von den Früchten fernhalten.