Der ursprünglich aus Mexiko stammende Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) hat um die Weihnachtszeit seinen großen Auftritt. Der klassische Weihnachtsstern ist rot, wobei es mittlerweile auch zahlreiche weitere Farben und sogar Sorten mit panaschierten oder gesprenkelten Hochblättern gibt. Nach Weihnachten wird der Weihnachtsstern häufig einfach entsorgt, obwohl er eigentlich eine mehrjährige Pflanze ist und bei entsprechender Haltung problemlos übersommern und überwintern kann.
Kurze Saison für den Weihnachtsstern
Im Handel angeboten wird der Weihnachtsstern, auch bekannt als Christstern, Adventsstern oder Poinsettie, ausschließlich zur Adventszeit. Ihre Saison dauert ganze acht Wochen. Während dieser Zeit zeigen die roten oder andersfarbigen Hochblätter ihre ganze Pracht. Bei ihnen handelt es sich nicht um die eigentlichen Blüten, denn die sind eher unscheinbar und befinden sich im Herzen der Hochblätter. Bereits beim Weihnachtsstern-Kauf werden die Weichen für ein erfolgreiches Überwintern und anschließendes Übersommern gestellt.
So sollte man sich nur für Exemplare entscheiden, die warm gelagert wurden und sie, vor Kälte geschützt, nach Hause transportieren. Die Transportwege sollten so kurz wie möglich sein. Erleiden die Pflanzen aufgrund der winterlichen Temperaturen einen Kälteschock, werfen sie nach wenigen Tagen ihre Blätter ab. Pflanzen, deren Substrat ausgetrocknet oder zu nass erscheint, lässt man am besten stehen, ebenso wie jene mit gelben Blättern. Ist der Weihnachtsstern schließlich unbeschadet zu Hause angekommen, geht es darum den optimalen Standort zu finden.
Ganzjährige Standortbedingungen
- Euphorbia pulcherrima benötigt ganzjährig einen hellen und warmen Standort
- Im Frühjahr und Sommer gerne auch im Freien
- An einem vor Regen geschützten, zugluftfreien und hellen Platz
- Im Freien auch ein sonniger Standort geeignet
- Direkte Sonneneinstrahlung, insbesondere in den Mittagsstunden, vermeiden
- Sonne im Winter weniger intensiv
- Zum Weihnachtsstern überwintern auch ein Standort am Südfenster möglich
- Tageslicht und künstliches Licht zusammen, in der Regel ausreichend
- Zugluft, beispielsweise beim Lüften, unbedingt vermeiden
- An zugigen Plätzen, droht relativ schnell Blattverlust
- Gilt auch für Standorte direkt über einer Heizung
Weihnachtsstern richtig überwintern
Vom Überwintern, wie man es von anderen Pflanzen kennt, kann man beim Weihnachtsstern eigentlich nicht sprechen. Sie hat im Winter Hochsaison. Etwa von November bis Februar zeigt er sowohl seine farbenprächtigen Hochblätter als auch Blüten. Nach der Blüte beginnt der Weihnachtsstern, die farbigen Hochblätter abzuwerfen. Er tritt in eine kurze Ruhephase ein. Dementsprechend sollten etwa Ende Februar bis April die Gießmengen reduziert werden. Die Pflanze kann jetzt etwas kühler, bei Temperaturen zwischen 15 und 17 Grad stehen. Wird sie in den kommenden Monaten richtig übersommert, kann sie pünktlich zum nächsten Weihnachtsfest wieder ihre typischen und sehr dekorativen Hochblätter präsentieren.
Anleitung zum Übersommern
Aufgrund der fehlenden Winterhärte wird der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) in unseren Breitengraden als Zimmerpflanze gehalten und häufig direkt nach dem Fest bzw. der Blüte entsorgt. Das ist in den meisten Fällen aber nicht notwendig, denn das Übersommern eines Weihnachtssterns kann sich durchaus lohnen. Dazu bietet sich ein heller Platz im heimischen Wohnzimmer ebenso an, wie im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse.
- Euphorbia pulcherrima zunächst auf das Übersommern vorbereiten
- Dazu während der Ruhephase alle farbigen Hochblätter samt Blüten abschneiden
- Zusätzlich den Christstern einkürzen
- Je nach Größe, bis auf ein Drittel bzw. 15-20 cm zurückschneiden
- Nach der vier-bis sechswöchigen Ruhephase in frische Erde umtopfen
- Danach an einem helleren und wärmeren Platz weiter kultivieren
- Ist es draußen warm genug, zum Übersommern ins Freie stellen
- Anfangs direkte Sonne meiden
- Erst langsam an die veränderten Bedingungen gewöhnen
- Von Mai bis September wieder etwas mehr gießen und regelmäßig düngen
Ab Mitte September verdunkeln
Damit der Weihnachtsstern später seine auffälligen Hochblätter entwickeln kann, muss sich am Ende des Sommers, etwa Mitte September, eine kurze Phase des Abdunkelns anschließen.
- Christstern ist eine sogenannte Kurztagspflanze
- Benötigt demzufolge eine kurzzeitige Dunkelphase
- Ohne, können Hochblätter nicht ihre typische Färbung annehmen
- Verdunklungsphase dauert mindestens acht Wochen an
- Euphorbia pulcherrima ab Mitte September täglich für mindestens zwölf Stunden dunkel stellen
- Dazu jeweils zwölf Stunden mit lichtdurchlässiger Abdeckung versehen
- Beispielsweise einer Papiertüte, einem Pappkarton oder schwarze Folie
Nach dieser achtwöchigen Kurztagsphase ist die Blütenbildung in der Regel abgeschlossen. Endlich zeigen sich die neuen roten, lachsrosafarbenen, gelben oder cremeweißen Hochblätter und die Pflanze kann wieder heller gestellt werden.
Pflege im Sommer und im Winter
Gießen
Grundsätzlich benötigt diese Pflanze nur wenig Pflege. Die beschränkt sich in der Regel auf Gießen, Düngen und gelegentliches Zurückschneiden. Gegossen wird Sommer wie im Winter nur mäßig. Die oberste Erdschicht sollte sich vor jedem Gießen immer trocken anfühlen. Staunässe verträgt der Weihnachtsstern nicht. Darauf reagiert er mit Abwurf der Blätter. Wenn zu viel gegossen wurde, zeigt sich das meist an einer Gelbfärbung der Blätter.
Am besten wässert man den Weihnachtsstern in einem Tauchbad, anstatt ihn regelmäßig zu gießen. Man nimmt den nahezu trockenen Ballen samt Topf und taucht ihn für einige Minuten in ein zimmerwarmes Wasserbad. Danach lässt man das Wasser gut abtropfen und stellt ihn zurück in den Übertopf oder auf einen Untersetzer.
Düngen
- Beim Düngen von Euphorbia pulcherrima ist weniger mehr
- Frisch gepflanzte oder umgetopfte Exemplare erst einmal nicht düngen
- Bei ausschließlich einjähriger Haltung, meist keine zusätzliche Düngung erforderlich
- Eine mehrjährige Kultivierung erfordert eine mehrmalige Düngung
- Während der Hauptwachstumsphase vom Frühjahr bis September, alle ein bis zwei Wochen
- Vorzugsweise mit nicht zu hoch dosiertem, stickstoffbetonten Vollnährstoffdünger
- Hauptwachstumsphase an der Bildung neuer Triebe und Blätter erkennbar
- Im Winter alle zwei Wochen mit Nährstoffen versorgen
- Beispielsweise mit einem niedrig dosierten, phosphorhaltigen Blühdünger
- Während der Blüte keine weitere Düngung notwendig
Temperatur für drinnen und draußen
Die ideale durchschnittliche Raumtemperatur für den Weihnachtsstern liegt zwischen 20 und 22 Grad. Er liebt ganzjährig gleichbleibend hohe Temperaturen. Sie sollten nicht unter 15 Grad fallen und nicht über 26 Grad steigen, auch nicht kurzfristig. Frost vertragen diese Pflanzen gar nicht, sie würden sofort eingehen. In der Regel sind schon Temperaturen unter fünf Grad tödlich für Euphorbia pulcherrima. Demzufolge sollte man sie, sofern sie im Freien übersommert wurde, rechtzeitig wieder ins Haus holen. Am besten, sobald die Nachttemperaturen unter zehn Grad fallen.
Weihnachtsterne für Kinder und Haustiere giftig
So schön diese Pflanzen auch sind, für Menschen, insbesondere Kleinkinder und Haustiere sind sie giftig. Gefahr geht vor allem von dem weißen Milchsaft aus, denn der Weihnachtsstern gehört zu den sogenannten Wolfsmilchgewächsen. Kommt es bei einem Kind zu einer Vergiftung, kann sich das in Hautreizungen, Übelkeit oder Bauschmerzen äußern. Als erste Hilfsmaßnahme gibt man ihnen zunächst reichlich zu trinken und bei der Aufnahme größerer Mengen Kohletabletten. Auf jeden Fall sollte man schnellstens einen Arzt aufsuchen.
Vorsicht ist auch bei Haustieren wie Hunden, Katzen, Vögeln und Nagern geboten. Dieses Wolfsmilchgewächs ist für sie hochgiftig. Zu den Symptomen einer entsprechenden Vergiftung gehören Erbrechen, Speichelfluss, Zittern und Muskelkrämpfe. Im weiteren Verlauf können Durchfall und Nierenversagen auftreten. Schon bei den ersten Anzeichen einer Vergiftung sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen.